DE205836C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 205836 -' KLASSE 54 c. GRUPPE

Dr. CONRAD CLAESSEN in BERLIN.

Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zur Herstellung von ungeklebten, runden Papierhülsen, bei denen ein Papierblatt auf einem Wickeldorn zur Hülse geformt und der Boden durch Falzer hergestellt wird, und betrifft eine Vorrichtung, durch die das Ende der Hülsen schneller und sicherer als bisher zu einem Boden umgefalzt werden soll.

Bisher waren zu diesem Zwecke vier Falzer

ίο erforderlich, die der Reihe nach in Tätigkeit traten, um die vorstehenden Kanten des einen Hülsenendes umzufalzen. ·

Gemäß der Erfindung treten an Stelle, der bisherigen vier Falzer zwei eigenartig geformte Falzer, die durch ihr Zusammenarbeiten ein schnelles und gutes Falzen des Hülsenbodens bewirken sollen.

Auf der Zeichnung veranschaulicht Fig. 1 die neue Falzvorrichtung im Grundriß und Fig. 2 in Seitenansicht. Fig. 3 zeigt die Bodenfalzer in ihrer inneren Endlage. . Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 3 und veranschaulicht einen Bodendrücker, der in bekannter Weise den gefalzten Boden fest zusammendrückt.

Auf dem Rahmen 10 der Maschine ist eine ' Platte 20, die die Falzer 30 und 40 führt, eine den Zuführungstisch 50 tragende Säule 51 und ein Endlager 61 für. die die Falzer antreibende Daumenwelle 6p befestigt. Die Falzer 30 und 40 sind mittels.Zapfen 31 und 41 in Schlitzen 21 und 22 der Platte 20 geführt. Der Falzer 30 besitzt an seinem hinteren Ende eine Leiste 33. An einen der Zapfen 41 des Falzers 40 greift eine Stange 43 an, deren hinteres Ende in einem Lager 45 geführt ist; die Stange 43 trägt eine Leiste 44. Zapfen 36 und 46 der beiden Falzer sind durch eine Schraubenfeder 65 miteinander verbunden. Zwischen den Leisten 33 und 44 geht die Welle 60 hindurch, die mit Daumen 63 und 64 versehen ist, welche bei der Umdrehung der Welle 60 gegen die Leisten 33 und 44 gepreßt werden, so daß die beiden Falzer 30 und 40 gleichzeitig vorrücken. Haben die Daumen 63 und 64 die Leisten verlassen, so bringt die Feder 65 die Falzer und ihre Leisten in ihre ursprüngliche Lage zurück (Fig. 2).

Der Falzer 30 ist an seinem vorderen Ende gegabelt, so daß zwei Falzblätter 35, 35 entstehen (Fig. 4). Diese Blätter sind vorn so ausgeschnitten, daß eine Öffnung gebildet wird, deren Basis sich auf gleicher Höhe mit der Achse des Wickeldorns 70 der Maschine befindet. Der Falzer 40 ist mit einem mittleren Blatt 47 versehen, das in den Schlitz zwischen den beiden Blättern 35, 35 eintreten kann. Auch dieses Blatt 47 ist mit einem vorderen Ausschnitt versehen, dessen Basis sich auf gleicher Höhe mit der Achse des Wickeldorns 70 befindet. Der Teil des Falzers 30, der sich zwischen den Blättern 35, 35 befindet, ist nach einer Linie weggeschnitten, die im wesentlichen parallel zur Außenkante des Blattes 47 liegt (durch punktierte Linien in Fig. 2 angedeutet), und die Teile des Falzers 40, die sich zu beiden Seiten des Blattes 47 befinden, sind nach Linien weggeschnitten, die im wesentlichen parallel zu den äußeren Kanten der Blätter 35 liegen, so daß beim Zusammen-

rücken der beiden Falzer 30 und 40 das Blatt 47 genau in den Schlitz zwischen den Blättern 35> 35 eingreifen und die Blätter 35, 35 das Blatt 47 genau umfassen können (Fig. 3). Der 5 obere Teil 49 des Blattes 40 wird vorteilhaft auswechselbar angeordnet, um Wickeldornen verschiedenen Durchmessers angepaßt werden zu können.

Zum Zusammenpressen des gefalzten Bodens dient ein Stempel 80, der auf einem drehbar gelagerten Hebel 81 sitzt (Fig. 4). Durch einen in einem Zylinder 83 geführten Kolben 82 wird der Hebel 81 von Zeit zu Zeit angetrieben. Eine Feder 84, die den Stempel 80 mit einem Zapfen 85 am Rahmen 10 verbindet , bringt den Hebel 81 wieder in seine Ruhelage zurück. Diese Vorrichtung zum Zusammenpressen des gefalzten Bodens der Papierhülse ist bekannt und bildet keinen Teil der vorliegenden Erfindung.

Die Arbeitsweise der neuen Falzvorrichtung ist folgende:

Während sich der Wickeldorn 70 mit der darauf befindlichen Papierhülse andauernd dreht, veranlaßt die Daumenwelle 60 die Falzer 30,. 40 zum gleichzeitigen Vorrücken. Hierbei wirken die Blätter 35, 35 und 47 nach und nach auf die vorstehenden Kanten des Hülsenendes ein und falzen dieses Ende in der Richtung der Achse des Wickeldorns zu einem geschlossenen Boden. Alsdann tritt der Stempel 80 in Tätigkeit und preßt den Boden fest in die Höhlung 71 in der Stirnseite des Wickeldorns 70 hinein.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Falzvorrichtung für Maschinen zur Herstellung von Papierhülsen mit gefalztem Boden, gekennzeichnet durch zwei Falzer (30, 40), die sich vor dem Ende des Wickeldorns (70) gegeneinander bewegen können und von denen der eine (30) an. seinem vorderen Ende gabelförmig gestaltet ist, so daß zwei Blätter (35, 35) gebildet werden, die mit einem Ausschnitt versehen sind, während der andere Falzer (40) mit einem mittleren Blatt (47) versehen ist, das in den Schlitz zwischen den Blättern (35, 35) eingreifen kann und ebenfalls mit einem Ausschnitt versehen ist, wobei der Teil zwischen den Blättern (35, 35) und die Teile zu beiden Seiten des Blattes (47) so weit weggeschnitten sind, daß die beiden Falzer (30, 40) in ihrer Endstellung vollständig ineinander eingreifen können, um das Umfalzen der vorstehenden Kanten der Papierhülse zu vollenden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Falzer (30) mit einer Endleiste (33) versehen ist und der Falzer (40) durch eine Stange (43) mit einer Leiste (44) verbunden ist, und daß zwischen diesen Leisten eine Daurnenwelle (60) hindurchgeht, deren Daumen (63, 64) gleichzeitig auf die beiden Leisten (33, 44) einwirken und somit die beiden Falzer gleichzeitigvorrücken lassen, worauf eine Feder (65) alle Teile in ihre Ruhelage zurückbringt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.