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Die Erfindung betrifft einen Faltcaravan der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
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Ein solcher Faltcaravan ist aus der US 33 75 035 bekannt.
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Die US 37 68 855 zeigt einen ähnlichen Faltcaravan, bei dem ein Stellzylinder zwischen zwei klappbar miteinander verbundenen Endwandteilen, die zusammen jeweils eine Vorder- bzw. Hinterwand des Caravans bilden, angeordnet ist. Die dabei mit dem festen Unterteil des Caravans nicht verbundenen Stellzylinder liegen im entfalteten Zustand in der Ebene der Endwandteile, an denen sie direkt angelenkt sind. Nachteilig ist es, daß beim Zusammenfalten der bekannten paneelenwandartigen Endwandteile ein gewisser toter Punkt zu überwinden ist, wenn sich der Stellzylinder in einer Position in der Endwandteilebene befindet. Für eine einzige Person, die mit dem Aufbau dieses Faltcaravans beschäftigt ist, ist es äußerst schwierig, durch einen entsprechend großen Kraftaufwand diesen toten Punkt zwischen den entfalteten Endwandteilen zu überwinden, insbesondere dann, wenn diese Stellzylinder an allen vier Eckbereichen des Caravans angebracht sind. Die mit dem Faltvorgang befaßte Person müßte dann zur Sicherstellung eines kontrollierten Absenkens des Daches annähernd synchron auf der Vorderseite und Hinterseite des Caravans diesen toten Punkt zwischen den klappbar miteinander verbundenen Endwandteilen überwinden, was aber nicht möglich ist, sodaß gesonderte zusätzliche Verriegelungsmechanismen zum Abwenden eines unkontrollierten Zusammenfaltens notwendig sind.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Faltcaravan zu schaffen, der auf einfache Weise auch von einer einzigen Person in den aufgebauten oder zusammengeklappten Zustand gebracht werden kann, ohne daß diese Person einen enormen Kraftaufwand dazu aufbringen muß und ohne daß zusätzlich alte bzw. Verriegelungsmechanismen zur Sicherstellung eines kontrollierten Faltvorganges des Caravans nötig sind.
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Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß die Stellzylinder auf beiden Seiten vorn und hinten außen am Caravan angeordnet und im entfalteten Zustand unter einem kleinen Winkel gegen die Senkrechte zur Mitte des Caravans hingeneigt sind, wobei die Stellzylinder im zusammengefalteten Zustand etwa 45° gegen die Waagerechte zur Mitte des Caravans geneigt sind, und daß die Stellzylinder jeweils mit ihrem oberen Teil in einer in Richtung der Caravan-Mitte vorstehenden Lasche angelenkt sind, die an einer am Außenrand des Paneels angeordneten Eckleiste befestigt ist und an ihrem Ende die waagerechte Anlenksachse des jeweiligen Stellzylinders trägt.
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Durch einen derartigen Aufbau wird der Angriffspunkt der Stellzylinder fest aus der Ebene der Paneele rausverschoben, sodaß während des gesamten Faltvorganges niemals ein toter Punkt zwischen den Paneelen und den festen Teilen des Caravans entsteht, sodaß das Entfalten und Zusammenfalten sehr leicht und ohne großen Kraftaufwand von einer einzigen Person durchzuführen ist. Hierzu braucht lediglich ein mit dem Stellzylinder versehenes Paneel bedient zu werden, wobei die anderen Paneele und das Dach mitgeführt werden.
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Da sich der Kraftaufwand mit zunehmender Näherung des Stellzylinders in eine Position der aus den Paneele und fester Wand des Caravans aufgespannten Ebene für ein nachfolgend beabsichtigtes Zusammenfalten zunehmend vergrößert, sind die Laschen vorzugsweise jeweils an den Eckleisten etwa im unteren Drittel der Höhe der Eckleiste angeordnet, wodurch die für das Zusammenfalten aufzuwendende Kraft auf ein erträgliches Maß begrenzt wird.
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Vorzugsweise ist die waagerechte Achse, mit der jeder Stellzylinder am Fußraum angelenkt ist, etwa in 2/3 der Höhe des Fußraums angeordnet, wodurch der Einsatz von Stellzylindern mit sehr großer axialer Ausdehnung vermieden wird, da diese wegen ihrer großen Hubwege kostspielig in der Herstellung und in Folge äußerer Beschädigungen leicht funktionsuntüchtig werden können.
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Äußerst zweckmäßig ist es, wenn die vier unteren Paneele einerseits und die vier oberen Paneele andererseits etwa die gleiche Höhe aufweisen, da dann einerseits der erforderliche Kraftaufwand für den Faltvorgang unter Berücksichtigung des Gewichts der Paneele bei gleichzeitig zu erzielender guter Stehhöhe im Caravan in einem für die Bedienungsperson beherrschbaren Rahmen gehalten werden kann.
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Die Erfindung wird nun anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, aus dem weitere Merkmale ersichtlich sind.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht eines erfindungsgemäßen Faltcaravans im zusammengefalteten Zustand.
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Fig. 2 ist eine schaubildliche Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Faltcaravans im entfalteten Zustand.
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Fig. 3, 4, 5, 6, 7 und 8 sind schematische Seitenaufrißansichten des Faltcaravans, jeweils im zusammengefalteten Zustand, in mehreren aufeinander folgenden Zwischenzuständen beim Entfalten, und im entfalteten Zustand.
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Fig. 9 zeigt schaubildlich einen Ausschnitt des Caravans.
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Der erfindungsgemäße Faltcaravan weist ein Fahrgestell mit Rädern 1 und einer Deichsel 2 auf. Auf dem Fahrgestell ist ein waagerechter Fußboden 3 befestigt. Der Fußboden trägt vier senkrechte untere Paneele, nämlich ein vorderes Paneel 4 und ein hinteres Paneel 5 und zwei seitliche Paneele 6, welche jeweils starr mit dem Fußboden 3 verbunden sind und zusammen mit diesem einen Fußraum 7 bilden.
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Die unteren Paneele weisen sämtlich im wesentlichen gleiche Höhe auf, welche angenähert der halben Seitenwandhöhe des Caravans entspricht.
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Außerdem weist der Caravan vier bewegliche obere Paneele auf, nämlich ein vorderes, oberes Paneel 4 a, ein hinteres, oberes Paneel 5 a und zweit seitliche, obere Paneele 6 a und ein im wesentlichen ebenso, waagerechtes Dach 8.
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Im zusammengefalteten Zustand, wie er in Fig. 1 dargestellt ist, befinden sich die oberen Paneele 4 a, 5 a, 6 a im Fußraum 7, und das Dach 8 ruht auf dem Fußraum 7. Im entfalteten Zustand, welcher in Fig. 2 dargestellt ist, befinden sich die oberen Paneele 4 a, 5 a, 6 a in jeweils der gleichen Ebene wie die entsprechenden unteren Paneele 4, 5 bzw. 6, und das Dach 8 ruht auf den oberen Paneelen 4 a, 5 a und 6 a.
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Die unteren Paneele 4, 5, 6 und die oberen Paneele 4 a, 5 a, 6 a sind natürlich in bekannter Weise mit Fenstern, Türen usw. versehen.
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Das vordere, obere Paneel 4 a und das hintere, obere Paneel 5 a weisen im wesentlichen gleichen Aufbau, gleiche Formgebung, gleiche Abmessungen und Anschlüsse gegenüber dem Fußraum 7 und dem Dach 8 auf. Daher braucht hier nur das obere, hintere Paneel 5 a beschrieben zu werden.
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Wie aus Fig. 9 ersichtlich, ist das Paneel 5 a an dem hinteren, unteren Paneel des Fußraums 7 um eine waagerechte Querachse 24 angelenkt. Zwei Eckleisten 9 sind an den beiden Seitenrändern des Paneels 5 a befestigt.
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Eine erste Lasche 10 ist an beiden Eckleisten 9 etwa im unteren Drittel der Höhe, ausgehend vom unteren Ende 11, befestigt. Diese erste Lasche 10 befindet sich im wesentlichen in der Ebene des unteren, seitlichen Paneels 6. Ein Stellzylinder 12 ist einerseits an der ersten Lasche 10 um eine waagerechte Achse 13, und andererseits am Fußraum 7 um eine waagerechte Achse 14 schwenkbar angelenkt, welche sich im wesentlichen in zwei Drittel der Höhe des Fußraums 7 befindet. Im zusammengefalteten Zustand des Caravans befindet sich der Stellzylinder 12 im eingezogenen Zustand (Fig. 1 und 3). Im entfalteten Zustand des Caravans ist der Stellzylinder 12 dagegen ausgefahren (Fig. 2, 8 und 9).
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Die gegenseitige Lage von erster Lasche 10 und Achse 14 in Bezug auf das untere Ende 11 und das obere Ende des Fußraums 7, sowie die Kraft des Stellzylinders 12 und die Länge der ersten Lasche 10 können weitgehend unterschiedlich bemessen sein und sind insbesondere von der Höhe der beiden hinteren Paneele 5 und 5 a, sowie ganz allgemein von der Beschaffenheit und dem Aufbau des Caravans abhängig. In sämtlichen Fällen ist der Stellzylinder 12 unter einem kleinen Winkel gegen die Senkrechte zum Innenraum des Caravans hin geneigt, wenn sich dieser im entfalteten Zustand befindet (Fig. 2, 8 und 9). Im zusammengefalteten Zustand des Caravans (Fig. 1 und 3) ist der Stellzylinder 12 um angenähert 45° gegen die Waagerechte geneigt. Der jeweilige Neigungswinkel des Stellzylinders 12 im zusammengefalteten bzw. entfalteten Zustand des Caravans erleichtert den Übergang in den jeweils anderen Gleichgewichtszustand.
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Die beiden seitlichen Paneele 6 a sind an den entsprechenden unteren, seitlichen Paneelen 6 um seitliche, waagerechte Achsen 20 angelenkt. Die Paneele 6 a weisen an sich bekannte Befestigungsmittel auf, welche dazu dienen, im entfalteten Zustand des Faltcaravans diese Paneele 6 a in der senkrechten Lage zu sichern.
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Die verschiedenen Phasen beim Entfalten des erfindungsgemäßen Faltcaravans sind aus dem Fig. 3-8 ersichtlich, in welchen der dem vorderen, oberen Paneel 4 a zugeordnete Stellzylinder mit 12 a und der dem hinteren, oberen Paneel 5 a zugeordnete Stellzylinder mit 12 b bezeichnet ist. Im Fig. 3 dargestellten zusammengefalteten Anfangszustand ruht das Dach 8 auf dem Fußraum 7, und die Stellzylinder 12 a, 12 b sind eingezogen.
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Nach Entriegelung des Daches 8 und des Fußraumes 7 wird das hintere Ende des Daches 8 in Pfeilrichtung 21 (Fig. 4) nach oben gezogen, wodurch der Stellzylinder 12 b ausgezogen wird und das Anheben des Daches 8 unterstützt. Der vordere Endabschnitt des Daches 8 ruht dabei zunächst noch auf dem Fußraum 7 oder ist nur wenig von diesem abgehoben, und der Stellzylinder 12 a ist eingezogen.
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Diese etwa senkrecht nach oben erfolgende Verlagerung des hinteren Endabschnitts des Daches 8 wird so lange fortgesetzt, bis das hintere, obere Paneel 5 a, wie aus Fig. 5 ersichtlich, um angenähert 90° verschwenkt worden ist.
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Die Bedienungsperson begibt sich dann zum vorderen Ende des Caravans und hebt das vordere Ende des Daches 8 in senkrechter Richtung nach oben in Pfeilrichtung 22 an. Dieses Anheben erfolgt so lange, bis das vordere, obere Paneel 4 a angenähert 90° verschwenkt ist (Fig. 7). Beide Stellzylinder 12 a, 12 b befinden sich dann in der ausgefahrenen Stellung.
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Der letzte Arbeitsgang beim Entfalten des Caravans besteht darin, die oberen, seitlichen Paneele 6 a wie durch den Pfeil 23 in Fig. 7 angedeutet nach außen umzuklappen. Der Aufbau läßt sich natürlich auch in der Weise bewerkstelligen, daß entgegen der vorstehend beschriebenen Reihenfolge zunächst das vordere Ende des Daches 8 und dann erst das hintere Dachende angehoben wird. In allen Fällen läßt sich der Caravan durch eine einzige Person auf äußerst einfache und leichte Weise entfalten oder zusammenfalten.