DE225281C - - Google Patents
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Classifications
-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 225281 KLASSE 85 δ. GRUPPE
Bei Enthärtung von Wasser mit Kalk und kohlensaurem Baryt wird der zur Entfernung
der Bikarbonate des Calciums und der Magnesia erforderliche Ätzkalk dem zu .reinigenden
Wasser in Form von gesättigtem Kalkwasser in genau abgemessener Menge zugegeben, während
der zur Entfernung des schwefelsauren Kalkes erforderliche kohlensaure Baryt in großem
Überschuß, wie z. B. in der Patentschrift
ίο 149986 beschrieben, angewendet werden muß
und von dem ganzen zu reinigenden Wasser fortlaufend durchdrungen wird. Infolge der
Beimengung des gesättigten Kalkwassers wird nun der für die Barytreinigung nutzbare Raum,
in welchem sich der kohlensaure Baryt befindet, das sogenannte Barytbad, durch den sich
aus den Bikarbonaten bildenden Schlamm erheblich in Anspruch genommen. Der kohlensaure
Baryt wird durch den für den Reinigungsprozeß wertlosen Schlamm nach und nach in verstärktem Maße verunreinigt, so daß
schließlich, um den notwendigen Raum für kohlensauren Baryt zu gewinnen, ein größerer
Teil des noch wertvollen kohlensauren Baryt enthaltenden Schlammes abgelassen werden
muß. Diesen Verlust an nutzbarem kohlensauren Baryt zu verhüten und den verwendeten
kohlensauren Baryt fast vollständig auszunutzen, bezweckt nun vorliegende Erfindung.
Das vorliegende Verfahren besteht darin, die Entfernung der Bikarbonate aus dem zu
reinigenden Wasser in einem besonderen Raum zu bewirken, bevor das Wasser in das Barytbad
eintritt, den ersteren Raum häufiger zu entschlammen und in ihm außerdem nach und
nach aus Schlammrückständen aus dem Barytbad, bevor sie gänzlich abgelassen werden,
die Reste von kohlensaurem Baryt auszulaugen.
Apparate zur Anwendung dieses Verfahrens sind in
Fig. i, 2 und 3 im Querschnitt dargestellt.
In den Raum 1 tritt das Rohwasser durch Rohr b und das zur Entfernung der Bikarbonate
erforderliche, in einem Kalksättiger beliebiger und bekannter Bauart hergestellte gesättigte
Kalkwasser durch Rohr c ein. Das Gemisch steigt in die Höhe und tritt, nachdem die chemische Reaktion vollzogen und der gebildete
Schlamm durch Dekantation zum größten Teil entfernt ist, durch Öffnung i
(bei Fig. 1) bzw. Rohr d (bei Fig. 2 und 3) in das Barytbad e.
Der in Raum α entstandene Schlamm sammelt sich unten in dem Konus dieses Raumes
an und wird aus diesem durch Hahn / abgelassen. In dem Raum β wird kohlensaurer
Baryt in Überschuß im Schwebezustand von dem Wasser durchdrungen und der schwefelsaure
Kalk in unlösliches Bariumsulfat umgesetzt. Von Zeit zu Zeit wird nun ein Teil des noch kohlensauren Baryt enthaltenden
Schlammes aus Raum e in den Raum α abgelassen. Das in diesen Raum eintretende,
noch seinen vollen Schwefelsäuregehalt besitzende Wasser laugt die Reste von kohlensaurem
Baryt aus. Es kann zwar durch diesen nicht gänzlich von Schwefelsäure befreit werden, ermöglicht aber durch die Aufzehrung
des kohlensauren Baryts die Entfernung des Schlammrestes ohne Bariumkarbonatverlust
sowie die ständige Erhaltung einer Schlammmenge im Barytbad e mit dem zur gänzlichen
Entfernung der Schwefelsäure nötigen Über-
schuß an kohlensaurem Baryt. Bei dem Apparat nach Fig. ι wird das Abziehen eines Teiles
von dem Schlamm aus Raum e durch die Öffnung d nach Raum α durch Öffnen des
Hahnes f selbsttätig bewirkt, doch kann man die abzuziehende Schlammenge auch dadurch
begrenzen, daß man die Kappe g beweglich und verstellbar anordnet oder, wie bei Fig. 2,
in die Schlammverbindungsleitung h ein Absperrorgan i einschaltet, das nach Bedarf geöffnet
oder geschlossen wird. Die Kappe g in Fig. ι ist so angeordnet, daß Barytschlamm
.aus Raum e nicht von selbst während des Aufsteigens von Wasser oder beim Stillstand
des Apparates in den Raum α hinunterfallen kann. Es bedarf hierzu vielmehr erst des
Anstoßes dadurch, daß der Raum α teilweise entleert wird, wie es z. B. in der bereits angegebenen
Weise durch Öffnen des Hahnes f
geschehen kann. Bei Fig. 2 findet das Überführen von Schlamm aus Raum e in Raum a
nur durch Öffnen des Hahnes i statt.
Es wäre natürlich auch angängig, den Schlamm aus Raum e erst nach außen in
einen besonderen Behälter, der nicht gezeichnet ist, abzulassen und von diesem aus nach
Bedarf dem Raum α zuzuführen.
Falls zum Ablassen des Schlammes aus Barytbad e in den Kalkreinigungsraum α eine
besondere Leitung, wie in Fig. 2, angewendet wird, kann in diese, wie in Fig. 3 dargestellt,
ein Meßgefäß k eingeschaltet werden. Dieses Gefäß kann oben offen oder geschlossen sein.
Letzterer Fall ist der Fig. 3 zugrunde gelegt.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Hähne I und m werden geschlossen und
Lufthahn η und Hahn 0 geöffnet, so daß der Schlamm aus dem Barytbad e in das Meßgefäß
k eintreten kann. Ist dieses Gefäß gefüllt, so werden die Hähne η und 0 wieder
geschlossen und Hähne I und m geöffnet.
Durch Hahn m tritt Druckwasser ein und verdrängt den Schlamm aus dem Gefäß k in
den Raum a. Durch das Schauglas p kann man das Hindurchgehen des Schlammes durch
Gefäß k beobachten. Ist der Schlamm aus . dem Gefäß k herausgedrückt, so schließt man
den Hahn m.
Auch bei Wasser, das kein Bikarbonat enthält und infolgedessen ausschließlich mit
kohlensaurem Baryt gereinigt wird, findet eine Anhäufung von wertlosem Schlamm im Barytbad
statt, so daß nach einer gewissen Betriebszeit ein Teil des Schlammes, welcher noch
kohlensauren Baryt enthält, abgelassen werden muß. Auch für solches Wasser wird das beschriebene
Verfahren der Teilung des Reinigungsvorganges angewendet, um eine bessere Ausnutzung des kohlensauren Baryts zu erzielen.
Das zu reinigende Wasser gelangt zunächst in den Raum a, in den in diesem
Falle kein Kalk eingeführt wird, sich aber von der vorhergegangenen Entschlammung des
Raumes e herrührender teilweise erschöpfter kohlensaurer Baryt befindet, der nun fast
gänzlich ausgelaugt wird. Hierbei geht eine teilweise Beseitigung der im Wasser enthaltenen
schwefelsauren Verbindungen vor sich, während die gänzliche Beseitigung im Raum β
durch den dort vorhandenen (frischeren) kohlensauren Baryt erfolgt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reinigung von Wasser durch kohlensauren Baryt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser nacheinander durch Räume geführt wird, von denen der erste von der Entschlammung
des zweiten herrührenden, teilweise ausgelaugten kohlensauren Baryt enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1 bei der Reinigung von Wasser mit kohlensaurem
Baryt unter gleichzeitiger Verwendung von Ätzkalk, gekennzeichnet dadurch, daß die
Zuführung des Ätzkalkes in den ersten Raum erfolgt, welcher von der Entschlammung
des zweiten herrührenden, teilweise ausgelaugten kohlensauren Baryt enthält.
3. Apparat zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in die die beiden von dem Wasser zu durchfließenden Räume verbindende, zur Überführung des
Schlammes aus dem zweiten in den ersten Raum dienende Rohrleitung ein Meßgefäß eingeschaltet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE225281C true DE225281C (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0158714A2 (de) * | 1983-11-28 | 1985-10-23 | Johann Müller AG Kieswerk & Baggereiunternehmung | Behälter und Anlage zum Klären von mit Feststoffen beladenen Flüssigkeiten |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0158714A2 (de) * | 1983-11-28 | 1985-10-23 | Johann Müller AG Kieswerk & Baggereiunternehmung | Behälter und Anlage zum Klären von mit Feststoffen beladenen Flüssigkeiten |
EP0158714A3 (en) * | 1983-11-28 | 1986-01-02 | Mueller J Ag Kieswerk Baggerei | Solids-loaden liquid clarifying vessel and plant |
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