DE230578C

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Publication number: DE230578C
Application number: DENDAT230578D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

JVe 230578 KLASSE 30 h. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. November 1908 ab.

Die Erfindung bezweckt die Herstellung einer harten, glasähnlichen Schmelze, die einerseits als Porzellan zur Herstellung von künstlichen Zähnen, Blockzähnen, Brücken arbeiten usw.

verwendet, andererseits mit einer Lösung von Tonerdephosphat und Zinkphosphat in konzentrierter Phosphorsäure zu einer hochplastischen Masse verrührt werden kann, die ihrerseits nach dem Erstarren einen transparenten

ίο Zahnzement von großer Härte und Widerstandsfähigkeit gegen die im Munde sich geltend machenden chemischen Einflüsse ergibt. Es ist bekannt, Zahnporzellan aus geschmolzenem Feldspat, dessen hoher Schmelzpunkt durch Zusatz künstlicher Schmelzmittel herabgesetzt wird, herzustellen; ferner ist ein künstlicher Feldspat, der in seiner Zusammensetzung und seinen Eigenschaften dem natürlichen Feldspat ähnlich ist, sich aber durch seinen niedrigeren Schmelzpunkt davon unterscheidet, für Zahnporzellan empfohlen worden (vgl. Zahnärztliche Rundschau 1907, S. 906).

Durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren wird nun ein als Porzellan dem letztgenannten Zahnporzellan ähnliches Produkt erhalten, dessen Zusammensetzung indessen eine völlig andere ist.

Auch die daraus erhältlichen Zahnzemente sind wesentlich verschieden von denjenigen der Patentschrift 199664 der Kl. 30 h, da bei diesen von Aluminatsilikaten, die ihrer chemischen Zusammensetzung. nach künstliche reine Zeolithe darstellen, ausgegangen wird.
Dagegen handelt es sich bei dem vorliegenden Verfahren um einen modifizierten künstlichen Zeolith, in dem an Stelle eines Teiles der Kieselsäure ein die Eigenschaften wesentlich beeinflussender Bestandteil, die Phosphorsäure, getreten ist.

Auf diese Weise wird ein Porzellan erhalten, das mit niedrigem Schmelzpunkt von 900 bis 1000⁰ große Härte, Zähigkeit und die Eigenschaft, seine Form zu bewahren, verbindet und das andererseits mit einer Lösung von Tonerdephosphat und Zinkphosphat in konzentrierter Phosphorsäure zu einer hochplastischen Masse verrührt werden kann, die nach dem Erstarren einen porzellanähnlichen Zahnzement von großer Transparenz, Härte und Widerstandsfähigkeit gegen die im Munde sich geltend machenden chemischen Einflüsse bildet. Ein ganz besonderer Vorzug besteht ferner in der geringen Beeinflussung der Farben, sei es, daß die mit den gebräuchlichen Farben versetzte Masse als Porzellan gebrannt wird, sei es, daß sie auf Zement für plastische Füllungen verarbeitet wird.

Diese Eigenschaften werden erzielt durch eine Schmelze aus Quarz, tonerdehaltigen Stoffen, Verbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetalle und phosphorsäurehaltigen Stoffen. Besondere, die chemischen und physikalischen Eigenschaften der Schmelze beeinflussende Bestandteile sind nicht in ihr enthalten; auch Beryll und Zink fehlen darin. Die Komponenten werden innig gemischt und zusammengeschmolzen. Die erhaltene, nach dem Erkalten harte Glasmasse wird unmittelbar verarbeitet.

Ein vorzügliches Produkt wird erhalten durch eine Schmelze von der Zusammensetzung :

Ö,i6 Ca O \
0,07 MgO[
0,42 Na² O¹ '
0,35 K² 0

4 Al* 0^s (3,6 Si O² + o,4 P² 0^s).

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung einer glasähnlichen Schmelze für zahnärztliche Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß Q^uarz> toiierdehaltige Stoffe, Verbindungen der Alkali- oder Erdalkalimetelle und phosphorsäurehaltige Stoffe in solchen Mengenverhältnissen zusammengeschmolzen werden, daß den künstlichen Zeolithen ähnliche Verbindungen entstehen, die neben Kieselsäure Phosphorsäure enthalten.