DE236600C

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Publication number: DE236600C
Application number: DENDAT236600D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 236600 KLASSE 5 c. GRUPPE

ADAM PITTROFF in DUISBURG.

Die Erfindung betrifft eine nachgiebige Stütze aus Metall, die insbesondere als Grubenstempel Verwendung finden kann. Außer als Grubenstempel ist sie besonders überall dort zur An-Wendung geeignet, wo starke, plötzlich auftretende Drucke unter Nachgiebigkeit der Stütze aufzunehmen sind.

Die bisher für gleiche Zwecke ausgeführten Stützen bestehen in der.Regel aus vielen einzelnen zusammenwirkenden Teilen; sie wer-. den deshalb z. B. im Bergbau infolge der eigenartigen Betriebsverhältnisse durch chemische Einflüsse, Verrosten, Verschmutzen und mechanische Beschädigungen leicht betriebsunfähig und versagen.

Der Erfindung gemäß bestehen die nachgiebigen Stützen im wesentlichen aus einem infolge Querfaltung bei Überschreitung des Normaldruckes dauernd, anfänglich sogar elastisch nachgebenden Rohre. Um auch bei starken Druckänderungen ein Brechen der Stütze zu verhindern, wird vorteilhaft ein glatt belassenes Ende des quer gefalteten Rohres auf ein Paßstück gesteckt. Das Rohrende ist hierbei zweckmäßig mit in der Längsrichtung des Rohres verlaufenden Schwächungen, beispielsweise mit Rillen versehen, um ein Aufreißen des geschwächten Rohrteiles bei starker Belastungsänderung zu ermöglichen.

Nach dem Aufreißen schiebt sich das Rohr weiter auf das Paßstück, das in schräge und geeignet gekrümmte Flächen ausläuft, derart, daß nach dem Aufreißen des mit den Schwä-

■ chungen versehenen Teiles sich die hierbei entstellenden Streifen aufrollen können.

In der Zeichnung ist ein Stollen-Türstock dargestellt, bei dem die Stempel und die Kappe aus den quer gefalteten Rohren gemäß der Erfindung bestehen.

Fig. ι zeigt eine Ausführungsform des Tür-Stockes, bei welcher ein Stempel und eine halbe Kappe in Ansicht und das Fußstück im Schnitt gezeigt sind, wobei Kappe und Stempel bis auf ihre glatten Enden vollständig quer gefaltet sind. Fig. 2 zeigt die gleichen Gegenstände, jedoch den Stempel nur stückweise gefaltet, die Kappe aber ganz gefaltet und zur größeren Tragfähigkeit nach oben gebogen. Fig. 3 und 4 zeigen verschiedene Faltungsarten im Längsschnitt. Fig. 5 stellt einen Längsschnitt durch den Stempel, den Anschluß an die Kappe in Ansicht und in größerem Maßstabe dar. Fig. 6 zeigt als ein Ausführungsbeispiel die bekannte Verkeilung von Stempel und Kappe im Querschnitt, teilweise in der Alisicht. Die Fig. 7 und 8 zeigen als Ausführungsbeispiele zwei verschiedene Querschnitte des Stempelfußes nach der Linie l-m der Fig. 5.

Der Stempel besteht aus dem ganz oder teilweise harmonikabalgartig gefalteten, hohlen Träger α (Fig. 1, 2 und 5), der mit dem eingesetzten Kopfteil b versehen und mit seinem unteren, glatten Ende c über den besonders ausgebildeten Fußteil d gesteckt ist. Gegen die Kappe e ist der Stempel mit zwei in Nuten geführten Nasenkeilen f,f — zweckmäßig aus nicht rostendem Metall — festgestellt, die durch Schrauben g, g gegeneinander geschoben werden können.

Der Abschnitt h, i, k des Fußteiles d ist besonders derart ausgebildet, daß sich der mit Längsfurchen oder Schlitzen versehene, nicht'

gefaltete Unterteil des Stempels (Fig. 5, 7 und 8) bei zunehmendem Druck zunächst aufspalten und bei weiteren Drucksteigerungen infolge der eigenartigen Formgebung des Teiles i, k aufrollen muß. Durch diese Einrichtung des Fußteiles d wird eine sanfte Nachgiebigkeit des Stempels erreicht, und zwar ohne erheblichen Verlust an Stützkraft trotz der Formänderung.

Durch die Faltung des Trägers wird ein Stempel, welcher z. B. für eine Normallast von 50 t (entsprechend der Tragfähigkeit älterer Nadelholzstempel von etwa 200 mm) bemessen sei, bei auftretendem Druck zunächst elastisch nachgeben. Bei weiteren Drucksteigerungen kann sich die Beanspruchung des Trägers über die Elastizitätsgrenze hinaus erstrecken, wobei sich die Faltenlängen verkleinern und der Stempel allmählich in sich zusammengedrückt

ao wird, ohne daß die zu stützende Strecke, wie bei plötzlicher Zerstörung starrer, eiserner oder hölzerner Stempel, gefahrbringend zu Bruch geht. Durch die doppelte Nachgiebigkeit des Stempels wird er besonders wertvoll, indem er einerseits durch messende Beobachtung der Faltenveränderung die Druckwirkungen verfolgen läßt, anderseits durch das Aufreißen des absichtlich geschwächten Fußendes stärkere Druckwirkungen aufnimmt und zugleich anzeigt.

Der Stempel kann bei voraussichtlichen geringeren Druckbeanspruchüngen auch ohne den besonderen Fußteil verwendet werden, wobei die in der Faltung liegende Nachgiebigkeit ausreichend und als Unterlage nur eine Holzplatte notwendig ist. Ferner kann der teilweise zusammengepreßte Stempel durch Holzunterlage wieder in gleicher Profilhöhe wie anfangs verwendet werden, der vollkommen gedrückte Träger durch Ausglühen und Strecken im rotwarmen Zustande seine ursprüngliche Form und Verwendungsfähigkeit wieder erhalten.

Claims

Pate nt-Ansprüche:

1. Nachgiebige Rohrstütze aus Metall, insbesondere für den Grubenausbau, gekennzeichnet durch harmonikabalgartige Querfaltung der Rohrstützenwand.

2. Stütze nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein auf das glatte Rohrende gestecktes Einsatzstück mit schräg zu seiner Achse verlaufenden Mantelflächen, die in eine Ringmulde auslaufen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.