DE235461C

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Publication number: DE235461C
Application number: DENDAT235461D
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Description

Auf Grund zahlreicher Versuche ist es erwiesen, daß ein Zusatz von Titan imstande ist, die Eigenschaften von Stahl und Gußeisen wesentlich zu verbessern. Die Versuche, das Titan in metallischer Form zuzusetzen, haben infolge der geringen Legier fähigkeit dieses Metalles sowie des hohen Schmelzpunktes und des. geringen spezifischen Gewichtes nur sehr schlechte Ergebnisse gezeitigt, und die Fachleute (vgl. «Stahl und Eisen«, 1909, 29. Jahrgang, Nr. 41, S. 1594) stehen jetzt auf dem

.·,·. Standpunkte, daß, wenn man einen vollen Erfolg erzielen will, man nicht reines Titan, sondern eine Eisen-Titanlegierung verwenden muß, welche 10 bis 15 Prozent Titan und nicht mehr enthalten dürfe. Gegen die Verwendung eines höher prozentigen Ferrotitans, welche in vielen Fallen wünschenswert wäre, werden dieselben Gründe geltend gemacht, wie gegen die Verwendung von metallischem, d. h. hochprozentigem Titan allein.

' ' 'i Es hat sich nun gezeigt, daß man auch eine an Titan höher prozentige Legierung mit gutem Erfolge zur Reinigung von Stahl- und Gußeisenbädern benutzen kann, wenn man dieser Legierung als dritte Komponente Aluminium hinzufügt, also eine Eisen-Titan-Aluminiumlegierung verwendet. Durch die Verwendung einer solchen höher prozentigen Titanlegierung gelingt die Reinigung von Stahl- und Gußeisenbädern (durch Bindung des Stickstoffs, Desoxydation, Entfernung des Schwefels usw.) viel leichter und schneller als bei Anwendung einer 10 bis 15 prozentigen Legierung. Man verwendet am besten Legierungen von 15 bis 35 prozentigem Titangehalt, mit etwa 10 Prozent an Aluminium vom Gehalte des Titans, d. h. also 1,5 bis 3,5 Prozent Aluminium, doch kann der Aluminiumgehalt auch größer sein. Die Wirkung des Aluminiumzusatzes zu der Eisen-Titanlegierüng besteht darin, daß nicht nur der Schmelzpunkt heruntergesetzt, sondern auch die Legierfähigkeit bedeutend erhöht wird.

Derartige Eisen-Titan-Aluminiümlegierungen lassen sich sehr leicht und in jeder gewünschten Zusammensetzung auf aluminothermischem Wege erzielen. Die so gewonnenen Legierungen haben noch den Vorzug, daß sie kohlefrei sind.

Als besonders brauchbar hat sich eine 24 bis 25 prozentige Titan-Eisenlegierung erwiesen, die 3 Prozent Aluminium enthält.

Patent-Anspruch: .

Verfahren zur' Erhöhung der Legierfähigkeit des Titans bei seiner Verwendung in Form von Ferrotitanlegierungen zum Reinigen von Stahl- und Gußeisenbädern, dadurch gekennzeichnet, daß das Titan in •Form einer Eisen-Titan-Aluminiumlegierung benutzt wird. ■

(2, Auflage, ausgegeben am 5/. Mai jgt2.)

BERLIN. CEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREl.

Claims

; Ergänzungsblatt zur Patentschrift 235461, Klasse 18 ö.

Das Patent ist durch rechtskräftige Entscheidung des Kaiserlichen Patentamts vom 13. November 1911 dadurch teilweise für nichtig erklärt, daß der Anspruch folgende beschränkte Fassung erhalten hat:

Verfahren zur Erhöhung der Legierfähigkeit des Titans bei seiner Verwendung in Form von Ferrotitanlegierungen zum Reinigen von Stahl- und Gußeisenbädern, dadurch gekennzeichnet, daß das Titan in Form einer Eisen-Titan - Aluminiumlegierung benutzt wird, in welcher das Aluminium mindestens etwa 10 Prozent vom Titangehalt einer 15- bis 35 prozenügen Eisen-Titanlegierung ausmacht.

KAISERLICHES Λ

PATENTAMT,

PATENTSCHRIFT

Mi 235461 KLASSE 18*. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. Oktober 1909 ab.