DE229344C

DE229344C -

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Publication number: DE229344C
Application number: DENDAT229344D
Authority: DE

Description

Hß

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 229344 KLASSE 58«. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. März 1909 ab.

Spindelpressen, welche bei nur einem Niedergang der Schraubenspindel zwei aufeinanderfolgende Drücke auf das Preßgut ausüben können, sind bekannt. Die Einrichtungen, welche dies ermöglichen, sind aber nicht einfach und nicht ganz betriebssicher.

Durch vorliegende Erfindung wird dieselbe Wirkung, jedoch in besserer und einfacherer Weise erreicht.

ίο Wie aus der beiliegenden Zeichnung zu ersehen ist, hat der Preßkopf α einen Hohlraum, der durch einen oder mehrere ringförmige Vorsprünge b, b¹ in zwei oder mehrere Abteilungen c und d, d¹ geteilt wird.

Dieser Hohlraum wird bis zu einer gewissen Höhe mit einer Flüssigkeit (öl oder Wasser ■ u. dgl.) angefüllt. Wenn sich nun beim Niedergange der Spindel e der Preßkopf α auf das Preßgut aufsetzt, bleibt er stehen; die Spindel bewegt sich aber weiter, vollführt also .eine Leerlaufbewegung gegenüber dem stillstehenden Preßkopfe a, bis sie auf die Flüssigkeit aufstößt. Die Flüssigkeit kann aber durch die vom Spindelbunde h verengte Ringöffnung b nicht schnell genug in die obere Abteilung c ausweichen, sondern wird entsprechend der Verengung eine mehr oder weniger starke Drosselung erfahren, so daß die Spindel auf die eingeschlossene Flüssigkeit einen Druck ausübt, der sich auf den Preßkopf α fortpflanzt und denselben in das Preßgut hineindrückt (erster Preßdruck).

Bei dem weiteren Niedergange der Spindel wird die Flüssigkeit an dem Schaft der Spindel e vorbei durch die Verengung b schnell in die obere Abteilung c gedrängt, und die Spindel bewegt sich, ohne wesentlich auf den Preßkopf α zu drücken, mit beschleunigter Geschwindigkeit frei im Hohlraum d des Preßkopfes herab, bis der Spindelbund h in die zweite ringförmige Verengung b¹ eintritt und die Flüssigkeit von neuem drosselt. Die Flüssigkeit überträgt den auf ihr lastenden Spindeldruck wieder auf den Preßkopf α und drückt diesen noch tiefer in das Preßgut hinein (zweiter Preßdruck).

Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, als ringförmige Vorsprünge b, b¹ vorhanden sind, bis schließlich die abwärts gehende Spindel mit großer Kraft auf den Preßkopf α selbst oder auf eine nicht mehr verdrängbare Flüssigkeitsmenge auftrifft und den letzten Druck auf das Preßgut ausübt.

Während der Leerlaufbewegung, die die Spindel zwischen den einzelnen Drosselungen vollführt, vermag das Schwungrad immer wieder lebendige Kraft aufzuspeichern.

Rings um die ringförmigen Vorsprünge b, b¹ sind eine Anzahl Bohrungen f, f¹ angebracht, die von der oberen Abteilung c in die unteren d, d¹ führen. Durch Schrauben g, g¹, die in diese Bohrungen geschraubt werden können, wird der Durchflußquerschnitt für die Flüssigkeit nach Belieben geändert, so daß j sie langsamer oder schneller der drückenden Spindel e ausweichen kann, wodurch der auf

den Preßkopf α jeweilig wirkende Spindeidruck erhöht oder vermindert werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:
5

i. Spindelpresse für mehrmaligen Druck bei jedem Spindelniedergange und mit Flüssigkeitseinschaltung zwischen Spindel und Preßkopf, dadurch gekennzeichnet, daß

ίο im Preßkopf (a) mehrere durch ringförmige Vorsprünge (b, b¹) getrennte Aussparungen (c, d, d¹) angeordnet sind und beim Vorbeigange des am Spindelende sitzenden Bundes (h) an den Vorsprüngen (b, b¹) infolge Drosselung der verdrängten Flüssigkeit eine dem Drosselungsgrade entsprechende Kraftübertragung zwischen Spindel (e) und Preßkopf (a) stattfindet, während beim Durchgange des Spindelbundes (h) durch die erweiterten Aussparungen (c, d, d¹) die Kraftübertragung ganz oder nahezu aufgehoben ist und der Spindeldruck schließlich ohne Verdrängung von Flüssigkeit auf den Preßkopf (a) übertragen wird.
2. Spindelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den ringförmigen Vorsprüngen (b, b¹) eine Anzahl Bohrungen (f, f¹) angeordnet sind, die zwecks Änderung des Drosselungsgrades von außen mehr oder weniger verschlossen werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.