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Die Erfindung betrifft ein tragendes,
dämmendes,
luftdichtes Sandwichbauelement insbesondere für Decken und Dächer nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Sandwichelemente als Wand- und Dachbauteile
sind bisher beispielsweise durch die Zulassung Z-9.1-315 des Deutschen
Institutes für
Bautechnik, 17.03.1995, Berlin, bekannt. Derartige Bauelemente des
Standes der Technik bestehen aus zwei äußeren Deckschichten aus 16 mm
Flachpressplatten nach DIN 68763 und einer 110 mm
dicken, eingeschäumten
Polyurethan (PUR)-Hartschaumkern nach DIN 18164 Teil 1.
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Sie werden hergestellt, indem kontinuierlich in
einer Durchlaufpresse zwischen die im Abstand von 110 mm
zugeführten
Flachpressplatten ein flüssiges
Schaumgemisch ge sprüht
wird, das beim Aufschäumen
eine Haftverbindung mit den Flachpressplatten eingeht. Die Sandwich-Elemente
werden unmittelbar nach der Herstellung für den speziellen Einsatzzweck
zugeschnitten und danach zum Aushärten gelagert. Dabei ist an
die einwandfreie Arbeitsweise der Produktionsanlagen und die Überwachung
des Herstellungsprozesses hohe Anforderungen zu stellen, da schon
geringe Defekte in der Klebverbindung die Lastaufnahme erheblich
vermindern.
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Dabei ist weiter nachteiligerweise
die zugelassene Höhe
der Wandbauteile auf 2,7 m begrenzt und
am Kopf und Fuß des
Wandbauteils ist ein über mehrere
Einzelelemente durchlaufender Rähm
bzw. eine Schwelle aus Nadelschnittholz der Sortierklasse S10 mit
einer Höhe
von mehr als 50 mm und einer Breite
von 110 mm einzunageln. Die Stützweite
bei Einfällplatten
darf 3,5 m, die Kragarmlänge 1 m
nicht überschreiten.
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Diese Bauelemente haben bisher beim
Einsatz unzulängliche
Dämmeigenschaften,
der vergleichsweise schwere Polyurethanschaum (Rohdichte mindestens
33 kg/m3) leitet
Wärme,
die durch die ebenfalls wärmeleitenden
Pressplatten zugeführt: wird,
für viele
Anwendungen in zu großem
Maße.
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Weiter ist es notwendig, Einzelelemente
auf komplizierte Weise im Stoßbereich
der Flachpressplatten jeweils innenseitig durch Verbindungselemente
aus Flachpressstäben
(Federn, Vollholzstühlen
oder dergleichen) zu verbinden. An diesen Stellen sind die Bauteile
zudem nicht optimal luftdicht, so dass bereits vorgeschlagen wird,
einen Ortschaum in nicht näher
erläuterter
Weise in entsprechende Rillen der Stöße einzubringen.
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Die Erfindung hat sich dagegen zur
Aufgabe gestellt, ein Sandwichbauelement zu schaffen, das diese
Nachteile nicht aufweist. Erfindungsgemäß wird dies durch ein Sandwichbauelementen
mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Die Unteransprüche geben
vorteilhafte Ausführungsformen der
Erfindung wieder.
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Erfindungsgemäß wird eine Hartschaumplatte,
nämlich
eine Styroporplatte, als Kern verwandt, deren ebene Oberfläche schon
vor dem Verkleben einsehbar und kontrollierbar ist. Zwei mit einem Zwei-Komponenten-Melaninharz-Kleber
aufgeklebte Sperrholzplatten aus wenigstens fünf Lagen mit einer Dicke von
wenigstens 5 mm sowie Rähmhölzern in
den Endbereichen können,
wie die Forschungs- und Materialprüfan stalt für das Bauwesen (FMPA) bestätigt hat,
ohne weitere Stützelemente
bereits mit unverklebten Stößen bei
9 mm Sperrholzplatten und einer 30 cm
dicken Kernschicht als 1 × 2,5
m großes Element
Lasten von bis zu 52 Tonnen aufnehmen. Im Mittelwert ergeben sich
für das
E-Modul ED(0)(Sperrholzplatte): 4500 MN/m2. Das rechnerische Schubmodul des Kernschaumes
beträgt
GK(0): 2,3 MN/m2.
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Vorteilhafterweise werden dabei die
Faserrichtungen des Deckfurniers und damit – bei einer ungeraden Zahl
von Furnierlagen – von
einer Lage mehr als in Querrichtung in vertikaler Ausrichtung eingesetzt.
Die Sperrholzplatten werden bevorzugt zudem geschliffen, um die
Oberflächen
aufzurauhen.
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Die Rahmenhölzer können aus Brettschichtholz der
Festigkeitsklasse BS11 hergestellt werden, wobei die einzelnen Schichten
durch den gleichen Kleber miteinander verbunden werden, der auch
zur Klebung an den Styropor bzw. Hartschaumkern eingesetzt wird.
Dieser Kleber ist von der Firma BASF unter dem Handelsnamen Kauramin
68 mit Härter 686
als Zweikomponentenkleber auf dem Markt.
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Der Kleber wird in einer Hochfrequenz-Streufeldpresse,
wie sie in Patentanmeldung
198 52 633 beschrieben
ist, aktiviert und ausgehärtet.
Gegenüber
dem Stand der Technik ergibt sich damit eine wesentlich innigere
kraftschlüssige
Verbindung (ohne Beul- und Knickmöglichkeit) der beiden wasserfest
verklebten Sperrholzplatten mit dem Schaumkern als im Stand der
Technik, dies und die andere Steifigkeit der Deckschichten und des
Kern tragen zur überragenden
Festigkeit bei. Der im Stand der Technik erzielten Klebung kommt
zwar eine ähnliche
Reißfestigkeit
zu, allerdings ist die durch sehr feste glasharte Kleberschicht
eine – wenn
auch sehr dünne
vierte und fünfte
Lage gegeben, die die überraschend
hohen Festigkeitseigenschaften erklären kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale der
Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels
anhand der beigefügten
Zeichnung. Dabei zeigt:
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1 den
Querschnittsaufbau und die Abmessungen eines Wandelementes, und
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2 ein
Dachelement mit einer Länge
von mehr als 5 m mit stumpfgestossenen
Polystyrol-Hartschaumstreifen in Element-Längsrichtung.
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Die Wandelemente bestehen vorteilhafterweise
aus zwei außenliegenden
Sperrholzplatten 12 mit wenigstens fünf Lagen und einem innenliegenden,
vorteilhafterweise aus Polystyrol bestehenden Hartschaumkern 10 mit
einer Höhe
von 3 m, und können ohne Raster in der Gesamtlänge von
3 m bis 12 m
variieren. Es ist dabei ein variabler unverklebter vertikaler Stoß 20 zwischen
den Kernschaumplatten vorgesehen, über den die Sperrholzplatten
wenigstens 50 cm überlappen. Die Dicke des Polystyrol-Hartschaumkerns 10 kann
dabei zwischen 60 mm für dünne Innenwände und
350 mm für die wärmedämmenden Außenwände von Passivhäusern variieren.
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Alle Beplankungs- und Kernschichtstöße verlaufen
bei diesem Element parallel zur Wandhöhe und sind hierbei zueinander
in Element-Längsrichtung
mindestens um das Maß 50 cm
versetzt. Elemente sind daher ohne Dampfsperre luft- und feuchtigkeitsdicht.
Die Faserrichtung ("A") der Deckfurniere
(18) sollte dabei parallel zur Wandhöhe verlaufene.
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Die Wandelemente besitzen am unteren
und am oberen Rand der Wandhöhe
jeweils ein durchgehendes eingeklebtes Schwellen- bzw. Rähmholz 14 aus
Brettschichtholz der Festigkeitsklasse BW11 oder ein einteiliges
Holz der Sortierklasse S10, wobei die Querschnittsabmessung der
Schwellen- und Rähmhölzer 14 durch
die Dicke des Kerns 10 vorgegeben sind und in Wandhöhe 100 mm
dick sind.
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Insbesondere Dachelemente als Sonderfall der
Sandwichbauelemente weisen Polystyrol-Hartschaumstreifen 16 mit
einer Breite von 50 cm und wechselnden
Dicken auf, die statikabhängig
im Bereich zwischen 20–30 cm
liegen. Die Länge
der Hartschaumstreifen 16 wird durch diejenigen der Dachelemente
vorgegeben. Bei Dachelementen bis 5 m Länge weisen
die Elemente keine Stöße des Hartschaumes
in Elementlängsrichtung
auf. Ansonsten werden sie einander versetzt überlappend vorgesehen. Das
heißt
insbesondere, daß bei
Dachelementen über
5 m die Polystyrol-Hartschaumstreifen stumpfe
Stöße in Element-Längsrichtung
aufweisen, wobei die Stöße statikgemäß angeordnet
in der Statik entsprechend berücksichtigt
werden. Die Stöße der Polystyrol- Hartschaumstreifen
werden zudem versetzt zu den Stößen der
Beplankungen angeordnet, wobei die Dicke der Sperrholzplatten 12 für die Dachelemente
beidseitig 2 × 9
mm = 18 mm (oder auch 2 × 12
mm) beträgt.
Zur Erzielung der Belastungsdicke werden jeweils zwei Sperrholzplatten
vollflächig
mit zersetzten Stößen miteinander
verklebt, so dass bei den Dachelementen die Stöße und die Faserrichtung und
Deckfurniere der Beplankungen quer zur Spannrichtung verlaufen.
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Die Herstellung der Sandwichelemente
erfolgt im Taktschiebeverfahren einer Hochfrequenz-Streufeldpresse
mit einer Pressenmenge und -breite von 1,3 m
bzw. 3 m. Die Beplankungen der Polystyrol-Hartschaumkerne
werden mit dem zugelassenen. Kleber Kauramin 681 und Härter 616
der Firma BASF verklebt.
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Dieser Kleber ist ein. Melaninharzsystemkleber
der Fa. BASF. Die Presszeit eines Taktes beträgt 4 Minuten wobei die Ober-
und Unterseite 4 Minuten lang abwechselnd je 30 Sekunden erwärmt werden und
anschließend
eine Nachhärtezeit
von 45 Sekunden in der Presse erfolgt. Die Länge der Sandwichelemente ist
vor allem durch die offene Zeit des Klebstoffes begrenzt, ist also
wenig kritisch.
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Die Verklebung des Kern mit dem Beplankungen
und den Schwellen und Rähmhölzern (für die Wandelemente)
erfolgt in einem Pressgang bei Deckenelementen ohne Rähmhölzer erfolgte
Verklebung der Kernschicht mit den zweischichtig aufgebauten Beplankungen
ebenfalls mit einem Pressvorgang.
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Falls statt einer HF-Streufeldpresse
eine Mikrowellenanlage zum Einsatz kommt, können Holzzementwerkstoffplatten
o.ä. statt
der Sperrholzplatten eingesetzt werden, da Mikrowellen auch durch diese
Materialien dringen. Allerdings ist bei gleicher Schichtdicke die
Tragkraft geringer.