DE232075C

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Info

Publication number: DE232075C
Application number: DENDAT232075D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

ί 232075-KLASSE 21 a. GRUPPE

SIEMENS & HALSKE AKT.-GES. in BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. März 1909 ab.

Bei Verwendung von Zeitzählern zur Zählung von Gesprächen in Fernsprechanlagen ist es wichtig, die Einrichtung so zu treffen, daß der Zähler nur diejenige Zeit anzeigt, während welcher wirklich ein Gespräch stattgefunden hat. Er darf also einerseits erst dann ansprechen, wenn die gewünschte Verbindung hergestellt ist und der angerufene Teilnehmer sich gemeldet hat, andererseits

ίο muß er sofort ausgeschaltet werden, wenn einer der beiden Teilnehmer seinen Hörer anhängt.

Die bisher bekannten Schaltungen erfüllen diese Bedingungen nicht, sondern es sprechen entweder die Zähler schon beim Stecken des Abfragestöpsels an, so daß also auch gezählt wird, wenn keine Verbindung zustande kommt, oder der Zähler wird nicht ausgeschaltet, wenn einer der Teilnehmer seinen Hörer anhängt.

Der Zweck vorliegender Erfindung ist es, den Gesprächszeitzähler so anzuordnen, daß nur die Dauer des tatsächlich zustande gekommenen Gespräches angezeigt wird. Es liegt deshalb der Zähler an zwei S ehalt vorrichtungen, deren eine vom Aurufrelais des rufenden Teilnehmers abhängt, während die andere vom Anrufrelais des gerufenen Teilnehmers gesteuert wird und die endgültige Schließung des Zählerstromkreises bewirkt. Es ist hierdurch erreicht, daß der Zähler nicht früher anspricht, als bis beim Abheben des Hörers auf der gerufenen Stelle und dadurch bewirktes Ansprechen des Anrufrelais das Gespräch wirklich zustande gekommen ist, andererseits wird der Zähler sofort ausgeschaltet, wenn entweder der Rufende oder der Angerufene seinen Hörer anhängt und dadurch sein Anrufrelais stromlos wird; es fällt also die Einschaltung und Ausschaltung des Zählers genau mit dem wirklichen Anfang und der tatsächlichen Beendigung des Gespräches zusammen.

Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung. Bei Erregung des Anrufrelais AR₁ wird der die Zählerleitungen Z₁ und Z₂ verbindende Schalter 9 geschlossen. Die Beamtin steckt den Abfragestöpsel AS, von dem hier der Übersichtlichkeit halber nur die c- und 2-Ader gezeichnet ist. Nach dem Stecken des Verbindungsstöpsels VS fließt ein Strom von der Batterie 10 über die Wicklung 1 des Differentialrelais DR, ein Einschalterelais ER, Leitung c₃, Verbindungsstöpsel VS, Leitungen c₄ und C₅ zur Erde. Das Einschaltrelais ER zieht seinen Anker 4 an, und dieser schließt einen Strom von der Batterie 10 über die Gegen- ! wicklung 2 des Differentialrelais DR, Schalj ter 4, Ausgleichswiderstand 5 zur Erde. Die Gegenwicklung 2 erhält nun ebenfalls Strom und verhindert dadurch ein Ansprechen des Differentialrelais. Hebt der gerufene Teilnehmer seinen Hörer ab, so spricht das Anrufrelais .4R₂ an, wobei es den Schalter 8 öffnet. Dieser schaltet dadurch einen bisher durch ihn kurzgeschlossenen Widerstand 7 in den Stromkreis der Wicklung 1 des Relais DR

ein und schwächt diese so, daß die Wicklung 2 überwiegt und das Differentialrelais DR zum Ansprechen bringt, das hierbei seinen Anker 3 anzieht. Dadurch wird der Stromkreis für den Zähler Z geschlossen, und zwar von Erde über einen Kontaktgeber CG, Zähler Z, Leitung Z₁, geschlossenen Schalter 9, Leitungen z₂ und Z₃, Kontakt d des Sprechumschalters SU, Leitung 2₄, geschlossenen Schalter 3, Leitung z_b und Batterie 10 zur Erde. Der rotierende Kontaktgeber CG gibt in bekannter Weise bei jeder Umdrehung einen Stromstoß, durch den der Zählermagnet Z erregt wird. Dieser bewirkt durch Anziehen seines Ankers 11 so lange ein Fortschalten des Zählerwerkes, bis beim Anhängen der Hörer auf einer der Teilnehmerstellen oder auf beiden die Schalter 9, 3 abfallen . und damit den Zählerstromkreis öffnen. Die Führung der Leitung z_s über den Sprechumschalter SU ist für den Fall vorgesehen, daß. das Anrufrelais AR» schon durch den Rufstrom vor dem Abheben des Hörers erregt wird und die Einschaltung des Schalters 3 in der eben geschilderten Weise bewirkt. Da beim Umlegen des Sprechumschalters SU auf den Rufkontakt r der Kontakt d. geöffnet wird, so kann beim Rufen ein Zählerstrom noch nicht zustande kommen. Eine solche Einrichtung kann man natürlich auch durch einen selbsttätigen Umschalter ersetzen.

Die beiden Relais DR und ER auf der gerufenen Seite lassen sich auch beispielsweise durch einen einzigen entsprechend angeordneten Schalter, ähnlich dem Schalter 9 auf der Anrufseite, oder ähnliche Einrichtungen ersetzen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schaltung für Gesprächszeitzähler in Fernsprechanlagen, bei der die Zähler von einer gemeinsamen Kontaktgabestelle (CG) angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltung des Zählers (Z) einerseits von dem Anrufrelais (AR₁) des anrufenden Teilnehmers abhängt, andererseits durch eine vom Anruf relais (AR₂) des gerufenen Teilnehmers gesteuerte Schaltvorrichtung endgültig geschlossen wird, zum Zweck, den eingeschalteten Zähler jederzeit sowohl von der rufenden als der gerufenen Teilnehmerstelle aus .ausschalten zu können, damit nur die wirkliche Dauer des Gespräches verzeichnet wird.

2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die endgültige Einschaltung des Zählers (Z) bewirkende Schaltvorrichtung aus einem Differentialrelais (DR) und einem dessen Gegenwicklung (2) steuernden Einschaltrelais (ER) besteht, wobei dies Einschaltrelais seinerseits vom Anrufrelais (AR₂) des gerufenen Teilnehmers gesteuert wird. '

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.