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DE2206358C3 - Benzolsulfonyl-sermicarbazide, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel - Google Patents

Benzolsulfonyl-sermicarbazide, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel

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Publication number
DE2206358C3
DE2206358C3 DE19722206358 DE2206358A DE2206358C3 DE 2206358 C3 DE2206358 C3 DE 2206358C3 DE 19722206358 DE19722206358 DE 19722206358 DE 2206358 A DE2206358 A DE 2206358A DE 2206358 C3 DE2206358 C3 DE 2206358C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
azabicyclo
urea
preparation
benzenesulfonyl
carboxybenzenesulfonyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19722206358
Other languages
English (en)
Other versions
DE2206358A1 (de
DE2206358B2 (de
Inventor
Laszlo Dr.-Ing. Boulogne Seine; Hugon Pierre Rueil Malmaison; Desnoyers Pierre Fontenay aux Roses; Duhault Jacques Chatou; Beregi (Frankreich)
Original Assignee
C07D-209-44
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by C07D-209-44 filed Critical C07D-209-44
Publication of DE2206358A1 publication Critical patent/DE2206358A1/de
Publication of DE2206358B2 publication Critical patent/DE2206358B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2206358C3 publication Critical patent/DE2206358C3/de
Expired legal-status Critical Current

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Description

KOOC-
-SO,- NHM
in der M ein Alkalimetall bedeutet, mit einem 4,4-Diphenylsemicarbazid der allgemeinen Formel II
C„H5
Het —NH- C— N
(H)
CnH5
worin Het die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung, besitzt, umsetzt.
6. Arzneimittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 und pharmazeutisch üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft Benzolsulfonvi-semicarbazide, ein Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel.
Sie betrifft insbesondere Benzolsulfonyl-semicarbazide der allgemeinen Formel I
-SO2-NH-CO-NH-HeI (I) kannter Weise ein Derivat der folgenden allgemeinen Forme!
KOOC-
SO1-NHM
in der M ein Alkalimetall, wie beispielsweise Kalium oder Natrium, bedeutet, mit einem 4,4-Diphenylsemicarbazid der allgemeinen Formel H
H<. -NH-C— N
QH5
35
40 in der Het die oben angegebene Bedeutung besitzt, umsetzt.
Diese 4,4-Diphenyl-semicarbazide erhält man gemäß dem von J. M. Mc M a η u s und C.F.Gerber in J. of Med. Chem., 9, 256 (1966), beschriebenen Verfahren, indem man einen N-aminierten (Het-NH2) bicyclischen Heterocyclus mit Diphenylcarbamoylehlorid umsetzt.
Der als Ausgangsmaterial verwendete N-aminierte bicyclische Heterocyclus kann gemäß dem von J. B. W r i g h t und R. E. W i 11 e 11 e in J. Med. and Pharm. Chem., 5. 819 (1962), beschriebenen Verfahren hergestellt werden, indem man den bicyclischen Heterocyclus nitrosiert und dann das so erhaltene N-Nitrosoderivat mit Lithiumaluminiumhydrid reduziert.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken. Alle Teile sind auf das Gewicht bezogen. Die Schmelzpunkte wurden rr.it einer Kofler-Bank (K) oder mit der Kofler-Heizbank unter dem Mikroskop (mK) bestimmt.
Beispiel 1
1 -p-Carboxybenzolsulfonyl-3-(3-aza-bicyclo[3.3,0]oct-3-yl)-harnstoff
Man giibt 32,1 Teile l,l-Diphenyl-3-(3-aza-bicyclo-[3.30]oct-3-yl)-harnstoff zu einer Suspension von 27.7 Teilen p-Carboxybenzolsulfonamid-dikaliumsalz in 300 ml Dimethylformamid und 50 ml Wasser. Die Reaktionsmischung wird während 90 Minuten auf dem siedenden Wasserbad erhitzt und dann im Vakuum eingeengt. Das so erhaltene rohe Produkt wird mit 250 ml Wasser und 250 ml Äther aufgenommen. Die wäßrige Phase wird mit einer 1 n-Chlorwasserstoffsäure auf einen pH-Wert von 3,5 angesäuert. Der gebildete Niederschlag wird abfiltitriert, an der Luft getrocknet und dann aus 92 ml Dimethylformamid und 36 ml Wasser umkristallisiert. Man erhält 17,5 Teile 1 - ρ - Carboxybenzolsulfonyl - 3 - (3 - azabicyclo-[3,3,0]oct-3-yl)-harnstoff. F. (K) 232 bis 235'-C:(mK):186bis 1910C.
worin Het einen bicyclischen, über sein Stickstoffatom an die NH-Gruppe gebundenen 3-Azabicyclo-[3,3,0]oct-3-yl-, 3-Azabicyclo[3,2,2]non-3-yl- oder 8-Azabicyclo[4,3,0]non-8-yl-Rest bedeutet.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können dadurch hergestellt werden, daß man in an sich be-Beispiele 2 und 3
Die folgenden Derivate erhält man gemäß dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren.
2.1 - ρ - Carboxybenzolsulfonyl - 3 - (3 - aza - bicyclo-[3,2.2]non - 3 - yl) - harnstoff, Schmelzpunkt (K):
240 C: (mK): !8I bis !8TC; (DMF Wasser) erhält man ausgehend von l,l-Diphenyl-3-(3-aza-bicyclo-[ 3.2.2]non - 3 - yl) - harnstoff und dem Dikaliumsalz \ on p-Cai boxybenzolsulfonamid.
3.1 -p-Carboxy benzolsulfonyl- 3- (8-aza-bicyclo-[4,3,0]non-8-yU-hamstoff, Schmelzpunkt (K): 250 C; Imk): I1JO bis 192 C; (DMF Wasser) erhält man ausgehend von I,l-Diphenyl-3-{8-azabicyclo[4.3.0]non-8-yl)-harnstoff und dem Dikaliumsalz von p-Carboxybenzolsulfonamid.
Die erfindungsgemäßen Derivate besitzen interessante pharmakologische und therapeutische Eigenschaften. Sie verbessern insbesondere die Mikrozirkulation, besitzen fibrinolytische Eigenschaften und vermindern das Zusammenhaften und das Zusammenballen der Blutplättchen.
Die Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindungen ist sehr gering, und die auf oralem Wege an der Maus bestimmte DL50 schwankt zwischen I und > 3 g kg.
Die Wirkung auf die Mikrozirkulation wurde gemäß dem Verfahren von French (Brit. J Exp. Path. 45, 467. 1964) am Mesocoecum von Ratten ermittelt. Es konnte beobachtet werden, daß die neuen Derivate das Auftreten und die Entwicklung von wandständigen Thromben verzögern und die Bildung von Blutplättchenthromben an geschädigten Wandungen vermindern. Die aktive Dosis bei diesen Untersuchungen schwankt zwischen 10 und 50 mg/kg.
Die fibrinolytische Wirkung wurde gemäß dem von von Kaulla in Am. J. din. Path., 29. 104 (1958). beschriebenen Verfahren untersucht. In einer Dosis von 10 bis 100 mg/kg an Ratten verabreicht, rufen die neuen erfindungsgemäßen Derivate 30 bis 90 Minuten nach der Verabreichung eine Verminderung der Lysezeit der Euglobuüne von 16 bis 50% hervor.
Das Inhibieren der Adhäsion der Plättchen durch die neuen erfindungsgemäßen Derivate wurde gemäß dem Verfahren von E. W. S a 1 ζ in a η η (J. Lab. Clin. Med., 62,724 [1923]) an Ratten und Kaninchen untersucht. Die Verabreichung der neuen Derivate in Dosen von 10 bis 50 mg/kg auf oralem Wege vermindert die Adhäsion der Blutplättchen um 30 bis 72%.
Die Wirkung der neuen Derivate auf die Zusammenballung der Blutplättchen wurde gemäß dem fotometrischen Verfahren von Born und O'Brien, das von S i η a k ο s und C a e η (Rev. Fr. E. CHn. Biol., 11, 538 bis 541 [1966]), modifiziert wurde, ermittelt. Eine Konzentration der neuen Derivate von 100 bis 1000 y/ml inhibiert die durch Adenosindiphosphat in Kaninchenplasma hervorgerufene Blutplättchenaggregation um 27 bis 71%.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden hinsichtlich der inhibierenden Wirkung auf die Adhäsion der Blutplättchen untersucht, wobei als Vergleichssubstanz Dipyridamol. d. h. 2,6-Bis-[bis-(^-hydroxyäthylamino) - 4,8 - dipyridino-pyrimidio[5,4 - d] - pyrimidin, ein bekanntes, gegen die Adhäsion der Blutplättchen wirkendes Mittel eingesetzt wurde.
Die bei dieser vergleichenden Untersuchung erziehen Ergebnisse sowie die an der Maus bestimmten Toxizitätswerte sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt.
Verbindung
von Beispiel
Toxizität
DL50 Maus
Blutplätichenadhäsion
f Behandlunesdosis:
50 mg/kg)
prozentuale
Inhibie
rung
(mg.kgp.o.) Zeil nach der
Behandlung
5%
47%
1 >3000 2Std.
4Std.
48%
72%
> 3000 2Std.
4Std.
37%
27%
3 > 3000 2Std.
4Std.
16%
inaktiv
inaktiv
Dipyridamol
(Vergleichs
substanz;
>2000 1 Std.
2Std.
4 Std.
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, daß die gegenüber der Vergleichssubstanz weniger toxischen erfindungsgemäßen Derivate eine erhtblich stärkere Wirkung entfalten. Dies ergibt sich daraus, daß die Vergleichssubstanz Dipyridamol 2 Stunden nach der Behandlung keine Wirkung auf die Adhäsion der Blutplättchen mehr ausübt, während die erfindungsgemäßen Produkte nach Ablauf von 2 Stunden und sogar nach Ablauf von 4 Stunden nach der Behandlung eine beträchtliche Verminderung der Blutplättchenadhäsion zeigen.
Es ist ferner festzustellen, daß alle neuen Derivate hinsichtlich ihrer hypoglykanischen Wirkung untersucht wurden, wobei festgestellt wurde, daß sie in überraschender Weise frei von einer Wirkung auf den Blutzuckergehalt sind.
Die geringe Toxizität dieser Derivate und die oben beschriebenen pharmakologischen Eigenschaften gestatten die Verwendung dieser Substanzen in der Therapie, insbesondere zur Verhinderung und zur Behandlung von thromboembolischen Krankheiten und der Arteriosklerose.
Die Erfindung umfaßt ferner pharmazeutische Zusammensetzungen, bestehend aus einem Derivat der allgemeinen Formel I zusammen mit einem pharmazeutisch geeigneten Tragermaterial oder Bindemittel, wie z. B. Glucose, Lactose, Talkum, Stärke, Magnesiumstearat oder Kakaobutter. Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen können in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien oder Lösungen vorliegen, die auf oralem, rektalem oder parenteralem Wege in Dosen von 50 bis 500 mg einbis fünfmal täglich verabreicht werden können.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Benzolsulfonvi-semicarbazide der allgemeinen Formel \
HOOC
SO1-NH-CO-NH-HeI (I)
worin Hei einen bicyclischen, über sein Stickstoffatom an die NH-Gruppe gebundenen 3-Azabicyclo[3,3,0]oct - 3 - yl, 3 - Azabicyclo[3,2,2]non-3-yl- oder 8-AzabicycIo[4,3,0]-non-8-yl-Rest bedeutet.
2. l-p-Carboxybenzolsulfonyl-3-(3-azabicyclo-[3,3,0]oct-3-yl)-harastoff.
3. l-p-Carboxybenzolsulfonyl-3-(3-azabicyclo-[3,2,2]non-3-yl)-hamstoff.
4. l-p-Carboxybenzolsulfonyl-3-(8-azabicyclo-C4,3,0]non-8-yi-harnstoff.
5. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Derivat der folgenden allgemeinen Formel
ein
DE19722206358 1971-02-15 1972-02-10 Benzolsulfonyl-sermicarbazide, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel Expired DE2206358C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB463871 1971-02-15
GB463871 1971-02-15

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2206358A1 DE2206358A1 (de) 1972-08-31
DE2206358B2 DE2206358B2 (de) 1975-10-09
DE2206358C3 true DE2206358C3 (de) 1976-05-20

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