DE2455970B2 - Verfahren und vorrichtung zur analyse von harnstoff - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur analyse von harnstoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Harnstoffbestimmung in einer wäßrigen Probe, bei dem
Harnstoff mittels Urease hydrolysiert, der entstandene Ammoniak nach Diffusion durch eine hydrophobe
Membran bestimmt und anschließend die Ammoniakwerte in die äquivalente Probenharnstoffmenge umgerechnet
werden.
Derartige Verfahren sind beispielsweise aus einem Artikel über Harnstoff (E. Bernt und H. U.
Bergmeyer, Methoden der enzymatischen Analyse, 2. Auflage, 1970, Band 2, S. 1738 ff.) bekanntgeworden.
Dort werden verschiedene quantitative Methoden zur Harnstoffbestimmung beschrieben, z. B. gravimetrische
chemische Verfahren, verschiedene photometrische Bestimmungen und auch die enzymatische Hydrolyse
von Harnstoff mittels Urease, wobei Ammoniak direkt gebildet wird. Anschließend diffundiert der Ammoniak
durch eine Membran und wird titriert, oder nach einem anderen dort beschriebenen Verfahren wird der
Ammoniak drei weiteren Folgereaktionen unterworfen, um 2-Indophenol herzustellen, dessen Gehalt dann
kolorimetrisch bestimmt wird und proportional zur Harnstoffmenge ist. Dieses Verfahren ist dadurch
besonders nachteilig, daß eine große Anzahl von Reagenzien notwendig ist, um die 4-Stufen-Reaktion ('5
durchzuführen, die zudem noch von p.a.-Qualität sein müssen. Ferner ist die Extinktion nur bis zu 20 g
Harnstoff/100 ml Harn der Konzentration proportional, so daß keine Proben analysiert werden können, die
einen größeren Harnstoffgehalt aufweisen. Weiterhin macht sich auch nachteilig bemerkbar, daß die
Faibreaktion erst innerhalb von 20—30 Minuten beendet ist, so daß dieser Zeitfaktor bei Routinearbeiten
besonders unvorteilhaft ist.
Ferner sind aus der US-PS 37 76 819 sowie aus dem IBM-Technical Disclosure Bulletin, Vol. 11, No. 4,
September 1968, S. 374 und 375, auch sogenannte Enzymelektroden bekannt, bei denen die Harnstoffprobe
über eine Hydrolysezone mit immobilisierter Urease geleitet wird. Danach werden derartige Harnstoffbestimmungen
insbesondere bei biologischen Flüssigkeiten wie Blut angewendet. Dabei wird die immobilisierte
Urease durch eine semipermeable Membran von der Probenlösung abgetrennt, um zu verhindern, daß die
Urease direkt mit der Harnstofflösung in Kontakt kommt bzw. durch sie ausgelaugt wird, Lediglich
Hiarnstoff kann die semipermeable Membran durchdringen,
um mit der Urease zu reagieren. Nachteilig macht sich bei diesen Enzymelektroden bemerkbar, daß eine
Membran erforderlich ist, um die Urease von der Probe abzutrennen, damit sie nicht angegriffen wird oder
selbst in die Probenflüssigkeit übergeht. Bei der genannten US-PS ist es ferner notwendig, die Urease in
Form eines besonderen Überzuges auf die Elektrode selbst aufzubringen, der dann wiederum mit der
Membran beschichtet wird.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Verfahren und eine Vorrichtung zur quantitativen
Harnstoffanalyse zu schaffen, die die aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik vermeiden und
allgemein anwendbar sind und außerdem genau und zeitsparend arbeiten.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Probe über
in einer Hydrolysezone immobilisierte Urease geleitet und in dieser Zone unter Bildung von Ammonium-Ionen
hydrolysiert wird, daß die Hydrolysemischung aus der Hydrolysezone entfernt und ihr pH-Wert auf mindestens
etwa 11 angehoben wird, um die Ammonium-Ionen enthaltende Mischung in eine wäßrige Ammoniaklösung
zu überführen und daß der durch die Membran diffundierte Ammoniak in einem Elektrolyten
gelöst und der daraus entstandene Anstieg des pH-Wertes im Elektrolyten potentiometrirch bestimmt
wird.
Durch das erfindungsgemälie Verfahren und die ao Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist die
quantitative Harnstoff analyse insoweit verbessert worden, als nunmehr auf eine Membran zwischen Urease
und Probenlösung sowie eine Diffusion des Harnstoffs durch diese Membran verzichtet werden kann, wobei
außerdem keine besondere Beschichtung der Elektrode mit Urease mehr benötigt wird. Ferner können
erfindungsgemäß exakte Werte schnell bei verschiedenen Anwendungsgebieten zuverlässig ermittelt werden,
ohne daß eine umständliche Mehrstufenreaktion mit anschließender photometrischer Bestimmung des entstandenen
Farbstoffs durchgeführt werden muß, sondern vielmehr eine potentiometrische Analyse vorgenommen
werden kann, die keine Inaktivierung des immobilisierten Enzyms verursacht und auch bei
Fremd-Kationen in der Harnstoffprobe einwandfrei arbeitet. Eine schnelle Analyse ist auch bei Anwesenheit
von 1 wertigen Kationen, wie Lithium-, Natrium- und Kalium-Ionen möglich, da die immobilisierte Urease
von der potentiometrischen Elektrode getrennt ist, die
wiederum nur auf eine Änderung des pH-Wertes anspricht, für die ausschließlich das Ammoniakgas
verantwortlich ist. Erfindungsgemäß wird eine Inaktivierung der immobilisierten Urease durch den für die
Umwandlung der Ammonium-Ionen in Ammoniak notwendigen pH-Wert dadurch verhindert, daß die
Hydrolysezone von dem Bereich räumlich getrennt ist, wo der Basenzusatz erfolgt, um eine stark alkalische
Lösung mit einem pH-Wert von mindestens 11 herzustellen.
Im folgenden werden bevorzugte Ausfüiirungsformen
der vorliegenden Erfindung an Hand der Figuren beschrieben:
Es zeigt
F i g. 1 ein schematisches Ablaufdiagramm,
F i g. 2 und 3 Querschnitte durch eine Ausführungsform einer pH-Elektrodenzelle mit einer hydrophoben
ammoniakpermeablen Membran.
Gemäß F i g. 1 fließt eine wäßrige Probe, die Harnstoff enthält, in ein Bett aus immobilisierter fto
Urease, das als Hydrolysezone wirkt, indem die Probe eine Zeitlang auf einer Temperatur gehalten wird, die
zur Hydrolyse des Harnstoffs zu Ammonium-Ionen ausreicht. Die Probe wird vorzugsweise so lange in
Kontakt mit der immobilisierten Urease gehalten, bis ft.s der gesamte Harnstoff zu Ammonium-Ionen hydrolisiert
wird. Diese Hydrolyse wird normalerweise in einigen Sekunden bis 30 Minuten oder länger bei
Temperaturen von 0 bis etwa 5(TC und mehr vervollständigt. Die Hydrolysereaktion verläuft etwa
nach folgender Gleichung:
Il
2H" + H2O + H2N-C-NH2
Urease,
Urease,
2NHi" + CO2
2 H" + OH' + H2O + H2N-C-NH2
Urease.
2NHi" +
Es wird angenommen, daß die Urease bei einem pH-Wert vcn etwa 5 bis 9 für die Hydrolyse des
Harnstoffs am wirksamsten ist. Wegen dieser Tatsache wird die Harnstoffprobe, bevor sie mit der Urease in
Kontakt tritt, gewöhnlich mit einem wäßrigen Verdünnungsmittel vermischt, das auf einen pH-Wert von 5 bis
9 abgepuffert ist.
Der Verdünnungsgrad der Harnstoffprobe mit dem abgepufferten Verdünnungsmittel variiert mit der
Konzentration des Harnstoffes in der Probe. Bei physiologischen Flüssigkeiten, wie Blut oder Urin, die
innerhalb des erwarteten Konzentrationsbereiches eine unbekannte Konzentration aufweisen, ist ein Verhältnis
von einem Volumenteil Probe auf 25 bis 50 Teile Verdünnungsmittel geeignet, um eine annehmbares
Ansprechen der Elektrode zu erzielen. Gewöhnlich wird aus Sparsamkeits- und Wirtschaftlichkeitsgründen eine
kleine Probe (etwa 10 bis 50 Mikroliter) zur Einführung in das Bett aus immobilisierter Urease in einen Strom
eines abgepufferten Verdünnungsmittels, der mit einer Geschwindigkeit von 0,1 bis 10 ml pro Minute fließt,
eingegeben. Geeignete abgepufferte Verdünnungsmittel enthalten 0,01 M Natriumzitrat (pH 6,0), 0,01 M
Natriummaleat (pH 6,2) und 0,01 M Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan,
eingestellt mit HCI auf einen pH-Wert von 7.
Zur Verzögerung der Inaktivierung der immobilisierten
Urease und der Beschädigung des Trägermaterials können zusätzliche Reagenzien in das abgepufferte
Verdünnungsmittel eingearbeitet werden. Dazu gehören Salze der Äthylendiamintetraessigsäure, um eine
Vergiftung des Enzyms mit Schwermetallionen zu verhindern, 0-Mercaptoäthanol, um die Urease vor
Oxydation zu schützen, und Natriumazid als Bakterieninhibitor.
Zur Immobilisierung von Urease auf einem unlöslichen Trägermaterial können sämtliche bekannte Verfahren
Anwendung finden. Beispielsweise kann Urease kovalent mit einem aminofunktionellen Silan-Bindemittel
an ein poröses Glasträgermaterial gebunden werden, wie es in dem Artikel »Urease Covalently Coupled to
Porous Glass« von H. H. W e e t a 11 und LS. H e r s h ,
Biochim, Biophys. Acta, 185 (1969), Seiten 464—465, und in der US-Patentschrift 35 19 538 beschrieben ist, des
weiteren kann Urease an wasserunlösliche Diazoniumsalze gebunden werden, wie es in dem Artikel
»Preparation and Properties of Waterinsoluble Derivatives of Urease« von E. R i e s e 1 und E. Katchalski,
journal of Biologial Chemistry, Vol. 239, No. 5 (1964), Seite 1521, beschrieben ist, oder Urease kann kovalent
an Nylon gebunden werden, mit dem Verfahren, das in dem Artikel »The Immobilization of Enzymes on Nylon
Structures and their Use in Automated Analysis« von D. J. Inman und W. E. Hornby, Biochem. J. (1972),
129, Seiten 255—262, erwähnt ist, des weiteren kann Urease mit einem in dem Artikel »A Urea-Specific
Enzyme Electrode« von G. G. G u i 1 b a u 11 und J. G. Mont al vo, Jr., Journal of American Chemical
Society, 91 (1969), Seiten 2164—2165, beschriebenen Verfahren auf einem Polyacrylamidgel immobilisiert
werden, oder Urease kann auf der Oberfläche von Kaolinit absorbiert werden, beschrieben in dem Artikel
»Preparation and Properlies of Solid-Supported Urease« von P. V. Sundaram und E. M. Crook,
Canadian Journal of Biochemistry, Vol. 49 (1971), Seiten
1388—1394, und schließlich kann Urease gemäß dem Verfahren des US-Patents 36 45 852 mit dem Titel
»Method of Bindung Water-soluble Proteins and Watersoluble Peptides to Water-insoluble Polymers
Using Cyanogen Halide« von R. Axen, J. Porath und E. Ernbach und dem Artikel »The Preparation
and Characterization of Lyophilized Polyacrylamide Enzyme Gels for Chemical Analysis« von G. P. H i c k s
und S. J. Updike, erschienen im Analytical
Chemistry, Vol. 38, No. 6, Mai 1966, Seite 726, mit Zyanbromid immobilisiert werden. Bei der Ausbildung
des Bettes aus immobilisierter Urease ist daher die Auswahl des Trägermaterials aus Materialien, wie
poröses Glas, Ton, wasserunlösliche Polymerisate, und das Immobilisieren der Urease auf diesen Materialien
auf chemischem oder physikalischem Wege bekannt.
Nach der Hydrolyse des Harnstoffes strömt die resultierende Hydrolysemischung, die die Ammoniumionen
enthält, aus dem Bett der immobilisierten Urease heraus und wird in einer geeigneten Mischkammer in
ausreichender Weise mit einer Base vermischt, um den pH-Wert der Mischung mindestens auf etwa 11 zu
stellen. Bei diesem pH-Wert und darüber werden nahezu alle Ammoniumionen in eine wäßrige Ammoniaklösung
umgewandelt. Die Mischkammer weist einen Einlaß für den hydrolysiertcn Harnstoff, einen Einlaß für
die Base und einen Auslaß für die entstehende Reaktionsmischung auf. In der Mischkammer kann zum
Vermischen der Base mit dem hydrolysiertcn Harnstoff jeder beliebige Mixertyp, beispielsweise ein Impeller
oder ein Schaufelmischer Anwendung finden, obgleich mit einem kleinen magnetisch betätigten Mixerstab
bereits befriedigende Ergebnisse erzielt wurden.
Zur Einstellung des pH-Wertes auf mindestens etwa 11 kann jede beliebige Base verwendet werden, die
keinen Ammoniak oder Ammoniumionen enthält. Geeignete Basen sind die Alkalimetallhydroxide [d. h.
Ca(OH)2 oder Mg(OH)2], obgleich aus Wirtschaftlichkeils- und Sparsamkeitsgründen bei der pH-Werieinstellung verdünnte wäßrige Lösungen von Alkalimetallhydroxiden, insbesondere NaOH, mit Konzentrationen
von etwa 0,01 bis etwa IN bevorzugt werden.
Nach Einstellung des pH-Wertes auf mindestens 11 wird die resultierende wäßrige Ammoniaklösung mit
einer hydrophoben, ammoniakpermeablen Membran über einen Zeitraum in Kontakt gebracht, der ausreicht,
den gasförmigen Ammoniak durch die Membran dringen zu lassen. Derartige hydrophobe Membranen
lassen gasförmigen Ammoniak hindurchtreten, während sie wäßrige Lösungen zurückhalten, und können in der
Form von hydrophoben porösen und mikroporösen Kunststoffllmen mit einer Stärke von etwa 0,1 bis etwa
10 mil, einer Porosität von etwa 10 bis etwa 33% und einem Porendurchmesser von etwa 0,05 bis 10 μι
ausgebildet sein. Vorzugsweise weisen derartige mikroporöse Kunststoffilme eine Dicke von etwa 0,5 bis 5 mil,
eine Porosität von etwa 25% bis 80% und einen durchschnittlichen Porendurchmesser von etwa 0,05 bis
5 μ auf. Geeignete Kunststoffmembranen sind in der Form von porösen Kopolymerisaten von Acrylnitril und
Vinylchlorid auf einem Nylonträgermaterial, als poröses hydrophobes Zelluloseazetat, poröses Polytetrafluor-
ίο äthylen, als mikroporöses Polypropylen, als poröses
Polyvinylidenfluorid und anderen Membranmaterialien, die in dem US-Patent 36 49 505 beschrieben sind, im
Handel. Diese Membranen gestatten die Diffusion von gasförmigem Ammoniak, während einwertige Ionen,
is wie Na4, Ki oder Li + , in der wäßrigen Lösung
verbleiben, die nicht durch die Membran diffundiert.
Der durch die Membran dringende gasförmige Ammoniak wird danach zu einer pH-Elektrodenzelle
geleitet, die eine wäßrige Elektrolytlösung enthält. Der gasförmige Ammoniak löst sich in dieser Elektrolytlösung
und läßt auf diese Weise den pH-Wert der Lösung ansteigen. Dieser Anstieg des pH-Wertes wird mit einer
pH-sensitiven Elektrode potentiometrisch gemessen.
Die Elektrolytlösung ist gewöhnlich eine verdünnte
Die Elektrolytlösung ist gewöhnlich eine verdünnte
2s Lösung eines Ammoniumsalzes (0,1 M NH4Cl), so daß
auf diese Weise eine Basis-Ammoniumionenkonzentration geschaffen wird, gegenüber der ein Ansteigen des
pH-Wertes rasch gemessen werden kann. Dieser Anstieg des pH-Wertes ist eine Funktion der Ammoniakgasmenge,
die durch die Membran dringt. Die entsprechende potentiometrische Ablesung auf der
pH-Elektrode kann rasch in die äquivalente Menge Harnstoff der ursprünglichen Probe umgewandelt
werden. Die äquivalente Harnstoffmenge der Ursprunges
liehen Probe wird normalerweise in mg Blut-Harnstoff-Stickstoff (BHS/lOOml Probe) angegeben. Diese Einheiten
sind bei klinischen Anwendungszwecken gebräuchlich.
In Fig.2 ist ein Querschnitt durch eine pH-Elcktrodenzelle gezeigt, die erfindungsgemäß eingesetzt werden kann.
In Fig.2 ist ein Querschnitt durch eine pH-Elcktrodenzelle gezeigt, die erfindungsgemäß eingesetzt werden kann.
F i g. 3 ist eine Vergrößerung der F i g. 2, wobei Teile nicht gezeigt sind, in der die Membran und die Elektrode
im Detail dargestellt sind. Wie man den F i g. 2 und 3 entnehmen kann, umfaßt die pH-Zelle 10 eine
Elcktrodcnkammcr 10a, mit der das Membrangehäuse 106 über ein Schraubengewinde tOc in Eingriff steht.
Die Kammer 10a enthält eine pH-sensitive Elektrode 11, die eine herkömmliche Glaselektrode sein kann,
welche auf eine geeignete herkömmliche Standard-Bezugselektrode 12, beispielsweise einen Platindraht, der
mit Silbcr/Silberchlorid beschichtet ist, bezogen ist. Beide Elektroden werden von der Elektrodenhalterung
20, die mit einem Dichtungsring 21 ausgerüstet ist,
S5 gehalten. Die Elektroden 11 und 12 sind elektrisch an ein
herkömmliches potentiometrlsches pH-Meßwerk angeschlossen, das nicht gezeigt ist.
Die Abtastspitzen der Elektroden U und 12 erstrecken sich in den Elektrolythohlraum 13, der eine
fto wäßrige NHiCl-Lösung (0,1 M) enthält. Der Boden des
Elektrolythohlraumes 13 wird von einer hydrophoben, ammoniakpermeablen Membran 14 gebildet, in deren
unmittelbarer Nähe die Abtastspitze der Elektrode 11 angeordnet ist Mittels des Membrangehäuses 10b und
6S der Membranhalterung 22 wird die Membran 14 mit
dem Elektrolythohlraum 13 in Kontakt gehalten. Über den Dichtring 16 wird eine flüssigkeitsdichte Verbindung erzielt. Das Membrangehäuse' XOb ist darüber
hinaus mit einem engen Durchgang 17 versehen, durch den die den Ammoniak enthaltende Probe in die
Durchdringungskammer 23 dringt. Der Durchgang 17 und die Durchdringungskammer 23 weisen solche
Abmessungen auf, daß ein turbulentes Einströmen gesichert wird, um die Probe zum Erzielen eines
wirksamen Ammoniakdurchganges der Membran 14 in maximaler Weise auszusetzen. Nach dem Kontakt mit
der Membran 14 verläßt der Probenrest, der nunmehr keinen Ammoniak mehr aufweist, die Kammer über den
Durchgang 18. Die potentiometrische Missung, die aus dem Ansteigen des pH-Wertes resultiert, wird mittels
potentiometrischer Eichtechniken in die Harnstoffkonzentration der ursprünglichen Harnstoffprobe umgewandelt.
Bei dem oben beschriebenen Verfahren kann eine herkömmliche Ammoniakgaselektrode, beispielsweise
eine handelsübliche Gastastelektrode oder eine Ammoniakelektrode Anwendung finden, bei denen die
hydrophobe, ammoniakpermeable Membran in die pH-Elektrodenzelle eingearbeitet ist.
Bei der wirksamsten Ausführungsform für die klinische Laborarbeit werden das abgepufferte Verdünnungsmittel
und die Base kontinuierlich durch das in Fig. 1 gezeigte System mit einer Geschwindigkeit von
etwa 0,1 bis etwa 10 ml/Minute, gewöhnlich um etwa 1 ml/Minute, gepumpt. Etwa 10—25 Mikroliter Harnstoffprobe
werden mit einer Spritze am Einlaß in das Bett aus immobilisierter Urease direkt in den Strom des
abgepufferten Verdünnungsmittels eingegeben. Im Bett
aus immobilisierter Urease wird der Harnstoff zu Ammoniumionen und Bicarbonationcn hydrolysiert.
Nach dem Verlassen des Bettes mis immobilisierter Urease wird das Reaktionsprotlukt mit der Base
vermischt, um zur Überführung de" Ammoniumionen in lösliches Ammoniakgas den pH-Wert auf mindestens
etwa U ansteigen zu lassen. Bei diesem erhöhten pH-Wert werden die Bicarbonate nen in Carbonationen
umgewandelt.
Der Strom des abgepufferten Verdünnungsmittels, der den gelösten Ammoniak enthält, tritt danach mit der
hydrophoben, ammoniakpermcablon Membran in Berührung,
wonach der Durchgang des Ammoniaks beginnt. Bevor jedoch auf beiden Seiten der Membran
das Gleichgewicht erreicht ist, ist die Konzentration des gelösten Ammoniaks in dem abjiiepuffertcn Verdünnungsmittel
auf einen Punkt abgesunken, bei dem Ammoniak aus der Elektrodcnclcktrolytlösung in den
abgepufferien Verdünnungsmiilclsironi zurückdiffundiert.
Da die Harnstoffprobe in einer relativ hohen eingegrenzten Konzentration in den abgepufferten
Verdünnungsmittelstrom eingegeben worden ist. tritt diese Reaktion schnell auf (d. h. innerhalb von etwa 2
oder 3 Minuten) und führt zu einem raschen Ansteigen des pH-Wertes, wodurch beim Ansprechen der
potentiometrischen Elektrode eine scharfe Spitze entsteht. Die Änderungsrate des pH-Wertes ist eine
Funktion der Konzentration, d.h., je höher die Konzentration von NH3 in der Mikroumgebung der
Elektrode ist, desto größer ist der Anstieg der pH-Kurve. Die Schärfe der Spitze Ist ebenfalls eine
Funktion der Änderungsrate der NHj-Konzentration, d.h., die Schnelligkeit des Abfallens des pH-Wertes
hangt davon ab, wie schnell der Ammoniak in den abgepufferten Verdünnungsmittelstrom zurückdiffundiert. Kleine Proben sollten schneller entfernt werden
als große Proben. Die Höhe dieser scharfen Spitze ist ein Maß für die Harnstoffkonzentration. Die nächste
Harnstoffprobe kann dann eingegeben werden, wenn die potentiometrische Ablesung zur Grundlinie oder an
einen Punkt nahe der Grundlinie zurückgekehrt ist, so daß die nächste Harnstoffbestimmung nicht nachteilig
beeinflußt wird.
Bei einer anderen Betriebsweise findet eine langsame Einführung der Harnstoffproben über längere Zeitperioden
Anwendung, bis Gleichgewicht in der Ammo·
ίο niakdiffusion quer durch die Membran erreicht ist.
Beispielsweise werden 10-25 Mikroliter einer Harnstoffprobe langsam und kontinuierlich unter vollständigem
und gleichzeitigem Mischen über eine lOminütige Periode in einen abgepufferten Verdünnungsmittelstrom,
der mit einer Geschwindigkeit von 1 ml/Minute fließt, eingeführt. Dadurch wird mit einem konstanten
pH-Wert im Elektrodenelektrolyten und einem entsprechend konstanten potentiometrischen Ansprechen
Gleichgewicht erreicht. Nachdem die konstante AbIesung vorgenommen worden ist, wird die Einführung der
Harnstoffprobe gestoppt, so daß die potentiometrische Ablesung zur Grundlinie zurückkehrt. Diese Technik
wird jedoch weniger vorgezogen, da für jede Bestimmung ein längerer Zeitraum benötigt wird.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand von Beispielen weiter erläutert, wobei alle Teile Gewichtsteile, alle Prozentsätze Gewichtsprozenlsätzc und alle
Temperaluren in Grad Celsius angeführt sind, wenn nicht anders angegeben.
J0 R e i s ρ i c I 1
In Beispiel 1 ist das abgepufferle Verdünnungsmittel
eine wäßrige, O1OlM Lösung von Tris-(hydroxymethyl)-aminomcthan,
die auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt worden isi (mil HCI) und die Natriumäthylcndiamintetracssigsäure,
/J-Mercaptoäthanol und Natriumazid jeweils in einer Konzentration von 0,001 M enthält.
Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendete Base war eine 0,03 N-Natriumhydroxidlösung.
•ίο Das Ureasecnzym wurde von der Worthington
Biochemical Corporation erhalten und wies eine Aktivität von 139 internationalen Einheilen pro mg auf.
Das Trägermaterial für die Immobilisierung des
Urcascen/yms war Agaroscgcl (ein stark poröses Polydcxlran), das unter der Warenbezeichnung Scpharose
4 B bei der Firma Pharmacia Fine Chemicals Inc.
erhältlich ist. Der Elektrolyt in dem Hohlraum 13 war 0,1MNH4CI.
Als pH-Zelle wurde eine herkömmliche Glas-pll-
so Elektrode eingcsctzl unter Verwendung eines Silber-Silberchlorid-Elementes
in einem IICI-Elcklrolylcn mit
einer Silber-Silberchlorid-Bezugselektrode.
Als ammoniakpermeable, hydrophobe Membran wurde ein mikroporöser Polypropylenfilm mit einer
Dicke von 1 mil, einer Porosität von 35%, einem durchschnittlichen Porendurchmesser von weniger al:
0,1 μ verwendet, der bei der Celanese Corporation untei
der Warenbezeichnung Celgard 2400 erhältlich ist.
TeIIA
44 ml einer wäßrigen Dispersion von 4 Gewichtspro
zent des oben beschriebenen Agarosegels wurden ir einen Buchner-Trlchter gegossen und mit destillierten
Wasser gewaschen. Die Agarose auf dem Filter wurd< in ein Becherglas gegeben, wonach destilliertes Wassei
unter Agitation so lange zugegeben wurde, bis eini Dispersion von 40 ml erhalten wurde, die dann Ii
Zentrifugenröhren bei etwa 1000 Umdrehungen pn
709 Β29/4Ϊ
fio
936
ίο
Minute 5 Minuten lang zentrifugiert wurde. Nach Dekantieren des Obenstehenden wurde die Agarose im
Boden der Zentrifugenröhren wiederum in ein Becherglas gegeben, wonach destilliertes Wasser unter Rühren
zur Bildung eines einheitlichen Gels mit einem Volumen von 40 ml zugesetzt wurde.
Teil B
400 mg der oben beschriebenen Urease wurden in einer wäßrigen Lösung von 20 ml 0,05 M Natriumborat,
die mit 6 N Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 0,5 eingestellt worden war, gelöst. Die entstandene I ,ösung
wurde in einem Eisbad für die in Teil C beschriebene Verwendung gelagert.
TeilC
4 g von als Reagenz geeigneten Cyanbromidkristallen
wurden dem Agarosegel von Teil A zugesetzt, und der pH-Wert wurde unter kontinuierlichem Rühren schnell
mit 6,OM Natriumhydroxid auf etwa 11 eingestellt. Durch Zugabe des erforderlichen Natriumhydroxids
(6,0 N) wurde der pH-Wert der Mischung auf diesem Wert oder im Bereich dieses Wertes gehalten; während
dieser Zeit lösten sich die Cyanbromidkristalle langsam auf und reagierten. Diese Lösungsreaktion erforderte
etwa 15 Minuten, während denen zerdrücktes Eis lugegeben wurde, um die Temperatur unter 200C zu
halten. Eine Gesamtmenge von etwa 40 ml von 6,0 M Natriumhydroxid war über diese 15minütige Periode
erforderlich, um den pH-Wert auf 11 zu halten. )0
Nachdem sich das Cyanbromid vollständig aufgelöst hatte und reagiert war, wurde das entstandene Gel auf
einem Trichter aus gesintertem Glas mit 300 ml einer kalten 0,05 M Natriumboratlösung, die mit NaOH auf
einen pH-Wert von 9,5 eingestellt -.v^rden war,
gewaschen.
Das entstandene Agarosegel wurde in einen 100 ml Becher gegeben, und es wurde die in Teil B hergestellte
kalte Ureaselösung sofort ohne Rühren zugesetzt. Das
Urease/Agarose-Gel wurde dann rasch gefroren und 5 Minuten lang in diesem Zustand belassen. Danach
wurde es über 20 Stunden auf O0C gehalten, wobei mit
einem Magnetrührer leicht gerührt wurde.
Das entstandene immobilisierte zusammengesetzte Urease/Agarose-Gel wurde auf einem Trichter aus
gesintertem Glas unter Ansaugen filtriert und zuerst mit einer 0,5 M Natriumchloridlösung und danach mit
destilliertem, deionisiertem Wasser gewaschen, bis die Fütratspülungen frei von Urease waren, was durch das
NichtVorhandensein einer Absorption bei der charaktcristischen
Wellenlänge von 272 nm angezeigt wurde. Das immobilisierte zusammengesetzte Urcusc/Agurose-Oel wurde In 0,05 M Tris-(hydroxymethyl)-amlnomethan-Pufferlösung (pH 7,3) bei 0-30C gelagert.
TeIID ss
Die Aktivität des immobilisierten Urease-Agarose-OeIs von Tell C wurde bestimmt, Indem eine bekannte
Menge OeI mit einer 0,15 M Harnstofflösung, die 0,003
molar in Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan und («
1,0 χ 10-' mole·· in Dlnatrlumäthylendiamintetraessigsäure Ist, vermischt und die Änderung des pH-Wertes
mit der Zelt gemessen wurde. Die Änderungsrate des pH-Wertes wurde mittels des Verfahrens von L
Jakobsen,K. Lindstrom-Lang,M. Ottesen t>
und D. Olick Ed. In »Methods of Biochemical Analysis«, Vol. IV, Intersclence Publishers, N. Y., 1937,
Seite 171, in Enzymaktivität umgewandelt. Diese analytische Technik liefert eine Aktivität für die
Urease von 10001. U./ml Gel, die nach Lagerung des Gels über 2 Monate bei 0-4° C in 0,05 M Tris-(hydroxymethy!)-aminomethan
auf etwa 400 I. U./ml absinkt.
Teil E
Aus einer 75 mm Borosilikatglaskapillarröhre wurde eine Glasröhre mit einem Innendurchmesser von
2,8 mm und einem Außendurchmesser von 6 mm hergestellt. An einem Ende der Röhre wurde eine
Nylonscheibe (400 mesh) befestigt. Die Röhre wurde mit dem immobilisierten Urease/Agarose-Gel von Teil
C gefüllt. Das Urease/Agarose-Gel verdichtete sich in
der Röhre durch die Schwerkraft. Nachdem die Röhre is mit dem Urease/Agarose-Gel gefüllt worden war,
wurde auch das andere Ende der Röhre mit einer 500 mesh Nylonscheibe versehen.
Die Röhrenenden wurden dann mit T-förmigen Kunststoffrohrverschraubungen zur Probeneinführung
ausgestattet. Die T-Stücke waren mit einer Kunststoffmembran
zur Probeneinführung mit einer hypodermischen Nadel versehen.
Die oben beschriebenen Lösungen aus dem abgepufferten Verdünnungsmittel und der Base wurden durch
die in Fig. 1 beschriebene Vorrichtung mit jeweils 1,0 ml/Minute gepumpt. 10 Mikroliter Doppelproben
mit den oben beschriebenen Harnstoffkonzent-ationen wurden mit einer hypodermischen Nadel durch die
Injektions-T-Stücke in die Röhre mit dem immobilisierten Enzym injiziert, wie in F i g. 1 gezeigt ist. Die
Analyse wurde wie in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben durchgeführt. Es wurden folgende Ablesungen
in Millivolt erhalten:
Konzentration des | Änderung der elektromotorischen |
llamslolTcs in | Krall (in Millivolt) am |
Wasser | pll-MeUtseriü |
0,1 M | ll)4,5 |
I1M1O | |
0,01 M | 138,5 |
137,5 | |
0,001 M | 78,0 |
78.0 |
Es wurde ein Kichdiagramm hergestellt, in dem die
Änderung der elektromotorischen Kraft in Millivolt gegen den Logarithmus der Harnstoffkon/.cntrulion
aufgetragen wurde. Dieses Diugrumm ist im wesentlichen eine Gerade, die Nernstsches Verhalten anzeigt
Es wurde eine Blutserumprobe unbekannter Harnstoffkon/entration analysiert, indem Proben von
Mikroliter unter Durchführung des oben beschriebenen Verfahrens in die Röhre injiziert wurden. Etwa eine
Minute nach injektion der Probe wurde eine maximale Ablesung in Millivolt erhalten. In Intervallen von etwa
1 einer Minute wurden weitere Proben in die Röhre Injiziert. Kine Gesamtmenge von 50 Proben des Serums
führte /u einer Änderung der elektromotorischen Kraft von 1JO11,0 Millivolt. Diese Änderung der elektromotorischen Kraft entspricht in dem oben beschriebenen
ι Eichdiagramm einer Konzentratton von 740 x 10'
molar Harnstoff. Diese Konzentration entspricht einem Blut-Hurnstoff-Stickstoff-Wort von 21,0±0,8 mg Stickstoff/100 ml Serum.
Ähnliche Analysenergebnisse wurden gemäß dem oben beschriebenen Verfahren erhalten, das ein
Enzymbett aus einem vernetzten Polydextran, erhältlich von der Firma Pharmacia Fine Chemicals Inc. unter der
Warenbezeichnung Sephadex G-200, hergestellt wurde. Man ließ ein Gramm des vernetzten Polydextrans, 4 g
Cyanbromid, 6,5 ml 6 N-Natriumhydroxid und 200 mg Urease gemäß dem oben beschriebenen Verfahren
reagieren und erhielt ein immobilisiertes Urease/Polydextran-Gel
mit einer Aktivität von etwa 400 I. U./111I Gel. Ähnliche Ergebnisse werden erhalten, wenn als
hydrophobe, ammoniakpermeable Membran ein Copolymerisat aus- Acrylnitril und Vinylchlorid, das bei der
Firma Gelman Instrument Company unter der Warenbezeichnung Acropor ANH-3000 erhältlich ist, anstatt
der Membran aus mikroporösem Polypropylen verwendet wird.
Dreizehn 20 Mikroliter-Proben eines Serums, das gemäß chemischer Analyse, welche auf herkömmliche
klinische spektrophotometrische Art durchgeführt wurde, 15,9 mg Blut-Harnstoff-Stickstoff/IOOml enthielt,
wurden gemäß den Verfahren des Beispiels 1 analysiert. Als Ergebnis wurde ein Blut-Harnstoff-Stickstoff-Wert
von 16,1 mg/100 ml mit einer Standardabweichung von 0,2 mg/100 ml erhalten. Ähnliche genaue Resultate
wurden erhalten, als die Analyse mit chemisch analysierten Proben, die 49 mg Blut-Harnstoff-Stickstoff/100
ml enthielten, wiederholt wurde.
Beispiel 3 Teil A
20 ml destilliertes Wasser wurden mit 10 ml (etwa 1 g) der in Beispiel 1 verwendeten Agarose zur Bildung einer
Agarose-Suspension vermischt. Dieser Agarose-Suspension wurden 10 ml einer lOgewichtsprozentigen
Lösung aus Cyanbromid zugesetzt, und der pH-Wert wurde durch Zugabe von 3,0N-NaOH auf 11,0 .|o
eingestellt, wobei die Temperatur der Agarose-Suspension bei etwa 22 bis 27°C, gegebenenfalls unter Zugabc
von Eis, gehalten wurde.
Nach der Einstellung des pH-Wertes wurde die Agarose durch Vakui'mfiltration schnell mit etwa einem
Liter einer kalten, wäßrigen 0,2 M Natriumborat-Puffcrlösung bei einem pH-Wert von 8.5 gewaschen. Eine
Hälfte der entstandenen, durch Cyanbiomid »aktivier
ten« Agarose wurde einer Urcaselösung zugesetzt, die
durch Lösen von 20 mg Urease (92 internationale v> Einheilen/mg) in 5 ml der oben beschriebenen 0,2 M
Nutriumboraipuffcrlösung, die auf O0C gekühlt worden
war, hergestellt worden war. Die entstandene Urease/ Agarose-Suspension wurde bei 0-3°C über Nacht
gertlhrt, um die Immobilisierungsreaktionen zu vervoll- nj
ständigen.
Die Aktivität der entstandenen immobilisierten
Urease wurde mit einem Labor-pH-Wert-Meßgerät (Modell pH R, erhältlich bei der Firma Sargent-Welch)
und einer geeichten Elektrode für einwertige Kationen (10
(Bookman Model 39 137), die auf eine Standard-Calomel-Eloktrode bezogen war, bestimmt. Die Aktivität der
Immobilisierten Urease wurde mit etwa 900 internationalen Einheiten pro Gramm Urease/Agarose-Gcl
bestimmt
1,9 ml des Immobilisierten Urease/Agarose-Gel*
wurden in eine Glasröhre mit einem Innendurchmesser von 4 mm eingebracht, und die Glasröhre wurde an
jedem Ende mit einer Nylonscheibe (400 mesh) zur Bildung einer kleinen Säule aus immobilisierter Urease
versehen. Danach ließ man destilliertes Wasser durch die Säule mit einer Geschwindigkeit von 1 ml/Minute
dringen, um die immobilisierte Urease in Form eines Bettes hydraulisch zu verdichten.
Die Röhre, die das immobilisierte Urease/Agarose-Gel
enthielt, wurde wie das immobilisierte Ureasebett des Beispiels 1 angeschlossen. Es wurde eine
geeichte Ammoniak-Elektrode verwendet, die eine hydrophobe ammoniakpermeable Membran und eine
pH-Elektrodenzelle (erhältlich von der Firma Orion Corporation als Elektrode Model 95-10) enthielt.
Sechs Blutserumproben von sechs verschiedenen menschlichen Patienten wurden in einem Krankenhauslabor
chemisch analysiert. Wie durch die Analyse festgestellt wurde, wiesen drei der Proben einen
Blut-Harnstoff-Stickstoff-Wert von 5,0 mg/100 ml und drei der Proben einen Wert von 17,0 mg/100 ml auf.
Diese Serumproben wurden in 0,1 M Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-Pufferlösung
im Verhältnis 1 :25 verdünnt, und die verdünnten Serumproben wurden mit
einer Geschwindigkeit von etwa 1 ml/Minute in die Röhre mit der immobilisierten Urease dieses Beispiels
eingeführt. Um den pH-Wert auf 13 einzustellen, wurden etwa 1 ml/Minute 0,2 N Natriumhydroxid
zugesetzt.
Unter diesen Bedingungen wurde chemisches Gleichgewicht erzielt, und die Änderung der elektromotorischen
Kraft (in Millivolt) wurde gemessen. Der entsprechende Blut-Harnstoff-Stickstoff-Wert wurde
aus dem Eichdiagramm bestimmt. Die Ergebnisse sind nachstehend aufgeführt.
Serum | HIuH lamsloll- | Hlut-llarnslnlT- |
probe | Stickstol'l-Wert | Stickstoll-Werl |
aus ehem. Analyse | aus crfinclungsgum. | |
Verfahren | ||
(mg IiIIS/100 ml | (mg Bl !S/100 ml | |
Scruniprobu) | Serum) | |
1 | 14 | 13,8 |
2 | 14 | 14,0 |
3 | 14 | 13,0 |
4 | 17 | 17,0 |
5 | 17 | 16,1 |
6 | 17 | 16,8 |
Urease wurde auf einem partikelförmigen porösen Aluminiumoxidträgermaterial immobilisiert, in dem
100 mg Urease und 1,0 g des partikelförmigen Aluminiumoxides in 200 ml 0,1 M Trls-(hydroxymethyl)-aminomethan (mit HCI auf einen pH-Wert von 8,2
eingestellt) bei 4O0C und einstündigem Rühren vermischt wurden. Das partikelförmige Aluminiumoxid
wies eine PartlkelgröBe von -90 bis +100 mesh (US-Maschensieb) und einen durchschnittlichen Porendurchmesser von etwa 0,1 bis 0,2 μ auf. Das immobilisierte Urease/Alumlniumoxid-Reaktlonsprodukt ließ
man bei 0° C Über Nacht stehen.
Das Reaktionsprodukt wurde danach auf einem Trichter aus gesintertem Glas vakuumfiltriert und
zuerst mit 500 ml 0,5 M NaCI gewaschen, wonach es mit
1 bis 21 destilliertem Wasser gewaschen wurde. Das gewaschene Immobilisierte Urease-Reaktlonsprodukt
wurde bis zur Verwendung von 10—20 ml einer 0,01 M
Tris-(hydroxymethyl)-arninomethan-Pufferlösung gelagert. Die Aktivität des immobilisierten Ureasc/Alumi·
niumoxid-Produktes wurde mit 15001. UVcrn3 bestimmt.
Diese Aktivität fiel nach der Verwendung bei der Harnstoffhydrolyse infolge des Auslaugens der Urease
aus dem Aluminiumoxidträgermaterial rapide ab. Das Material besitzt daher eine relativ kurze Lebensdauer,
wenn es für die Harnstoffanalyse gemäß Beispiel 1 eingesetzt wird. ι ο
Es wurde eine Lösung von 1,2-Dibromäthan hergestellt,
indem 0,25 ml 1,2-Dibromäthan in 20,0 ml Methanol gelöst wurden. Dieser Dibromäthanlösung
wurden 200 ml einer Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-Pufferlösung mit einem pH-Wert von 8,2 zugesetzt.
Der pH-Wert der entstandenen Lösung wurde durch tropfenweise Zugabe von 1,OM HC) auf 8,2
eingestellt und auf diesem Wert gehalten.
Der abgepufferten Dibromäthanlösung wurden unter Rühren, während die Temperatur bei 40°C gehalten
wurde, 100 mg Urease und 1,0 g poröses Aluminiumoxidpulver (das gleiche Aluminiumoxidpulver wie in
Beispiel 4) langsam zugesetzt. Dieses Reaktionsgemisch wurde eine Stunde lang bei 4O0C gerührt, wonach man
es über Nacht bei 0°C stehenließ. Nach dem Filtrieren und Waschen wurde die immobilisierte Urease/Aluminiumoxid-Zusammensetzung
untersucht, wobei festgestellt wurde, daß sie eine Aktivität von 6181. U./cm3
aufwies. Die Aktivität dieser Zusammensetzung fiel während des Grbrauches nur sehr langsam ab und wies
in bezug auf die Harnstoffanalyse gemäß Beispiel 1 eine verbesserte Lebensdauer auf. Offensichtlich wirkt das
Dibromäthan als Netzmittel bei der Immobilisierung der Urease auf dem porösen Aluminiumoxid.
Beispiel 6
Teil A
Teil A
40
Urease wurde auf porösem Aluminiumoxid wie in Beispiel 5 immobilisiert, mit der Ausnahme, daß 0,25 ml
1,3-Dibrompropan als Netzmittel anstelle des 1,2-Dibromäthan verwendet wurden. Die immobilisierte
Urease/Aluminiumoxid-Zusammensetzung besaß eine Aktivität von etwa 10001. U ./cm3.
Diese immobilisierte Urease/Aluminiumoxid-Zusammensetzung
wurde in eine Röhre gepackt und zur Analyse von Harnstoffproben gemäß dem Verfahren
des Beispiels 1 verwendet. Es wurde ein Eichdiagramm hergestellt, indem die Änderung der elektromotorischen
Kraft (in Millivolt) gegen die Harnstoffkonzentration von drei Serumproben mit 14, 28 und 70 mg
Blut-Harnstoff-Stickstoff/IOOml Serum aufgetragen
wurde. Diese Serumproben verursachten eine durchschnittliche Änderung von 70,90 und 111 Millivolt.
Teil B
Zwei Blutserumproben, die gemäß einer Kranken- (>o
hausanalyse 12,2 und 30,7 mg Blut-Harnstoff-Stickstoff/
100 ml Serum enthielten, wurden gemäß dem Verfahren von Teil A dieses Beispiels analysiert. Auf der Basis des
Eichdiagrammes zeigte die potentiometrische Reaktion an, daß die Serumproben 12,2 ±0,4 und 30,8 ±0,6 mg
Blut-Harnstoff-Stickstoff/lOO ml Serum aufwiesen.
Ähnliche Ergebnisse wurden bei dem oben beschriebenen
Verfahren zur Blut-Harnstoff-Stickstoff-Analyse erhalten, wenn als immobilisiertes Enzymbell ein
Urease/Acrylamid-Gel eingesetzt wurde, das nach dem
Verfahren des Artikels von Hicks und Updike, der vorstehend erwähnt wurde, hergestellt worden war. Ein
derartiges zusammengesetztes Gel kann hergestellt werden, indem man 1.0 ml einer man 0,1 ml einer 0,1 M
Phosphatpufferlösung (pH-Wert 7,4), die 400 mg Acrylamid enthält, 4,0 ml einer Lösung der gleichen
Puffersubstanz, die 23 mg N,N-Methylen-bis-(acrylamid) enthält, 1,0 ml der gleichen Pufferlösung, die
10 mg Urease enthält, und 0,03 mg Riboflavin sowie 0,03 mg Kaliumpersulfat zum Katalysieren einer Photopolymerisationsreaklion
reagieren läßt. Dieses Reaktionsgemisch wurde in einem Eisbad gerührt, während es mit einem Anstrahler photolysiert wurde. Die
Gelbildung tritt in etwa 10 Minuten ein. Das Gel wurde auf mechanischem Weg dispergiert und mit 0,1 M
Phosphatpufferlösung gewaschen, bevor es gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 eingesetzt wurde.
Ähnliche Ergebnisse bei dem oben beschriebenen Verfahren zur Blut-Harnstoff-Stickstoff-Analyse wurden
erhalten, wenn das immobilisierte Enzymbett aus einer Urease/K !olinit-Zusammensetzung hergestellt
worden war, die nach dem Verfahren des Artikels von Sundaram und Crook, der vorstehend erwähnt wurde,
zubereitet wurde. Eine derartige Zusammensetzung kann hergestellt werden, indem man 200 g pulverisiertes
Kaolinit (durchschnittliche Partikelgröße kleiner als 0,1 μ), das in 8 ml Tris-(hydroxymethy!)-aminomethan-Pufferlösung
suspendiert ist, mit 12 mg Urease in einem Reaktionsgefäß bei 300C unter Rühren 20 Minuten
reagieren läßt. Die entstandene immobilisierte Urease/ Kaolinit-Zusammensetzung wurde gewaschen, um die
restliche lösliche Urease zu entfernen, bevor die Zusammensetzung in das Verfahren von Beispiel 1
eingeführt wurde.
Ähnliche Ergebnisse in dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Blut-Harnstoff-Stickstoff-Analyse
wurden erhalten, als das immobilisierte Enzymbett nach dem vorstehend erwähnten US-Patent 35 19 528 hergestellt
wurde. Eine derartige Zusammensetzung kann hergestellt werden, indem man Urease chemisch an
96%iges Quarzglaspulver (etwa 100 mesh) mit einer durchschnittlichen Porengröße von etwa 0,1 μ bindet.
Daher wurden 1,0 g des porösen Glanzes mit 50 ml einer 10%igen Lösung von y-Aminopropyltriäthosilan in
Toluol kombiniert. Dieses Gemisch wurae über Nacht unter kontinuierlichem Rückfluß gerührt, filtriert und
mit Aceton gewaschen. Nach weiterer Reaktion mit p-Nitrobenzoesäure und Reduktion der eingearbeiteten
Nitrogruppe und deren nachfolgender Diazotierung ließ man das auf diese Weise aktivierte poröse Glas mit
10 mg Urease in 10 ml 0,05 M Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan-Pufferlösung
(pH-Wert 7,5) reagieren. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht bei 5°C gerührt, abfiltriert und mit einer Pufferlösung gewaschen,
bevor es in dem Verfahren von Beispiel 1 eingesetzt wurde.
Ähnliche Ergebnisse bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Blut-Harnstoff-Stickstoff-Analyse
wurden erhalten, wenn als immobilisiertes Enzymbett eine Urease-Nylon-Zusammensetzung eingesetzt wurde,
die nach dem Verfahren des vorstehend erwähnten Artikels von Inman und Hornby hergestellt worden war.
Bei dem Nylonmaterial handelte es sich um ein Typ 6-Polymerisat mit niedrigem Molekulargewicht in
Pulverform (120—150 mesh). Die Vorbehandlung des
Nylonmaterials mit Glutaraldehyd wurde ausgeführt,
indem 250 mg des pulverisierten Nylons in 10,5 ml von
12,5%igem (Gewicht pro Volumen) Glutaraldehyd suspendiert wurden. Die zuletztgenannte Reagenz
wurde in einer 0,1 M Natriumbomt-Pufferlösung, deren pH-Wert auf 8,5 eingestellt worden war, gelöst. Das
Nylon-Glutaraldehyd-Gemisch wurde 20 Minuten lang
schnell bei O0C gerührt und dann auf einem Trichter aus
gesiniertem Glas abfiltriert und mit einer 0,2 M Natriumboratpufferlösung gewaschen. Das gewaschene
aktivierte Nylonpulver wurde in 5 ml einer Ureaselö-
sung, die 10 mg Urease enthielt, 25 Mikromol Äthylendiamintetraessigsäure
und 5 Mikromol Mercaptoäthanol in 0,05 M KHjPO^-Pufferlösung, die mit verdünntem
Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 7,0 eingestellt war, suspendiert. Das Urease/Nylon-Gemisch wurde 16
Stunden lang bei etwa I0C gerührt. Die Suspension der
immobilisierten Urease/Nylon-Zusammensetzung wurde mit einer 0,2 M Natriumchloridlösung zur Entfernung
der nichtreagierten Urease gewaschen, wonach sie in das Verfahren von Beispiel 1 eingeführt wurde.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zur Harnstoffbestimmung in einer wäßrigen Probe, bei dem Harnstoff mittels Urease
hydrolysiert, der entstandene Ammoniak nach Diffusion durch eine hydrophobe Membran be-
, stimmt und anschließend die Ammoniakwerte in die äquivalente Probenharnstoffmenge umgerechnet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe über in einer Hydrolysezone immobiliersierte
Urease geleitet und in dieser Zone unter Bildung von Ammonium-Ionen hydrolysiert wird, daß die Hydrolysemischung
aus der Hydrolysezone entfernt und ihr pH-Wert auf mindestens etwa 11 angehoben
wird, um die Ammonium-Ionen enthaltende Mischung in eine wäßrige Ammoniaklösung zu *
überführen, und daß der durch die Membran diffundierte Ammoniak in einem Elektrolyten gelöst
und der daraus entstandene Anstieg des pH-Wertes im Elektrolyten potentiometrisch bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige, Harnstoff enthaltende
Probe eine wäßrige Lösung ist, die auf einen pH-Wert von etwa 5 bis 9 abgepuffert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt eine verdünnte
wäßrige Lösung von Ammoniumchlorid verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch
a) eine einen Probeneinlaß und einen Auslaß für das Hydrolyseprodukt aufweisende Hydrolysekammer,
die immobilisierte Urease enthält,
b) eine mit dem Auslaß für das Hydrolyseprodukt verbundene Mischkammer mit einem Einlaß für
eine Base, einem Mischer zum Vermischen des Hydrolyseproduktes mit der Base und einem
Auslaß für das entstandene Gemisch,
c) eine hydrophobe, ammoniakgaspermeable Membran, deren eine Fläche in innigem
physikalischem Kontakt mit der aus dem Auslaß der Mischkammer strömenden Flüssigkeit steht
und deren gegenüberliegende Fläche einen Teil eines Reservoirs an flüssigem Elektrolyten
derart bildet, daß sich der Elektrolyt in innigem physikalischem Kontakt mit dieser gegenüberliegenden
Fläche befindet,
d) eine pH-sensitive Elektrode, die in den Elektrolyten eingetaucht und elektrisch so geschaltet
ist, daß sie auf ein Ansteigen des pH-Wertes in dem Elektrolyten anspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnst,
daß die Urease in der Hydrolysekammer auf einem Bett aus einem festen Trägermaterial
immobilisiert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischer magnetisch betätigt
werden kann.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran eine
dünne Lage aus porösem Kunststoff mit einer Stärke von etwa 0,1 bis etwa 10 mil, einer Porosität von
etwa 10% bis etwa 85% und einem durchschnittlichen Porendurchmesser von etwa 0,05 bis etwa 10 μ
ist.
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