DE209770C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 209770 — KLASSE 63 e. GRUPPE

für Luftradreifen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Dezember 1907 ab.

Die Erfindung hat ein biegsames , und elastisches Band für Luftreifen-Bandagen zum Gegenstande, welches in folgender Weise gebildet ist:

Um eine aus dehnbarem Material, wie Textilstoff .oder Kautschuk, oder aus beiden, bestehende Seele von geeigneter Stärke sind in kurzen Gängen feine Metalldrähte von geeigneter Anzahl gedreht, in der Weise, daß

ι ο immer zwei aufeinanderfolgende Drähte zwischen sich einen freien Zwischenraum lassen.

Jeder dieser Metalldrähte ist mit einer Textilumhüllung versehen, welche nicht fest auf den Draht aufgezogen ist, so daß dieser sich darin frei verschieben kann, und welche nicht aufgeklebt wird. Diese Umhüllung hat den Zweck, zu vermeiden, daß das plastische Material, in welches das Kabel eingebettet wird, mit dem Metall in Berührung kommt und beseitigt auf diese Weise, daß das Metall in seiner Umhüllung' gegen Verschiebung gesichert ist, damit seine eigenen Bewegungen nicht von denjenigen des plastischen Materials behindert werden, und umgekehrt. Das so gebildete Kabel' wird durch geeignete Maschinen in eine Lage aus plastischem Material ~ eingebettet.

Wenn in der angegebenen Weise' verfahren wird, erhält man ein Kabel, welches unter dem Einfluß einer Kraftäußerung seine Streckungsfähigkeiten unveränderlich beibehalten wird, und welche um so größer sein werden, als die Wicklungsgänge der Elemente kürzer sind. Jedes der metallischen Elemente kann als eine Schraubenfeder mit etwas gestreckter Steigung angesehen werden, und der Abstand, welcher zwischen je zwei benachbarten Drähten bleibt, gibt dem Ganzen die Ausdehnungsfähigkeit, während der sie voneinander trennende Kern zusammengepreßt werden kann.

Die auf diese Weise gebildeten kleinen Kabel werden hierauf in bezug auf die Längsrichtung des Bandes schräg nebeneinandergelegt, so daß sie ein Band oder einen Streifen bilden, bei dem jedes der metallenen Elemente vollständig von dem benachbarten isoliert ist.

Um ein fertiges Band oder einen Streifen anzufertigen, wird man in der Praxis, wie dies allgemein bekannt ist, das auf die oben beschriebene Weise hergestellte Kabel auf eine zylindrische Walze, die einen schraubenförmig unter 45 ° verlaufenden Einschnitt besitzt, aufrollen, hierauf den Streifen, dem schraubenförmigen Einschnitt folgend, abschneiden und dann, um nach dem Abschneiden diesen aus nebeneinanderliegenden Kabelstücken gebildeten Streifen brauchbar zu machen, auf die erwähnte Walze über den besagten Streifen einen von einer Kautschuklösung überzogenen Streifen von passender Breite in Form einer Schraubenlinie aufrollen. Das aus nebeneinanderliegenden Kabelstücken gebildete Band und der Streifen kleben dann aneinander und können gleichzeitig abgehoben werden. Das Ganze wird ein biegsames und elastisches Band bilden, das direkt zur Herstellung von elastischen Bandagen verwendet werden kann. Wenn

man ζ. Β. zur Herstellung einer Bandage mehrere Bänder verwendet, so wird man sie natürlich übereinanderlegen, und zwar derart, daß die Kabel des einen Bandes sich mit denen des anderen Bandes im rechten Winkel kreuzen. Durch die Vulkanisierung werden die einzelnen Elemente jedes Bandes sowie die Bänder untereinander vollkommen aneinanderkleben und ein vollständiges Ganzes bilden.

ίο Die beigefügte Zeichnung veranschaulicht die für die Herstellung der biegsamen Bänder verwendeten Kabel sowie die Art der Herstellung dieser Bänder.

Fig. ι ist ein Querschnitt eines Kabels und Fig. 2 eine Außenansicht desselben mit einem abgetrennten Teil des plastischen Umhüllungsmaterials, um die Anordnung der Drähte auf der Seele zu zeigen.

Fig. 3 ist eine Außenansicht der mit einer schraubenförmigen Nut versehenen Walze, auf welche man das Kabel aufwickelt, das zur Bildung eines Bandes, dessen Kab'elstücke parallel nebeneinander, aber um 45 ° zu den Längskanten des Bandes geneigt liegen, durch Zerschneiden in der Richtung der Schraubennut bestimmt ist.

Fig. 4 ist eine Endansicht der Walze, welche die darin angebrachte Nut zeigt.

Fig. 5 ist eine Ober ansicht eines fertigen Bandteiles, und

Fig. 6 zeigt im größeren Maßstabe einen Schnitt nach Linie A-B (Fig. 5), aus welchem ein abgeschnittenes Stück eines die Kabelstücke tragenden aufgeklebten Bandes zu ersehen ist.

Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 stellt α die aus ausdehnbarem Stoff bestehende Seele dar, die entweder voll, wie in der Zeichnung dargestellt, oder hohl, d. h. röhrenförmig ausgeführt sein kann. Die um diese Seele gewickelten Metalldrähte b sind von einer Umhüllung c aus Textilstoff, die jedoch nicht fest auf die Drähte aufgepreßt ist, umgeben. Das so gebildete Kabel ist von einer Schicht aus plastischem Stoff umgeben.

Um ein Band herzustellen, rollt man ein Kabel auf eine zylindrische Walze e, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Auf der Oberfläche dieser Walze ist unter 45 ° zur Erzeugungslinie der Walze eine schraubenförmige Nut/ angeordnet. Man rollt alsdann schraubenförmig auf die Walze über das Kabeltuch eine mit einer Kautschuklösung überzogene Leinwand von passender Breite. Schneidet man alsdann die auf die Walze aufgerollten Kabel nach der Nut/ durch, so erhält man ein aus Kabelstücken bestehendes Band, das, wie aus Fig. 5 ersichtlich, schräg in bezug auf seine Länge angeordnet ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Aus einzelnen um eine ausdehnbare Seele in schräger Richtung und nebeneinanderliegend gewickelten Kabeln bestehendes, biegsames und elastisches Band für Luftradreifen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kabel aus dünnen, um die Seele (a)' gewickelten, von einer Umhüllung· (c) aus Textilstoff umgebenen Metalldrähten (b) gebildet wird, deren Umhüllung von einer das Metall nicht berührenden Kautschukschicht (d) umgeben ist, derart, daß die die Bewegungen des elastischen Stoffes mitmachende Umhüllung sich frei auf dem Metalldraht verschieben kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.