-
Einrichtung zum Spritzen von keramischen Nassen Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zum Spritzen von keramischen Massen mit einer in einem
F6rderzylinder gelagerten Förderschnecke, welche über ein Steuerorgan das Material
in einen Spritzzylinder fördert, aus welchem es über das Steuerorgan und eine Entwässerungsvorrichtung
der Form zugeführt wird.
-
Bei der Verarbeitung von keramischen Massen ist eine exakte Dosierung
Voraussetzung für die vollständige Auffüllung des Formhohlraumes, ohne diesen jedoch
zu überladen. Durch einet volumetrische Uberladung entsteht nämlich im Formteil
eine schichtweise Verschiebung der Keramikpartikel, welche nach dem Brennvorgang
zu schieferartigen Abblätterungen führt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung zum Spritzen
von keramischen Materialien, beispielsweise Vorzelt lan u. dgl. zu schaffen, mit
welcher eine einwandfreie Dosierung
des Materials möglich ist, so
daß eine Uberladung oder eine unzureichende Auffüllung der Form mit diesem Material
mit Sicherheit ausgeschlossen ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Steuerorgan
ein in zwei Stellungen verfahrbarer Steuerschieber ist, welcher in der einen Stellung
die Verbindung zwischen dem Förderzylinder und dem Spritzzylinder herstellt, in
der anderen Stellung hingegen unter Unterbrechung dieser Verbindung den Spritzzylinder
mit der Form verbindet, und daß als Entwässerungsvorrichtung ein aus Sintermaterial
bestehender Einsatz vorgesehen ist, welcher in dem zu der Form führenden Massekanal
angeordnet ist.
-
Durch die Ausbildung des Steuerorganes als Steuerschieber ist sichergestellt,
daß auf dem Wege vom Spritzzylinder zur Entwässerungsvorrichtung in Form des aus
Sintermaterial bestehenden Einsatzes aber auch nicht die geringste Wassermenge verlorengeht.
Auf der anderen Seite kann durch entsprechende Wahl der Länge bzw. Porosität des
aus Sintermaterial bestehenden Einsatzes die jeweils der Masse zu entziehende Wassermenge
genau vorbestimmt werden, so daß volumetrisch nur die zum vollständigen Auffüllen
erforderliche Materialmenge der Form zugeführt wird, ohne daß dabei eine Uber-ladung
bzw. Unterladung eintritt.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, bei welcher die Längsachse
des Spritzzylinders auf die Längsachse des Steuerschiebers senkrecht steht, ist
der Steuerschieber in einem zwischen dem Förderzylinder und dem Spritzzylinder gelagerten
Vorsatz gleitend geführt, wobei in den Steuerschieber zwei, in Längsrichtung desselben
mit Abstand zueinander liegende Steuernuten eingearbeitet sind.
-
Vorteilhaft besitzt das Ende des zu der Form fCihrenden Massekanales
die Form einer Düse. Hierdurch wird der zur
Entwässerung des Materials
erforderliche Staudruck erzeugt.
-
Zweckmäßig ist an der Kolbenstange des Kolbens des Spritzzylinders
ein verstellbarer Anschlag angeordnet, der bei Erreichen der vorgeschriebenen Massemenge
über einen Kontakt die Förderschnecke abschaltet.
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher
veranschaulicht. In dieser zeigen in rein schematischer Weise: Fig. 1 eine Teilansicht,
teilweise im Schnitte, der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Füllstellung des
Spritzzylinders, Fig. 2 eine Teilansicht, teilweise im Schnitt, der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Ausstoßstellung des Spritzzylinders, Fig. 3 einen waagerechten
Schnitt in vergrößertem Maßstab längs der Linie III-III in Figur 1, wobei der Übersichtlichkeit
halber die Entwässerungsleitung nicht dargestellt ist, Fig. 4 einen waagerechten
Schnitt in vergrößertem Maßstab längs der Linie IV-IV in Figur 2, wobei der Übersichtlichkeit
halber die Entwässee rungsleitung nicht dargestellt ist, Fig. 5 eine Detailansicht
in vergrößertem Maßstab det Teiles A in Figur 1, Fig. 6 einen waagerechten Schnitt
längs der Linie VI-VI in Figur 2.
-
Mit 1 ist der Förderzylinder bezeichnet, in welchem die Förderschnecke
2 drehbar gelagert ist.
-
Mit dem Förderzylinder 1 ist ein Vorsatz 3 verbunden, detiit einem
Spritzzylinder 4 in Verbindung steht. In diesem Spritzzylinder 4 ist ein Kolben
5 gleitend gelagert, auf dessen Kolbenstange 5a ein verstellbarer Anschlag 6 angeordnet
ist, der mit einem Kontakt 7 so zusammenarbeitet, daß bei Erreichen der vorgeschriebenen
Massemenge in dem Spritzzylinder 4 die Förderschnecke 2 abgeschaltet wird. Die Schaltung
hierfür ist Sache des Fachmannes und soll daher im folgenden nicht weiter erläutert
werden.
-
Die Kolbenstange 5a steht mit einem geeigneten Antrieb 8 in Verbindung,
der sie und damit den Kolben 5 in dem Spritzzylinder 4 in axialer Richtung bewegen
kann.
-
In dem Vorsatz 3 ist ein Steuerorgan gelagert, welches in zwei Stellungen
verfahrbar ist. Insder einen Stellung wird dabei die Verbindung zwischen dem Förderzylinder
1 und dem Spritzzylinder 4 hergestellt, während in der anderen Stellung unter Unterbrechung
dieser Verbindung der Spritzzylinder 4 mit der Form 9 in Verbindung gebracht wird,
die aus zwei Formhälften besteht.
-
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist das Steuerorgan
ein Steuerschieber, der unter Zwischenschaltung einer Buchse 11 in dem Vorsatz 3
gleitend geführt und über ein Antriebsorgan 12 in axialer Richtung in zwei Stellungen
bewegbar ist. In diesem Steuerschieber 10 sind zwei in Längsrichtung desselben mit
Abstand zueinander liegende Steuernuten 13, 14 angeordnet, welche längs eines Teiles
des Umfanges des Steuerschiebers 10 vorgesehen sind.
-
Die Figuren 3 und 4 zeigen die beiden Extremstellungen des Steuerschiebers
10.
-
In Figur 3 der Zeichnung nimmt der Steuerschieber 10 eine solche
Stellung ein, daß der Förderzylinder 1 über die Steuernut 14 mit dem Spritzzylinder
4 verbunden ist.
-
Hingegen zeigt die Figur 4 der Zeichnung eine Stellung, in welcher
der Steuerschieber 10 über die Steuernut 13 die Verbindung zwischen dem Spritzzylinder
4 und der Form 9 herstellt.
-
Mit der Bezugsziffer 15 ist der Massekanal bezeichnet, der die eine
Hälfte der Form 9 und die sich daran anschließende Formträgerplatte 16 durchsetzt
und bis in den Vorsatz 3 hineinreicht. Das Ende des Massekanales 15 besitzt die
Form einer Düse 17.
-
In dem Massekanal 15 ist eine Entwässerungsvorrichtung in Form eines
aus Sintermaterial bestehenden Einsatzes 18 angeordnet, der in Figur 5 in vergrößertem
Maßstab dargestellt ist. Dieser Einsatz 18 steht über eine Entwässerungsleitung
19 mit einem in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Behälter in Verbindung.
-
Die diesen Einsatz 15 umgebenden Teile sind so ausgebildet, daß der
Einsatz 18 leicht auswechselbar ist. Durch entsprechende Wahl der Länge und Porosität
dieses Einsatzes 18 kann die dem Material zu entziehende vorgeschriebene Wassermenge
genau vorbestimmt werden. Hierdurch ist sichergestellt, daß weder eine Unterladung
noch eine Überladung der Form mit Material ein tritt.
-
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung itt folgende:
Wie als Figur 1 der Zeichnung ersichtlich, fördert die Schnecke 2 das Material über
den Vorsatz 3 und die Steuernut 14 des Steuerschiebers 10 in den Spritzzylinder
4. Dabei bet wegt sich der Kolben 5 in der Zeichnung nach oben. Der Anschlag
6
wird dabei vorher so eingestellt, daß die gewünschte Materialmenge einschließlich
Wassergehalt erreicht wird. Soll dem Material vor dem Eintritt in die Form 9 beispielsweise
10 s Wasser entzogen werden, dann nimmt der Spritzzylinder 4 entsprechend mehr Material
auf.
-
Hat der verstellbare Anschlag 6 den Kontakt 7 erreicht, dann wird
die Förderschnecke 2 abgeschaltet, so daß eine weitere Naterialzufuhr in den Spritzzylinder
4 unterbrochen wird.
-
Ferner wird die Form 9 in die Schließstellung bewegt (Figur 2).
-
Anschließend daran wird das Antriebsorgan 12 betätigt, das den Steuerschieber
10 in die in Figur 4 der Zeichnung dargestellte Spritzstellung überführt. Ein Wasserverlust
tritt trotz der stark abrasiven Medien, mit welchen man es hier zu tun hat, nicht
ein. In dieser Stellung stellt die Steuernut 13 des Steuerschiebers 10 die Verbindung
zwischen dem Spritzzylinder 4 und dem Massekanal 15 her.
-
Der Kolben 5 im Spritzzylinder 4 wird nun über den Antrieb 8 nach
unten bewegt, so daß die Masse über die Steuernut 13 in den Massekanal 15 geschoben
wird. Dabei durchsetzt sie auch den Einsatz 18, der die vorgeschriebene Wassermenge,
im vorliegenden Falle beispielsweise 10 %, der Masse entzieht und über die Leitung
19 abführt. Die Düse 17 sorgt dabei für den erforderlichen Staudruck, der die Voraussetzung
für den Wasserentzug ist. Die an dieser Stelle vorgenommene Entwässerung hat den
Vorteil, daß eine verhältnismäßig gleichbleibende Viskosität der Masse während des
Einzug-Dosiervorganges erhalten bleibt und die Entwässerung unmittelbar vor dem
Eintritt in die Form erfolgt, wenn die Nasse bereits ein Fließverhalten zeigt.
-
Nach dem Spritzvorgang wird der Spritzling der geöffneten Form 9
entnommen und der Arbeitsvorgang wiederholt sich in gleicher Reihenfolge. - Patentansprüche
-