DE209547C - - Google Patents
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-
- G—PHYSICS
- G09—EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
- G09B—EDUCATIONAL OR DEMONSTRATION APPLIANCES; APPLIANCES FOR TEACHING, OR COMMUNICATING WITH, THE BLIND, DEAF OR MUTE; MODELS; PLANETARIA; GLOBES; MAPS; DIAGRAMS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ju 209547 KLASSE 42/?. GRUPPE
Dr. MAX KERSTEN in HAMELN.
Verfahren zur Herstellung plastisch wirkender Landkarten.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 8. Januar 1908 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung plastisch . wirkender Landkarten,
bei dem der bei Photometern bekannt gewordene Gedanke zur Anwendung kommt,
mehrere übereinandergelegte, sich stellenweise überdeckende Schichten durchscheinenden Papiers
zur Erzielung abgetönter Aufnahmen zu benutzen. Bei jenen Photometern wird nämlich
lichtempfindliches Papier mit solchen
ίο Schichten überdeckt, so daß das durch die
Schichten hindurchscheinende Licht den darunter liegenden Papierstreifen je nach der
Durchlässigkeit der verschiedenen Schichtstellen in verschieden starker Abtönung bräunt. Nach
der Erfindung sind die einzelnen Schichten der durchscheinenden Auflage nach den Umrissen
der Niveauflächen einer Landkarte ausgeschnitten, und sie dienen gemeinsam mit einem auf einen durchscheinenden Stoff aufgezeichneten
Bilde der Karte zur Herstellung einer photographischen Aufnahme, die ein plastisch wirkendes Kartenbild ergibt, bei
welchem die verschiedenen Höhenschichten sich durch ihre Abtönung voneinander abheben.
Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß die einzelnen Höhenschichten
mit Schatten- und Lichtumrissen versehen werden, und daß als Muster für diese Schatten-
und Lichtlinien die Photographic einer Relieflandkarte dient, bei welcher die verschiedenen
Höhenschichten aus Pappschichten gebildet sind, von denen bei der Aufnahme im Sonnenlicht die oberen Schichten Schlagschatten
auf die unteren werfen. Die Linien können andererseits jedoch auch von. Hand
nach freiem Ermessen hergestellt werden. Sie entstehen bei dem nachbeschriebenen Verfahren
teilweise auch von selbst.
Das Verfahren geht von einer Landkarte
mit eingezeichneten Höhenlinien aus, die auf eine durchscheinende Unterlage,, Pauspapier
o. "dgl. gezeichnet ist. Nach dieser Karte wird aus durchscheinendem Material, wie Pauspapier,.
Zelluloidfolien, Gelatinepapier o. dgl., eine Reliefkarte hergestellt, indem wie folgt
verfahren wird: Man legt über die Landkarte ein gleich großes Blatt des durchscheinenden
Materials und schneidet aus diesem, der Umrandungslinie der niedrigsten Niveaufläche folgend,
die tiefste Höhenschicht aus. Man legt nun ein zweites Blatt darüber und schneidet,
den Umrissen der zweitniedrigsten Schicht folgend, nunmehr aus dem zweiten Blatte eine
Fläche aus, die der zweiten Schicht entspricht. In dieser Weise fährt man fort, aus einem
dritten Blatt längs der dritten Höhenlinie, aus einem vierten Blatt längs der vierten
Höhenlinie auszuschneiden usf. Die so erhaltenen Flächenstücke werden übereinander geklebt,
so daß man eine Reliefkarte der bekannten Art erhält.
Diese Reliefkarte wird so hinter eine Landkarte, die ebenfalls aus durchscheinendem
Stoffe besteht, geklebt, daß die Flächen sich genau decken, worauf diese beiden Karten gemeinsam
im Kopierrahmen auf einem Planfilm kopiert werden. Die Schichtseite des Film
und die Schrift der Karte müssen dabei aufeinanderliegen. Man erhält ein Negativ, das
die Schrift verkehrt und die Flächen abgetönt zeigt (nach oben hin gleichmäßig heller wer-
dend). Kopiert man dieses Negativ auf ein photographisches Papier, so erhält man eine
Karte mit umgekehrter Abtönung. Darauf stellt man sich, in derselben Weise wie oben
verfahrend, aus Papierschichten, deren Dicke zweckmäßig dem Maßstab der Karte entsprechend
gewählt wird, eine zweite Reliefkarte her. Ist z. B. der Maßstab der Karte 1:50000
und folgen die Höhenlinien in Abständen von 25 zu 25 Meter, so wählt man die Dicke der
Päppschichten so, daß 20 Schichten (= 500 m Höhe in Wirklichkeit) 1 cm hoch werden.
Diese Reliefkarte befestigt man parallel der Aufnahmefläche in solchem Abstande von einer
photographischen Kamera, daß die Karte auf der Platte genau die gleiche Größe erhält.
Der Standort wird so gewählt, daß grelles Sonnenlicht scharfe Schatten in einer bestimmten
Richtung von einer Pappschicht auf die andere wirft. Man belichtet nun und erhält
nach dem Entwickeln ein Negativ, das die Reliefkarte mitsamt den Schatten getreu
wiedergibt.
Vereinigt man das vorhin erhaltene Negativ mit den eben erwähnten, indem man beide
gleichzeitig auf eine lichtempfindliche Unterlage überträgt, so erhält man eine Karte, die
die Berge in vollendeter Plastik hervortreten läßt.
Will man denselben Effekt erzielen, aber die Herstellung der Pappschichtenkarte und
deren photographische Aufnahme vermeiden, so kann man auf der ursprünglichen Landkarte
die Schatten so einzeichnen, wie sie das Pappschichtenrelief bei greller Sonnenbeleuchtung
zeigen würde. Hinter diese Karte klebt man eine durchsichtige Reliefkarte der beschriebenen
Art und kopiert das Ganze ebenfalls auf eine lichtempfindliche Unterlage.
Man kann auch eine Bergformenkarte herstellen, indem man statt der positiven durchscheinenden
Reliefkarte die Gegenform dieser Karte verwendet. Letzteres Relief wird hergestellt
durch Aufeinanderkleben der Schichten, die beim Ausschneiden des positiven Reliefs abfallen. Es lassen sich also ohne besondere
Mühe beide Arten des Abtönens nebeneinander ausführen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung plastisch wirkender Landkarten, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Landkarte und nach den Umrißlinien der Niveauflächen dieser Landkarte ausgeschnittene und übereinandergelegte
Blätter durchsichtigen Materials, wie Papier, Zelluloid, Gelatine ö. dgl., zusammen auf eine photographische
Platte kopiert werden, so daß die einzelnen Höhenschichten der Karte verschiedene
Abtönungen erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Landkarte, welche
gemeinsam mit der Schichtenauflage ko-
,. piert wird, längs der Schichtlinien mit Schattenumrissen versehen wird, so daß
das Endprodukt Schlagschatten längs der plastisch hervortretenden Niveauflächen aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gemeinsam
mit der Schichtenauflage benutzte Landkarte die photographische Aufnahme einer Karte ist, bei welcher die einzelnen
Höhenschichten aus starkem Papier o. dgl. hergestellte, übereinandergelegte Schichten
von solcher Dicke sind, daß sie bei entsprechender Belichtung Schatten werfen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE209547C true DE209547C (de) |
Family
ID=471508
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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-
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