DE227831C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 227831 ~ KLASSE 33 a. GRUPPE

OTTO KOCH in BERLIN.

Sitzstock. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Mai 1909 ab.

Die Erfindung betrifft Jagdstöcke, bei welchen am Unterstock um Gelenke drehbare Streben angeordnet sind, zwischen denen ein als Sitz dienendes Tuch gespannt ist und bei welchen der Griff fernrohrartig verschiebbar und für verschiedene Höhenlagen einstellbar angeordnet ist.

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Griff, um ihn auch während der Benutzung des Stockes zum Sitzen als Gewehrauflage verwenden zu können, in einer der am Unterstock angelenkten, zur Befestigung des Sitztuches dienenden Streben verschiebbar angeordnet und in der Höhe der Griffbiegung mit einem Anschlag versehen ist.

Dies ist für ein sicheres Zielen von großer Wichtigkeit, insbesondere wenn Jagdgewehre mit Fernrohr-Visiereinrichtungen bei der Jagd verwendet werden sollen.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführung in Fig. 1 . in Seitenansicht des Stockes mit aufgeklapptem Sitz und herausgezogenem, zur Gewehrauflage dienendem Griff dargestellt, während Fig. 2 in größerem Maßstabe den Griff darstellt.

An dem Unterstock 1 sind in bekannter Weise um Gelenke 2 drehbare Streben 3 angeordnet, zwischen denen ein als Sitz dienendes Tuch 4 aus Leder, Segeltuch o. dgl. verspannt ist.

Die vordere, rohrartig ausgeführte Strebe 5, um welche eine mit Bajonettschlitzen versehene Schelle 6' zur Befestigung der Streben 3 in der zusammengeklappten Lage gelegt ist, dient nun zur Führung des fernrohrartig in ihr verschiebbaren Stockgriffes 6. Dieser Stockgriff kann in zwei Endlagen, nämlich in der tiefsten, punktiert angedeuteten Stellung und in der höchsten, ausgezogenen Stellung dadurch festgehalten werden, daß er zwei entsprechende Eindrehungen 7 und 8 besitzt, in welche sich ein am Rohr 5 federnd angebrachter, durch ein Loch dieses Rohres geführter Stift 9 einlegt.

In der ausgezogenen Stellung dient der Griff 6 zur Gewehrauflage. Zu diesem Zwecke ist am oberen Ende des Griffes in der Nähe der Griffbiegung ein Anschlag 10 etwa mittels Muffe 11 befestigt. Der Gewehrlauf 12 ruht zwischen dem Anschlag 10 und der Griffbiegung. An der Muffe 11 können zweckmäßigerweise Ösen 13 angeordnet werden, die zum Aufstecken von Zweigen, Laub 0. dgl. dienen, um das Wild zu täuschen. Beim Zusammenklappen werden die Streben 3 und die Strebe 5 Um die Gelenke 2 gedreht und mittels der Rohrschelle 6' aneinander befestigt. Der Griff 6 wird nach Anheben des Stiftes 9 in die Rohrstrebe 5 in die tiefste Lage hineingestoßen. . .

Selbstverständlich kann der Stock auch als Gewehrauflage benutzt, werden, ohne daß der Sitz selbst aufgeklappt wird, wenn der Schütze im Stehen schießen will. In diesem Falle wird nur der Griff aus der Griffstrebe herausgezogen, der Sitz dagegen nicht aufgeklappt.

Claims (1)

1. Patent-AnSPRUCH :
   Sitzstock, dessen Griff fernrohrartig verschiebbar und für verschiedene Höhenlagen einstellbar angeordnet ist, um als Gewehrstütze benutzt zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff in einer der in bekannter Weise am Unterstock angelenkten, zur Befestigung des Sitztuches dienenden Streben verschiebbar angeordnet und in der Höhe der Griffbiegung mit einem Anschlag versehen ist, so daß der Gewehrlauf zwischen Anschlag und Griffbiegung auch während der Benutzung des Stockes als Sitzgelegenheit aufgelegt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.