-
Besitz für Sprengladungen im Bergbau Die Erfindung betrifft eine Besatzpatrone
für Sprengladungen im Bergbau aus Kunststoff, die nach dem Einbringen in das Bohrloch
unter Uberdruck stehend fest in diesem verklemmt ist.
-
Seit einiger Zeit verwendet man im Bergbau bei Sprengladungen in Bohrlöchern
Besatzpatronen in Form von Schläuchen oder Ampullen aus einem elastischen Material,
zumeist Kunststoff, die z.B. mit Wasser oder Paste gefüllt sind. Es kommen vorwiegend
die mit Wasser gefüllten Besatzpatronen zum Einsatz, die neuerdingsin der Nahe der
Verwendungsstelle gefüllt werden können, so daß hierbei die Notwendigkeit eines
Transportes der gefüllten Patronen von der Ilerstellungsstelle zur Sprengstelle
unter Tage entfällt. Die bisher gebräuchlichen Besatzpatronen besitzen, wie die
Praxis ergeben hat, jedoch Nachteile. Langgestreckte gerade Ampullen, die als solche
einfachste und wirtschaftlichste Form, erfordern zu6ätzliche Haßnahmen, z.B. Anbringen
von Abdämmschirmen oder Pfropfen aus Kunststoff, damit'sie im Bohrloch zur Einschließung
der Sprengladung festgehalten werden und micht, insbesondere wenn dieses schräg
oder senkrecht verläuft, gegebenenfalGe aus dem Bohrloch herausgleiten. Es ist daher
eine Vielzahl von selbe hemmenden Besatzpatronen vorgeschlagen worden. So hat Jan
sie mit verschiedenen Krümmungen hergestellt, um ein Einklemmen im Bohrloch zu erreichen.
Derartige Besatzpatronen werden vor dem Einbringedaußerhalb des Bohrloches anter
Uberdruck gefüllt (DBP 1 174 234). Auch Ampullen in Spreizform wurden entwickelt
(DAS 1 202 695). Bei engen Bohrlöchern kann jedoch die Spannung dieser Besatzpatronen
derart groß werden, daß sie nur schwer ordnungsgemäß in dem Bohrloch bis zur Sprengladung
geschoben werden können. Es besteht.die Möglichkeit, daß sie sich insbesondere bei
Bohrlöchern im gebrächen Gebirge vorzeitig verklermen. In diesen Fällen befindet
sich zwischen der Besatzpatrone und der Ladesäule ein freier Raum, so daß die Besatzhüllen
bei der Sprengung zu spät oder oftmals überhaupt nicht zerplatzen, was eine gefährliche
Zündung von Grubengas hervorrufen kann.
-
Außerdem besteht bei gekrümmten Besatzpatronen die Gefahr, daß sie
beim
Schieben durch das Bohrloch beschädigt werden, so daß sie verhältnismäßig
dickwandig sein müssen. Um einen einwandfreien Sitz des Besatzes zu gewährleisten,
hat man daher in anderer Weise abgewandelte langgeatreckte gerade Ampullen vorgeschlagen.
So hat man sie wellenförmig ausgebildet, d.h. die Ampulle besitzt abwechselnd Abschnitte
mit kleinere und größerem burchmesser als das Bohrloch und soll sich mit den let?tgenannten
Teilen im Bohrloch verklemmen (DAS 1 o8o452). Es ist offensichtlich, daß auch deratige
Ampullen beim Einbringen bis zu den Sprengladungen einen erheblichen Arbeitsaufwand
erfordern und dabei der Gefahr von Beschädigungen ausgesetzt sind. Nach einem anderen
Vorschlag soll die in langgestreckter gerader, gegebenenfalls konisch auslaufender
Form ausgebildete Besatzpatrone vor der Einführung in das Bohrloch am vorderen Ende
geknickt werden, um so eine ausreichende Vorspannung zu erhalten (DAS 1 446 964).
Auch für diese Ausführungsform gelten die bereits erwähnten Nachteile.
-
Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Besatz für Füllungen mit Wasser,
das gegebenenfalls Zusätze enthalten kann, oder Pasten, zu schaffen, der diese Nachteile
nicht besitzt. Die erfindungsgemäße Besatepatrone zur Befüllun6 mit Wasser oder
Paste für Sprengladungen im Bergbau aus eine. Schlauch oder einer Ampulle (1) mit
kreisföraigem Querschnitt und geradlinig gestreckter Form aus eine. elastischen
Kunststoff ist gekennzeichnet durch eine vorzugsweise der Füllöffnung (2) ge6enüberliewende
Verengung (3), die in einen Abstand von etwa dem halben bis tu dem eineinhalbfachen
Durchmesser des Besatzes von seinem Ende beginnt und einen Durchmesser von höchstens
einhalb des Besatzdurchmessers und eine längs bis zu etwa dem zweifachen des Besatzdurchmessers
besitzt. Derartige Bevatspatronen, die in gebräuchlicher Weise z.B. mit Wasser oder
Pasten im allgemeinen drucklos, gegebenenfalls auch unter Druck, gefüllt werden
können, lassen sich aufgrund ihrer geradlinigen Form sehr leicht in die Bohrlocher
einführen, ohne daß sie durch Bohrklein oder Bohrlochrippen gefährdet werden. Es
ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, daß der Außendurchmesser der Besatzpatronen,
der im allgemeinen bei 25 - 32 - liegt, für alle im Bergbau üblichen Bohrlochdurchmesser
gleich groß gehalten werden kann. Die Länge des Besatzes wird üblicherweise so be.
-
messen, daß der Wasserinhalt mindestens 250 cm3 beträgt. Da die Besatzpatronen
ohne
Vorspannung in die Bohrlöcher eingeführt werden, können si eine verhältnismäßig
geringe Wandstärke besitzen. Sie können z.B. aus den übicherwei8e hierfür verwendeten
Kunststoffen hergestellt werden, die ausreichend elastisch sein müssen. Nach dem
Einführen des Besatzes bis an die Sprengladung wird durch Andrücken mit dem Ladestock
gegen den Besatz dieser im-Bereich der Verengungsone geknickt und das kurze Endstück
mit dem größeren Durchmesser soweit nach vorne geschoben, daß ei Teil des in ihm
befindlichen Wassers durch die Verengungszone nach vorne in-den größeren Ampullenraum
gedrückt wird und das mehr oder weniger deformierte Endstück im Bohrloch festgeklemmt
wird und dabei auch neben dem vorderen Ampullenende zu liegen kommen kann. Mit diesem
Vorgang ist eine Volumenverringerung und damit Drucksteigerung in der Besatzpatrone
terbunden. Nach Zurückziehen des Ladestockee bleibt das deformierte bzw.
-
u.gestüipte Ende in seiner neuen Lage liegen. Gegebenenfalls strömt
ein Tr des vorher verdrängten Wassers langsam vom größeren Raum durch die geknickte
Verengungszone in das deformierte Ende zurück, 80 daß ein Druckausgleich stattfindet.
In jedem Fall herrscht in der Besatzpatrone der für einen guten Wirkungsgrad erforderliche
Uberdruck. Die Besatzpatrone liegt im Bereich der geknickten Zone so an der Bohrlochwandung
an, daß ein ausreichend fester Sitz dauernd gewährleistet ist.
-
Ui den Knickvorgang zu erleichtern, kann es vorteilhaft sein, die
Verengung etwas seitlich von der Mittellinie der Besatzpatrone anzuordnen.-Man kann
ferner tu dem gleichen Zweck den Querschnitt der Verengung statt kreisförmig etwas
abgeflacht1 s.B. ovalförmig oder in Form eines Rechtecks mit abgeflachten Ecken,
halten. Gewünschtenfalls kann man die Knickung auch erlcichtern, wenn man über einen
Teil des Umfangs des Querschnitts der Verengung eine oder mehrere Kerben verlaufen
läßt. Die erfindungsgemäße Form des Besatzes erlaubt z.B. die Befüllung mit Wasser
ohne Anwendung von Uberdruck außerhalb des Bohrloches vor Ort. Sie gewährleistet,
daß jede Besatzpatrone infolge der geradlinig gestreckten Form vorschriftsmäßig
bis zur Ladesäule in das Bohrloch eingeführt wird.
-
Erst an dieser Stelle wird in der Besatzpatrone ein Uberdruck erzeugt
und eine ausreichende Festlegung des Besatzes bewirkt. Die Gefahr einer Beschädigung
ist praktisch ausgeschlossen.
-
Die Erfindung wird an Hand von 3 Figuren im Prinzip erläutert. Figur
1 zeigt ein Beispiel für eine Ausführungsform der Besatzpatrone. Die Besatzpatrone
1 besitzt an einem Ende eine Befüllöffnung mit Verschluß 2.
-
Am gegenüberliegenden Ende ist durch eine zylindrische Verengung 9
ein kleiner Raum 4 abgetrennt. Die Figuren 2 und 3 zeigen die Lage von Patronen
nach der Einführung in das Bohrloch A bis vor die Sprengladung B und nach Andrücken
mit dem Ladestock. In Figur 3 ist die zylindr,oche Verengung 3 etwas außerhalb der
Mittellinie 5 der Patrone angeordnet