DE233200C

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Publication number: DE233200C
Application number: DENDAT233200D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 233200 KLASSE 63 b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. April 1910 ab.

Gegenstand der Erfindung ist eine aus endlosen, über Räder längs einer Gleitbahn geführten Ketten bestehende Vorrichtung zum Auf- und Abladen von Schlauchtrommeln u. dgl., welche dadurch gekennzeichnet ist, daß die vorderen Kettenräder der Höhe nach in verschiedene Stellungen einstellbar sind, deren Anzahl derjenigen der auf- und abzuladenden Trommeln entspricht, und daß jede

ίο Kette mit zwei selbsttätig wirkenden umlegbaren, unter Federwirkung stehenden Haken versehen ist, von denen der eine zum Vorschieben und der andere zum Herablassen bzw. Heraufziehen der Trommeln dient, zum Zwecke, die Trommeln einzeln nacheinander bei ständig angetriebenen Ketten ab- und aufladen zu können.

Auf. der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. 1 die Vorderansicht eines Transportwagens für Schlauchtrommeln, Fig. 2 die Seitenansicht desselben und Fig. 3 die in größerem Maßstabe gezeichnete Abladevorrichtung, während Fig. 4 und 5 die Seiten- bzw. die Öberansicht der Abladehaken darstellen.

Nach der Erfindung ist der Transportwagen zur Rechten und Linken der Schlauchtrommeln d mit je einer Abladevorrichtung gemäß Fig. 3 versehen. Diese Vorrichtung besteht aus einer endlosen Gliederkette a, welche um zwei Kettenräder A, B herumgeführt wird und mit zwei selbsttätig wirkenden, unter Federwirkung stehenden Haken b, c versehen ist, von denen der eine (c) zum Herablassen der Trommeln dient, nachdem der andere (b) dieselbe rückwärts geschoben hat.

Die Achse der Trommeln ragt auf beiden Seiten über die Ketten α hinaus, um von den Haken b, c erfaßt zu werden.

Außer den beiden Kettenrädern A₁B ist noch ein loses Rad E angeordnet, über welches die Kette α geführt wird. Auf diese Weise entsteht oben eine wagerechte und hinten eine schräg nach unten geneigte Kettenbahn.

Der untere Kettenteil wird über zwei Stangen e geführt, die vermittels der Arme f mit der auf dem Gestell bei h schwingbar angeordneten, an die Achse des großen Kettenrades B angelenkten Stange g zwangläufig verbunden sind.

'Mit Hilfe der Stange g kann das Kettenrad B in drei verschiedene Lagen gebracht werden, die zum Vorschieben und Abladen der drei auf dem Transportwagen angeordneten Trommeln nötig sind.

Die Kette α kann durch eine abnehmbare, auf die Achse k aufsteckbare Handkurbel i oder auch durch den Motor (bei einem Motorwägen) bewegt werden.

Die beiden Abladevorrichtungen sind auf den Seiten des Wagens an je zwei ein Gehäuse bildenden Eisenplatten I angeordnet, welche in geeigneter Weise an dem Wagengestell befestigt sind. Jede Platte trägt eine Schiene, die mit einem Sperrhaken versehen ist und auf der eine auf dem Ende der

Trommelachse sitzende Rolle läuft. Auf diese Weise wird das unbeabsichtigte Festklemmen der Trommel während des Abladens verhindert. Die Trommeln tragen vermittels eines Bügels je eine untere Rolle n, die auf einer auf dem Untergestell des Wagens befestigten mittleren Schiene zur Sicherung der Stabilität der Trommeln läuft.

Über dem oberen Kettenteil ist eine Stange p

ίο angeordnet, die mit Federn q versehen ist, um beim Abladen der hinteren Trommel die vorderen Trommeln festzuhalten, wenn das Fahrzeug sich auf einer geneigten Fahrstraße befindet.

Das getrennte Abladen der Trommeln wird einerseits dadurch ermöglicht, daß das eine Führungsrad der-Transportkette in drei verschiedenen Stellungen, z. B. durch einen Hebel, vom Führersitz aus eingestellt werden kann, und andererseits dadurch, daß diese Transportkette mit selbsttätig sich umlegenden und wieder aufrichtenden Haken ausgestattet ist, die zum Abladen die Trommeln vor sich schieben und zum Aufladen derselben die Trommeln tragen.

Durch diese eigenartige Anordnung und Ausbildung der Transportkette wird. es möglich, letztere beispielsweise durch den Motor des Feuerwehrwagens anzutreiben. Zum Abladen der hintersten Trommel wird das Führungsrad B (Fig. 3) in seine untere Stellung gebracht. Die Haken b, c gleiten dann frei unter den Achsen der beiden anderen Trommeln hinweg; der Haken c legt sich beim Anschlagen gegen die Achse der hintersten Trommel nach vorn um und richtet sich durch Federkraft wieder empor, sobald er unter der Achse hinweg ist. Letztere liegt somit zwischen den beiden Haken b, c und wird durch den Haken b vorgeschoben bis zur hinteren geneigten Bahn, wo die Achse durch die Haken c getragen wird. Am Ende dieser geneigten Bahn verläßt die Achse der Trommel von .selbst die beiden Haken. Nach dem Abladen der ersten Trommel kann die Kette weiter angetrieben werden, ohne daß hierdurch eine weitere Trommel abgeladen wird. Zum Abladen einer weiteren Trommel muß das Kettenrad B in seine mittlere (nicht dargestellte) Stellung gebracht werden, bei weleher die Haken mit der Achse der zweiten Trommel in Eingriff kommen. Beim Einstellen des Kettenrades in seine obere Stellung kommen die Haken mit der Achse der vorderen Trommel in Eingriff. .

Zum Abladen der drei Trommeln braucht demnach der auf seinem Sitze bleibende Wagenführer nur zwei Hebelgriffe auszuführen. Hierbei werden die Trommeln in keiner Weise von Hand aus verschoben, um sie den Abladehaken näherzubringen.

Zum Aufladen geht die Arbeit in umgekehrter Weise vor sich. Die Trommeln brauchen nur bis an die schiefe Bahn herangerollt zu werden, wo die Ketten sie selbsttätig bei der Drehung im Sinne des Pfeiles m erfassen und an ihren Platz auf dem Wagen bringen. Beim Aufladen legt sich der Haken b um, sobald er gegen die Achse der vor der schiefen Bahn liegenden Trommel stößt; letztere wird dann durch die Haken c aufwärts befördert. Ist die vorderste Trommel an ihrem Platze, dann wird das Kettenrad in seine mittlere Stellung gebracht und die Kette weiter in derselben Richtung angetrieben, bis die beiden anderen Trommeln ebenfalls an ihrem Platze sind.

Die beschriebene Anordnung kann zum Ab- und Aufladen irgendwelcher Lasten dienen.

Claims

80 Patent-Anspruch:

Aus endlosen, über Räder längs einer Gleitbahn geführten Ketten bestehende Vorrichtung zum Auf- und Abladen von Schlauchtrommeln o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die vorderen Kettenräder (B) der Höhe nach in verschiedene Stellungen einstellbar sind, deren Anzahl derjenigen. der auf- und abzuladenden Trommeln entspricht, und daß jede Kette (a) mit zwei go selbsttätig wirkenden umlegbaren, unter Federwirkung stehenden Haken (b, c) versehen ist, von denen der eine zum Vor-, schieben und der andere zum Herablassen bzw. Heraufziehen der Trommeln dient, zum Zwecke, die Trommeln einzeln nacheinander bei fortwährend angetriebenen Ketten ab- und aufladen zu können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.