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DE2433662C3 - Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut - Google Patents

Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut

Info

Publication number
DE2433662C3
DE2433662C3 DE19742433662 DE2433662A DE2433662C3 DE 2433662 C3 DE2433662 C3 DE 2433662C3 DE 19742433662 DE19742433662 DE 19742433662 DE 2433662 A DE2433662 A DE 2433662A DE 2433662 C3 DE2433662 C3 DE 2433662C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
methylene chloride
air
enriched
textile material
dispersion
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19742433662
Other languages
English (en)
Other versions
DE2433662B2 (de
DE2433662A1 (de
Inventor
Manfred 6125 Zeil Schuierer
Original Assignee
Brückner-Apparatebau GmbH, 6122 Erbach
Filing date
Publication date
Application filed by Brückner-Apparatebau GmbH, 6122 Erbach filed Critical Brückner-Apparatebau GmbH, 6122 Erbach
Priority to DE19742433662 priority Critical patent/DE2433662C3/de
Priority to GB5012/75A priority patent/GB1489262A/en
Priority to US05/551,741 priority patent/US3988109A/en
Priority to IT20719/75A priority patent/IT1033247B/it
Priority to FR7506449A priority patent/FR2262713B1/fr
Publication of DE2433662A1 publication Critical patent/DE2433662A1/de
Publication of DE2433662B2 publication Critical patent/DE2433662B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2433662C3 publication Critical patent/DE2433662C3/de
Priority to JP9090377A priority patent/JPS5365496A/ja
Expired legal-status Critical Current

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Description

Bei einem bekannten Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern (DT-OS 22 15 297) wird das mit der Farbstofflösung versehene Textilgut auf einen perforierten Zylinder aufgewickelt, in einem Druckkessel evakuiert und dann mit einem überhitzten flüssigen Fixiermedium, beispielsweise mit Wasser von bis 135°C, behandelt. Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß das flüssige Fixiermedium einen großen Teil des auf das Textilgut aufgebrachten Farbstoffes wegspült, was die Gefahr einer ungleichmäßigen Färbung mit sich bringt. Ungünbtig ist weiterhin der erhebliche Energieverbrauch dieses Verfahrens.
Bei einem anderen bekannten Verfahren (DT-PS 10 40 501) wird das Textilgut durch eine wäßrige Lösung des Farbstoffes hindurchgeleitet und dann erhitzt, bis wenig oder kein von der Faser absorbiertes Wasser zurückgeblieben ist. Dann wird das Textilgut dem gesättigten Dampf von Halogenkohlenwasserstoffen ausgesetzt. Nachteilig ist hierbei vor allem, daß das Arbeiten mit Sattdampf eine Arbeitstemperatur entsprechend dem Siedepunkt des Lösemittels (also beispielsweise bei Trichloräthylen 87° C) erfordert oder — wenn bei Raumtemperatur gearbeitet werden soll die Anwendung von Vakuum notwendig macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Mangel ein Verfahren zu entwickeln, das ein Fixieren von Farbstoffen und Applikations-Chemikalien bei Raumtemperatur gestattet.
Diese Aufgabe wird ei findungsgemäß dadurch gelöst, daß man das mit der wäßrigen Lösung oder Dispersion des Farbstoffes bzw. der Applikations-C hemikulie versehene Textilgut der Wirkung von mit Meih>lenchlorid angereicherter Luft mit einer Temperatur von maximal etwa 30 C. vorzugsweise von Raumtemperatur, aussetzt.
Erfindungsgegenstand ist daher ein Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut, bei dem man auf das Textilgut eine Lösung oder Dispersion eines Farbstoffes oder einer Applikations-Chemikalie aufbringt und das Textilgut dann zum Zwecke der Fixierung der Wirkung von mit einem Halogenkohlenwasserstoff angereicherter Luft mit einer Temperatur von maximal etwa 30"C aussetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Färben und Ausrüsten von Textilgut aus Polyesterfasern den Farbstoff bzw die Applikations-Chemikalie in einer wäßrigen Lösung oder Dispersion auf das Textilgut aufbringt und das Textilgut dann einem mit Methylenchlorid angereicherten Luftstrom aussetzt.
Arbeitet man bei dem eingangs genannten Verfahren (gemäß DT-PS 1040 501) mit dem Sattdampf von Halogenkohlenwasserstoffen, so kondensieren die Lösungsmittel aufgrund der Temperaturdifferenz auf der Faser und bedingen eine Quellung, wodurch die Diffusion des Farbstoffes oder Applikations-Chemikalie in die Faser stattfindet. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die Halogenkohlenwasserstoffe, wenn sie in einem inerten Gas, wie Luft, verteilt sind, in die Textilfasern auch eindiffundieren, ohne vorher auf den Fasern zu kondensieren. Während bei der Kondensation für die Menge des niedergeschlagenen Halogenkohlenwasserstoffes die Temperaturdifferenz zwischen Textilmaterial und Sattdampf entscheidend ist, hängt die bei einer Anreicherung von Halogenkohlenwasserstoff in Luft auftretende Sorption der Halogenkohlenwasserstoffe durch die Fasern im wesentlichen von der Natur der Fasern ab.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist damit wesentliche Vorteile auf. Es gestattet ein Arbeiten bei Raumtemperatur unter Atmosphärendruck (wenngleich selbstverständlich auch ein Arbeiten mit Überdruck möglich ist). Dadurch ergibt sich eine einfache Anlage, die weder Abdichtungs- noch Isolationsprobleme aufwirft. Günstig ist ferner die beachtliche Energieersparnis.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist zwar für Polyesterfasern bestimmt, läßt sich aber auch bei
anderen synthetischen Fasern, wie solche aus Polyamid, Polyacrylnitryl, Triacetat und dgl. einsetzen, sowie bei Wolle, zellulosischen Naturfasern und zellulosischen Regeneratfasern.
Als geeignete Farbstoffe kommen insbesondere in Betracht Dispersionsfarbstoffe, basische Farbstoffe, Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe, Reaktivfarbstoffe sowie Direktfarbstoffe.
Applikations-Chemikalien können beispielsweise Chemikalien zur Flammenfest-Ausrüstung, wie hochbromierte Kohlenwasserstoffe und Phosphorsäureester sein sowie Chemikalien zur Erzielung von antistatischen Effekten und zur Erzielung einer hydrophilen Faser.
Die mit dem Methylenchlorid angereicherte Luft wird zweckmäßig laufend umgewälzt. Dies ist insbesondere empfehlenswert, wenn das Textilgut die Form eines Wickels aufweist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann — und hierin liegt ein besonderer Vorteil — so durchgeführt werden, daß das mit der wäßrigen Lösung oder Dispersion eines Farbstoffes oder einer Applikations-Chemikalie versehene Textilgut unmittelbar, ohne Zwischentrocknung, der Wirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten Luft ausgesetzt wird. Es gibt jedoch auch Prozesse, bei denen aus rein verfahrenstechnischen Gründen nach dem Applizieren der Flotte zunächst eine Vorirocknung erfolgt, ehe die Fixierung durchgeführt wird.
Die Anreicherung der Luft mit Methylenehlorid kann in der Weise erfolgen, daß die Luft durch flüssiges Methylenchlorid geführt wird.
Man kann die Wirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten Luft noch dadurch unterstützen, daß nan das Textilgut zunächst evakuiert und es erst dann der Wirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
Nach der Einwirkung der mit dem Methylenchlorid angereicherten Luft läßt mar auf das Textilgut zweckmäßig zur Entfernung des darin noch vorhandenen Melhylenchlorids Wasserdampf oder heißes Wasser einwirken.
Beim Färben unter Verwendung ionischer Farbstoffe hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn solche Farbstoffe gewähr werden, die eine hohe Löslichkeit in Methylenchlorid besitzen.
Es kann vorteilhaft sein, das Textilgut nach dem Aufbringen der Lösung oder Dispersion des Farbstoffes bzw. der Applikations-Chemikalie eine gewisse Zeit verweilen zu lassen (uiv die applizierte Flotte zu vergleichmäßigen), ehe man es der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann selbstverständlich auch Textilgut gefärbt werden, das außer Polyesterfasern auch zellulosische Fasern oder Wolle enthält. In diesem Falle wird die Lösung oder Dispersion auch mit den zur Applikation auf den zellulosischen Fasern oder Wolle bestimmten Farbstoffen oder sonstigen Applikations-Chemikalien versehen.
Beispiel
Textilmaterial aus texturierten Polyesterfäden wird mit einer wäßrigen Farbstoff-Flotte imprägniert. Die Flotte enthält 25 g/l eines roten Dispersionsfarbstoffes. Nach dem Imprägnieren wird das Material auf einen perforierten Zylinder aufgewickelt. Dieser Warenwikkcl wirr! nun in einen Luftkreislauf eingebracht, der mit Methylenchlorid angereichert ist.
Während einer Behandlungszeit von 4 Stunden wird die Luft durch das Textilmaterial geführt und gleichzeitig mit flüssigem Methylenchlorid in Austausch gebracht, so daß die Anreicherung der Luft aufrechterhalten bleibt. Nach der genannten Zeit wird der Luftkreislauf abgestellt, das Material mit Wasserdampf behandelt und wie üblich durch Spülen und Trocknen fertiggestellt.

Claims (9)

24 662 Patentansprüche:
1. Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut, bei dem man auf das Textilgut eine Lösung oder Dispersion eine:; Farbstoffes oder einer Applikations-Chemikalie aufbringt und das Textilgut dann zum Zwecke der Fixierung der Wirkung von mit einem Halogenkohlenwasserstoff angereicherter Luft mit einer Temperatur von maximal etwa 300C aussetzt, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Färben und Ausrüsten von Textilgut aus Polyesterfasern den Farbstoff bzw. die Appiikations-Chemikalie in einer wäßrigen Lösung odei Dispersion auf das Textilgut aufbringt und das Textilgut dann einem mit Methylenchlorid angereicherten Luftstrom aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Methylenchlorid angereicherte Luft laufend umgewälzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut nach dem Aufbringen der wäßrigen Lösung oder Dispersion unmittelbar, ohne Zwischentrocknung, der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Luft durch flüssiges Methylenchlorid führt und hierdurch mn dem Halogenkohlenwasserstotf anreichert.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Luft außerdem mit Wasser anreichert.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut zunächst evakuiert und erst dann der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut nach der Einwirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft zum Zwecke der Entfernung des Methylenchlorids der Einwirkung von Wasserdampf oder heißem Wasser aussetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, unter Verwendung ionischer Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß solche Farbstoffe gewählt werden, die eine hohe Löslichkeit in Melhylenchlorid besitzen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Textilgut nach dem Aufbringen der wäßrigen Lösung oder Dispersion zum Zwecke der Vergleichmäßigung der applizierten Flotte eine gewisse Zeit verweilen läßt, ehe man es der Wirkung der mit Methylenchlorid angereicherten Luft aussetzt.
55
DE19742433662 1974-02-28 1974-07-12 Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut Expired DE2433662C3 (de)

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DE19742433662 DE2433662C3 (de) 1974-07-12 Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut
GB5012/75A GB1489262A (en) 1974-02-28 1975-02-06 Process for dyeing and finishing textiles
US05/551,741 US3988109A (en) 1974-02-28 1975-02-21 Process of dyeing and finishing textile material
IT20719/75A IT1033247B (it) 1974-02-28 1975-02-27 Procedimento per la tintura ed il finissaggio di tessuti
FR7506449A FR2262713B1 (de) 1974-02-28 1975-02-28
JP9090377A JPS5365496A (en) 1974-02-28 1977-07-28 Fixing of finishing agent applied to fabric material

Applications Claiming Priority (1)

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DE19742433662 DE2433662C3 (de) 1974-07-12 Verfahren zum Färben und Ausrüsten von Textilgut

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Publication Number Publication Date
DE2433662A1 DE2433662A1 (de) 1976-01-22
DE2433662B2 DE2433662B2 (de) 1976-10-07
DE2433662C3 true DE2433662C3 (de) 1977-05-26

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