DE249499C

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Publication number: DE249499C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMI'.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14c. GRUPPE

Regelungsvorrichtung für Rückdruck-Dampfturbinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. April 1911 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Regelungsvorrichtung für Rückdruck-Dampfturbinen, bei denen Kolbenschieber die Dampfauslässe steuern. Sie besteht darin, daß die Schieber mit einer Hülse verbunden sind, welche um die Welle verdrehbar ist und die eine Feder entgegen der Schleuderwirkung der Schieber zu drehen strebt. Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird der Dampf ίο so auf die Schieber geleitet, daß der Dampfdruck der Schleuderkraft der Schieber entgegenwirkt.

Auf den Zeichnungen sind die zwei Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht, und es ist:

Fig. ι ein Schnitt durch eine Turbine, bei der Regelventile gemäß der Erfindung vorgesehen sind,

Fig. 2 ein Längsschnitt nach der Linie 2-2 der Fig. i,

Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung der Reglerhülse im vergrößerten Maßstabe,

Fig. 4 eine schaubildliche Darstellung eines als Kolben ausgebildeten Regelventils im vergrößerten Maßstabe,

Fig. 5 ein Schnitt durch ein abgeändertes, ebenfalls als Kolben ausgebildetes Regelventil, bei dem der in dasselbe gelangende Frischdampf der Fliehkraft entgegenwirkt,
Fig. 6 der Querschnitt nach der Linie 8-8 der Fig. 5.

Fig. 7 eine schaubildliche Darstellung einer dieses Ventil betätigenden Schubstange und

Fig. 8 ein Querschnitt der Reglerhülse und der Welle, welcher die in der Hülse vorgesehene und ihr mit Bezug auf die Welle eine begrenzte Drehbewegung gestattende Keilbahn veranschaulicht. .

In der innerhalb des Turbinengehäuses 1 angeordneten und auf der Welle 8 befestigten Trommel 7 können beliebig · viele strahlenförmig verlaufende Dampfkanäle 9 vorgesehen sein. Nahe der äußeren Mündung ist in jedem dieser Kanäle ein vorzugsweise entlastetes kolbenförmiges Ventil 10 angebracht. Jedes Kolbenventil besitzt auf einer Seite einen Schlitz io" und auf der gegenüberliegenden Seite einen Schlitz ii^a, und da es sich hin und her bewegt, öffnet und schließt es abwechselungsweise den Dampf kanal 11 und regelt die durch die Düse 19 strömende Dampfmenge. Um die Ventile entlasten zu können, sind Kanäle 12 vorgesehen, so daß dann ein Teil des Frischdampfes durch den Schlitz ΐο^Λ und den Kanal 12 vom Innern des Kolben-Schiebers 10 in den außerhalb des Kolbens gelegenen Raum 9 strömt. Der durch die Einlaßkanäle 11 strömende Dampf beaufschlagt die verschiedenen Taschen und wird dann in den voneinander getrennt angeordneten Kanälen 14 in die zentral angeordnete, röhrenförmige Austrittskammer 15 geleitet, von wo aus er in beliebiger Weise abgeführt werden kann.

Die Stangen 18 verbinden die Ventile 10 mit einem sich drehenden und mit einer

Hülse 20 verbundenen Ring oder Bund τη. Die Hülse 20 ist auf der Welle 25 verdrehbar, und an dem aus dem Gehäuse ragenden Ende derselben ist ein Schwungrad 26 befestigt. Wie in Fig. 8 dargestellt ist, ragt der Keil 27 in die kreisförmige Nut 28 der Welle 25, so daß sich die Hülse relativ zur Welle nur um einen bestimmten Betrag drehen kann.

Damit die Ventile 10 beim Stillstand der Turbine für gewöhnlich in die Lage gebracht werden, bei der die größte Dampfmenge durch die Kanäle 11 strömen kann, ist, wie in Fig. 2 veranschaulicht, eine um die Hülse 20 angeordnete Schraubenfeder 21 vorgesehen, deren eines Ende in das Loch 22 des Ringes 17 und das andere in das Loch 23 der an der Trommel 7 befestigten Platte 24 ragt.

Gemäß vorliegender Erfindung werden nun alle mit einem gemeinsamen auf der Welle angeordneten Ring oder Bund verbundenen Schieber 10 gleichzeitig betätigt, so daß durch die in ihnen vorgesehenen Schlitze ir' die gleiche und entsprechend der abzugebenden Leistung veränderliche Dampfmenge strömt.

Beim Stillstande der Turbine nehmen die Kolbenschieber wegen der von der schraubenförmigen Feder 21 ausgeübten Wirkung jene Lage ein, bei der am meisten Dampf durch die Schlitze ii^l7 strömen kann. Beim Drehen der Trommel werden jedoch die Ventile durch die der Federspannung entgegenwirkende Fliehkraft nach außen bewegt und es wird weniger Dampf durch die Schlitze ii'¹ einströmen. Hieraus ergibt sich, daß die Feder, welche der auf die Kolbenventile wirkenden Fliehkraft entgegenwirkt, · die Turbinengeschwindigkeit genau so wie ein gewöhnlicher Regulator beeinflußt. Nimmt die Belastung plötzlich zu und demzufolge die Drehgeschwindigkeit der Welle 8 ab, so trachtet das auf der Hülse 20 angeordnete Schwungrad 26 die Feder 21 mit gleichbleibender Geschwindigkeit zu drehen. Infolge der dabei auftretenden Relativbewegung des Ringes 17 werden die Kolbenventile bewegt, so daß durch die Eintrittsöffnungen der Kanäle 11 mehr Dampf einströmt und die Turbine sich wieder mit der normalen Tourenzahl dreht.

Gemäß der in den Fig. 5 und 6 gezeigten abgeänderten Ausführungsform sind um die die Ventile 10 aufnehmenden Teile Kanäle 42-42 vorgesehen, so daß der Dampf in radialer Richtung vom Trommelumfang her in diese Ventile strömt und der auf sie und die in den Fig. 5 und 7 gezeigten, die Ventile mit dem Ring 17 verbindenden Joche 41 einwirkenden Fliehkraft entgegenwirkt. Im übrigen wirken diese Ventile genau so, wie die in den Fig. ι und 2 gezeigten, indem sie die durch die Schlitze 44 strömende Dampfmenge regeln.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Regelungsvorrichtung für Rückdruck-Dampfturbinen, bestehend aus in den radial verlaufenden Dampfeinlaßkanälen der Trommel vorgesehenen Kolbenschiebern, die entgegen der von einer Feder ausgeübten Wirkung von der Fliehkraft betätigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß alle Ventile (10) mit einer Hülse (20) verbunden sind, die auf der Welle (25) um einen ge wissen Betrag drehbar ist und ein Schwungrad (26) trägt, und daß diese Hülse durch eine an ihr und einer mit der Trommel (7) verbundenen Platte (24) befestigten Feder (21) für gewöhnlich in der Lage gehalten wird, bei der sie den Ventilen (10) die größte Dampf menge durchzulassen gestattet, während sie bei einer Belastungsänderung von dem Schwungrade (26) relativ zur Welle (25) gedreht wird. ,

2. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf in radialer Richtung vom Trommelumfange her in die Ventile strömt und der auf sie einwirkenden Fliehkraft entgegenwirkt, zu welchem Zwecke um die durch ein Joch (41) mit dem Ringe (17) verbundenen Ventile (10) Kanäle (42) vorgesehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.