DE238858C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B61/00—Dyes of natural origin prepared from natural sources, e.g. vegetable sources
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 238858 KLASSE 22 e. GRUPPE
Dr. XAVIER DEBEDAT in BORDEAUX, Frankr.
Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen aus Heidekraut und anderen
tanninhaltigen Pflanzen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. März 1910 ab.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen aus dem
Holze und der Rinde von tanninhaltigen Pflanzen, insbesondere Heidekraut, heidekrautartigen
Pflanzen, sowie ferner Kastanie, Eiche, Fichte u. dgl., also durchweg Pflanzen, in
denen der Farbstoff als solcher nicht vorhanden ist, die also nicht als Farbhölzer angesprochen
werden können. Durch dieses
ίο Verfahren ist es möglich, aus dem Holze oder
der Rinde dieser Pflanzen als solche nicht vorhandene Farbstoffe zu gewinnen, nachdem
das Tannin vorher entfernt worden war.
Praktische Versuche haben gezeigt, daß aus einer Reihe von tanninhaltigen Pflanzen, deren
Holz jedoch kein Farbholz ist, Farbstoffe gewonnen werden können, wenn zunächst das
Tannin entfernt ist, so daß in diesen Pflanzenteilen enthaltene Farbbildner durch die
Behandlung mit einer alkalischen Flüssigkeit in Farbstoffe umgewandelt werden können.
Die Behandlung mit kochendem Wasser allein ermöglicht nicht die Gewinnung der Farbstoffe,
da die Farbbildner in heißem Wasser unlöslich sind. Ebenso ermöglicht das Kochen
in alkalischer Flüssigkeit nicht die Herstellung der Farbstoffe, da die Umwandlung der Farbbildner
in die Farbstoffe durch die Gegenwart des Tannins in den behandelten Pflanzenteilen
verhindert wird.
Man hat bereits aus Heidekraut, einer tanninhaltigen, nicht als Farbpflanze zu bezeichnenden
Pflanze, einen Farbstoff hergestellt, indem man die grünen Teile der Pflanze, die Blätter, mit kochendem Wasser behandelte,
wodurch ein quercitrongelber Farbstoff gewonnen wird, doch war durch eine gleiche
Behandlung der Rinde und des Holzes die Gewinnung eines Farbstoffes nicht möglich.
Ebenso hat man bereits Farbhölzer mit alkalischer Flüssigkeit behandelt und dadurch bereits
vorhandenen Farbstoff ausgezogen; dabei wird aber der Farbstoff gleichzeitig mit dem
Tannin ausgezogen, so daß er gerbende Eigenschaften besitzt, wobei aber der Alkalizusatz
ausschließlich dazu diente, die in dem Holz enthaltenen Harze zu entfernen.
Gemäß vorliegender Erfindung wird nun aus tanninhaltigen Pflanzen, wie Heidekraut,
heidekrautartigen Pflanzen, Kastanie, Eiche, Fichte u. dgl., die also keine Farbpflanzen
sind, dadurch ein Farbstoff gewonnen, daß zunächst die Rinde oder das Holz der Pflanzen
zerkleinert und sodann in heißem Wasser gekocht wird, so daß das Tannin aus demselben
ausgezogen wird, dessen Anwesenheit die Umwandlung der in den Pflanzen enthaltenen
Farbbildner in Farbstoffe verhindert. Dabei erfahren die Farbbildner keine Veränderung
oder Beeinträchtigung, da sie in heißem Wasser unlöslich sind. Ist dies geschehen,
so wird das zu behandelnde, von dem tanninhaltigen Extrakt getrennte Material in alkalischer
Flüssigkeit gekocht, wodurch die Farbbildner in den Farbstoff umgewandelt und in dieser Lösung gewonnen werden.
Speziell in Anwendung auf Heidekraut oder heidekrautartige Pflanzen wird die auf
vorstehende Weise gewonnene alkalische, den Farbstoff enthaltende Flüssigkeit von den festen
Bestandteilen getrennt, worauf durch folgende Abdampfung des Extraktes ein alkalisches
Karmin erhalten wird, das in kochendem Wasser wieder löslich ist und zu Färbereizwecken
Verwendung finden kann, wie Waukarmin.
Die erhaltene alkalische Flüssigkeit kann
ίο mit einer Säure behandelt werden, bis sie mit
Lackmuspapier saure Reaktion zeigt. Dadurch wird ein reichlicher flockiger Niederschlag erzielt.
Dieser Niederschlag wird abfiltriert, reichlich mit kaltem Wasser, in dem er unlöslich
ist, gewaschen und in einer Trockenkammer getrocknet. Er erfährt dabei eine ganz beträchtliche Zusammenziehung und bildet
einen zerreiblichen Extrakt mit glasigem Bruch, der durch Säuren nicht verändert wird.
Er ist nur in Alkalien zu einer feurigen Farbflüssigkeit löslich, die alle Eigenschaften der
urspünglichen alkalischen Flüssigkeit besitzt, ohne daß deren Farbkraft oder Farbton eine
Veränderung erfährt.
Es wird also beispielsweise aus dem Heidekraut durch das vorliegende Verfahren ein
Karmin erhalten, das in der ursprünglichen alkalischen oder in der sauren Form für die
. Industrie sehr wertvoll ist. Dasselbe ist in kaltem Wasser, Alkohol, Äther, Chloroform,
Benzin usw. unlöslich.
In seiner alkalischen Form läßt es sich, obwohl es etwas hygroskopisch ist, leicht aufbewahren.
Die saure Form ist sehr wenig hygroskopisch und besitzt unbegrenzte Haltbarkeit.
Bei der Fällung des sauren Karmins aus dem Extrakt des Heidekrautes enthält die
abfiltrierte Flüssigkeit einen Farbstoff, welcher orangerosa Farbtöne liefert, der sowohl in
seinen lichten als in seinen dunklen Farbtönen verwendet werden kann. Es wird also
aus dem Heidekraut auf diese Weise ein zweiter Farbstoff erhalten.
Je nach den Teilen des Heidekrautes, die behandelt werden, besitzt das Karmin ver- !
schiedene Farbtöne, und durch entsprechende Teilung der Pflanze wird auch die Ausbeute
erhöht. Der Extrakt der Rinde liefert ein braunes Karmin und gibt Farbtöne wie Havanna
und ähnliche. Der Extrakt des Holzes der Zweige oder des Stammes gibt die Farbtöne
rosa, lila, Weinfarbe, Veilchen, Purpur usw.
Bei Verwendung dieses Karmins nach Art jener Farbstoffe, die unter dem Namen Wau
bekannt sind, kann man auf Wolle, Seide oder Baumwolle mit und ohne Mischung mit
anderen Farbstoffen sehr schöne Farbtöne erhalten. Das Heidekrautkarmin hat die physikaiischen
Eigenschaften der Lacke; es eignet sich besonders zur Herstellung von Mischfarben
und kann zum Färben von Holz, Federn und anderen Gegenständen sowie zur Herstellung von Schminke Verwendung finden.
Die damit erhaltenen Färbungen sind vollständig widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse,
Licht, Wärme usw.
Als Beize kann Kalialaun verwendet werden, doch ist beim Färben von Seide eine
Beize weder bei Verwendung von sauren noch von alkalischen Lösungen des Karmins erforderlich.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen
aus dem Holze und der Rinde von Heidekraut und anderen tanninhaltigen,
keine Farbhölzer liefernden Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerten
Holz- bzw. Rindenteile der Pflanzen nach Entfernung des Tannins durch Kochen in Wasser und Abtrennung von dem Tanninextrakt
in alkalischer Flüssigkeit andauernd gekocht werden, um die in den Pflanzenteilen
enthaltenen Farbbildner in Farbstoffe umzuwandeln und in Lösung zu gewinnen.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der gewonnene Extrakt mit einer Säure versetzt wird, um den Farbstoff in saurer Form zu erhalten oder aber durch Eindampfen
des Extraktes unter Luftabschluß bis zur Trockene um den Farbstoff in alkalischer, in heißem Wasser löslicher
Form zu gewinnen.
Publications (1)
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