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Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Eintüten von Bekleidungsstücken
wie gelegten Herrenhemden.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatischen Eintüten
von Bekleidungsstücken wie gelegten Herrenhemden.
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Bisher ist das Eintüten gelegter Bekleidungsstücke stets von Hand
erfolgt, was nicht nur eine sehr monotone Arbeit ist, sondern auch einen entsprechenden
Aufwand an Personal bedingt, was mit stark zunehmenden Kosten verbünden ist.
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Der weitere Stand der Technik zeigt Mittel, die -zum Zwecke der Automatisierung,
insbesondere der Vallautomatisierung
angewendet werden. Zum Beispiel
sind pneumatische Kolben-Zylindereinrichtungen bekannt, die durch elektromagnetische
oder pneumatische Steuervorrichtungen gesteuert werden können. Insbesondere ist
hierdurch möglich, eine weg- oder zeitabhängige Aufeinanderfolge von Arbeitsschritten
vorzusehen, wobei es sich in erster Linie um die Betätigung der erwähnten Kolben-Zylindereinrichtungen
handelt. Zum Beispiel können durch Anschlag-Steuerungen Arbeitsschritte immer dann
eingeleitet werden, wenn auf dem Wege eines Arbeitselementes ein Anschlag-Steuerventil
betätigt wird. Auch ist eine zeitliche Steuerung möglich, das heißt, daß nach einer
gewissen Zeitspanne bestimmte Arbeitsschritte eingeleitet werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum automatischen,
insbesondere vollautomatischen Eintüten von Bekleidungsstücken wie gelegten Herrenhemden
zu schaffen.
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Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung besteht darin, daß die
Tüte im Bereich ihrer Öffnung von einem oder mehreren Sauggreifern erfaßt, angehoben
und dann aufgeblasen wird, woraufhin sie zumindest teilweise über
eine
Haltevorrichtung geschoben wird, wonach das Bekleidungsstück zwischen die Teile
der Haltevorrichtung in die Tüte eingeschoben und danach in dieser noch mindestens
so weit geschoben wird, daß die Tüte mit dem Bekleidungsstück über die Vorrichtung
hinweg in ein Magazin gleitet oder anschließend dahin gefördert wird.
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Unter Verwendung der erwähnten bekannten Steuervorrichtungen ist ein
vollautomatischer Arbeitsablauf möglich, ohne daß die Hand der Bedienungsperson
noch eingreifen muß. Dafür ist natürlich auch noch eine vollautomatische Zuführung
der Hemden sowie eine Abführung derselben in der erwähnten Weise möglich. Die Bezeichnung
"Tüte soll allgemein aufgefaßt sein, zum Beispiel kann es sich um einen Zellophan-Beutel
handeln. Dieser kann mit großer Sicherheit durch die Sauggreifer erfaßt werden,
die den Beutel an einer oder mehreren Stellen ansaugen.
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Unmittelbar darauf erfolgt das Aufblasen für den Fall, daß die Tüte
oder der Beutel sich nicht durch das Schwergewicht von allein öffnet.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zur Durchführung des erwähnten
Verfahrens vorgesehen, daß die Vorrichtung einen senkrecht auf den Tütenstapel heb-
und senkbaren Saugkopf aufweist, der auf einer entsprechenden Führung auch horizontal
über zwei im Abstand zueinander angeordneten Schalen bewegbar ist, und daß ein zwischen
die Schalen bewegbarer Schieber über einem Auflagetisch für die Bekleidungsstücke
angeordnet ist, wobei an dem Saugkopf ein an eine Druckluftquelle angeschlossenes
Ventil zum Aufblasen der Tüte angeordnet ist. Somit ist die erwähnte Haltevorrichtung
vorzugsweise durch zwei im Abstand zueinander angeordnete bewegbare Schalen gebildet,
die in Richtung der Tüte konisch ausgebildet oder geschwenkt werden können, so daß
die Tüte sich mit großer Sicherheit darüberziehen läßt. Durch diese Schalen wird
nun die Tüte offengehalten, so daß das Bekleidungsstück mittels des Schiebers mit
großer Sicherheit eingeschoben werden kann. Sobald das Bekleidungsstück am Ende
der Tüte angekommen ist, wird es noch weiter zusammen mit der Tüte von den Schalen
herunter in ein Magazin oder auf einen Förderer geschoben. Gleichzeitig mit diesem
Vorgang ist der erwähnte Saugkopf wieder in
seiner Ausgangsstellung
zurückbewegt worden, um gleich nach dem Rückzug des Schiebers seine Arbeit erneut
beginnen zu können.
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Hierbei ist zweckmäßig, daß zur gradlinigen Bewegung des Schiebers
und/oder des Saugkopfes pneumatische Kolben-Zylindereinrichtungen vorgesehen sind.
Da Druckluft zum Aufblasen der Beutel ohnehin benötigt wird, ist es besonders wirtschaftlich,
die gesamte Vorrichtung durch Druckluft zu betätigen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nun folgenden Beschreibung eines schematischen Ausführungsbeispiels unter Hinweis
auf die Zeichnung.
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In dieser zeigen: Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der Vorrichtung
in Perspektive; Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt mit einer Einzelheit
und
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2.
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Fig. 1 zeigt die Vorrichtung ohne die Tüte oder den Beutel 16 mit
den darin enthaltenen Bekleidungsstücken. Die hierin verwendeten Kolben-Zylindereinrichtungen
und Führungen sind nur schematisch angeordnet, da sie dem Fachmann für sich bekannt
sind und nicht der näheren Erläuterung bedürfen.
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Mit 3 ist eine in senkrechter Richtung wirkende Kolben-Zylindervorrichtung
angedeutet, durch deren Kolbenstange der Saugkopf 4 heb- und senkbar ist. Dieser
Saugkopf ist durch nicht dargestellte Schläuche mit der Vakuumpumpe 5 unten links
verbunden. Solche Schlauchverbindungen und Saugvorrichtungen sind dem Fachmann gleichfalls
für sich bekannt. Die Saugkraft ist hierbei so groß, daM ein auf dem Stapel 6 liegender
Zellophanbeutel 16 an den Saugkopf 4 nach Absenkung desselben auf den Stapel 6 sicher
festgehalten werden kann. Hier können eine größere Anzahl von Sauglöchern oder auch
mehrere im Abstand zueinander angeordnete Sauggreifer dieser Art vorgesehen sein.
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In der Nähe des Sauggreifers 4 sind ferner die beiden Enden von Druckluftleitungen'7
und 7a angeordnet, die, über ein nicht dargestelltes Ventil mit einer Druckluftquelle
in Verbindung stehen. Es kann sich auch nur um die Mündung einer derartigen Druckluft
leitung handeln, andererseits können auch mehrere Druckluft leitungen vorgesehen
sein.
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Dieser Sauggreifer 4 ist als Ganzes in Richtung des Pfeiles 17 auf
einer nur schematisch angedeuteten Führung 8 mittels einer nicht dargestellten weiteren
Kolben-Zylindereinrichtung bewegbar.
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Darunter sieht man zwei um ihre Befestigungsstellen 14 und 15 drehbare
Schalen, weiter links ist ein Auflagetisch 1 mit einem Mikroschalter 2 dargestellt,
weiter links sieht man einen Schieber 12, der durch eine weitere Kolben-Zylindereinrichtung
11 in Richtung des Pfeiles 18 hin-und herbewegbar ist.
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Fig. 2 zeigt diese beiden Schalen 9 und 1o zusammen mit einer Tüte
oder einem Beutel 16. Wie man sieht, ist die
Tüte 16 teilweise über
die beiden Schalen gezogen, so daß die Schalen innerhalb der Tüte angeordnet sind
und diese somit offenhalten.
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Auch Fig. 3 zeigt wieder die beiden Schalen 9 und 10 in der Tüte 16.
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Im Nachfolgenden wird die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes
erläutert. Zunächst wird der Saugkopf 4 mittels der Kolben-Zylindereinrichtung 3
nach unten bis auf die oberste Tüte 16 des Stapels 6 abgesenkt. Sobald dies geschehen
ist, wird durch die Vakuumpumpe 5 ein Vakuum in dem Saugkopf 4 geschaffen und die
oberste Tüte 16 angesaugt und festgehalten. Danach fährt der Saugkopf 4 mit der
Tüte 16 wieder nach oben etwa in die dargestellte Lage. Gleichzeitig wird Luft durch
die Mündungen 7 und 7a geblasen, wodurch die Tüte 16 aufgeblasen oder geöffnet wird,
so daß. sie etwa den Querschnitt einnimmt, der in Fig. 3 dargestellt ist.
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Nun verfährt die erwähnte weitere Kolben-Zylinderein--richtung auf
der Führung 8 den Saugkopf in Richtung des
Pfeiles 17, so daß die
beiden trichterförmigen Schalen 9 und 10 auch infolge ihrer trichterförmigen Ausbildung
teilweise in die Tüte eingeführt werden, wie dies in den Fig. 2 und 3 dargestellt
ist. Hierbei kann vorgesehen sein, daß die beiden Schalen 9 und 10 vor dem Eintritt
in die Tüte nach innen um ihre Befestigungstellen 14 und 15 geschwenkt werden und
danach auseinander geschwenkt werden.
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Dies ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, vielmehr wird in der
Regel eine bestimmte Einstellung und Arretierung der beiden Schalen 9 und 1o ausreichend
sein, um die erwähnte Funktion mit Sicherheit zu gewährleisten.
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Inzwischen wurde ein gelegtes Herrenhernd oder dgl. auf den Tisch
1 gefördert oder auch von Hand aufgelegt, so daß das Bekleidungsstück zwischen den
beiden Schalen 9 und 10 und dem Schieber 12 liegt. Nun tritt der Druckluftzylinder
11 in Tätigkeit, so daß der Schieber 12 das Bekleidungsstück in Richtung des Pfeiles
18 auf dem Tisch 1 zwischen die beiden Schalen 9 und lo in die Tüte 16 hineinschiebt.
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Damit ist der Hub der Kolben-Zylindereinrichtung 11 aber noch nicht
beendet, sondern anschließend wird weiter in Richtung 18 geschoben, so daß das Bekleidungsstück
in dem
Beutel zusammen mit diesem über'die beiden Schalen hinweg
weiter auf einen Stapel 13 oder eine dort vorhandene Fördereinrichtung geschoben
wird.
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Bei Bedarf könnten die beiden Schalen 9 und 1o hierzu ein klein wenig
nach innen geschwenkt werden, in der Regel wird dies jedoch nicht erforderlich sein.
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In Fig. 1 ist vorn auf dem Tisch 1 noch ein Mikroschalter 2 angedeutet,
durch den die ganze Vorrichtung in Betrieb gesetzt werden kann, sobald dort ein
Bekleidungsstück aufgelegt wird. Ähnliche Mikroschalter können auch an anderen Stellen
angeordnet sein, um den erwähnten Bewegungsablauf zu gewährleisten. Hierzu haben
sich Folgesteuerungen bewährt, durch die ein Arbeitsschritt erst dann eingeleitet'wird,
wenn der vorangegangene abgeschlossen ist. Ventilanordnungen und Schalter hierfür
sind dem Fachmann geläufig.
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Die Vorrichtung it verhältnismäßig einfach gebaut, wenn man bedenkt,
daß lediglich drei Kolben-Zylindereinrichtungen erforderlich sind, um die früher
benötiGte Bedienungsperson zu ersetzen.