DE245755C

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Publication number: DE245755C
Application number: DENDAT245755D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Abscheideglocken o. dgl.

Es sind bereits Klärapparate für Wasser bekannt, bei denen untereinanderliegende Absatzwände angeordnet sind, zwischen welchen das zu klärende Wasser hindurchnießt, um sodann in einem gemeinschaftlichen Mittelrohr aufzusteigen und aus diesem abgeführt zu werden. Bei diesen Apparaten ist eine gleichbleibende Druckdifferenz zwischen der einlaufenden und der auslaufenden Flüssigkeit

ίο vorhanden.

Ferner sind vielfach Vorschläge gemacht worden, um die in Absatzgefäßen sich abscheidenden Niederschläge zu verdichten, besonders bei Nutzflüssigkeiten, beispielsweise bei Zuckersäften, um den Verlust zu großer Mengen Nutzflüssigkeiten beim Abführen der Niederschläge aus dem unteren Teil der Apparate zu vermeiden.

Wenn auch ein Teil der bekannten Einrichtungen mit Erfolg benutzt worden ist, so ist doch eine Verdichtung der Niederschläge, besonders derjenigen, die organischer, daher voluminöser Natur sind, in ausreichendem Maße bisher nicht gelungen.

Das vorliegende Verfahren bezweckt nun eine möglichst vollständige Verdichtung dieser Niederschläge und erreicht dieses Ziel auf Grund folgender Überlegung.

Die voluminösen Niederschläge, wie sie beispielsweise bei der Reinigung von Pflanzensäften auftreten, schließen beim Niederfallen in den Absatzgefäßen reinen Saft ein, der infolge Zusammenballens der Niederschläge im unteren Teil des Apparates darin verbleibt. Das Abtrennen dieses Saftes nach oben findet aus dem Schlamm nicht oder nur unvollkommen statt, und zwar wegen des Zusammenschlusses der sich ballenden Massen, weil einesteils die unten abgesetzten Massen dem Saftlauf entzogen sind, andernteils durch die ununterbrochen von oben nachsinkenden geballten, neue Safteinschlüsse besitzenden Massen die tiefer befindlichen Safteinschlüsse am Aufsteigen verhindert werden.

Zur Vermeidung der aufgeführten Übelstände werden in Absatzgefäßen, bei welchen untereianderliegende und mit Abzugsöffnungen versehene Abscheideglocken o. dgl. angeordnet sind, die Abzüge der Flüssigkeit so getroffen, daß die Druckdifferenz zwischen der einlaufenden und der auslaufenden Flüssigkeit von einer Abscheideglocke o. dgl. zur anderen wächst, wobei die Abzugsöffnungen mit besonderen Regelungseinrichtungen versehen sein können, um die Menge der bei jeder Abscheideglocke abzuführenden Flüssigkeit einzustellen.

Die beiliegende Zeichnung zeigt zwei Ausführungsformen der Vorrichtung.

Die die Niederschläge enthaltende Flüssigkeit tritt bei E (Fig. 1) ein. Die Hauptscheideglocken sind mit T₁ T₂ T₃ T₄, die entsprechenden Saftaustritte mit A₁ A₂ A₃ A_t bezeichnet. Letztere sind mit Absperrorganen ^v versehen, durch deren richtige Einstellung der aufsteigende Saft bei Eintritt in die eirizelnen Glocken eine jeweils gewünschte Ge-

sch windigkeit, z. B.
meiern, erhält.

von 0,2 Sekundenmilli-

T₅ stellt eine weitere Abscheideglocke dar, in der der Saft z. B. nur eine Geschwindigkeit von 0,15 Sekundenmillimetern besitzt. T₀ ist die unterste Glocke mit einer beispielsweisen Saftgeschwindigkeit von nur 0,05 Sekundenmillimetern. Die entsprechenden Austritte für Reinsaft sind entsprechend mit A₅ A₆ bezeichnet.

Es findet bei dieser Arbeitsweise ein stufenweises und damit vollkommenes Auspressen der Einschlüsse von Reinsaft, der Verdichtung der Masse entsprechend, statt. Da die Geschwindigkeit der Saftströmung nach oben nur gering sein kann, um ein Wiederaufrühren der abgesetzten voluminösen, spezifisch leichten Niederschläge zu vermeiden, müssen die Absatzgefäße von großem Durchmesser sein. Es hat sich ferner gezeigt, daß die in die oberste Hauptscheideglocke eintretenden Säfte bzw. die aus ihnen abgeschiedenen Niederschläge unter hohem Flüssigkeitsdruck stehen müssen, damit die Niederschläge, die zum Teil aus Pflanzenfasern oder Pflanzenzellen bestehen, zwecks schnellerer Abscheidung zusammengepreßt und dadurch spezifisch schwerer werden. Diese Apparate würden daher eine so große Menge Nutzflüssigkeit im Betrieb führen müssen, daß die Pflanzensäfte, abgesehen von den anderen Schaden, infolge zu langer Klärdauer Zersetzungen erleiden könnten.

Das Bestreben, den notwendigen hohen Druck für die Pressung der Niederschläge unter Vermeidung dieses Übelstandes zu erzielen, hat zur Konstruktion des in Fig. 2 beschriebenen Apparates geführt.

Der für die oberste Hauptscheideglocke T₁ nötige Druck, beispielsweise 1 Atmosphäre, wird hierbei durch Standrohre 5 zwischen Oberteil und Unterteil des Apparates herbeigeführt, so daß die etwa 10 m hohe Flüssigkeitssäule bei T₁ nur einen Aufwand von etwa ι bis 2 cbm Nutzfiüssigkeit erfordert, während ein Apparat, wie der in Fig. 1 dargestellte, bei sonst gleichen Abmessungen bereits 125 cbm Flüssigkeit erfordern würde.

In den in Fig. 2 dargestellten Apparat tritt der Saft bei E ein. A₁ A₂ A₃ dienen zum Austritt des reinen Saftes aus der Hauptscheideglocke T₁ und den Stufenglocken T₂ T₃. L dient zur Entlüftung, D zur Entfernung des nach oben steigenden Schaumes. Der Abzug der Niederschläge erfolgt in beiden Apparaten unten durch N, sobald die Niederschläge durch das stufenweise Auspressen der Safteinschlüsse ausreichend verdichtet sind.

Claims

Patent-Anspruch :

Vorrichtung zum Verdichten von Niederschlägen in Absatzgefäßen mit Hilfe mehrerer untereinander angeordneter, und mit Abzugsöffnungen versehener Abscheideglocken o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugsöffnungen so untereinander liegen, daß die Druckdifferenz zwischen der einlaufenden und der auslaufenden Flüssigkeit von Abscheideglocke zu Abscheideglocke wächst, wobei die Abzugsöffnungen mit besonderen Regelungseinrichtungen versehen sein können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.