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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zur Befestigung einer Etikettenrolle auf einem Dorn.
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Etikettenrollen werden beispielsweise bei der maschinellen Etikettierung eingesetzt. Sie umfassen ein auf einen rohrförmigen Rollenkern aufgewickeltes Trägerpapier, auf welchem selbstklebende Etiketten angeordnet sind. Eine solche Anordnung von Etiketten auf einem Trägerpapier wird im Folgenden auch als Etikettenbahn bezeichnet. Etikettenbahnen können in entsprechenden Etikettiermaschinen verschiedenen Prozessen, beispielsweise einer Bedruckung und/oder einer Vereinzelung der Etiketten zugeführt werden, bevor schließlich bei der eigentlichen Etikettierung die einzelnen Etiketten von dem Trägerpapier gelöst und auf die zu etikettierenden Gegenstände transferiert werden, während das Trägerband aufgewickelt und entsorgt wird. Alle diese Prozesse erfordern ein sukzessives und kontrolliertes Abwickeln der Etikettenbahn von der Etikettenrolle.
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Innerhalb einer Etikettiermaschine wird die Etikettenrolle mit ihrem Rollenkern üblicherweise auf einen Dorn aufgesteckt und drehfest mit diesem verbunden. Das Abwickeln der Etikettenbahn kann über eine an der Etikettenbahn angreifende Zugkraft oder über einen Antrieb des Dorns erfolgen. Um eine definierte Bahnspannung der Etikettenbahn zu gewährleisten, verfügen einige Etikettiermaschinen über Bremselemente, die auf den Dorn wirken und aufgrund der drehfesten Verbindung zwischen Dorn und Etikettenrolle eine Bremskraft auf die Etikettenrolle übertragen. Zum Auswechseln von Etikettenrollen bzw. zur Abnahme eines leeren Rollenkerns - beides erfolgt in der Regel manuell - muss die Verbindung von Dorn und Etikettenrolle auf einfache Weise lösbar sein.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Verbindungsmechanismen bekannt, mit Hilfe derer die Etikettenrolle einerseits drehfest, andererseits lösbar mit dem Dorn verbindbar ist. Hierzu werden beispielsweise flexible Blechelemente oder auch mehrteilige Dorne eingesetzt. Einige Verbindungsmechanismen erlauben dabei auch eine Anpassung an schwankende Rollenkerndurchmesser, beispielsweise unter Zuhilfenahme von einstellbaren Blechelementen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Spannvorrichtung zur Befestigung einer Etikettenrolle auf einem Dorn, welche einen einfachen konstruktiven Aufbau aus wenigen Komponenten aufweist und gleichzeitig einfach und flexibel zu handhaben ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1. Konkrete Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß Schutzanspruch 1 handelt es sich bei der Erfindung um eine Spannvorrichtung zur Befestigung einer Etikettenrolle auf einem Dorn, umfassend eine im Wesentlichen zylindrische innere Spannhülse und eine die innere Spannhülse konzentrisch umgebende äußere Spannhülse sowie einen mit der inneren und der äußeren Spannhülse in Wirkverbindung stehenden Spannbügel, wobei der Spannbügel durch eine Schwenkbewegung aus einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition überführbar ist und umgekehrt und wobei eine Bewegung des Spannbügels mit einer Relativbewegung zwischen der inneren Spannhülse und der äußeren Spannhülse in einer axialen Richtung einhergeht, wobei weiterhin diese Relativbewegung mit einer entgegengesetzten Durchmesseränderung von Teilbereichen der inneren und der äußeren Spannhülse verbunden ist, derart, dass sich beim Überführen des Spannbügels aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition der Innendurchmesser eines Teilbereichs der inneren Spannhülse durch die Relativbewegung zwischen innerer Spannhülse und äußerer Spannhülse verringert, während sich der Außendurchmesser eines Teilbereichs der äußeren Spannhülse vergrößert, und dass sich umgekehrt beim Überführen des Spannbügels aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition der Innendurchmesser eines Teilbereichs der inneren Spannhülse durch die Relativbewegung zwischen innerer Spannhülse und äußerer Spannhülse vergrößert, während sich der Außendurchmesser eines Teilbereichs der äußeren Spannhülse verringert.
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Mit anderen Worten umfasst die erfindungsgemäße Spannvorrichtung im Wesentlichen drei Komponenten, und zwar zwei konzentrisch angeordnete Spannhülsen sowie einen mit den beiden Spannhülsen in Wirkverbindung stehenden und durch eine Schwenkbewegung zwischen einer Freigabeposition und einer Verriegelungsposition beweglichen Spannbügel. Befindet sich der Spannbügel in der Freigabeposition, so kann der Dorn der Etikettiermaschine in die innere Spannhülse eingeführt werden, während der Rollenkern der Etikettenrolle auf die äußere Spannhülse aufgeschoben werden kann. Zur drehfesten Fixierung der Etikettenrolle gegenüber dem Dorn wird der Spannbügel aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition überführt, wodurch sich die beiden Spannhülsen zwischen dem Dorn und der Etikettenrolle verspannen. Dabei kommt es durch das Verschwenken des Bügels zu einer Relativbewegung zwischen der inneren und der äußeren Spannhülse in einer axialen Richtung, welche erfindungsgemäß ihrerseits einhergeht mit einer Verringerung des Innendurchmessers eines Teilbereichs der inneren Spannhülse und mit einer Vergrößerung des Außendurchmessers eines Teilbereichs der äußeren Spannhülse. Der Innendurchmesser der inneren Spannhülse verringert sich dabei soweit, bis die innere Spannhülse klemmend an dem Dorn zur Anlage kommt. Entsprechend vergrößert sich der Außendurchmesser der äußeren Spannhülse soweit, bis die äußere Spannhülse an dem Rollenkern der Etikettenrolle zur Anlage kommt und diesen fixiert. Da die innere Spannhülse gegenüber der äußeren Spannhülse lediglich in einer axialen Richtung beweglich ist, nicht jedoch gegenüber dieser verdrehbar ist, führt die beschriebene Verspannung der beiden Spannhülsen zwischen dem Dorn und der Etikettenrolle zu einer drehfesten, reibschlüssigen Verbindung zwischen Dorn und Etikettenrolle.
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Zum Lösen der Verbindung wird der Spannbügel aus der Verriegelungsposition wieder in die Freigabeposition überführt. Hierdurch kommt es zu einer nun entgegengesetzt gerichteten Relativbewegung zwischen der inneren und der äußeren Spannhülse, wodurch sich der Innendurchmesser der inneren Spannhülse vergrößert und der Außendurchmesser der äußeren Spannhülse verringert. Die Verspannung der beiden Spannhülsen zwischen Dorn und Etikettenrolle wird somit aufgehoben und sowohl der Dorn als auch der Rollenkern werden freigegeben.
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Die erfindungsgemäße, aus wenigen Komponenten aufgebaute Spannvorrichtung erlaubt somit eine einfache, mit einem einzigen Handgriff zu bewerkstelligende drehfeste, reibschlüssige Fixierung einer Etikettenrolle auf einem Dorn, wobei die Etikettenrolle ebenso mit einem einzigen Handgriff wieder freigegeben und anschließend von dem Dorn abgenommen werden kann. Die Schwenkbewegung des Spannbügels wird dabei zunächst umgesetzt in eine axial gerichtete Relativbewegung zwischen innerer und äußerer Spannhülse, die dann ihrerseits eine radial gerichtete Bewegung der Wandungen von innerer und äußerer Spannhülse und damit Durchmesseränderungen von Teilbereichen der inneren und äußeren Spannhülsen hervorruft. Die zweifache Wandlung der Betätigungskraft ermöglicht es einem Bediener, mit einer relativ geringen Betätigungskraft hohe Radialkräfte zu erzeugen.
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Gemäß einer Ausführung der Erfindung wird die entgegengesetzte Durchmesseränderung der inneren und der äußeren Spannhülse bei einer axialen Relativbewegung der beiden Spannhülsen zueinander dadurch hervorgerufen, dass mindestens eine der beiden Spannhülsen eine zumindest abschnittsweise konisch ausgebildete Fläche umfasst. Beispielsweise kann die ansonsten im Wesentlichen zylindrisch ausgebildete innere Spannhülse sich an einem Ende leicht konisch aufweiten. Zusätzlich oder alternativ kann sich die äußere Spannhülse an ihrem entsprechenden Ende leicht konisch verjüngen oder konisch aufweiten. Die konisch ausgebildeten Bereiche der Spannhülsen führen bei Überführen des Spannbügels in die Verriegelungsposition und der damit einhergehenden Relativbewegung zwischen innerer und äußerer Spannhülse dazu, dass die Innenwandung der äußeren Spannhülse und die Außenwandung der inneren Spannhülse derart aneinander abgleiten, dass ein Teilbereich der Wandung der äußeren Spannhülse radial nach außen gedrückt wird und sich der Durchmesser, insbesondere der Außendurchmesser, der äußeren Spannhülse, vergrößert, während gleichzeitig ein Teilbereich der Wandung der inneren Spannhülse radial nach innen gedrückt wird und sich der Innendurchmesser der inneren Spannhülse verringert.
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Ein Vorschlag der Erfindung sieht vor, dass der Spannbügel u-förmig ausgebildet ist und mit den Endbereichen seiner beiden freien Schenkel durch einander diametral gegenüberliegende Ausnehmungen in der äußeren Spannhülse hindurchgreift und mit der inneren Spannhülse verbunden ist. Mit anderen Worten weist die äußere Spannhülse zwei einander diametral gegenüberliegende Ausnehmungen in ihrer Wandung auf, durch welche der u-förmig ausgebildete Spannbügel mit den Endbereichen seiner beiden freien Schenkel hindurchgreift. Im Bereich der Endbereiche der freien Schenkel ist der Spannbügel mit der inneren Spannhülse über entsprechende Verbindungsmittel, beispielsweise über Schrauben oder Stifte, derart verbunden, dass der Spannbügel gegenüber der inneren Spannhülse verschwenkbar ist.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Endbereiche der beiden freien Schenkel des Spannbügels als Exzenterelemente ausgebildet sind, welche sich bei einer Bewegung des Spannbügels an den die Ausnehmungen in der äußeren Spannhülse begrenzenden Flächen abstützen und so die Relativbewegung zwischen innerer und äußerer Spannhülse hervorrufen. Dabei kann die Spannvorrichtung einen Sperrmechanismus umfassen, durch welchen die Bewegung des Spannbügels begrenzt ist. Der Sperrmechanismus kann auf der konkreten Formgebung der Ausnehmungen in der äußeren Spannhülse und der durch diese hindurchgreifenden Exzenterelemente basieren. So können die Exzenterelemente eine oder mehrere Kanten aufweisen, welche bei einem Verschwenken des Spannbügels an den die Ausnehmungen in der äußeren Spannhülse begrenzenden Flächen so zur Anlage kommen, dass der Spannbügel nicht weiterbewegt werden kann. Der Winkelbereich, innerhalb dessen der Spannbügel aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition und umgekehrt verschwenkbar ist, kann beispielsweise auf 45° begrenzt sein.
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Unabhängig von dem beschriebenen Sperrmechanismus können durch die konkrete Formgebung der Ausnehmungen in der äußeren Spannhülse und der durch diese hindurchgreifenden Exzenterelemente auch eine oder mehrere definierte Rastpositionen bei der Bewegung des Spannbügels vorgegeben werden, über die der Spannbügel zwar hinwegbewegt werden kann, wofür jedoch ein erhöhter Kraftaufwand erforderlich ist.
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Gemäß einer Ausführung der Erfindung weist die Wandung der inneren Spannhülse mindestens eine schlitzförmige Einkerbung auf. Die Wandung der inneren Spannhülse kann mehrere schlitzförmige Einkerbungen aufweisen, insbesondere eine gerade Anzahl an schlitzförmigen Einkerbungen, wobei jeweils zwei Einkerbungen einander diametral gegenüberliegend angeordnet sein können. Die Einkerbungen können sich ausgehend von einem Ende der inneren Spannhülse in einer axialen Richtung beispielsweise über die halbe Länge der inneren Spannhülse erstrecken. Insbesondere können sich die Einkerbungen in dem Bereich der konisch ausgebildeten Fläche der inneren Spannhülse befinden. Durch die schlitzförmigen Einkerbungen wird eine Segmentierung der Wandung der inneren Spannhülse bewirkt. Eine solche Segmentierung erleichtert die mit der Verschwenkung des Spannbügels einhergehende Durchmesseränderung der inneren Spannhülse, da die schlitzförmigen Einkerbungen beim Übergang des Spannbügels aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition ein Zusammendrücken der Segmente der Wandung der inneren Spannhülse ermöglichen. Zusätzlich oder alternativ kann auch die äußere Spannhülse mindestens eine, vorzugsweise mehrere, schlitzförmige Einkerbungen aufweisen, wobei auch hier durch die schlitzförmigen Einkerbungen, insbesondere in dem konisch ausgebildeten Bereich der äußeren Spannhülse, eine höhere Flexibilität der Wandung bei der Durchmesseränderung bewirkt wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann mindestens eine der beiden Spannhülsen elastisch ausgebildet sein, derart, dass in einer festen Position des Spannbügels und damit in einer festen Relativposition zwischen der inneren Spannhülse und der äußeren Spannhülse der Außendurchmesser der äußeren Spannhülse und/oder der Innendurchmesser der inneren Spannhülse in vorgegebenen Grenzen variieren kann. Eine gewisse Elastizität kann hier zum einen bereits durch die oben beschriebene Segmentierung von Abschnitten der Spannhülsen bewirkt werden, wobei jedes einzelne Segment nach Art eines Federelements wirkt, welches in gewissen Grenzen unterschiedlich stark nach innen oder nach außen gedrückt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann das Material, aus welchem die Spannhülsen gefertigt sind, eine gewisse Elastizität aufweisen. Der Vorteil einer elastischen Ausbildung der Spannhülsen besteht darin, dass Anpassungen an herstellungsbedingt schwankende Rollenkerndurchmesser der Etikettenrollen möglich sind, ohne dass der apparative Aufbau der Spannvorrichtung geändert werden müsste.
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Grundsätzlich können die die Spannvorrichtung bestimmenden Parameter wie Formgebung der Exzenterelemente, Elastizität, Abmessungen und Anordnung der Spannhülsen so gewählt sein, dass diese in Verbindung mit den Reibwerten zwischen den beteiligten Körpern eine Selbsthemmung des Spannbügels erzeugen, derart, dass ein ungewolltes Überführen des Spannbügels aus der Verriegelungs- in die Freigabeposition, beispielsweise im Betrieb einer Etikettiermaschine, verhindert wird. Vielmehr muss ein Bediener die Selbsthemmungskraft des Spannbügels durch eine entsprechende Betätigungskraft überwinden.
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Die Erfindung schlägt vor, dass die innere Spannhülse, die äußere Spannhülse und der Spannbügel in einem Spritzgussverfahren aus einem Kunststoff, beispielsweise aus einem Polyacrylat, hergestellt werden. Alternativ sind andere Herstellungsverfahren denkbar, beispielsweise ein 3D-Druckverfahren.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Teilansicht einer zwischen einem Dorn und einer Etikettenrolle verspannten erfindungsgemäßen Spannvorrichtung;
- 2: eine Schnittdarstellung der Spannvorrichtung aus 1;
- 3: eine Schnittdarstellung eines Teils der Spannvorrichtung aus 1, wobei der Spannbügel sich in der Freigabeposition befindet;
- 4: eine Schnittdarstellung eines Teils der Spannvorrichtung aus 1, wobei der Spannbügel sich in der Verriegelungsposition befindet,
- 5: Detailansicht des Spannbügels in der Freigabeposition im Schnitt;
- 6: Detailansicht des Spannbügels in der Verriegelungsposition im Schnitt;
- 7: Detailansicht eines Ausschnitts der beiden Spannhülsen in zwei unterschiedlichen Stellungen im Schnitt.
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1 zeigt eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Spannvorrichtung zur Befestigung einer Etikettenrolle 2 auf einem Dorn 3. Die Spannvorrichtung 1 umfasst eine innere Spannhülse 4 und eine die innere Spannhülse 4 konzentrisch umgebende äußere Spannhülse 5. Weiterhin umfasst sie einen Spannbügel 6, welcher sowohl mit der inneren Spannhülse 4 als auch mit der äußeren Spannhülse 5 in Wirkverbindung steht. Der Spannbügel 6 ist u-förmig ausgebildet und greift mit den Endbereichen 7 seiner beiden freien Schenkel 8 durch zwei einander diametral gegenüberliegende Ausnehmungen 9 in der äußeren Spannhülse 5 hindurch, von denen in der Darstellung der 1 nur eine zu sehen ist. Die innere Spannhülse 4 weist in ihrem hinter den Ausnehmungen 9 liegenden Bereich jeweils eine Bohrung auf, welche der Verbindung der Endbereiche 7 der freien Schenkel 8 des Spannbügels 6 mit der inneren Spannhülse 4 dient. Die Verbindung zwischen den Endbereichen 7 des Spannbügels 6 und der inneren Spannhülse 4 erfolgt über Befestigungsmittel 10, beispielsweise über Schrauben, von denen in der Darstellung der 1 ebenfalls nur eine zu sehen ist, gegebenenfalls unter Zwischenlage einer oder mehrerer Unterlegscheiben.
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Die äußere Spannhülse 5 umfasst einen Anlagebereich 11, mit welchem die äußere Spannhülse 5 an einer als Teller 12 bezeichneten kreisringförmigen Scheibe zur axialen Fixierung der Etikettenbahn anliegt. Der Teller 12 weist eine zentrale kreisförmige Ausnehmung auf, durch welche die innere Spannhülse 4 und die äußere Spannhülse 5 hindurchtreten. Mit ihrem Anlagebereich 11 liegt die äußere Spannhülse 5 an dem die zentrale kreisförmige Ausnehmung umgebenden Bereich des Tellers 12 an und ist über Befestigungsmittel 13 fest mit diesem verbunden. Die innere Spannhülse 4 ist in der äußeren Spannhülse 5 in einer axialen Richtung gemäß dem mit A bezeichneten Pfeil beweglich.
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Der Bügel 6 ist um eine durch die Verbindungslinie der beiden Befestigungsmittel 10 festgelegte Achse D verschwenkbar. Aufgrund der Verbindung zwischen der inneren Spannhülse 4 und dem Spannbügel 6 bewegt sich die innere Spannhülse 4 bei einem Verschwenken des Spannbügels 6 in einer durch den Pfeil A angegebenen Richtung innerhalb der ortsfesten äußeren Spannhülse 5. Die Endbereiche 7 der freien Schenkel 8 des Spannbügels sind als Exzenterelemente ausgebildet, die sich bei einem Verschwenken des Spannbügels 6 an den die Ausnehmungen 9 in der äußeren Spannhülse 5 begrenzenden Flächen abstützen, was im Folgenden unter Bezugnahme auf die 3 bis 6 noch genauer ausgeführt werden wird.
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Der Dorn 3, auf welchem die Etikettenrolle 2 zu befestigen ist, ist durch die innere Spannhülse 4 hindurchgeführt. Die Etikettenrolle 2 liegt an der in der Darstellung der 1 nicht gezeigten Rückseite des Tellers 12 an, wobei sie mit ihrem Rollenkern 15 auf die äußere Spannhülse 5 aufgeschoben ist. Dies ist besser ersichtlich aus der Schnittdarstellung der 2. Gleiche Bauteile sind hier mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher nicht mehr gesondert erläutert.
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Aus der 2 ist ersichtlich, dass die innere Spannhülse 4 und die sie umgebende äußere Spannhülse 5 durch die zentrale Ausnehmung 14 des Tellers 12 hindurchtreten. Auf der Vorderseite 12a des Tellers 12 ist der Spannbügel 6 angeordnet, während auf der Rückseite 12b des Tellers 12 die Etikettenrolle 2 mit ihrem Rollenkern 15 auf die äußere Spannhülse 5 aufgeschoben ist. Der Dorn 3 ist durch die innere Spannhülse 4 hindurchgeführt.
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In der Darstellung der 2 befindet sich der Spannbügel 6 in der Verriegelungsposition, in welcher die innere Spannhülse 4 und die äußere Spannhülse 5 so zwischen dem Rollenkern 15 der Etikettenrolle 2 und dem Dorn 3 verspannt sind, dass die Etikettenrolle 2 drehfest und kraftschlüssig auf dem Dorn 3 fixiert ist. Durch ein Verschwenken des Spannbügels 6 in der durch den Pfeil B angezeigten Richtung kann der Spannbügel 6 aus der Verriegelungsposition in die Freigabeposition überführt werden, in welcher die Verspannung der inneren Spannhülse 4 und der äußeren Spannhülse 5 aufgehoben wird und der Dorn 3 und die Etikettenrolle 2 freigegeben werden und abgenommen werden können. Dieser Mechanismus wird anhand der 3 und 4 näher erläutert.
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3 zeigt eine Schnittdarstellung eines Teils der Spannvorrichtung 1 aus 1, wobei der Spannbügel 6 sich in der Freigabeposition befindet. 4 zeigt den gleichen Ausschnitt, wobei der Spannbügel 6 sich nun in der Verriegelungsposition befindet. In der Freigabeposition des Spannbügels 6 kann der Dorn 3 in die innere Spannhülse 4 eingeführt werden und eine hier nicht dargestellte Etikettenrolle 2 kann auf die äußere Spannhülse 5 aufgeschoben werden.
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Aus der Darstellung der 3 und 4 ist ersichtlich, dass sowohl die innere Spannhülse 4 als auch die äußere Spannhülse 5 an ihrem in der Darstellung der 3 und 4 rechten Ende jeweils eine konische Fläche umfassen. Die innere Spannhülse 4 ist in ihrem Endbereich konisch aufgeweitet und leicht glockenförmig ausgestellt. Die äußere Spannhülse 5 ist in ihrem Endbereich ebenfalls leicht konisch aufgeweitet. Ausgehend von der in der 3 dargestellten Freigabeposition des Spannbügels 6 bewegt sich die innere Spannhülse 4 bei einem Verschwenken des Spannbügels 6 aus der Freigabeposition in die Verriegelungsposition innerhalb der äußeren, ortsfesten Spannhülse 5 in Richtung des Pfeils E, vgl. 4. Durch diese Relativbewegung zwischen der inneren Spannhülse 4 und der äußeren Spannhülse 5 kommt es zu einem Abgleiten der Außenwandung des konisch aufgeweiteten Endbereichs der inneren Spannhülse 4 an der Innenwandung des Endbereichs der äußeren Spannhülse 5. Aufgrund der konischen Ausbildung der Endbereiche wird der Endbereich der äußeren Spannhülse 5 hierdurch radial nach außen, d.h. in Richtung des Pfeils F gedrückt, während der Endbereich der inneren Spannhülse 4 radial nach innen, d.h. in Richtung des Pfeils G gedrückt wird. Mit anderen Worten verringert sich der Innendurchmesser eines Teilbereichs der inneren Spannhülse 4, während sich der Außendurchmesser eines Teilbereichs der äußeren Spannhülse 5 vergrößert. Durch diese radialen Bewegungen kommt es zu einem Verspannen der inneren Spannhülse 4 und der äußeren Spannhülse 5 zwischen der hier nicht dargestellten Etikettenrolle 2 und dem Dorn 3, so dass die Etikettenrolle 2 in der Verriegelungsposition des Spannbügels 6 kraftschlüssig und drehfest mit dem Dorn 3 verbunden ist. Durch Rückführen des Spannbügels 6 in die in der 3 gezeigte Freigabeposition kann die Verspannung wieder aufgehoben werden.
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Der Endbereich 7 der freien Schenkel 8 des Spannbügels 6 ist dabei als Exzenterelement 16 ausgebildet, welches sich bei einer Bewegung des Spannbügels 6 an den die Ausnehmungen 9 in der äußeren Spannhülse 5 begrenzenden umlaufenden Flächen 17 abstützt. Durch die spezielle Formgebung des Exzenterelements 16 ist die Bewegung des Spannbügels 16 auf einen Winkelbereich von etwa 45° begrenzt. Aus der 3 wird deutlich, dass der Spannbügel 6 aufgrund seiner bereits an der umlaufenden Fläche 17 anliegenden Kante 18 nicht weiter in Richtung der Horizontalen bewegt werden kann. Eine solche Begrenzung der Bewegung kann aus Sicherheitsgründen sinnvoll sein, da in vielen Fällen der durch die innere Spannhülse 4 hindurchtretende Dorn 3 bis in den Bereich des Spannbügels 6 hineinreicht und ein Einklemmen der Hand eines Benutzers zwischen Dorn 3 und Spannbügel 6 durch eine begrenzte Spannbügelbewegung verhindert werden kann.
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Die Bewegung des Exzenterelements 16 innerhalb der Ausnehmung 9 und insbesondere die Begrenzung der Bewegung durch die spezielle Formgebung des Exzenterelements 16 im Zusammenspiel mit der Formgebung der Ausnehmung 9 und der diese begrenzenden umlaufenden Flächen 17 wird auch aus den 5 und 6 noch einmal deutlich.
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Die 7 zeigt eine Detailansicht eines Ausschnitts der beiden Spannhülsen 4 und 5 in zwei unterschiedlichen Stellungen im Schnitt, wobei sich der hier nicht dargestellte Spannbügel 6 bei der oberen und bei der unteren Darstellung jeweils in der gleichen Stellung befindet. In der unteren Darstellung ist die innere Spannhülse 4 durch die auf sie ausgeübte Kraft etwas stärker durchgebogen als in der oberen Darstellung. Dies ist möglich, da das Material, aus welchem die innere Spannhülse 4 gefertigt ist, eine gewisse Elastizität aufweist. Zudem weist sowohl die Wandung der inneren Spannhülse 4 als auch die Wandung der äußeren Spannhülse 5 jeweils schlitzförmige Einkerbungen auf, welche in der Darstellung der 7 nicht zu sehen sind. Diese schlitzförmigen Einkerbungen führen zusätzlich zu einer gewissen Nachgiebigkeit und Elastizität der Endbereiche der inneren und äußeren Spannhülse 4 und 5 und ermöglichen so mit einer einzigen Apparatur eine Anpassung an leicht unterschiedliche Durchmesser von Rollenkernen 15.
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Die innere Spannhülse 4, die äußere Spannhülse 5 und der Spannbügel 6 werden in einem Spritzgussverfahren aus einem Polyacrylat hergestellt.