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Scharnier, insbesondere für Koffer ==================================
Die Erfindung betrifft ein Scharnier für aufklappbare transportable Behaltnisse,
insbesondere für Koffer, das in der Bodennägel aufweisenden Standfläche des Behältnisses
angeordnet ist.
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Bekannte Scharniere für Koffer sind von den Bodennageln getrennt ausgebildet.
Die Bodennägel werden zur Erhöhung der Standfestigkeit mit möglichst großem Abstand
von (ter Trennfuge des Koffers angeordnet und sind deshalb entfernt von einer eventuell
an der Trennfuge vorgesehenen Verstärkung, wie einem umlaufenden Rahmen, unmittelbar
mit der nachgiebigen Kofferwand aus Kunststoff, Leder oder dergleichen verbunden.
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Koffer, insbesondere Flugkoffer, sind beim Gebrauch oft großen Beanspruchungen
ausgesetzt. Die Koffer werden beirn Verstauen oder Entladen häufig geworfen, wobei
sie Stoßbelastungen ausgesetzt sind. Solche Stoßbelastungen, aber auch Druckbelastungen,
werden insbesondere über die Bodennögel cuf den Kofferkörper übertragen. Die mit
den Bodennägeln verbundenen Wandbereiche des Koffers erleiden dabei oft unzulässig
hohe Beanspruchungen, die zum Ausbeulen und in Grenzfällen zu Springen oder Reißen
des Koffermaterials an diesen Stellen führen können.
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Zur \lermeidung der beschriebenen Nachteile ist nach der Erfindung
vorgesehen, daß @@@ Scharnier zwei quer zur Trennfuge des Koffers oder dergleichen
langgestreckte
Scharnierarme aufweist, die mit den Bodennägen einstückig
oder fest verbunden sind.
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Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist bei einem Scharnier
für Koffer, dessen Boden- und/oder Deckelrand je durch einen umlaufenden Rahmen
versteift ist, vorgesehen, daß jeder Scharnierarm zwischen der Scharnierachse und
seinem Bodennagel mit dem Rahmen an dem ihm zugeordneten Rand verbunden ist.
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Zweckmäßig sind die Bodennägel an den freien Enden der Schamierarme
ausgebi Idet.
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Nach der Erfindung bildet ein Scharnier mit zwei Bodennägetn eine
Einheit.
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Die Scharnierarme sind, wie üblich. an Versteifungen, z.B. den umiaufenden
Rahmen, befestigt. Auf die Bodennägel aufgebrachte Beanspruchungen werden deshalb
über die Scharnierarme auf die Versteifungen abgeleitet, und nicht, wie bei den
bekannten Anordnungen, auf die wenig widerstandsfahige Kofferwand. Jeder Scharnierarm
wirkt dabei wie ein an einem Ende, nämlich benachbart der Scharnierachse, fest eingespannter
Krcgträger, der an seinem freien Ende über den Bodennagel belastet und dadurch auf
Biegung beansprucht wird.
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Die dabei entstehenden Verformungen der dem Bodennagel benachbarten
Kofferwand sind viel kleiner als bei gleicher Beanspruchung eines unabhängig vom
Scharnier angeordneten, nicht abgestützten Bodennagels. Ein Ausbeulen der Kofferwand
im Bereich der Bodennägel ist also auch bei großen Beanspruchungen weitgehend ausgeschlossen.
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Die Herstellung des Bodennagels mit dem zugehörigen Scharnierarm aus
einem Stück, wie sie gemäß der Erfindung bevorzugt ist, vereinfacht die Fertigung,
die vorteilhaft im Spritzgießverfahren geschieht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspruchen.
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Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im
folgenden anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeiipielen näher
erläutern.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Unteransicht eines Scharniers nach der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie ll-ll in Fig. 1 mit zusätzlich angedeuteten
Teilen eines Koffers; Fig. 3 eine Draufsicht auf das vom Koffer entfernte Scharnier
nach den Fig. 1 und 2; Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 und Fig.
5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3.
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Das dargestellte Scharnier weist einen längeren Scharnierarm 1 und
einen kürzeren Scharnierarm 2 auf, die an der Schamierachse 3 gelenkig miteinander
verbunden sind. Die Scharnierarme 1 und 2 lassen sich um etwa 180° auseinander und
um etwa 60° zueinander um die Achse 3 schwenken.
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Jeder Scharnierarm trägt an seinem freien Ende einen sich etwa über
seine Breite erstreckenden Bodennagel 4, der in Fig. 4 geschnitten dargestellt ist.
Jeder Bodennage! 4 weist eine wannenförmige, der Kofferwand zugewandte Ausnehmun3
5 auf. In der Mitte der Bodenwand der wannenförmigen Ausnehmung 5 ist ein Loch 6
zum Durchstecken eines bei 7 angedeuteten Befestigungsbolzens, wie einer Schraube
oder eines Nietes, vorgesehen, mit welchem der Bodennagel an dem benachbarten Wandbereich
20 des Kofferbodens befestigbar ist. -Der längere Scharnierarm 1 weist benachbart
der Achse3 eine etwa in der Mitte des Scharniers liegende Verstärkung in Form eines
bei 8 wannenförmig ausgenommenen Vorsprungs 9 auf, der sich ebenfalls über die Breite
des Scharniers erstreckt und in Fig. 5 geschnitten dargestellt ist. Benachbart der
beiden Enden der wannenförmigen Ausnehmung 8 sind Befestigungslöcher 10 zum Durchstecken
von bei 11 in Fig. 2 angedeuteten Befestigungsbolzen vorgesehen, mittels denen der
Scharnierarm 1 an einem den Bodenrand des Koffers verstärkenden umlaufenden Aluminium-Rahmen
12 befestigt ist. Weitere Befestigungslöcher 13 für Bolzen 14 sind weiter zum freien
Ende des Scharnierarmes 1 hin vorgesehen.
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Der andere kürzere Scharnierarm 2 ist mittels durch Befestigungslöcher
15 durchgesteckte Bolzen 16 mit einem den Deckelrand des Koffers verstörkenden Aluminium-Rahmen
17 verbunden, der den Rahmen 12 in geschlossenem Zustand des Koffers überlappt.
Der am freien Ende dieses Scharnierarmes 2 vorgesehenc Bodennagel 4 ist mittels
eines durch ein Befestigungsloch gesteckten Bolzens 7 mit dem benachbarten Wandbereich
21 des Kofferdeckels verbunden.
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Der Koffer ist mit mindestens zwei im Abstand an seiner Standfläche
angeordneten Scharnieren der beschriebenen Art versehen. Die auf die Bodennnägel
4 wirkenden Beanspruchungen, - Stoß- oder Druckbeanspruchungen -, werden Uber die
Scharnierarme und deren Befestigungsbolzen auf die Rahmen 12 bzw.
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17 Ubertragen, so daß ein Ausbeulen der Kofferwand 7 im Bereich der
Bodennagel 4 wirksam vermieden ist.
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Patentansprüche: