DE228045C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- ΛΙ 228045 KLASSE 21 a. GRUPPE
Dr. LUIGI CEREBOTANI in MÜNCHEN und ALBERT SILBERMANN in BERLIN.
Elektrischer Typenfernschreiber.
Zusatz zum Patente 203620 vom 23. Januar 1908.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. April 1909 ab. Längste Dauer: 22. Januar 1923.
In dem D. R. P. 203620 ist eine Fernschreibmaschine beschrieben, bei welcher das Niederdrücken
einer Taste eine bestimmte Anzahl Unterbrechungen des Ruhelinienstromes zur Folge hat. Durch diese Unterbrechungen wird
die Teildrehung des Typenrades bis zur Einstellung der fraglichen Type bewirkt, aber derart,
daß das Anhalten des Typenrades sowohl beim andauernden Vorhandensein als auch beim andauernden Ausbleiben des Linienstromes
erfolgt. Aus diesem letzteren Umstände geht der Vorzug hervor, daß die zur
Einstellung der Type erforderliche Zahl der Stromunterbrechungen auf die Hälfte reduziert
wird.
Dieser Vorteil hängt jedoch auch mit manchen Ubelständen zusammen, welche das Verfahren
nicht immer ganz vollkommen und zweckmäßig machen; denn
i. leidet darunter die Einfachheit der Einrichtung bezüglich der den Abdruck der Type
bewirkenden Vorgänge, da zu diesem Abdruck nicht nur ein besonderer Ortsstrom erforderlich
ist, sondern auch gewisse Stromschlußstellen dabei derart im Spiele sind, daß die geringste
Unregelmäßigkeit der letzteren eine wesentliche Störung im Arbeiten des Apparates
zur Folge hätte,
2. erfolgt zwar bei dieser Einrichtung der Abdruck und gleich darauf die Wiederherstellung
der Ruhelage, sobald die Type eingestellt ist, aber wenn der Finger die Taste vor der
Zeit bzw. ehe die Type erreicht ist; losläßt, so wird eine falsche Type gedruckt,
3. kann diese Einrichtung nicht zur Auswahl einer Station benutzt werden, in der Weise,
daß der telegraphische Apparat selbst dazu dient, den Verkehr mit einem zweiten bestimmten
der in Reihe geschalteten Fernschreiber herzustellen. .
Bei der vorliegenden Erfindung werden die ·. beiden im Hauptpatente 203620 zusammenwirkenden
Momente des Abdrucks sowohl in der Arbeitslage als auch in der Ruhelage des Echappements gesondert benutzt bzw. zwei
verschiedene Einrichtungen getroffen, welchen zwar ein und derselbe Gedanke des Hauptpatentes
zugrunde. liegt, bei denen aber, während bei der einen ein Ruhelinienstrom wie
beim Hauptpatent in Wirkung und der Abdruck nur die Folge einer andauernden Unterbrechung
ist, bei der anderen ein Strom in Anwendung kommt, der bei der Sendestation nur während der Dauer des Telegraphierens besteht,
wobei der Abdruck die Folge eines längeren Anhaftens dieses Stromes ist.
Bei diesen zwei Einrichtungen ist zwar. die Geschwindigkeit der Einstellung der Type
nicht so groß wie bei der Einrichtung nach dem Hauptpatent, um so einfacher aber ist die
innere Konstruktion und der Vorgang des Abdrucks ; dabei kann der Abdruck nur vor sich
gehen, wenn die fragliche Type erreicht ist. Geht der Finger eher in die Höhe, so bleibt
alles stehen; auch stellt sich die Ruhelage
nach erfolgtem Abdrucke nicht früher her, als die Taste losgelassen ist. Ferner endlich —
und das ist das Wichtigste — kann bei der Einrichtung mit Verwendung eines Linienarbeitsstromes
derselbe Apparat, welcher zum Telegraphieren dient, ohne weiteres auch zum Auswählen einer beliebigen, unter vielen in
einer Omnibuslinie eingeschalteten Stationen behufs ausschließlichen Verkehrs mit derselben
verwendet werden. Es gibt zwar bereits Mittel zum Anrufen und Auswählen einer beliebigen
Station unter vielen in einer Reihe in verschiedenen Ausführungen; aber im vorliegenden
handelt es sich nicht um die Ver-Wendung eines besonderen Apparates zum wahlweisen Telegraphieren, sondern um die
Benutzung der Fernschreibmaschine selbst, und zwar auf Grund ihrer eigenartigen konstruktiven
Einrichtung.
Fig. ι zeigt schematisch die Schaltanordnung mit Ruhestrom und läßt den sich hierbei gestaltenden
Stromlauf erkennen.
Fig. 2 weist auf eine Anordnung für Arbeitsstrom hin.
Fig. 3 zeigt die Einrichtung bei Verwendung eines neutralen Relais und
Fig. 4 die Einrichtung von Fig. 3 bei mehr als zwei an dieselbe Fernleitung angeschlossenen
Fernschreibmaschinen.
Fig. 5 führt die Schaltanordnung einer unter vielen an dieselbe Fernleitung angeschlossenen
Stationen vor Augen, um ein ungestörtes, wahlweises Telegraphieren vermitteln zu können.
Die Klaviatur (Fig. 1) setzt sich aus 53 nicht leitenden Tasten t, tx und aus einer Platte pf
zusammen, welche unbeweglich angeordnet ist. Im Falle des Niederdrückens einer Taste nimmt
die darunter befindliche Platte pm die punktierte Lage pm1 ein, so daß der Kontakt m mit
Platte pf unterbrochen ist.
Die Tasten haben unterhalb der Platte pf
, einen Metallring, welcher in der Ruhelage der Taste die Platte pf berührt. Diese Ringe sind
ferner mit je einem Beleg c, c ... (an der nicht leitenden, Wand A) durch Drähte verbunden.
An einem Ende der Fernleitung liegt die
Linienbatterie LB. Der eine Pol dieser Batterie ist geerdet, und mit dem anderen beginnt die
Fernleitung, welche bei jedem Apparat, der an die Fernleitung angeschlossen ist, folgenden
Weg geht: Um den Einstellelektromagneten E, um den Druckelektromagneten D, über
Platte pf, durch Kontakt m, über Platte pmweiter zum Fernort und endlich in die Erde.
Demgemäß ist der Linienstromkreis geschlossen und der Elektromagnet E bei der
Fernschreibmaschine erregt; hierbei ist zu er-. wägen, daß die Einrichtung so getroffen ist,
daß bei der Wiederherstellung der Normallage — welche sich unmittelbar nach dem Abdruck
vollzieht — der Zeiger Z die bei Fig. 1 angegebene Lage einnimmt bzw. um einen
halben Schritt des Steigrades hinter dem ersten Beleg zu stehen kommt.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß der Linienstrom ständig und so lange vorhanden
ist, somit alles in der Anfangslage bleibt, als keine Taste in einer Station niedergedrückt
ist. Wird aber an irgendeiner Station bei der Fernschreibmaschine eine beliebige Taste berührt,
so wird der Linienstrom sofort unterbrochen, und die Folge davon ist, daß bei jeder
an der Leitung angeschlossenen Fernschreibmaschine sich der Arm Z mit dem Typenrad
in der Richtung des Pfeiles, wie nachstehend dargelegt, um einige Schritte dreht, bis der
Arm Z den Beleg c erreicht, welcher mit dem Ringe der niedergedrückten Taste verbunden
ist. Dadurch stellt sich die der niedergedrückten Taste entsprechende Type ein, die dann unmittelbar,
wie später gleichfalls erläutert wird, zum Abdruck gelangt.
Bei Unterbrechung des Linienstromes durch Niederdrücken einer beliebigen Taste tl vollzieht
sich nun das, was in dem Hauptpatent 203620 ausführlich dargelegt ist.
Wenn die niedergedrückte Taste keine andere Wirkung hätte, als den Rahmen pm von der
Platte pf metallisch zu trennen, so würde eine Bewegung des Typenrades um den ganzen
Kreis herum entstehen. Aber die niedergedrückte Taste hat außerdem die Aufgabe, ihren Ring von der Platte pf zu trennen.· Ist
die betreffende Taste z. B. die fünfte in der Reihe, so kann die Bewegung nur bis zum
fünften Beleg c stattfinden, welcher dann mit der Platte pf nicht leitend verbunden ist. Die
Abreißfeder f hat den letzten halben Schritt vollzogen, da aber hier bei dem fünften Beleg c
kein Strom mehr vorhanden ist, so bleibt hier diese Feder nunmehr ungestört in Kraft, bzw.
bleibt alles unter der Wirkung der Feder f stehen, und zwar infolge einer andauernden
Unterbrechung des Linienstromes.
Wäre sonst kein weiterer Vorgang da, weleher
den Abdruck bewirkt usw., so würde nach erfolgter Einstellung des Armes Z und des
Typenrades alles stehen bleiben. Nun ist auch der den Abdruck bewirkende Elektromagnet
D in den Linienstrom (in Reihe oder parallel zu Elektromagnet E) eingeschaltet, so
daß er, wenn nicht telegraphiert wird, ständig erregt ist. Der Druckmagnet ist derart angeordnet,
daß
ι. sein Anker den Papierstreifen von dem Typenrade fernhält, solange er nicht erregt
ist, hingegen das Papier zur eingestellten Type
hinführt, wenn der Magnetismus aufhört bzw. die betreffende Abreißfeder zur Geltung kommt,
2. sein Magnetismus während der durch schnelle Stromstöße erfolgenden Einstellung
der betreffenden Type nicht verschwindet, obwohl der Linienstrom, wie dargelegt, auf kurze
Zeit gänzlich unterbrochen wird.
Ist daher die Type an der gebenden und empfangenden Station eingestellt, und ist der
ίο Linienstrom dauernd unterbrochen, so läßt
nun der Magnetismus von D nach, und die Type wird dadurch abgedruckt. Wird aber
nun die Taste freigelassen, so kommt der Magnetismus von D wiederum zur Geltung,
und die Folge ist, wie bekannt, die Entkupplung des Typenrades, das Zurückspringen in
die Anfangsläge und die Wiederkupplung.
Fig. 2 zeigt schematisch die Schaltanordnung mit Arbeitsstrom.
Auch bei dieser Anordnung ist die Wand A mit einer Reihe von Metallbelegen c, c ...
versehen, aber letztere sind nicht vermittels der Klaviatur, sondern unmittelbar untereinander
verbunden.
Außerdem führt diese Wand eine zweite konzentrische Reihe von Belegen b b. Jeder
dieser Belege liegt zwischen je zwei Belegen c und c und ist mit dem metallischen Ring an
der betreffenden Taste verbunden. Dieser Ring ist nicht unterhalb der Platte pf, wie in
Fig. ι angeordnet, sondern oberhalb derselben, und zwar so, daß er nur dann mit der Platte pf
in Berührung kommt, wenn die Taste niedergedrückt ist.
Während bei der Schaltanordnung Fig. 1 der Linienstrom durch Niederdrücken einer beliebigen
Taste unterbrochen wird,. wird er dagegen hier unter gleichzeitiger Aufhebung der
Erde, Verbindung bei v, dadurch geschlossen.
Der Stromschließ arm Z, welcher bei Fig. 1 in
der Anfangslage auf keimen Beleg c zu liegen kommt, liegt hier in der Anfangslage auf dem
ersten c.
Wird demnach* irgendeine Taste in irgendeiner Station niedergedrückt, so wird dadurch
die Batterie LB links oder rechts über die Fernleitung L, in welcher sämtliche Fernschreibmaschinen
eingeschlossen sind, eingeschaltet, indem sich hierbei folgender Stromlauf bildet: LB, a, erster Beleg c, aa, pm, um D,
um E und weiter zum zweiten Endort gleichfalls
um E, um D, über pm, ν und Erde.
Es sei hier bemerkt, daß der Druckmagnet D ebenfalls so beschaffen ist, daß er die später
beschriebenen kurzen Stvommomente des Linienstromes nicht wiederzugeben vermag.
Da der Stromschluß nur so lange währt, als der Stromschließarm Z mit dem ersten Belege
c in Berührung bleibt, und gleich darauf der Arm Z infolge dieses Stromschlusses und
Fortschaltung durch den erregten Elektromagneten E außer Berührung mit Beleg c gerät,
so bildet sich jetzt offenbar die gleiche, soeben dargelegte, selbsttätige Fortrückung
des Typenrades. .
Derselbe Stromlauf, welcher sich in der Anfangslage von Z über dem ersten c usw. gebildet hat, entsteht wieder in gleicher Weise
bei jedem darauffolgenden c, mit welchem der Stromschließarm dadurch in Berührung kommt,
daß er einerseits durch den Strom selbst vom vorhergehenden c zum Zwischenraum und
andererseits durch die Abreißfeder weiterhin zum darauffolgenden c schnell geführt wird usw.
Aber durch das Niederdrücken einer Taste, z. B. der siebenten in der Reihe, hat sich außerdem
ihr Ring bis zur Platte pf geneigt. Die Bewegung kann infolgedessen nur bis zum
7. Beleg c dauern.
Der Strom, welcher den Arm Z (bzw. T) vom unmittelbar vorangehenden Beleg c zu diesem
Beleg b führte, wird nicht unterbrochen, da dieser Beleg b mit der Platte pf (durch die
niedergedrückte Taste) leitend verbunden ist. Der Strom findet dadurch einen zweiten Weg,
ehe der Weg über den letzten Beleg c unterbrochen ist, nämlich folgenden: LB, a, über
den siebenten Beleg b, über den Ring der siebenten Taste, pf, um D, E, L usw.
Der Druckmagnet D ist, wie Fig. 1 zeigt, in den Linienstromkreis eingeschlossen; aber,
wie bereits angedeutet, bleibt er bei den kurzen Stromstößen, welche die Einstellung der Type
veranlassen, wirkungslos, so daß eine magnetische Kraft nur dann zum Ausdruck kommt,
wenn der Strom etwas (vielleicht auch nur V30 Sekunde) anhält.
Hieraus ist also ersichtlich, daß fast gleichzeitig mit dem Einstellen der Type auch der
Abdruck vollzogen ist; derselbe geht infolge Anhaltens des Linienstromes und nicht einer
anhaltenden Unterbrechung wie bei Fig. 1 vor sich, worauf, sobald die Taste freigelassen
wird, alles in die Anfangslage, wie dargestellt, zurückschnellt.
Wenn ein Ortsstrom verwendet wird, ist es nicht notwendig, D in den Linienstrom einzuschalten,
da derselbe dadurch auch mittels eines eigenen Ortsstromschlusses zum Abdruck kommt.
Bei allen sonstigen Fernschreibmaschinen kommt die Sendevorrichtung zu der Empfangsvorrichtung hinzu. Aber bei der vorliegenden
ist keine besondere Sendevorrichtung mit in Tätigkeit. Die Sendevorgänge ergeben sich,
wie angedeutet, aus den Empfangs vorgängen und umgekehrt. Das Niederdrücken einer beliebigen
Taste ist nur die Veranlassung dessen, was sich dann selbsttätig und ausschließlich
mit Bezug auf diese Taste ereignet.
Ein Relais, welches sonst an beiden Fernorten dem betreffenden Empfänger zugeordnet
ist, muß hier bei der Sendestation infolge des Niederdrückens einer Taste derart in dem sich
selbsttätig anregenden Trieb des Apparates mitwirken, daß ein Ansprechen sowohl einerseits
die Ursache als auch andererseits die Folge des Ansprechens und des Nichtansprechens
des Magneten E bzw. des halben schrittweisen Fortrückens des Steigrades S ist.
In den Fig. 3, 4 und 5 (entsprechend der Schaltanordnung Fig. 2) sind schematisch
Schalteinrichtungen dargestellt, bei denen ein Linienrelais R zur Anwendung kommt.
Wird eine Taste in irgendeiner Station niedergedrückt, so wird dort die betreffende Linienbatterie
LB (Fig. 3) eingeschaltet, und der Linienstrom geht den folgenden Weg: Erde,
LB, a, erster Beleg c, aa, pm, über das Relais R, L, wieder bei der zweiten Station um R, pm,
υ ... und Erde.
Das Relais R spricht nun bei allen Stationen an. Dadurch ist aber, und zwar gleichfalls bei
allen Stationen E in den Ortsstrom eingeschlossen. Das Typenrad ist um einen halben
Schritt weiter vorgerückt, und der Stromschließ arm Z befindet sich nun auf nichtleitendem
Stoff.
In den empfangenden Stationen wird die Linie dadurch nicht unterbrochen, aber hier
in der gebenden Station wird sie bei Z unterbrachen.
Das Relais R wird also bei allen Stationen stromlos, und der Magnet E wird wieder ausgeschaltet.
Aber dadurch entsteht durch Fortschaltung wieder der Schluß bei Z über den
zweiten Beleg c usw.
Was den Druckmagneten D angeht, so gerät dieser nur dann in einen eigenen Ortsstromlauf
aus OB, wenn der Linienstrom anhält bzw. der Anker von R und dadurch auch W
angezogen bleibt. Dies erfolgt nur dann, wie mit Bezug auf Fig. 2 dargelegt, wenn der
Stromschließ arm den betreffenden Beleg b erreicht hat.
Die Schwingungen von W erfolgen während der Einstellung zu rasch, so daß der Kontakt
bei 5 erst dann wirksam wird, wenn die Hemmung W ganz angezogen bleibt.
Hat nun aber D den Abdruck vollzogen, so bleibt alles stehen, also sowohl R als E und D,
und zwar in allen Stationen in Tätigkeit, bis die Taste freigelassen wird, wodurch der Kontakt
bei αα aufgehoben wird, folglich R, E und D in allen Stationen stromlos werden, wodurch
sofort alles wieder unter gleichzeitiger Fortschiebung des Papieres (was hier als bekannt
vorausgesetzt wird) in die Ruhe zurückkehrt.
Die Fernschreibmaschine entspricht somit allen Anforderungen des Verkehrs ; insbesondere
aber erfüllt sie auch jene für die Eisenbahn unentbehrliche Bedingung, nämlich daß sie
!. sich in beliebiger Anzahl in eine Omnibuslinie, wie es bei Morse der Fall ist, sowohl bei Ver-Wendung
eines Ruhestromes als auch bei Verwendung eines Arbeitsstromes einschalten läßt.
Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, wie sich die Schaltung im Falle eines Ruhestromes entweder
für zwei Endorte oder für viele Zwischenstationen in der Reihe zu gestalten hat.
An der Hand der Fig. 4 ist weiter die Ein-' richtung ersichtlich, wenn es sich darum
handelt, vermittels einer Linienbatterie bei jeder Station und auf dem Wege eines Linienrelais
rechts und links und über zwei, drei, vier Stationen in der Reihe zu telegraphieren.
Die Fernschreibmaschine eignet sich auch ohne weiteres, wie bereits hervorgehoben, zu
einem ungestörten wahlweisen Telegraphieren in einer Richtung. Sie gestattet, ohne daß
eine nur diesen Zweck verfolgende besondere Wählvorrichtung nötig ist, den telegraphischen
Verkehr mit einem zweiten bestimmten Fernschreiber in der Reihe zu eröffnen, und zwar
derart, daß die übrigen dabei in die Unmöglichkeit versetzt werden, sich anzuschließen.
Soll die Individualisierung in einer Richtung von einer beliebigen Zwischenstation' (nicht
von der ersten in der Reihe) vor sich gehen, so kann dies offenbar nur im Falle des Verkehrs
mit Arbeitsstrom bewerkstelligt werden.
In jeder Station stehen zwei Batterien LB, LB1 (Fig. 5) zur Verfügung, von denen
entweder die eine oder die andere für die Linie in Betracht kommt, je nachdem der Schieber 9
nach links oder nach rechts verschoben wird und bleibt.
Außerdem befindet sich in jeder Station eingeschaltet in die Linie (außer dem neutralen
Relais R) ein Umkippmagnet UK. Der Hebel 10 dieses Umkippmagneten kann nur langsam
auf einer Seite zum Umkippen gelangen, weil er auf dieser Seite die Luft aus einer Pumpe
nach und nach zu verdrängen hat. Das Umkippen auf dieser Seite wird nämlich durch den
Strom bewirkt, welcher in irgendeiner Station aus LB1 versendet wird, während durch den
Strom aus LB die umgekehrte und Normallage von 10 schnell und sicher wieder hergestellt
wird.
In jeder Station sind ferner zwei Kontaktstücke 7, 8 an der Wand A angebracht, welche
den Zweck haben, die Linie kurzzuschließen, wenn der Stromschließarm Z darauf ruht, Unter
der Ausschließung des betreffenden Umkippmagneten UK.
Endlich ist die Einschließung der Elektromagnete E und D in den Ortsstrom aus OB
außer von dem Ansprechen des Linienrelais R auch von der Umlegung des Hebels 10 nach
rechts abhängig, so daß die Fernschreibmaschine, solange der Hebel 10 nach links geneigt
bleibt, außer Wirkung bleibt.
Jede Station führt den Namen eines Buchstaben, und die genannten Kontaktstücke 7, 8
befinden sich an jener Stelle der Wand A, welche dem Namen der Station entspricht,
so daß der Stromschließarm Z darauf zu liegen kommt, wenn die Type, nach welcher die
Station benannt ist, eingestellt ist.
Soll die Anlage eine derartige sein, daß der ■ wahlweise Verkehr nur von einem Ende der
Linie (von links nach rechts) aus eingeleitet werden kann, so ist es
1. einerlei, wie angedeutet, ob der Verkehr . mittels Ruhestrom bzw. mittels der Stromquelle
an diesem einen Ende oder mit Arbeitsstrom vor sich geht;
2. ist die Anordnung 9 samt den beiden Stromquellen LB, LB1 nur an diesem Ende
erforderlich, und
3.. ist diese Anordnung bei den übrigen Stationen entbehrlich, bei denen der Ruhestrom
über UK und R ohne weiteres verläuft und eine einzige Batterie LB (Linienbatterie),
deren einer Pol geerdet und deren anderer (gleichviel ob plus oder minus) unmittelbar mit
dem Stromschließstück . aa verbunden ist, zur
Geltung kommt.
Soll aber die Anlage eine derartige sein, daß der wahlweise Verkehr von jeder Zwischenstation
(in einer Richtung, z. B. nach rechts) vorgenommen werden kann, so ist jede Station
mit der ganzen, in Fig. 5 dargestellten Schaltanordnung zu versehen.
Wie erwähnt, kippt der Anker 10 nur beim längeren Anhalten eines die Umkippung bewirkenden
Stromes um, so daß, wenn von einer beliebigen Zwischenstation aus mit dem
ihr zu Gebote stehenden Strom (ob plus oder minus) ohne allzulanges Anhalten der Tasten
telegraphiert wird, der Empfang des TeIegrammes an jeder Station rechts oder links
erfolgt, da, obwohl der Strom zwei entgegengesetzte Richtungen nimmt und in einer Richtung
beim Anhalten den Anker 10 umkippen und dadurch die Ausschaltung des Fern-Schreibers
bewirken würde, doch die Umkippung und Ausschaltung nicht stattfindet, weil die Dauer eines jeden der beim Niederdrücken
jeder Taste hervorgerufenen Stromimpulses eine zu kurze ist.
Nachstehende Beispiele geben über die Gebrauchsweise, den Zweck und die Bedeutung
der Einrichtung sowie über die hierher gehörenden Vorgänge näheren Aufschluß.
i. Fall. Von einem Ende der Linie soll
an alle Stationen telegraphiert werden. An diesem Ende wird nichts berührt, der Schieber
9 bleibt nach links verschoben und der Hebel 10 nach rechts geneigt. Dadurch ist
die Fernschreibmaschine in. jeder Station in den Stromlauf aus OB eingeschlossen, sobald R
anspricht, und der Strom, welcher aus LB entsandt wird, verändert die Lage von 10 nicht.
Man braucht also nur mit der Klaviatur in bekannter Weise zu verfahren.
2. Fall. Von demselben Ende der Linie soll an eine einzige Station in der Reihe z. B.
an die unter dem Namen E ausschließlich telegraphiert werden, so daß das Telegramm
nur bei E anlangen soll und die übrigen Stationen während des Verkehrs ausgeschaltet
bleiben. Man schiebt zunächst den Schieber 9 nach rechts, wodurch einerseits die Verbindung
mit LB + aufgehoben und die mit LS1— hergestellt, andererseits aber die Umkippung
von 10 an der Gebestation verhindert wird, da der Schieber 9 in der jetzigen Lage mit
einer Nase den Anker 10 stützt, und drückt hierauf etliche Sekunden (10 bis 15) die Taste E
nieder.
Die kurzen raschen Stromstöße aus LB vermögen auf den übrigen Stationen nicht den
Hebel 10 umzukippen. Die Type E stellt sich also ein und gelangt dadurch in jeder Station
zum Abdruck, so daß es überall sichtbar wird, daß der Verkehr mit der Station E stattfindet.
Das lange Niederhalten der Taste E (etwa 10 bis 15 Sekunden, zur Sicherheit immer mehr,
als erforderlich wäre) bzw. das Andauern des Stromes aus LB1 —, nachdem der Abdruck
erfolgte, bringt nun das Umkippen durch allmähliche Überwindung des Widerstandes der
Luft in der Pumpe hervor, aber — und hierin liegt das Eigentümliche des Vorganges — nur
in den Stationen, die nicht E heißen, da in der Station E in dem Augenblick, wo sich die
Type E einstellt, der Strom aus LB1 — (von
der ersten Station aus) den kurzen Weg über 7, 8 und nicht mehr um UK fließt, so daß bei
dieser Station der fragliche Hebel 10 unverrückt bleibt, und folglich ihre Fernschreibmaschine
auch weiterhin über diesen Hebel in dem betreffenden Ortsstromlauf eingeschaltet
bleibt.
Jetzt kann von der ersten Station die Entsendung der Depesche mittels Strom aus LB1 —
ohne weiteres vorgenommen werden.
Bei den übrigen Stationen, die nicht E heißen, sprechen wohl ihre Relais R auch durch
den Strom LB1 — an, aber ihre Fernschreibmaschinen
bleiben hier ausgeschaltet, und zwar solange kein Strom aus LB-\- wieder ankommt.
Bleibt dagegen der Finger nach erfolgtem Abdrucke Buchstabe für Buchstabe nicht allzulange
auf der Taste liegen, so gibt sich in der Station E die Depesche wieder.
Ist der telegraphische Verkehr zu Ende, so wird der Schieber wieder in die Normallage
bzw. nach links zurückgezogen und gleich darauf ein Stromstoß aus LB-^ durch ein- iao
maliges Schlagen auf den Knopf »Pause« in die Linie entsendet.
Dadurch kippen sämtliche Hebel wieder nach rechts um, so daß jetzt die Fernschreibmaschine
in jeder Station wieder eingeschaltet ist und von jeder Station aus wieder telegraphiert
werden kann.
3. Fall. Von einer beliebigen Zwischenstation
soll an alle übrigen (rechts und links hin) telegraphiert werden, gleichviel ob diese
Station eine einzige Batterie besitzt bzw. ohne die Anordnung 9 ist oder mit derselben versehen
ist; es bleibt alles unberührt und wird, wie dargelegt, telegraphiert. Da sämtliche
Anker 10 bei den kurzen Impulsen, wie soeben bemerkt, nach rechts geneigt bleiben, so gibt
sich offenbar das Telegramm auf jeder Station der Linie wieder.
Es sei noch zum Schlüsse bemerkt, daß
a) die Umkippung des Hebels 10 von rechts
nach links nicht nur die Ausschaltung der Fernschreibmaschine, sondern auch die Versperrung
des Schiebers 9 zur Folge hat, so daß letzterer dadurch in der normalen Lage (nach
links) festgehalten wird, bis ein Strom aus LB durchfließt,
b) dieser Strom nur aus jener Station herrühren kann, bei welcher der Hebel 10 nicht
umgekippt war, da sich außerdem durch die Umkippung auch der Weg aus LB oder LB1
(der betreffenden Station zur Klaviatur) bei den Kontaktstücken 12 und 13 unterbrochen
hat.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Elektrischer Typenfernschreiber nach Patent 203620, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zweck eines wahlweisen Telegraphierens nach einer Richtung hin ein Linienrelais R und ein mit Verzögerungseinrichtung versehener polarisierter Umkippmagnet UK in die Fernleitung eingeschaltet und an der vom drehbaren Stromschlußarm bestrichenen Wand (A) an für die einzelnen Stationen verschiedenen Stellen Stromschlußkontakte (7, 8) angeordnet sind, derart, daß der Stromschließarm bei deren Berührung den betreffenden Umkippmagneten (UK) kurzschließt, dessen Anker (10) daher in seiner Lage verbleibt und den außerdem über den Kontakt des Linienrelais (R) verlaufenden Ortsstromkreis nicht unterbricht, während auf allen anderen Stationen der Umkippmagnet bei entsprechender Stromrichtung zur Verhinderung der Aufnahme von Zeichen umgelegt wird und erst durch einen Stromstoß entgegengesetzter Riehtung von der Geberstation aus wieder in die Anfangslage zurückgeführt werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
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---|---|---|---|
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DENDAT228045D Active DE228045C (de) |
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DENDAT203620D Active DE203620C (de) |
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- DE DENDAT228045D patent/DE228045C/de active Active
Also Published As
Publication number | Publication date |
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