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Elektronenblitzgerät Die Erfindung betrifft ein Elektronenbiitzgerät,
enthaltend eine Blitzröhre mit Hauptelektroden und einer Zündelektrode, auf welche
über einen Zündkreis ein Zündimpuls aufschaltbar ist, und einen durch einen Ladekreis
aufladbaren, auf die Hauptelektroden der Blitzröhre geschalteten Speicherkondensator.
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Bei einem Zündimpuls auf die Zündelektrode, der üblicherweise durch
eine Kondensatorentladung über die Primarwicklung eines Zündtransformators erzeugt
wird, wird die Blitzröhre gezündet, und es entsteht eine Gasentladung zwischen den
Hauptelektroden, wobei sich der Speicherkondensator entlädt Durch diese Gasentladung
wird ein sehr heller Lichtblitz erzeugt.
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Es ist bekannt, die Blitzleistung dadurch zu verändern, daß zu dem
Speicherkondensator Zusatzkondensatoren parallelgeschaltet werden. Es wird hierdurch
praktisch die Speicherkapazität verändert und damit die bei vorgegebener Ladespannung
gespeicherte elektrische Energie.
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Es sind weiterhin Elektronenblitzgeräte bekannt, bei denen die Blitzentladung
von einer Photozelle an dem Kameraobjekti@ so gesteuert ist, daß nach Erreichen
eines bestimmten Lichtstromintegrals an der Photozelle die Blitzentladung unterbrochen
wird. Bei bekannten Elektronenblitzgeräten geschieht dies dadurch, daß der Speicherkondensator
kurzgeschlossen wird und sich parallel zu der Blitzröhre entlädt.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Entladestromkreis über
die Röhre durch geeignete elektronische Mittel zu unterbrechen.
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Es ist weiterhin bekannt, insbesondere bei Studioaufnahmen mehrere
Elektronenblitzgeräte vorzusehen, die gleichzeitig gezündet werden, so daß durch
den Lichteinfall aus verschiedenen Richtungen bestimmte, gewünschte Lichteffekte
erzielt werden. Dabei werden die Leistungen der verschiedenen Elektronenblitzgeräte
in bestimmte, gewünschte Verhältnisse zueinander gesetzt. Die Blitzleistungen werden
dabei durch Parallelschalten von mehr oder weniger Speicherkondensatoren erzielt.
Wenn man bei einer solchen Anordnung ebenfalls die Elektronenblitzgeräte mittels
einer am Kameraobjektiv angeordneten Photozelle steuern will, derart, daß die Blitzentladungen
bei Erreichen eines vorgegebenen Lichtstromintegrals unterbrochen werden, dann ergibt
sich, daß sich
die Verhältnisse der von den Eektronenblitzgeräten
erhaltenen Lichtstromintegrale gegenüber den eingestellten Werten verschieben. Das
liegt daran, daß sich mit einer Veränderung der Kapazitäten auch die Zeitverläufe
der Blitzentladung ändern. Man kann davon ausgehen, daß die Blitzröhre im gezündeten
Zustand einen im wesentlichen konstanten ohmschen Widerstand darstellt. Die Zeitkonstante
RC des aus Speicherkondensator und Blitzröhre gebildeten Netzwerkes ist um so größer,
je größer die Kapazität ist. Durch die Zuschaltung von Zusatzkondensatoren wird
also die Entladungskurve verbreitert. Wenn durch die Photozelle am Kameraobjekt
die Blitzentladung in einem bestimmten Zeitpunkt unterbrochen wird, dann ist von
einem Elektronenblitzgerät mit kleinem Speicherkondensator und kurzer Entladungszeit
praktisch schon die volle Entladung abgelaufen, während von einem Elektronenblitzgerät
mit einem großen Speicherkondensator bzwt zugeschalteten Zusatzkondensatoren ein
erheblicher Teil der Entladung abgeschnitten wird. Das Verhältnis der Lichtstromintegrale
der beiden Elektronenblitzgeräte würde dadurch gegenüber den bei ungestörter Entladungen
gewonnenen Werten verschoben, so daß trotz der Messung des Lichtstromintegrals am
Kameraobjekt eine Fehlbelichtung erfolgt.
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Die Anderung der Blitzhelligkeit durch Änderung der Kapazität des
Speicherkondensators bzw. durch Zuschalten von zusätzlichen Speicherkondensatoren
erweist sich auch in denjenigen Fällen als nachteilig, wo die Blitzdauer kritisch
ist. Das ins insbesondere Blitzaufnahmen für Reproduktionszwecke. Dort macht es
sich nachteilig bemerkbar, daß bei gleichem Lichstromintegral die Schwärzung des
Films
unterschiedlich wird, je nach dem ob die Belichtungsdauer kurz oder länger ist.
Auch in diesem Falle ist eine Regelung der Blitzlestung über eine Veränderung der
Kapazität des Speicherkondensators unangebracht.
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Eine Regelung der Blitzleistung über die Ladespannung des Speicherkondensators
ist bei bekannten Geräten nicht möglich, da bei Verminderung der Kondensatorspannung
unter ein bestimmtes Maß eine Zündung der Blitzröhre nicht mehr stattfindet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektronenblitzgerät
zu schaffen, welches bei konstanter Blitzdauer mit einstellbaren Blitzleistungen
arbeiten kann.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß an den Hauptelektroden
der Blitzröhre außerdem ein Hilfskondensator von im Vergleich zu dem Speicherkondensator
geringer Kapazität anliegt, der über einen gesonderten Ladekreis auf eine Spannung
aufladbar ist, die größer als die Ladespannung des Speicherkondensators ist, daß
der Speicherkondensator über eine Diode auf die Blitzröhre geschaltet ist und daß
die Ladespannung des Speicherkondensatcrs einstellbar ist.
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Auf diese Weise wird bei Zünden der Blitzröhre zunächst der kleine
Hilfskondensator über die Blitzröhre entladen. In der Blitzröhre tritt dabei aber
eine echte Blitzentladung ein, durch welche das Gas in der Blitzröhre ionisiert
wird.
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In dem Augenblick, wo die Spannung an dem Hilfskondensator unter die
Ladespannung des Speicherkondensators absinkt,
entlädt sich der
Speicherkondensator über die Diode und die Blitzröhre. Es tritt also jetzt eine
Entladung des Speicherkondensators ein, und zwar auch bei Ladespannungen, die allein
für ein Zünden der Blitzröhre nicht ausreichen würden. Durch die Vorionisierung
infolge der Entladung des Hilfskondensators wird eine solche Entladung des Speicherkondensator.
jedoch möglich gemacht. Es ist daher möglich, die Blitzleistung ohne Veränderung
der Kapazität des Speicherkondensators über die Ladespannung einzustellen. Da die
Kapazität des Speicherkondensators konstant bleibt, bleibt auch die Blitzdauer konstant.
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Eine stufenlose Regelung der Ladespannung des Speicherkondensators
kann dadurch erreicht werden, daß der Ladekreis des Speicherkondensators einen Transformator
enthält, auf dessen Primärseite eine Phasenanschnittsteuerung mit einem Triac liegt
und dessen Sekundärwicklung den Speicherkondensator über eine Gleichrichterbrücke
auflädt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme
auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
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Die Zeichnung zeigt ein vereinfachtes Schaltbild eines erfindungsgemäßen
Elektronenblitzgerätes.
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Von einem Netzanschluß 10 werden Primärwicklungen zweier Transformatoren
12 und 14 gespeist. Die Primärwicklung des Transformators 12 wird dabei über eine
regelbare Phasenanschnittsteuerung 9 in Form eines sogenannten Triacs gespeist.
An der Sekundärwicklung des Transformators 12 liegt eine Gleichrichterbrücke 18,
uber welche ein Speicherkondensator
20 aufgeladen wird. An der
Sekundärwicklung des Transformators 14 liegt ebenfalls eine Gleichrichterbrücke
22, über welche ein Hilfakondensator 24 aufgeladen wird. Die Kapazität des Hilfskondensators
ist klein gegen die Kapazität des Speicherkondensators 20. Mit 26 ist eine Elektronenblitzröhre
bezeichnet, die zwei Hauptelektroden 28, 30 aufweist, sowie eine Zündelektrode 32.
An den Hauptelektroden 28, 30 liegt einmal über eine Diode 34 und einen Widerstand
36 der Speicherkondensator 20 und zum andern unmittelbar der Hilfskondensator 24.
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Parallel zu dem Hilfskondensator 24 liegt ein Spannungsteiler, bestehend
aus den Widerständen 38 und 40. Über diesen Spannungsteiler wird ein Zündkondensator
42 aufgeladen, der in Reihe mit der Primärwicklung eines Zündtransformators 44 liegt.
Der Zündkondensator 42 kann über einen Zündkontakt 46 entladen werden, wobei ein
Stromstoß durch die Primärwicklung des Zündtransformators 44 erzeugt wird, der seinerseits
einen Zündimpuls auf die Zündelektrode 32 zur Folge hat.
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Die Spannung, auf welche der Speicherkondensator 20 aufgeladen wird,
kann mittels des riacs 16 geregelt werden, wie durch das Potentiometer 48 angedeutet
ist. Der Kondensator 20 wird dabei auf eine Spannung aufgeladen, die kleiner als
die Ladespannung des Hilfskondensators 24 ist. Die Diode 34 ist daher zunächst gesperrt.
Wenn durch den Zündkontakt 46 ein Zündimpuls auf die Zündelektrode 32 gegeben wird,
dann wird die Blitzröhre 26 gezündet, und es entsteht eine Entladung zwischen den
Hauptelektroden 28 und 30, über welche
sich zunächst der Hilfskondensator
24 mit geringer Energie entlädt. Durch diese Gas entladung tritt Jedoch eine Vorionisation
der Blitzröhre 26 ein. Wenn die Spannung des Kondensators 24 durch die Gasentladung
zusammengebrochen ist, dann erfolgt auch eine Entladung des Speicherkondensators
20 über die Diode 34. Diese Entladung kann auch bei wesentlich geringerer Spannung
am Kondensator 20 erfolgen als sie für die Einleitung der ersten Gasentladung in
der Röhre 26 erforderlich wäre. Es entsteht dadurch in der Röhre 26 der eigentliche
Lichtblitz, dessen Intensität bei gleicher Blitzdauer (infolge gleicher Kapazität
des Kondensators 20 und damit gleicher Zeitkonstante) durch die Höhe der Ladespannung
mittels des Triics 16 geregelt werden kanne Bei eines konkreten Ausführungsbeispiel
der Erfindung für periodische Blitze ergaben sich folgende Werte: Ladespannung des
Hilfskondensators 24: 3200 V Kapazität des Hilfskondensators 24: 0,1 r Ladespannung
des Speicherkondensators 20, 500 V u. 3200 V regelbar zwischen Kapazität des Speicherkondensators
20: 2 F Blitzdauer: 0,2 ms sonst.