DE2433662C3 - Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut - Google Patents
Verfahren zum Färben und Ausrüsten von TextilgutInfo
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Description
Bei einem bekannten Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern (DT-OS 22 15 297)
wird das mit der Farbstofflösung versehene Textilgut auf einen perforierten Zylinder aufgewickelt, in einem
Druckkessel evakuiert und dann mit einem überhitzten flüssigen Fixiermedium, beispielsweise mit Wasser von
bis 135°C, behandelt. Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß das flüssige Fixiermedium einen großen
Teil des auf das Textilgut aufgebrachten Farbstoffes wegspült, was die Gefahr einer ungleichmäßigen
Färbung mit sich bringt. Ungünbtig ist weiterhin der erhebliche Energieverbrauch dieses Verfahrens.
Bei einem anderen bekannten Verfahren (DT-PS 10 40 501) wird das Textilgut durch eine wäßrige Lösung
des Farbstoffes hindurchgeleitet und dann erhitzt, bis wenig oder kein von der Faser absorbiertes Wasser
zurückgeblieben ist. Dann wird das Textilgut dem gesättigten Dampf von Halogenkohlenwasserstoffen
ausgesetzt. Nachteilig ist hierbei vor allem, daß das Arbeiten mit Sattdampf eine Arbeitstemperatur entsprechend
dem Siedepunkt des Lösemittels (also beispielsweise bei Trichloräthylen 87° C) erfordert oder
— wenn bei Raumtemperatur gearbeitet werden soll die Anwendung von Vakuum notwendig macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Mangel ein Verfahren zu
entwickeln, das ein Fixieren von Farbstoffen und Applikations-Chemikalien bei Raumtemperatur gestattet.
Diese Aufgabe wird ei findungsgemäß dadurch gelöst, daß man das mit der wäßrigen Lösung oder Dispersion
des Farbstoffes bzw. der Applikations-C hemikulie
versehene Textilgut der Wirkung von mit Meih>lenchlorid
angereicherter Luft mit einer Temperatur von maximal etwa 30 C. vorzugsweise von Raumtemperatur,
aussetzt.
Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut, bei dem man auf
das Textilgut eine Lösung oder Dispersion eines Farbstoffes oder einer Applikations-Chemikalie aufbringt
und das Textilgut dann zum Zwecke der Fixierung der Wirkung von mit einem Halogenkohlenwasserstoff
angereicherter Luft mit einer Temperatur von maximal etwa 30"C aussetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß man zum Färben und Ausrüsten von Textilgut aus Polyesterfasern den Farbstoff bzw die Applikations-Chemikalie
in einer wäßrigen Lösung oder Dispersion auf das Textilgut aufbringt und das Textilgut
dann einem mit Methylenchlorid angereicherten Luftstrom aussetzt.
Arbeitet man bei dem eingangs genannten Verfahren (gemäß DT-PS 1040 501) mit dem Sattdampf von
Halogenkohlenwasserstoffen, so kondensieren die Lösungsmittel aufgrund der Temperaturdifferenz auf der
Faser und bedingen eine Quellung, wodurch die Diffusion des Farbstoffes oder Applikations-Chemikalie
in die Faser stattfindet. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Halogenkohlenwasserstoffe,
wenn sie in einem inerten Gas, wie Luft, verteilt sind, in die Textilfasern auch eindiffundieren, ohne vorher auf
den Fasern zu kondensieren. Während bei der Kondensation für die Menge des niedergeschlagenen
Halogenkohlenwasserstoffes die Temperaturdifferenz zwischen Textilmaterial und Sattdampf entscheidend ist,
hängt die bei einer Anreicherung von Halogenkohlenwasserstoff in Luft auftretende Sorption der Halogenkohlenwasserstoffe
durch die Fasern im wesentlichen von der Natur der Fasern ab.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist damit wesentliche Vorteile auf. Es gestattet ein Arbeiten bei
Raumtemperatur unter Atmosphärendruck (wenngleich selbstverständlich auch ein Arbeiten mit Überdruck
möglich ist). Dadurch ergibt sich eine einfache Anlage, die weder Abdichtungs- noch Isolationsprobleme
aufwirft. Günstig ist ferner die beachtliche Energieersparnis.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zwar für Polyesterfasern bestimmt, läßt sich aber auch bei
anderen synthetischen Fasern, wie solche aus Polyamid,
Polyacrylnitryl, Triacetat und dgl. einsetzen, sowie bei Wolle, zellulosischen Naturfasern und zellulosischen
Regeneratfasern.
Als geeignete Farbstoffe kommen insbesondere in Betracht Dispersionsfarbstoffe, basische Farbstoffe,
Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe, Reaktivfarbstoffe sowie Direktfarbstoffe.
Applikations-Chemikalien können beispielsweise Chemikalien zur Flammenfest-Ausrüstung, wie hochbromierte
Kohlenwasserstoffe und Phosphorsäureester sein sowie Chemikalien zur Erzielung von antistatischen
Effekten und zur Erzielung einer hydrophilen Faser.
Die mit dem Methylenchlorid angereicherte Luft wird zweckmäßig laufend umgewälzt. Dies ist insbesondere
empfehlenswert, wenn das Textilgut die Form eines Wickels aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann — und hierin
liegt ein besonderer Vorteil — so durchgeführt werden, daß das mit der wäßrigen Lösung oder Dispersion eines
Farbstoffes oder einer Applikations-Chemikalie versehene
Textilgut unmittelbar, ohne Zwischentrocknung, der Wirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten
Luft ausgesetzt wird. Es gibt jedoch auch Prozesse, bei denen aus rein verfahrenstechnischen Gründen nach
dem Applizieren der Flotte zunächst eine Vorirocknung erfolgt, ehe die Fixierung durchgeführt wird.
Die Anreicherung der Luft mit Methylenehlorid kann in der Weise erfolgen, daß die Luft durch flüssiges
Methylenchlorid geführt wird.
Man kann die Wirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten Luft noch dadurch unterstützen, daß
nan das Textilgut zunächst evakuiert und es erst dann der Wirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten
Luft aussetzt.
Nach der Einwirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten Luft läßt mar auf das Textilgut
zweckmäßig zur Entfernung des darin noch vorhandenen Melhylenchlorids Wasserdampf oder heißes Wasser
einwirken.
Beim Färben unter Verwendung ionischer Farbstoffe hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn solche
Farbstoffe gewähr werden, die eine hohe Löslichkeit in Methylenchlorid besitzen.
Es kann vorteilhaft sein, das Textilgut nach dem Aufbringen der Lösung oder Dispersion des Farbstoffes
bzw. der Applikations-Chemikalie eine gewisse Zeit verweilen zu lassen (uiv die applizierte Flotte zu
vergleichmäßigen), ehe man es der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann selbstverständlich auch Textilgut gefärbt werden, das
außer Polyesterfasern auch zellulosische Fasern oder Wolle enthält. In diesem Falle wird die Lösung oder
Dispersion auch mit den zur Applikation auf den zellulosischen Fasern oder Wolle bestimmten Farbstoffen
oder sonstigen Applikations-Chemikalien versehen.
Textilmaterial aus texturierten Polyesterfäden wird mit einer wäßrigen Farbstoff-Flotte imprägniert. Die
Flotte enthält 25 g/l eines roten Dispersionsfarbstoffes. Nach dem Imprägnieren wird das Material auf einen
perforierten Zylinder aufgewickelt. Dieser Warenwikkcl
wirr! nun in einen Luftkreislauf eingebracht, der mit Methylenchlorid angereichert ist.
Während einer Behandlungszeit von 4 Stunden wird die Luft durch das Textilmaterial geführt und gleichzeitig
mit flüssigem Methylenchlorid in Austausch gebracht, so daß die Anreicherung der Luft aufrechterhalten
bleibt. Nach der genannten Zeit wird der Luftkreislauf abgestellt, das Material mit Wasserdampf
behandelt und wie üblich durch Spülen und Trocknen fertiggestellt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut, bei dem man auf das Textilgut eine Lösung
oder Dispersion eine:; Farbstoffes oder einer Applikations-Chemikalie aufbringt und das Textilgut
dann zum Zwecke der Fixierung der Wirkung von mit einem Halogenkohlenwasserstoff angereicherter
Luft mit einer Temperatur von maximal etwa 300C aussetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß man zum Färben und Ausrüsten von Textilgut aus Polyesterfasern den Farbstoff bzw. die Appiikations-Chemikalie
in einer wäßrigen Lösung odei Dispersion auf das Textilgut aufbringt und das
Textilgut dann einem mit Methylenchlorid angereicherten Luftstrom aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Methylenchlorid angereicherte
Luft laufend umgewälzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Textilgut nach dem Aufbringen der wäßrigen Lösung oder Dispersion unmittelbar, ohne Zwischentrocknung, der Wirkung
der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Luft durch flüssiges Methylenchlorid führt und hierdurch mn dem Halogenkohlenwasserstotf
anreichert.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Luft außerdem
mit Wasser anreichert.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut zunächst evakuiert
und erst dann der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Textilgut nach der Einwirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft zum
Zwecke der Entfernung des Methylenchlorids der Einwirkung von Wasserdampf oder heißem Wasser
aussetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, unter Verwendung ionischer Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß
solche Farbstoffe gewählt werden, die eine hohe Löslichkeit in Melhylenchlorid besitzen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut nach dem
Aufbringen der wäßrigen Lösung oder Dispersion zum Zwecke der Vergleichmäßigung der applizierten
Flotte eine gewisse Zeit verweilen läßt, ehe man es der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten
Luft aussetzt.
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Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742433662 DE2433662C3 (de) | 1974-07-12 | Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut | |
GB5012/75A GB1489262A (en) | 1974-02-28 | 1975-02-06 | Process for dyeing and finishing textiles |
US05/551,741 US3988109A (en) | 1974-02-28 | 1975-02-21 | Process of dyeing and finishing textile material |
IT20719/75A IT1033247B (it) | 1974-02-28 | 1975-02-27 | Procedimento per la tintura ed il finissaggio di tessuti |
FR7506449A FR2262713B1 (de) | 1974-02-28 | 1975-02-28 | |
JP9090377A JPS5365496A (en) | 1974-02-28 | 1977-07-28 | Fixing of finishing agent applied to fabric material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742433662 DE2433662C3 (de) | 1974-07-12 | Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2433662A1 DE2433662A1 (de) | 1976-01-22 |
DE2433662B2 DE2433662B2 (de) | 1976-10-07 |
DE2433662C3 true DE2433662C3 (de) | 1977-05-26 |
Family
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