DE234946C

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Publication number: DE234946C
Application number: DENDAT234946D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

234946 KLASSE 496. GRUPPE

JOSEF BILCSIK in BUDAPEST.

Eisenschere für Profil- und Stabeisen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Februar 1909 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Eisenscheren für Profil- und Stabeisen mit zwei gegeneinander verdrehbaren Messerplatten, welche Öffnungen von der Form und Größe des zu scherenden Profil- oder Stabeisens besitzen. Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, daß der bewegliche Scherbacken gegen den feststehenden durch in Schlitzen des Scherhebels bzw. in Vertiefungen der feststehenden beiderseitigen Führungsplatten laufende Rollzapfen derart geführt ist, daß der bewegliche Scherbacken, der sich im ersten Teile der Schneidbewegung um eine gewisse Achse dreht, beim weiteren Verlaufe der Schneidbewegung eine exzentrische Bewegung ausführt, also seine Drehachse verändert. Hierdurch wird erzielt, daß die mit dem anfänglichen Drehungszentrum zusammenfallende Stelle des Profil- oder Flacheisens, die anfangs einer Torsion ausgesetzt ist, infolge der Verlegung des Drehzentrums des Scherbackens nachträglich ebenfalls der .Abscherung unterworfen wird.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Fig. ι die Eisenschere im Vertikalschnitt nach der Linie b-b der Fig. 4 zu Beginn der Schneidbewegung,

Fig. 2 dieselbe im Schnitt zu Beginn der exzentrischen Bewegung des beweglichen Schneidbackens,

Fig. 3 die Stellung bei vollendetem Schnitt und

Fig. 4 eine Draufsicht gemäß Fig. 2.

Zwischen einer Führungsplatte 1, die den festen Scherbacken 3 trägt, und einer zweiten Führungsplatte 6 ist der den beweglichen Scherbacken 4 tragende Scherhebel 2 geführt. Die beiden auswechselbaren Scherbacken 3 und 4 sind in bekannter Weise mit Öffnungen 5 versehen, welche den verschiedenen Profilen entsprechen. Der Scherhebel 2 weist zwei Schlitze 7 und 8 auf, von denen der letztere, 8, nach einem Kreisbogen mit der Mitte des Scherbackens 4 als Zentrum ausgebildet ist, während die innere Flanke 7¹ des Schlitzes 7 wohl nach demselben Radius gekrümmt ist, die äußere Flanke jedoch geradlinig verläuft und im unteren Teile des Schlitzes eine Erweiterung 9 bildet.

Durch die Schlitze 7 und 8 ist je ein Zapfen 10 und 11 gesteckt und in den Führungsplatten ι und 6 drehbar gelagert.

Der Scherhebel 2 ist in Rasten einer Zugstange 12 verstellbar eingehängt, und diese Zugstange kann vermittels eines Bolzens 13 in eines von mehreren Löchern 14 des Handhebels 15 angelenkt werden.

Wird der Handhebel 15 aus der Anfangsstellung (Fig. 1) nach abwärts gedruckt, so führt der Scherhebel 2 eine Drehung um ein gewisses Zentrum aus, welches mit dem Kreismittelpunkte der Wände des Schlitzes 8 zusammenfällt. Sobald jedoch die untere Begrenzungswand des Schlitzes 8 gegen den Bolzen 11 stößt, wird sich eine Drehbewegung um ein neues Zentrum, den Bolzen 11, einstellen, wobei der Bolzen bzw. Rollzapfen 10 in die Erweiterung 9 eintritt.

Die Drehachse des Scherhebels wird also während des letzten Teiles des Schneidvorganges aus der Mitte der Scherbacken an eine außerhalb der letzteren befindliche Stelle verlegt. Dadurch werden die Stellen des zu schneidenden Profils, welche anfangs in dem Drehzentrum des Scherhebels lagen und daher lediglich einer Verdrehung ausgesetzt waren, während des letzteren Teiles des Schneidvorganges ebenfalls der Abscheruhg unterworfen. Zur Stützung des Profileisens während des Schneidens dient eine verstellbare Schraubenspindel 16. Die Rollzapfen können gegebenenfalls auch durch Kugeln ersetzt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eisenschere für Profil- und Stabeisen mit gegeneinander verdrehbaren Scherbacken, die mit der Form des zu schneidenden Eisens entsprechenden öffnungen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der den beweglichen Scherbacken (4) tragende Scherhebel (2) durch in Schlitzen (7 und 8) desselben laufende und in den Führungsplatten (1 und 6) gelagerte Rollzapfen (10 und 11) derart geführt ist, daß die Drehungsachse des beweglichen Scherbackens (4) während des Schneidvorganges parallel zu sich selbst verlegt wird.

2. Eisenschere nach Anspruch 1 mit einem Führungsschlitz, der nach einem aus der Drehachse des beweglichen Hebels als Mittelpunkt geschlagenen Kreise gekrümmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß außer diesem bekannten Schlitz (8) ein zweiter Schlitz (7) vorgesehen ist, in dessen Erweiterung (9) der zugehörige Rollzapfen (10) eintritt, sobald der kreisbogenförmige Schlitz (8) mit einem Ende gegen seinen Rollzapfen (11) stößt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.