DE2047933B2 - Verfahren zur herstellung von aromatischen polybenzimidazolen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von aromatischen polybenzimidazolenInfo
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Description
Es ist bereits bekannt, daß Verbindungen mit einem hohen Molekulargewicht, die Benzimidazolringe und
aromatische Kerne in ihrer Molekülkette enthalten, hone Schmelzpunkte sowie gute Wärme-jtabiiitäten
besitzen.
Es ist ferner bekannt, Jaß aromatische Polybenzimidazole, insbesondere mit einem hohen Molekulargewicht,
nicht einfach in der Weise erhalten werden können, dab eine Mischung aus aromatischen Tetraminen
und aromatischen Dicarbonsäuren oder Derivaten davon erhitzt wird.
Ein Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polybenzimidazolen mit hohem Molekulargewicht
besteht in der Schmelzpolymerisation eines aromatisehen
Tetramins und eines Dipr.inylesters oder eines
Anhydrids einer aromatischen Dicarbonsäure bei einer erhöhten Temperatur, worauf sich die Polymerisation
des Produktes der Schmelzpolymerisation in festem Zustand anschließt (vgl. die USA.-Patentschrift
3 174 947). Um jedoch nach diesem Verfahren zu Polymeren
zu gelangen, die ein Molekulargewicht besitzen, da:; derartig hoch ist, daß diese Polymeren für praktische
Verwendungszwecke geeignet sind, ist es notwendig, das Produkt der Scnmelzpolymensation vor
der Polymerisation in festem Zustand fein zu pulverisieren und die Polymerisation in festem Zustand bei
einer erhöhten Temperatur unter einem verminderten Druck von weniger als 0,5 mm Hg oder bei einer erhöhten
Temperatur und in einem Inertgai>!:\.im wiihrend
einer längeren Zeitspanne durchzuführen.
Das in der USA.-Patentschrift 3 174 947 beschriebene
Verfahren erfordert einige komplizierte Maßnahmen. Da ferner die Reaktion während einer laugen
Zeitspanne bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt wird, besteht die Neigung, daß sich unlösliche
und unschmelzbare Polymere bilden.
Ein bisher bekanntes Verfahren zur Beseitigung der vorstehend geschilderten Nachteile besteht darin, ein anorganisches Salz eines aromatischen Tetramirs und eine Dicarbonsäure oder ein Derivat davon unier Einwirkung von Wärme in Polyphosphorsäure einer ίο Lösungspolymerisation zu unterziehen (vgl. die USA.-Patentschrift 3 313 783). Bei der Durchführung dieses Verfahrens kann das Polymerisat nach Beendigung der Reaktion in der Weise abgetrennt werden, daß die Reaktionsmischung in Form einer Polyphosphoric säure-Lösung in eine große Menge Wasser gegossen wird. Diese Abtrennungsmethode ist jed< ch kompliziert wobei es darüber hinaus schwierig ist, die Polyphosphorsäure zurückzugewinnen und erneut zu verwenden. Daher ist dieses Verfahren für eine technische -o Erzeugung von Polybenzimidazolen nichi zufriedenstellend. Darüber hinaus enthalten nach diesem Verfahren hergestellte Polybenzimidazole Phosphor, der schwierig vollständig 7u entfernen ist
Ein bisher bekanntes Verfahren zur Beseitigung der vorstehend geschilderten Nachteile besteht darin, ein anorganisches Salz eines aromatischen Tetramirs und eine Dicarbonsäure oder ein Derivat davon unier Einwirkung von Wärme in Polyphosphorsäure einer ίο Lösungspolymerisation zu unterziehen (vgl. die USA.-Patentschrift 3 313 783). Bei der Durchführung dieses Verfahrens kann das Polymerisat nach Beendigung der Reaktion in der Weise abgetrennt werden, daß die Reaktionsmischung in Form einer Polyphosphoric säure-Lösung in eine große Menge Wasser gegossen wird. Diese Abtrennungsmethode ist jed< ch kompliziert wobei es darüber hinaus schwierig ist, die Polyphosphorsäure zurückzugewinnen und erneut zu verwenden. Daher ist dieses Verfahren für eine technische -o Erzeugung von Polybenzimidazolen nichi zufriedenstellend. Darüber hinaus enthalten nach diesem Verfahren hergestellte Polybenzimidazole Phosphor, der schwierig vollständig 7u entfernen ist
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eine>
ratio- :? nellen Verfahrens zur Herstellung von aromatischen
Polybenzimidazolen mit hohem Molekulargewicht durch einfaches Erhitz :n der Reaktanten.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung
von aromatischer Polybenzimidazolen durch 3c Umsetzen eines Gemisches aus
A. aromatischen Tetraminen, die zwei sich in ortho-Stellung
befindende Paare von Aminoresten enthalten, oder deren Salzen mit anorganischen Säuren und
B aromatischen Dinitrilen in Mengenverhältnissen von 0,8 bis 1.2 Mol B pro Mol der Mischung aus
A und C oder A und D bei Temperaturen von 250 bis 400° C gelöst, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man ein Gemisch polykondensiert, das
neben A und b entweder
C. 0.001 bis 2 Mol pro Mol der aromatischen Tetramine von aromatischen Triamino-Monohalogen-Verbindungen,
in welchen zwei der Aminoreste sich zueinander in ortho-Stellung befinden,
während die restliche Aminogruppe in der ortho-Stellung zu dem Hilogerr-.tom am aromatischen
Kern sitzt, oder
U. 0,0005 bis 1 Mol pro Mol der aromatischen Tetram.ne von aromatischen Diamino-Dihaloge.!-Verbindungen,
in welchen jeweils einer der Aminoreste sich in cth D-Stellung zu jeweils
einem der Halogenatome am aromatischen Kern befindet, enthält.
Als aromatische Tetramine A kommen in Bc rächt:
H1N
NH,
NH,
NH,
NH2
H, N --
NH,
H1N
Η,Ν
NH, -NH-
NH,
Als aromatische Triaraino-Monohalogen-Verbindungen
kommen in Frage:
X NH2
H2N NH,
NH, X
frci
V-S'-T
V-S'-T
I-CN
und
NC
CN H, N
NH,
In diesen Formeln bedeutet Y einen nicht reaktiven t der dazu in der Lage ist. zwei aromatische
■n' zu verbinden, beispielsweise -fCR1R2V (worin ;;
π eine aanze Zahl von wenigstens i ist, R, für ein
Was^rstoiTatom oder einen niederen Alkylrest steht
Und H - einen der durch R1 definierten Reste bedeuten
O ι
_, - — S— — C—O—und—SO: —
γ1Γ '--r-irticen aromatischen Tetra.nincn seien bei-Cn1ScIvAdSe
foleende erwähnt: 1.14,5-Tetraminoben- :
zoi : -5.6-Tetraminonaphihalin. 2,3.6.7-Tetrammo-
-Vn-Vhilin 3-3'-Diaminobenzidin, 3.4.3.4 -Tetramin-ijV-ipenyläther.
3.4.3',4'-Telraminodiphenylmethi>n.
-,a^4''-Tetraminodiphenyläthan.?.4.3'.4'-Tetram!nodioi-"'-nvl
- 2.2 - propan. 3,4.3'.4' - Tetraminodiphenylti-Xv^h'er
und 3.4.3',4' - Tetvamincuiphenylsulfon.
Diese aromatischen Tetramine biauchen nicht immei
" Amine zu sein, vielmehr kann e,.i Tei! dieser
•ie in Form von Salzen von anorganischen
.-π vorliegen, beispielsweise kann es sich um
■· r iminhydrochlird handeln.
Die aromatischen Dinitrile B. die ernndungsgemau
\-r\v-ndet werden, sind Verbindungen, die zwei Nit'Vi.-uppen
enthalten, welche mit einen: aromatischen Kern verknüpft sind. Verbindungen der folgenden
r-ormeln werden bevorzugt:
H,N
NH- NH,
"· W v_ χ
NH, -NH,
H; N
NH,
H, N —
und
NH,
H, N —
-Y
-Y-
\- NH,
NH,
In diesen Formeln bedeutet X ein Halogenatom,
während Y die gleiche Definition besitzt, wie sie vorstehend
gegeben wurde. Beispielsweise können folgende Verbindungen verwendet weruen: 3-Amino-3'
- chlorbenzidin. 3 - Amino - 3' - brombenzidin. 4c 3-Amino-3'-f!uorbenzidin, 3-Amino-3'-jodbenzidin.
3.4.4' - Triamino - 3' - chlordiphenylather. 3.4.4' - Triamino
- 3' - bromdiptuinylather, ' 2.4 - Triamino-5
- chlorbenzol. 1.2,4 - Triamino - 5 - bronibenzol.
1.3,4 · i'riamino - 6 - chlorbenzol, 1.3,4 - Triamino-6
- brombenzol. 2.3,6-Triamino-7-chlornaphthalip..
2,3,6 - Triamino - 7 - bromnaphthalin, 3,4.4' -Triamino-3'
- chlordiphenylmethan. 3,4.4' - Triamino - 3' - bromdiphenylmethan.
3,4.4' - Triamino - 3' - chlordiphenylsulfon. 3Λ4'-Triamino-3'-bromdiphenylsulfon und
3,4,4 -TriaminoO'-chlordiphenylthioäther.
Als aron-.aiische Diamino-Dihalogcn-Verbindungen.
welche erfindungsgemäß eingesetzt werden, werden Verbindungen der folgenden Formeln bevorzugt:
X NH, Η,Ν NH,
Y Y
Λ Λ
Η,Ν
Y besitzt die vorstehend angegebene Definition. Beispielsweise lassen sich folgende Verbindungen verwenden:
Terephthalonitril. lsophthalonitril. Phthalonitrii, 4.4' - Biphenyldinitril. Naphthalin - 1.4-dinitril.
Naphthalin-1/ dinitril. Naphthalin-2.6-dinitril. Diphenyläther
- 4.4 - dinitril. Diphcnylmcthan - 4.4' - dinitril. Dipher.ylsulfon - 4.4' - dinitril. Diphenylthio-
:iih.>r -4 4 -dinitril.
Η,Ν ■-'.'
NH,
NH,
- X
Η,Ν
NH,
Η,Ν
NH,
NH,
NH1
Dabei entsprechen X und Y den vorstehend angegebenen Definitionen. Beispielsweise seien folgende
Verbindungen erwähnt: 3,3'-Dichlorbenzidin, 3,3'-Dibrombenzidin.
3,3' - Difluorbenzidin, 3,3' - Dijodbenzidin, 4,4'-Methylenbis-(2-chloranilin), 4.4'-Methylenbis
- (2 - bromanilin). 1,4- Diamino - 2,5 - dichlorbenzol, 1.4 - Diamino - 2.5 - dibrombenzol, 1.3 - Diamino
- 4,6 - dichlorbenzol. 2,6 - Diamino - 3,7 - dichlornaphthalin, 2,6 - Diamino - 3,7 - dibromnaphthalin.
4,4' - Diamino - 3,3' - dichlordiphenyläther, 4.4' ■ Dinaphthalin.
4,4' - Diamino - 3.3' - dichlordiphenyläther. 4,4' - Diamino - 3,3' - dichlordiphenylsulfon, 4.4' - Diamino
-3.3'- dibromphenylsulfon und 4,4'-Diamino-3.3 '-dichlordiphenylthioäther.
Die erfindungsgemäße Reaktion kann beispielsweise durch die folgende Gleichung wiedergegeben werden,
welche die Reaktion von 3.3'-Diaminobenzidin. Terephthalonitril und 3-Amino-3'-chlorbenzidin (oder
3,3-Dichlorbenzidin) als repräsentatives Beispiel Tür die erfindungsgemäße Polykondensationsreaktion erläutert:
Η,Ν
NH,
Cl
m
m
Η,Ν
oder
oder
Cl
Η,Ν
NH,
NH,
Cl
NH,
+ (n + m) NC ·
4- η + m
j + m HCl
oder
_ 2η NH, + 2m HCl
oder
_ 2η NH, + 2m HCl
Der boi der Durchführung der vorstehend geschilderten
Reaktion als Nebenprodukt erzeugte Chlorwasserstoff kann mit Ammoniak unter Bildung von
Ammoniumchlorid reagieren oder kann mit dem Benzimidazolring in tier Polymerenkette unter Bildung
des Chlorwasserstoffsäuresalzes des Polykondensats in Reaktion treten.
Bei der bekannten Polykondensation zwischen einem aromatischen Tetramin und einem Diphcnylester
einer aromatischen Dicarbonsäure ist es notwendig, eine hohe Temperatur sowie ein hohes Vakuum
oder einen Inertgasstrom anzuwenden, um das in Freiheit gesetzte Phenol oder Wasser aus dem Reaktionssystem
vollständig zu entfernen. Wird jedoch erfindungsgemäß nach der vorstehenden Gleichung
gearbeitet, dann schreitet die Reaktion unter Freisetzung von Ammoniak und Halogenwasserstoff fort,
wobei es sich bei diesen Bestandteilen um sehr flüchtige Bestandteile handelt, die daher leicht aus dem Reaktionssystem
zu entfernen sind. Reagiert darüber hinaus ein Teil des freigr atzten Halogenwasserstoffs mit
dem freigesetzten Ammoniak oder dem Benzimidazolring des erhaltenen Polymeren unter Bildung eines
Salzes, dann brauch! .in derartiges Salz nicht aus dem
4s Reaktionssystem entfernt werden, vielmehr ist es
vorzuziehen, das Salz in dem Reaktionssystem zu belassen, da es als Promotor für die erfindungsgcmaßc
Polykondensation dient. Es ist daher möglich, daß die Reaktion sehr glatt unter einfachen Rcaktionsbedingungen
verläuft, ohne daß dabei ein hohes Vakuum oder ein Inertgasstrom angewendet werden muß.
Die Promotorwirkung der unter C genannten aromatischen
Verbindungen wird dann entfaltet, wenn
diese aromatischen Verbindungen !n einer Menge von
ss 0.001 bis 2 Mol. berechnet auf die Halogenatome, und
vorzugsweise in einer Menge von 0,002 bis 1.5MoI pro Mol des aromatischen Tetramins eingesetzt wird.
Werden d.e unter D genannten Diamino-Dihalogen-
Verbindungen verwendet, dann liegt die Menge der Verbindung zwischen 0,0005 und 1 MnI pro Mol des
aromatischen Tetramins.
Eines der erfindungswesentlichen Merkmale besteht darin, d;<ß die Polykondensation in Abwesenheit
eines Lösungsmittels durchgeführt wird, und zwar durch Erhitzen der Reaktanten. Dabei werden aromatische
Polybenzimidazole mit einem hohen Molekulargewicht erhalten. Ferner braucht erfindungsgemäß
kein Hochvakuum ansjewcndet zu werden.
Die erfindungsgemäüe Reaktion wird normalerweise
in einem verschlossenen Gefäß unter Atmosphärendruck oder unter erhöhtem Druck durchgeführt.
Die Reaktion kann jedoch auch gegebenenfalls unter vermindertem Druck ausgeführt werden. Eine Herabsctzung
des Druckes während der Anfangsstufe der Reaktion sollte weitgehend vermieden werden, um
zu verhindern, daß merkliche Mengen der Ausgangsmaterialisn durch Sublimation oder Verdampfen verlorengehen.
Vor der erfindungsgemäßen Reaktion t0 können das aromatische Tetramin, das aromatische
Dinitril und die tetrasubstituierte aromatische Verbindung als Promotor in Form eines Pulvers vermischt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei einer Temperatur von 250 bis 400" C durchgeführt. Es ist
vorzuziehen, das Erhitzen auf eine Temperatur innerhalb dieses Bereiches so lange fortzusetzen, bis die
Polykondensation beendet ist. Im allgemeinen reicht eine Reaktionszeit von ungefähr 1 bis ungefähr 3 Stunden
aus. Eine Reaktionszeit von weniger als 1 Stunde kann zufriedenstellende Ergebnisse dann liefern, wenn
geeignete Bedingungen ausgewählt werden, beispielsweise
hinsichtlich der Menge der unter C und D genannten aromatischen Verbindungen sowie der Reaktionstemperatur.
Reaktionsperioden, die 3 Stunden übersteigen, können ebenfalls eingehalten werden.
Erfindungsgcmäß braucht das Reaktionssystem nicht in einem geschmolzenen Zustand gehalten zu werden,
hk die Reaktion beendet ist. Das Reaktionssystem kann sich während einer relativ frühen Stufe der Reaktion
verfestigen, wobei die Reaktion in zufriedenstellender Weise in festem Zustand fortschreitet. Dabei werden
Polykondensate mit hohen Molekulargewichten durch Einhalten der vorstehend geschilderten Reaktionstemperaturverhältnisse
erhalten.
Da das Vorliegen von molekularem Sauerstoff Nebenreaktionen, wie beispielsweise Oxydationsreaktionen,
verursacht, ist es zweckmäßig, die Reaktion in einer Inertgasatmosphäre, beispielsweise in einer
Stickstoff- oder Argonatmosphäre, durchzuführen.
Ein Teil des Halogenwasserstoff^, der während der
Reaktion erzeugt wird, kann manchmal in Form eines Salzes in dem erhaltenen Polybenzimidazol enthalten
sein. Jedoch kann ein derartiger Halogenwasserstoff in einfacher Weise aus dem Polykondensat entfernt
werden, und zwar durch Waschen mit einer Alkalilösung,
beispielsweise mit einer wäßrigen Ammoniaklösung.
. Nach dem erfindungsgemäüen Verfahren hergestellte
aromatische Polybenzimidazole besitzen eine ausgezeichnete Wärmestabiiität und können zur Herstellung
von verschiedenen geformten Gegenständen verwendet werden, beispielsweise zur HerstelK ag
von Fasern oder Filmen, die einsr Vielzahl von Verwendungszwecken
zugeführt werden können.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine Mischung aus 8,15 g 3,3'-Diaminobenzidin (0,038MoI), 5,12 g Isophthalonitril (0,04MoI) und
0,47 g 3-Amino-3'-chlorbenzidin (0,002 Mol) wird in
ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach einem Spülen mit Stickstoff wird das Gefäß verschlossen, worauf die
Mischung erhitzt wird. Dabei wird die Temperatur auf 330° C während einer Zeitspanne von einer Stunde
erhöht Obwohl der Innendruck in dem Gefäß infolge der Erzeugung von Ammoniakgas ansteigt, wird das
Erhitzen während einer Zeitspanne von 3 Stunden bei 33O°C fortgesetzt. Nach Beendigung der Reaktion
wird die Mischung auf Zimmertemperatur abgekühlt, worauf das Gefäß geöffnet wird, um das geschäumte
harzartige Polykondensat abzutrennen.
Nach einem Waschen mit einer verdünnten wäßrigen Ammoniaklösung und reinem Wasser wird das
erhaltene Polykondensat bei 8O0C unter einem verminderten
Druck während einer Zeitspanne von 5 Stunden getrocknet. Die Polymerenausbeute beträgt
12,25 g. Das Polykondensat ist in Schwefelsäure. Ameisensäure,
Dimethylsulfoxyd und N-Methylpyrrolidon
löslich. Die reduzierte Viskosität (>/,,*) des Polykon·
densats, bestimmt in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C, beträgt
0,93 dl/g. Die thermogravimetrische Analyse (TGA) zeigt, daß das Polykondensat keinen Gewichtsverlust
in Luft bei einer Temperatur unterhalb 540° C erleidet. Ein bräunlicher, transparenter und zäher
Film wird aus einer N-Methylpyrrolidon-Lösung des Polykondensats erhalten. Das Infrarotabsorptionsspektrum
des Films zeigt, daß das Polykondensat die Polyphenylenbenzimidazol-Struktur aufweist.
Verglcichsbeispiel 1
Eine Mischung aus 8,57 g 33'-Diaminobenzidin
(0,04 Mol) und 5,12 g Isophthalonitril (0,04 Mol) wird in ein Reaktionsgefäß gegeben, worauf die Reaktion
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt wird, mit der Ausnahme, daß das
3-Amino-j-chiorbenzidin weggelassen wild. Da» erhaltene
Polykondensat ist ein brüchiger Feststoff. Die reduzierte Viskosität des Polykondensats, gemessen
in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/d! bei 30°C, beträgt 0,31 dl/g.
Es ist erforderlich, die Reaktion während einer Zeitspanne von ungefähr 6 Stunden bei 410cC fortzusetzen,
um ein Polykondensat mit einem Molekulargewicht zu erhalten, das so hoch ist wie das Molekulargewicht
des Polykondensats von Beispiel 1 (mit einer reduzierten Viskosität von 0,93 dl g in konzentrierter
Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C), und zwar bei Verwendung der vorstehend
beschriebenen Mischung. Außerdem stellt man fest, daß ungefähr 20% des auf diese Weise erhaltenen
Polykondensats in Schwefelsäure unlöslich sind.
Vergleichsbeispiel 2
Eine Mischung aus 2,14 g 3,3'-Diaminobenzidin
(0,01 MoI), 7,00 g3-Aiüino-3'-chlofbenzidin (0,03 Mol),
wobei die Menge 3 Mol des letzteren pro 1 Mol 33'-Diaminobenzidiii beträgt, und 5,12 g Isophthalonitril (0,04 Mol) wird in ein Reaktionsgefäß gegeben,
worauf die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 durchgeführt wird. Das gebildete
Polykondensat ist ein brüchiger und schwarzer Feststoff. Das Polykondensat ist in konzentrierter Schwefelsäure
sowie in organischen Lösungsmitteln unlöslich.
Es werden die Reaktionen untersucht, wobei die gleiche Ausgangsmischung wie zuvor verwendet wird,
und zwar bei einer Temperatur von 330° C. wobei verschiedene Reaktionsperioden von 20 Minuten. 35 Minuten
und 1 Stunde eingehalten werden. Die Reaktion, die während einer Zeitspanne von einer Stunde durchgeführt
wird, liefert das vorstehend beschriebene unlösliche Polykondensat. Wenn auch bei der Durch-
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führung der Reaktion während einer Zeitspanne von 20 Minuten und 35 Minuten Polykondensate erhalten
werden, die in konzentrierter Schwefelsäure löslich sind, so beträgt dennoch die reduzierte Viskosität
dieser Polykondensate nur 0,11 dl/g bzw. 0,22 dl/g, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer
Konzentration von 0,5 g/dl bei 300C.
Beispiele 2 bis 5
Eine Mischung aus 7,93 g 3,3'-Diaminobcnzidin, 5,12 g Isophthalonitril und verschiedenen aromatischen
Triamino-Monohalogen-Verbindungen, wie sie in der Tabelle I zusammengefaßt sind, wird in der gleichen
Weise wie im Beispiel I umgesetzt, wobei Polybenzimidazole
mit hohem Molekulargewicht praktisch quantitativ nach der gleichen Methode erhalten
werden. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
Aromatische Triamino-Monohalogen-Verbindung
3-Amino-3 '-chlorbenzidin 3-Amino-3'-brombenzidin
1 ,2,4-Triamino-S-chlor-
benzol
1,2,4-Triamino-5-brom-
1,2,4-Triamino-5-brom-
OJOg 0,84 g
0,47 g 0,62 g
Reduzierte Viskosität
0,99 0,80 1,06
*) Die Werte werden in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 300C geroessen.
Eine Mischung aus 7,50 g 3,3'-Diaminobenzidin (0,035MoI), 5,12 g Terephthalonitril (0,04MoI) und
1,18 g 3-Amino-3'-chlorbenzidin (0,005MoI) wird in
ein Reaktionsgefäß gegeben. Das Gefäß wird mit Stickstoff gespült und unter einem verminderten Druck von
ungefähr 10 mm Hg verschlossen. Die Mischung wird
dann auf eine Temperatur von 3200C während einer
Zeitspanne von 2 Stunden erhitzt Das erhaltene PoIykondensat wird aus dem Gefäß entfernt, mit einer
verdünnten wäßrigen Ammoniaklösung und mit reinem Wasser gewaschen und anschließend unter vermindertem
Druck getrocknet. Die Ausbeute beträgt 12,30 g. Die reduzierte Viskosität des Polykondensats
beträgt 0,81 dl/g, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C.
Das InfrarotabsorpiionsSlJektrum zeigt, daß das PoIykondensat
eine Polyphenylenbenzimidazol-Struktur aufweist Die thennogravimetrische Analyse ergibt
keinen Verlust in Luft bei einer Temperatur unterhalb 540° C, was bedeutet, daß das Polykondensat eine ausgezeichnete Wärmestabilität besitzt
Vergleichsbeispiel 3
0,93 Eine Mischung aus 2,14g 3,3-Diaminobenzidin, 5.12 g Terephthalonitril und 7,01 g 3-Amino-3'-chlor-
benzidin (3 Mol pro Mol 3,3'-Diaminobcnzidin) wird in ein Reaktionsgeräß gegeben, worauf die Reaktion
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiele durchgeRihrt wird.. Das erhaltene Polykondensat ist
ein schwarzes und brüchiges festes Polykondensat.
das in konzentrierter Schwefelsäure sowie in organischen Lösungsmitteln unlöslich ist.
Eine Mischung aus 10,70 g 3,3'-Diaminobenzidin, 12,22 g 4,4'-Diphenyldinitril und 2,34 g 3-Amino-3'-chlorbenzidin
wird in ein Reaktionsgefäß gegeben Nach einem Ausspülen der Luft mit Stickstoff wird
das Reaktionsgefaß unter einem verminderten Druck von 5 mm Hg verschlossen, worauf die Mischung aul
295° C während einer Zeitspanne von 2 Stun Jen erhitz! wird. Das Gefäß wird dann zum Ablassen des freigesetzten
Ammoniaks geöffnet, worauf während einei weiteren Stunde auf eine Temperatur von 310" C untei
einem verminderten Druck von 3 mm Hg erhitzt wird Die reduzierte Viskosität des erhaltenen Polybenz
imidazols beträgt 1,48 dtyg, gemessen in konzenti lertei
Schwefelsäure bei einer'Konzentration von 0,5 g/d
bei 30" C.
Eine Mischung aus 4,14 g 1,2,4,5-Tetraminobenzol
6,42 g Isophthalonitril und 3,15 g 1,2,4-Triatnino 5-chlorbenzol wird in ein Reaktionsgcfäß gegeben
Nach einem Ausspülen der Luft mit Stickstoff wir<
das Gefäß verschlossen, worauf die Mischung au eine Temperatur von 2953 C während einer Zeitspanni
von 1,5 Stunden erhitzt wird. Das Gefäß wi.d dani zur Entfernung von erzeugtem Ammoniakgas geöffnet
worauf in Gegenwart eines Stickstoffstromes unte Atmosphärendruck auf eine Temperatur von 320° (
während einer Zeitspanne von 2 Stunden erhitzt wird Die reduzierte Viskosität des erhaltf nen Polybenzimid
azols beträgt 1,52 dl/g, gemessen in konzentrierte
Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/d bei 3O0C.
Beispiele 9 bis 13
Die aus einem aromatischen Tetramin, einem arc·
so manschen Dinitril und einer aromatischen Triamino
Monohalogen-Verbindtaig bestellende Mischung ge
maß Tabellen wird in eis Reaktionsgefäß gegeben
worauf die Reaktion in derselben Weise wie im Bei
spiel g durchgeführt wird. In praktisch quantitative
Wewe erhalt man Polybenzimidazole mit einem hoha
Molekulargewicht Die Ergebnisse sind in der Ta
belle II zusammengefaßt
3,4,3',4'-Tetramino- 9,22 g diphenyläther
Diphenyläther-4,4'-dinitril
Aromatische Triamino-Monohalogen-Verbindung
8 3,4,4'-Triamino- 2,50 g
3'-chlordiphenyläther
3'-chlordiphenyläther
Reduzierte
Viskosität
(dl/g)
1,30
1,30
11 | 11,14g | 2 047 | 933 | 13,41 g | 12 | 3,42 g |
Reduzierte
Viskosität (dig) |
|
7,53 g | Fortsetzung | 8,90 g | 2,08 g | 0,95 | ||||
Beispiel | 7,53 g | Aromatisches Dinitril | 8,90 g | 2,17 g | 0,88 | |||
10 | 8,57 g | Diphenylsulfon- 4,4'-dinitril |
1052 g | 2,66 g | 0,90 | |||
11 | Aromatisches Tctramin | Naphthalin- 2,6-dinitril |
Aromatische Triamino-
Monohalogen-Verbindung |
1,19 | ||||
12 | 3.4,3',4'-Tetramino- diphenylsulfon |
Naphthalin- 1,6-dinitril |
3,4,4'-Triamino- 3'-bromdiphenyl- sulfon |
|||||
13 | 2,3,6,7-Tetramino- naph thalin |
Diphenylmethan- 4,4'-dinitril |
2,3,6-Triamino- 7-chlornaphthalin |
|||||
1,2,5,6-Tetramino- naphthalin |
3-Amino-3'-fluor- benzidin |
|||||||
3,3'-Diamino- benzidin |
3,4,4'-Triamino- 3 -chlordiphenyl- thioäther |
In der Tabelle II sind die Werte der reduzierten Viskosität die Werte, die in konzentrierter Schwefelsäure
bei einer Konzentration von 0,5 g dl hei 30" C erhalten werden.
Eine Mischung aus 8,36 g 3,3'-Diaminobcnzidin (0,039MoI), 5,12 g Isophthalonitril (0,04MoI) und
0,25 g 3,3'-Dichlorbenzidin wird in ein Reaktionsgefäß
gegeben. Nach einem Spülen mit Stickstoff wird
das Gefäß verschlossen, worauf die Mischung erhitzt wird. Dabei wird die Temperatur auf 330° C während
einer Zeitspanne von einer Stunde erhöht Obwohl der Innendruck in dem Gefäß infolge der Erzeugung
von Ammoniak gas ansteigt wird das Erhitzen während einer Zeitspanne von 3 Stunden bei 330 C fortgesetzt.
Nach Beendigung der Reaktion wird die Reaktionsmischung auf Zimmertemperatur abgekühlt,
worauf das Gefäß geöffnet wird und das geschäumte harzartige Polykondensat entnommen wird.
Nach einem Waschen mit einer verdünnten wäßrigen Ammoniaklösung sowie mit reinem Wasser wird
das erhaltene Polykondensat bei 100'C unter einem
reduzierten Druck während einer Zeitspanne von ungefähr 2 Stunden getrocknet Die Ausbeute beträgt
12,2Ig. Das erhaltene Polykondensat ist in Schwefelsäure,
Ameisensäure und Dimethylsulfoxyd löslich. Die reduzierte Viskosität des Polykondensats. bestimmt
in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5g/dl bei 300C, beträgt 0,84dig,
während die in 99%iger Ameisensäure bei 30" C sowie bei einer Konzentration von 0,3 g dl gemessene Viskosität
zu 3,3 dl <g ermittelt wird. Die thermogravimetrische Analyse zeigt daß kein Gewichtsverlust
in Luft unterhalb 5400C auftritt Es wird ein bräunlicher,
transparenter und zäher Film aus einer Dimethylsulfoxyd-Lösung d«s Polykondensats erhalten.
Das Infrarotabsorptionsspektrum des Films zei;«, daß das Polykondensat die Polyphenylenbenzimidazol-Struktur
besitzt
Vergleichsbeispiel 4
Eine Mischung aus 8,57 g 33'-Diaminobenzidin
(0,04 Mol) und 5,12 g Isophthalonitril (0,04 Mol) wird in ein Reaktionsgefaß gegeben, worauf die Reaktion
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 14 durchgeführt wird, mit der Ausnahme, daß das 3,3'-Dichlorbenzidin
weggelassen wird. Das erhaltene Polykondensat ist ein brüchiger Feststoff. Dk reduzierte
Viskosität des Polykondensats, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von
0,5 g/dl bei 30cC, beträgt 0,31 dl/g, während die Viskosität,
gemessen in 99°/oiger Ameisensäure bei einer Konzentration von 0,3 g/dl bei 300C, zu 0,5IdIg
ermittelt wird.
Es ist erforderlich, die Reaktion während einer Zeitspanne von ungefähr 5 Stunden bei 410" C fortzusetzen,
um ein Polykondensat mit einem extrem hohen Molekulargewicht zu erhalten, das dem Polykondensat
gemäß Beispiel 14 ähnlich ist (mit einer reduzierten Viskosität von 0,91 dl/g in konzentrierter
Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g dl bei 30° C), und zwar bei Verwendung der vorstehend
beschriebenen Mischung. Ferner sind ungefähr 15% des auf diese Weise erhaltenen Polykondensats in
Schwefelsäure unlöslich.
Vergleichsbeispiel 5
Eine Mischung aus 4,07 g 3,3'-Diaminobenzidin (0,019MoI), 5,32 g 3.3'-Dichlorbenzidin (0,021 Mol)
(1,1 Mol pro 1 Mol 3,3-Diaminobenzidin) und 5,12g Isophthalonitril (0,04 Mol) wird in ein Reaktionsgefaß
gegeben, worauf die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 14 durchgeführt wird.
Das gebildete Polykondensat besitzt eine schwarze Farbe und ist ein brüchiger Feststoff. Es ist in konzentrierter
Schwefelsäure sowie in organischen Lösungsmitteln unlöslich.
Die Reaktionen werden unter Verwendung der gleichen Ausgangsmischung wie zuvor bei 33O°C während
einer Zeitspanne von 30 Minuten, 45 Minuten bzw. einer Stunde durchgeführt. Nach der 1 stündigen
Reaktion wird ein unlösliches Polykondensat, wie es vorstehend geschildert worden ist, erzeugt. Bei der
Durchführung der Reaktionen während einer Zeitspanne von 30 Minuten und 45 Minuten werden
Polykondensate erhalten, die in konzentrierter Schwefelsäure löslich sind, jedoch eine reduzierte Viskosität
von nur 0,09 dl g bzw 0,19 dl g besitzen, und zwar gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer
Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C.
Beispiele 15 bis 18
Eine Mischung aus 8,15 g 3,3'-Diamiriobenzidin,
5,12 g Isophthalonitril sowie verschiedenen aromatischen Diamino-Dihalogen-Verbindungen (vgl. die
Tabelle III) wird den gleichen Reaktionsbedingungen wie im Beispiel 14 ausgesetzt Dabei werden PoIv-
sii
di.
ge
K
di.
ge
K
kondensate mit hohen Molekulargewichten ei halten,
und zwar im wesentlichen quantitativ. Die Ergebnisse sind im einzelnen in der Tabelle 111 zusammengefaßt.
Aromatische Diamino-Dihaloycn-Verbindung
Reduzierte Viskosität
15 3,3'-Dichlorbenzidin 0.51g 1,04
16 3,3'-Dibrombenzidin 0,68 g 0,85
17 4,4'-Methylenbis-(2-chlor- 0,53 g 1,25
anilin)
18 4,4'-Methylenbis-(2-brom- 0,71 g ü,97
anilin
*) Dir Werte werden in konzentrierter Schwefelsäure bei einer
Konzentration von 0.5 g. dl bei 30"C ermittelt.
Eine Mischung aus 7,93 g 3,3'-Diaminobenzidin (0,037MoI), 5,12 g Terephthalonitril (0,04MoI) und
0,76 g 3,3'-Dichlorbenzidin (0,003 Mol) wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Das Gefäß wird mit Stickstoff
gespült und dann unter einem verminderten Druck von ungefähr iOmm Hg verschlossen. Die
Mischung wird dann während einer Zeitspanne von 2 Stunden auf 320°C erhitzt. Das erhaltene Polykondensat
wird aus dem Gefäß enuiumüieri, mit einer
verdünnten wäßrigen Ammoniaklösung und mit reinem Wasser gewaschen und dann unter einem verminderten
Druck getrocknet. Die Ausbeute beträgt 12,25 g. Die reduzierte Viskosität des Polykondensats
wird zu 0,74 dl/g ermittelt, während eine Messung in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration
von 0,5 g/dl bei 30° C durchgeführt wird. Erfolgt die
Messung in 99%iger Ameisensäure bei einer Konzentration von 0,3 g/dl bei 30° C, dann erhält man einen
Wert von 2,2 dl/g. Das Infrarotabsorptionsspektrum zeigt, daß das Polymere die Polyphenylenbenzimidazol-Struktur
besitzt Die thermogravimetrische Analyse ergibt keinen Gewichtsverlust in Luft bei einer
Temperatur unterhalb 5400C, was bedeutet, daß das Polykondensat eine ausgezeichnete Wärmestabilität
besitzt.
Vergleichsbeispiel 6
Eine Miscüung aus 8,57 g 3,3'-Diaminobenzidin
(0,04MoI) und 5,12 g Terephthalonitril (0,04MoI)
wird in ein Reaktionsgefäß gegeben, worauf die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 19
durchgeführt wird, mit der Ausnahme, daß das 3,3'-Dichlorbenzidin
weggelassen wird. Das erhaltene Polykondensat ist ein brüchiger Feststoff. Die reduzierte
Viskosität des Polykondensats, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von
0,5 g/dl bei 30° C beträgt 0,22 dl/g, während die reduzierte
Viskosität, gemessen in 99%iger Ameisensäure bei einer Konzentration von 0,3 g/dl bei 300C, zu
032 dl/g ermittelt wird.
Zur Gewinnung eines Polykondensats mit einem hohen Molekulargewicht (wie dem Polvkondensat
vom Beispiel 19 mit einer reduzierten Viskosität von
0,74 dl/g in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C), und zwar unter
Verwendung der vorstehend geschilderten Mischung, ist es erforderlich, die Reaktion bei 400 C während
einer Zeitspanne von ungefähr 5 Stunden fortzusetzen,
wobei grundsätzlich ungefähr 30% des auf diese Weise erhaltenen Polykondensats in Schwefelsäure unlöslich
sind.
Vergleichsbcispiel 7
ίο Eine Mischung aus 4,07 g 3.3'-Diaminoben/idin
(0,019MoI), 5,32 g 3,3'-Dichlorbenztdin (0,021 Mol),
wobei die Menge 1,1 Mol der letzteren Verbindung pro 1 Mol 3,3'-Diaminobenzidin beträgt, und 5,12 g
Terephthalonitril wird in ein Reaktionsgefäß gegeben.
is worauf die Reaktion unter den gleichen Bedingungen
wie im Beispiel 19 durchgerührt wird. Das erhaltene Polykondensat ist ein brüchiger Feststoff mit einer
schwarzen Farbe. Das Polykondensat ist in konzentrierter Schwefelsäure sowie in organischen Lösungsmitteln
unlöslich.
Eine Mischung aus 6,86 g 3.3'-Diaminobenzidin.
iS 8,17 g 4,4'-Diphenyldinitril und 2,02 g 3.3'-Dichlorbenzidin
wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach einem Ausspülen der Luft mit Stickstoff wird das
Gefäß unter einem verminderten Druck von 4 mm Hg verschlossen, worauf anschließend die Mischung auf
300° C während einer Zeitspanne von 2 Stunden erhitzt wird. Das Gefäß wird dann zum Ablassen von erzeugtem
Ammoniakgas geöffnet und anschließend während einer weiteren Stunde auf 305° C unter einem vermin
derten Druck von 4 mm Hg erhitzt. Die reduzierte Viskosität des erhaltenen Polybenzimidazole beträgi
1,31 dl/g, gemessen in konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30" C.
Eine Mischung aus 6,22 g 1,2/ 5-Tetraminbenzol,
6,42 g Isophthalonitril und 0,89 g l,4-Diamino-2.5-dichlorbenzol
wird in ein Reaktionsgefäß gegeben. Nach einem Spülen mit Stickstoff wird das Gefäß
verschlossen, worauf die Mischung auf 300 C während einer Zeitspanne von 2 Stunden erhitzt wird. Das
Gefäß wird dann zur Ablassung von freif retztem
Ammoniakgas geöffnet, worauf erneut in Gegenwart eines Stickstoffstromes unter Atmosphärendruck während
einer Zeitspanne von einer Stunde auf 320 C erhitzt wird. Die reduzierte Viskosität des erhaltenen
Polybenzimidazols betragt 136 dl/g, gemessen in
konzentrierter Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C.
Beispiele 22 bis 26
Aromatische Tetramine, aromatische Dinitrile sowie aromatische Diamino-Dihalogen-Verbindungen,
wie sie in der Tabelle IV zusammengefaßt sind, wer den zur Durchführung von Polykondensationsreaktionen
nach der im Beispiel 21 beschriebenen Methode verwendet, wobei quantitativ Polybenzimidazole mit
hohen Molekulargewichten erhalten werden. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle IV zusammengefaßt
In der Tabelle IV ist die reduzierte Viskosität der Wert, der in konzentrierter Schwefelsäure bei einer
Konzentration von 0,5 g/dl bei 30° C erhalten wird.
■ | 23 | IS | 10.36 g | 2 047 | 933 | 11,01 g | T « | 1,35 g ! 1.45 | |
24 | 12,52 g | Tabelle | IV | 13,41 g | 2,03 g j 0.91 | ||||
Beispiel | 25 | 8,47 g | ArouKuiscbes Dinitril | 8.90 g | 1.26 g ■ 0.89 | ||||
26 | 8.47 g | Diphenyläther- 4,4'-dinitril |
8,90 g | 1,10 g 0.85 | |||||
Aromatisches Tt'ramin | 9.64 g | Diphcnylsulfon- 4,4'-dinitril |
10,02 g | ! 1 Reduzierte Aromatische Diamino- j Viskosität Dihalogen-Verbindung i ' Idl gl |
1,43 g ; 1.31 | ||||
3.4,3',4'-Tetramino- diphenyläther |
Naphthalin- 2.6-dinitril |
4.4 -Diamino- 3.3'-dichlordi- phenyläther |
|||||||
3.4,3',4'-Tetramino- diphenylsulfon |
Naphthalin- I.6-dinitril |
4.4'-Diamino- 3.3'-dibromdi- phenylsülfon |
|||||||
2.3.6,7-Tetramino- naphthalin |
Diphenylmethan- 4,4'-diniiri! |
2.6-Diamino- 3.7-dichlor- naphthalin |
|||||||
1.2.5.6-Tetramino- nap'nthalin |
3.3'-Difluorbenzidin | ||||||||
3.3'-Diamino- benzidin |
4,4'-Diamino- 3.3-dichlordi- . phenylthioäther |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von aromatischen Polybenzimidazolen durch Umsetzen eines Gemisches ausA. aromatischen Tetraminen, die zwei sich in ortho-Stellung befindende Paare von Aminoresten enthalten, oder deren Salzen üiit anorganischen Säuren undB. aromatischen Dinitrilen in Mengenverhältnissen von 0,8 bis 1,2 Mol B pro Mol der Mischung aus A und C oder A und D bei Temperaturen von 250 bis 400° C, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch polykondensiert, das neben A und B entwederC 0.001 bis 2 Mol pro Mol der aromatischen Tetramine von a; omatischen Τγτ°·..::':;Ο-Μο-nohalogen-Verbindungen, in welchen zwei der Aminoreste sich zueinander in ortho-Stellung befinden, während die restliche Arr.inogruppe in der ortho-Stellung zu dem Halogenatom am aromatischen Kern sitzt, oderD. 0.005 bis I Mol pro Mol der aromatischen Tetramine von aromatischen Diamino-Dihalogen-Verbindungen, in welchen jeweils einer der Aminoreste sich in ortho-Steiiur.g zu jeweils einem der Halogenatome am aromatischen Kern befindet, enthält.
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