DE242851C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es sind Stoffschieber an triebe für Nähmaschinen bekannt, bei welchen die Bewegung des Stoffschiebers durch ein auf einer umlaufenden Welle angeordnetes Exzenter bewirkt wird. Bei einer Ausführung ist, um die Größe des Vorschubes des Stoffschiebers ändern zu können, ein kegelförmiges Exzenter verschiebbar auf der Welle angeordnet; die Verschiebung des Exzenters kann während

ίο des Ganges der Maschine herbeigeführt werden. Bei einer anderen Ausführung kann die Größe des Vorschubes verändert und auch die entgegengesetzte Richtung desselben erzielt werden, und das Exzenter kann zu dem Zweck nicht nur radial verstellt, sondern seine Exzentrizität kann auch von der einen Seite nach der entgegengesetzten verlegt werden ; eine Verstellung des Exzenters zu dem einen oder anderen Zweck ist hier aber nur beim Stillstand der Maschine möglich.

Der den Gegenstand der Erfindung bildende Stoffschieberantrieb ermöglicht durch eine neuartige Exzenterausführung während des Ganges der Maschine sowohl die Veränderung der Größe der Exzentrizität als auch die diametrale Verlegung der Exzentrizität, so daß während des Nähens nicht nur die Stichgröße, sondern auch die Vorschubrichtung beliebig geändert werden kann.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung in . einer beispielsweisen Ausführung und Anordnung veranschaulicht; Fig. ι zeigt die Unterseite einer Nähmaschine, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Maschinenunterteil und Fig. 3 das Exzenter für sich allein.

Der Stoffschieber α wird in bekannter Weise von der umlaufenden Welle b angetrieben, welche zwei Exzenter besitzt, von ■ denen das eine c mittels der Schwinge d die hin und her gehende Bewegung des Stoff-Schiebers α und das andere mit β bezeichnete Exzenter¹ die Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Stoff Schiebers bewirkt, so daß letzterer etwa eine Viereckbewegung ausführt.

Zur Veränderung der Länge der hin und her gehenden Bewegung des Stoffschiebers oder zur Umkehrung seiner Bewegungsrichtung im oberen—wirksamen—Teil seiner Bahn ist das Exzenter ; c verschiebbar und einstellbar auf der Welle b angeordnet. Nach der dargestellten, beispielsweisen Ausführungsform dieser Anordnung des Exzenters besitzt die Welle b , in einem Längsschlitz f eine verschiebbare Schiene g, deren Breite dem Durchmesser der Welle b entspricht und die von zwei an letzterer festen Führungsmuffen h so gehalten wird, daß ihre Verschiebung parallel zur Mittellinie der Welle b erfolgen muß. Innerhalb der Führungsmuffen k ist die Schiene g derart verbreitert, daß zwei einander genau gegenüberstehende, aber entgegengesetzt gerichtete Keilansätze i gebildet werden, deren aus der Welle b herausragende Keilflächen einander parallel sind. Damit bei der Verschiebung der Schiene g die Keilansätze i in den Muffen h freigehen, sind diese mit dem Schlitz f sich anschließenden Schlitzen versehen, deren Länge so bemessen ist, daß Anschläge für die Keilansätze i geschaffen werden und dadurch eine Begrenzung der Verschiebung der Schiene g entsteht.

Zwischen beiden Führungsmuffen h wird das Exzenter c mittels einer in eine Nut in einem der ersteren eingreifenden Leiste k

parallel zum Schlitz/" verschiebbar gehalten; es stellt einen symmetrischen Ring dar, dessen innere Weite um die doppelte maximale Exzentrizität größer ist als der Durchmesser der Welle b. Die Keilansätze i greifen in ihnen entsprechende Nuten in der Innenseite des Exzenters c, so daß es durch die Keilansätze nach beiden Richtungen unverschiebbar zwischen den Führungsmuffen h

ίο festgestellt, bei Verschiebung der Schiene g jedoch entsprechend der die Exzentrizität bestimmenden Keilwirkung diametral zur Achse b verschoben wird.

Wenn die Schiene g so verschoben ist, daß die Keilansätze auf beiden Seiten des Exzenters c um gleich viel herausragen, befindet sich der Mittelpunkt des letzteren in der Mittellinie der Welle b und die Exzentrizität ist gleich Null; bei der Verschiebung der Keilansätze von der einen nach der anderen Endstellung wird die Exzentrizität von der einen Seite der Welle b diametral nach deren anderer Seite verlegt. Es kann demnach die nach beiden Seiten der Welle umstellbare Exzentrizität in allen Abstufungen von beiden Maxima bis Null eingestellt werden, so daß eine Vorwärts- oder eine Rückwärtswirkung des Stoffschiebers α und in beiden Fällen eine beliebige Stichlänge erzielt werden kann.

Die Verschiebung der Schiene g kann mit-

tels einer auf der Welle b verschiebbaren Hülse I bewirkt werden, mit der die Schiene verbunden ist und die mittels einer nicht dargestellten, an der Oberseite der Nähmaschinenplatte zugänglichen und an ihr festsetzbaren Stellvorrichtung verschoben werden kann.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Stoffschieberantrieb für Nähmaschinen mit umlaufendem, verstellbarem Exzenter, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Schlitz der Antriebswelle (b) des Exzenters (c) eine Schiene (g) parallel zur Welle (b) verschiebbar ist, die mit seitlichen, einander gegenüberstehenden, aber entgegengesetzt gerichteten Keilansätzen (i) versehen ist, auf deren einander parallelen Keilflächen das ringförmige, die Welle mit Spielraum umgebende und seitlich zwischen Führungsmuffen (h) parallel zur Schiene (g) verschiebbare Exzenter nach beiden Richtungen unverschiebbar gehalten wird, während eine Verschiebung der Schiene eine Verstellung des Exzenters bewirkt, durch die eine Veränderung der Exzentrizität bzw. eine Verlegung derselben nach der entgegengesetzten Seite der Welle herbeigeführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.