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Die Erfindung betrifft eine Überlaufvorrichtung zum Ableiten von Wasser aus einem Bibergewässer zum Schutz vor Überflutung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Überlaufsystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 15.
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Biber bauen bekanntlich Staudämme, um einen Teil eines Gewässers in Form eines sogenannten Bibergewässers aufzustauen, damit sich der entsprechend vom Biber angelegte Eingang zum Biberbau stets unter Wasser befindet. Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, an einem Bibergewässer dafür zu sorgen, dass das Wasser bei Ansteigen des Wasserpegels im Bibergewässer ab einem gewissen Punkt so ablaufen kann, dass Überflutungen der Umgebung eines Bibergewässers, beispielsweise von Wiesen, Ackerland oder dergleichen vermieden werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Überlaufvorrichtung für Bibergewässer vorschlagen zu können, die insbesondere einen dauerhaften Schutz vor Überflutung bieten kann.
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Die Aufgabe wird, ausgehend von einer Überlaufvorrichtung bzw. Überlaufsystem der eingangs genannten Art, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 15 gelöst.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung dient zum Ableiten von Wasser aus einem Bibergewässer zum Schutz vor Überflutung. Biber zeigen das Verhalten, in der Nähe eines Gewässers sich einen Bau anzulegen. Dieser Bau umfasst einen in der Regel unterirdischen Wohnkessel, in dem der Biber Unterschlupf finden und seinen Nachwuchs beherbergen kann. Dieser unterirdisch angelegte Wohnkessel ist über einen Baueingang zugänglich. Der Baueingang selbst befindet sich jedoch im Wasser unter der Wasserlinie; der Eingang steht also unter Wasser, d.h. es ist notwendig zu tauchen, um in den eigentlichen Bau, den Wohnkessel, zu gelangen. Auf diese Weise hält der Biber Räuber, Fressfeinde oder dergleichen von seinem Wohnkessel fern, da der Zugang versteckt und erschwert ist.
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Der eigentliche Wohnkessel ist in der Regel unterirdisch angelegt, befindet sich aber meist zumindest teilweise oberhalb der Wasserlinie, um nicht überschwemmt zu werden, oder ist in seinem Inneren mit einer Schwelle für das Wasser versehen. Damit der Baueingang auch stets unter Wasser liegt, staut der Biber das entsprechende Gewässer mit einem Damm künstlich auf. In dem Bereich zwischen Damm und Biberbau entsteht ein Bibergewässer.
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Der Biber wird nach seinem natürlichen Verhalten stets dafür sorgen, dass der Damm intakt ist, sodass sichergestellt ist, dass auch der Baueingang sich weiterhin stets unter Wasser befindet. Für die Umgebung birgt dies jedoch die Gefahr, dass das Gewässer zuweilen durchaus über die Ufer treten kann, wenn zum Beispiel starke Regenfälle ein rasches Ansteigen des Wasserspiegels begünstigen. Umgebende Wiesen oder Ackerland in der Nähe des Bibergewässers können sodann überflutet werden.
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Die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung verwendet eine Wasserleitung zum Leiten von Wasser aus dem Bibergewässer in einen Ablaufbereich, wobei die Wasserleitung wiederum eine Einlauföffnung aufweist, um Wasser gewässerseitig in die Wasserleitung einlaufen zu lassen.
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Die Erfindung berücksichtigt zur Lösung der Aufgabe, einen dauerhaften Schutz vor Überflutung bieten zu können, zum ersten Mal, dass diese Tiere aufgrund ihres natürlichen Verhaltens dazu neigen, sämtliche Leitungswege im Bereich ihres Bibergewässers zu verbauen, damit keine Gefahr besteht, dass der Wasserspiegel so weit sinkt, dass der Baueingang auf Höhe oder sogar oberhalb der Wasserlinie ist. Insbesondere berücksichtigt die Erfindung dabei in vorteilhafter Weise, dass der Biber freilich nicht unterscheidet, ob die Einlauföffnung einer Überlaufleitung hinsichtlich ihres Niveaus sich über dem Niveau des Baueingangs befindet oder nicht; denn wenn die Einlaufleitung über dem Baueingang liegt, kann der Baueingang infolge der Überlaufleitung auch nicht trocken fallen. Demzufolge berücksichtigt die Erfindung, dass der Biber jegliche Überlaufleitung als potentielle Bedrohung für sein Bau empfinden wird und diese verbaut, d.h. deren Eingang verstopft, sodass kein Wasser mehr hindurch gelangt.
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Die Dauerhaftigkeit, durch welche sich die erfindungsgemäße Überlaufvorrichtung auszeichnet, wird dadurch erreicht, dass eine Biberabwehrvorrichtung vorgesehen ist, um den Biber davon abzuhalten, die Bibergewässer bzw. deren Einlauföffnung zu verbauen. So zeichnet sich die Erfindung in vorteilhafter Weise zusätzlich dadurch aus, dass die entsprechende Überlaufvorrichtung nicht ständig in ihrem Einlaufbereich gereinigt bzw. von Dämm-Material befreit werden muss. Sie muss also auch nicht ständig hinsichtlich ihrer Funktionstüchtigkeit überprüft und instandgehalten werden. Insgesamt kann die Gefahr von Überschwemmungen also deutlich verringert werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird dafür gesorgt, dass diese Abwehr jedoch in einer für das Tier verträglichen Weise geschieht. Insbesondere ist auch zu beachten, dass Biber zu den geschützten Arten zählen und somit in besonderer Weise noch einmal darauf zu achten ist, dass die Tiere nicht und vor allem nicht nachhaltig geschädigt werden. Eine entsprechende Biberabwehrvorrichtung gemäß dieser Weiterbildung umfasst zwei Elektroden, um daran eine elektrische Spannung anlegen zu können, wobei die Elektroden im Bereich der Einlauföffnung angebracht sind, sodass der Biber beim Versuch, die Einlauföffnung zu verbauen, mit diesen in Kontakt kommen kann und ein Stromstoß erfährt. Dieser Stromstoß ist in seiner Intensität jedoch so ausgebildet, dass zu erwarten ist, dass sich das Tier erschreckt und auch künftig von der Einlauföffnung fernbleibt, jedoch keine Verletzung erleidet. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die Spannung in einer solchen Höhe gewählt werden, dass sie für das Tier merklich, aber nicht tödlich ist; ferner kann die Zeitspanne, in welcher der Biber den Stromfluss erfährt, entsprechend kurz gewählt werden. Gegebenenfalls kann auch die Stromstärke selbst begrenzt werden, sodass für den Biber keine Gefahr besteht.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Einlauföffnung zum Beispiel eine Abdeckung aufweisen, welche die erste der beiden Elektroden bildet. Durch diese geometrische Anordnung kann gewährleistet werden, dass der Biber über die gesamte Breite der Einlauföffnung mit der Elektrode in Kontakt treten kann und die Wahrscheinlichkeit, dass der Biber dem Stromstoß ausgesetzt wird, sehr hoch ist. Darüber hinaus kann eine solche Abdeckung die Möglichkeit bieten, dass die Öffnung nicht durch sonstige Teile wie zum Beispiel bei Sturm herumfliegende Äste oder dergleichen mit der Zeit verstopft wird.
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Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Biber mit der Abdeckung und somit mit der damit verbunden Elektrode in Kontakt gerät, kann der Abstand von der Abdeckung zur Einlauföffnung entsprechend in einem Bereich von 10 cm bis 40 cm, vorzugsweise von 20 cm bis 30 cm zwischen dem Rand der Einlauföffnung der Abdeckung betragen. Somit kann Wasser in die Einlauföffnung gelangen, auch ohne, dass sich mit der Zeit Äste oder anderes Material dort ansetzen. Vor allem aber kann der Biber in diesen Bereich eindringen, wird aber aufgrund dieser Dimensionen sicher die Abdeckung bzw. die entsprechende Elektrode sodann auch berühren.
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Als Spannungsquelle kommt bei einer Ausführungsvariante der Erfindung zum Beispiel eine Batterie, etwa auch eine Weidezaunbatterie in Betracht, die entsprechend an beiden Elektroden angeschlossen wird. Eine Batterie besitzt grundsätzlich den Vorteil, dass sie eine separate, netzunabhängige Spannungsquelle darstellt, die auch weit weg von jeglicher Infrastruktur eingesetzt werden kann. Sie ist in der Regel portabel und kann auch einfach ausgetauscht wird. Ferner kann es sich anbieten, zum Beispiel eine Weidezaunbatterie oder dergleichen zu diesem Zweck einzusetzen.
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Je nach Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Abdeckung eine Überdachung der Einlauföffnung darstellen. Sie kann grundsätzlich auch als Gitter ausgebildet sein und jeder Position auch wasserdurchlässig sein. Denkbar ist auch, dass sie aus einer ebenen Fläche zumindest teilweise besteht bzw. eine Schürze umfasst, die zur Einlauföffnung hin geneigt ist. Die Schürze bietet insbesondere den Vorteil, dass gerade im Randbereich die Abdeckung über die Schürze noch näher an den Einlaufbereich bzw. die Einlauföffnung herankommen kann, sodass die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass der Biber eine Verbindung zwischen den Elektroden herstellt und ein Stromstoß erhält.
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Die zweite Elektrode kann in vorteilhafter Weise im Wasser des Bibergewässers angebracht sein, d.h. das Wasser im Bibergewässer stellt gewissermaßen selbst wiederum eine Elektrode dar. Hierdurch wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Biber einen Stromstoß erhält deutlich erhöht, da er praktisch permanent mit dem Wasser in Kontakt steht.
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Die Einlauföffnung und der sich anschließende Teil der Wasserleitung können grundsätzlich verschieden ausgerichtet sein. Insbesondere ist es vorteilhaft, die Fläche der Einlauföffnung der Überlaufvorrichtung gemäß einer entsprechenden Variante der Erfindung horizontal anzuordnen, sodass die Wasserleitung in diesem Bereich entsprechend senkrecht zur Wasseroberfläche stehen kann. Somit kann in vorteilhafter Weise das Wasser von allen Seiten der Einlauföffnung grundsätzlich einströmen, d.h., wenn der Wasserspiegel ansteigt, kann auch vergleichsweise viel Wasser gleichzeitig von allen Seiten in die Einlauföffnung fließen. Denkbar ist grundsätzlich auch, die Wasserleitung so anzuordnen, dass die Einlauföffnung schräg über der Wasseroberfläche steht. In diesem Fall wird beim Ansteigen des Wasserspiegels zunächst nicht die gesamte Fläche der Einlauföffnung genutzt.
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Darüber hinaus kann sich eine horizontale Anordnung der Einlauföffnungsfläche dadurch auszeichnen, dass eine entsprechende Überdachung mit konstanten Abstand zu Einlauföffnung einfacher, nämlich parallel zur Oberfläche angeordnet werden kann. Bei einer vertikalen Anordnung wäre auch die Gefahr unter Umständen größer, dass der Biber von unten in die Wasserleitung gelangt, ohne mit beiden Elektroden in Kontakt zu kommen. Außerdem ist damit zu rechnen, dass eine schräg verlaufende Wasserleitung möglicherweise auch leichter verstopft, da sich im unteren Bereich vergleichsweise schnell im Wasser treibendes Material ansammeln kann.
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Insbesondere kann bei einer Ausführungsform der Erfindung die Abdeckung als Aufnahme bzw. zur Halterung für die Spannungsquelle (z.B. die Batterie) genutzt werden. Die Abdeckung kann so angeordnet sein, dass diese (in Bezug zu den restlichen Teilen der Vorrichtung) den größten Abstand zur Wasseroberfläche besitzt. Somit kann die Gefahr von Kurzschlüssen vermieden werden. Erst das Eindringen des Bibers in diesen Bereich schließt den Stromkreis. Darüber hinaus steht die Überdachung selbst in der Regel nicht permanent im Wasser. Alle Befestigungen oder Stützen der Überdachung in Bezug auf die Wasserleitung können grundsätzlich aus elektrisch nicht leitendem Material hergestellt sein, sodass auch hierdurch kein Kurzschluss entsteht, selbst dann, wenn die Abdeckung bzw. Überdachung selbst zum Beispiel aus einem leitenden Blech besteht. Aufgrund ihrer Größe und des Abstands von der Wasseroberfläche eignet sich die Überdachung / Abdeckung jedoch sehr gut, um die Spannungsquelle/Batterie vom Wasser beanstandet zu lagern.
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Es kann eine eigene Halterungsvorrichtung vorgesehen sein, damit die Batterie bzw. die Spannungsquelle auch bei ungünstigen Wetterlagen (zum Beispiel bei Starkwind) fest auf der Vorrichtung stehen bleibt. Gegebenenfalls kann auch ein Schutz für die Spannungsquelle zusätzlich vorgesehen sein. Damit Treibholz, Algen, Wasserpflanzen oder sonstiges Material nicht so leicht in den Einlaufbereich des Rohres gelangen und diesen zusetzen können, kann bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung eine Anschwemmschutzvorrichtung vorgesehen sein, die insbesondere die Einlauföffnung kragenartig umgibt. Durch diese Maßnahme bleibt etwaiges Treibholz oder sonstiges Material an diesem Kragen hängen und gelangt nicht unmittelbar in die Einlauföffnung. Gegebenenfalls kann dieses Material somit auch leichter bei Bedarf von außen mit einem Stock, einem Köcher oder dergleichen entfernt werden, ohne dass das Material aus der Wasserleitung selbst herausgeholt werden muss. Dies erleichtert folglich auch die Wartung der entsprechenden Überlaufvorrichtung. Steigt der Wasserspiegel wiederum, so kann dennoch das Wasser in die Einlauföffnung eindringen, denn die Anschwemmvorrichtung bildet keine Barriere im Sinne eines Staudamms um die Einlauföffnung. Z.B. kann die kragenförmige Anschwemmschutzvorrichtung die Einlauföffnung in einem gewissen Abstand, gehalten von einzelnen, radial verlaufenden Streben, umgeben, sodass nur an der Wasseroberfläche treibendes Material hängen bleibt, das Wasser aber ohne Weiteres in die Einlauföffnung gelangt. Denkbar ist auch der Einsatz eines Gitters als Anschwemmschutzvorrichtung. Daher ist auch die Gefahr einer Verstopfung zumindest geringer.
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Gleichzeitig kann bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung die Anschwemmschutzvorrichtung in vorteilhafter Weise aus einem elektrisch leitfähigen Material bestehen und somit die zweite Elektrode ausbilden. Ein Pol der Spannungsquelle wird dann mit der Anschwemmschutzvorrichtung verbunden. Da die Anschwemmschutzvorrichtung so angeordnet ist, dass sie in der Regel stets mit dem Wasser in Kontakt ist, kann somit auf einfache und zuverlässige Weise ein Kontakt zum Wasser hergestellt werden. Umgibt die Anschwemmschutzvorrichtung zusätzlich noch die Einlauföffnung, so besteht auch die Möglichkeit, dass der Biber unmittelbar mit der Anschwemmschutzvorrichtung als Elektrode und einer weiteren Elektrode, die beispielsweise mit der Überdachung verbunden ist, in Kontakt kommt.
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Für den Ablauf des Wassers sind verschiedene geometrische Varianten denkbar. Zum einen kann die entsprechende Wasserleitung schräg gestellt werden, sodass das Wasser dem Gefälle folgend abläuft. Gleichfalls kann die Wasserleitung aber auch zum Beispiel einen vertikalen Abschnitt aufweisen, sodass dieser erste Teil des Abschnitts wie ein Fallrohr wirkt. Ein zweiter Teil des Abschnitts kann dann auch auf niedrigerem Niveau parallel zur Wasseroberfläche beziehungsweise mit leichtem Gefälle oder im Wesentlichen parallel zum Boden aus dem Bibergewässer herausführen. Beispielsweise kann die Wasserleitung so angeordnet sein, dass ein Teil am Boden des Gewässers durch den Damm hindurch nach außen geführt wird und das übergelaufene Wasser hierum zum Ablaufbereich hin abfließen kann.
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Im Bibergewässer wiederum kann die Überlaufvorrichtung gehalten bzw. verankert werden, damit sie ohne Beeinträchtigung ihrer Funktionstüchtigkeit äußeren Einflüssen standhält. Zu diesem Zweck können zum Beispiel seitliche Stelzen angeordnet sein, mit denen sich die Überlaufvorrichtung am Boden abstützt. Gleichzeitig kann eine derartige Halterungsvorrichtung dazu verwendet werden, einen Abschnitt der Überlaufvorrichtung bzw. der Wasserleitung, insbesondere den senkrecht verlaufenden Teil der Wasserleitung, bei dem die Einlauföffnung horizontal zur Wasseroberfläche verläuft, zu verkippen. Durch eine seitliche Verkippung kann sodann in einfacher Weise die Einlaufhöhe variiert werden, wenn der Gewässerstand entsprechend, zum Beispiel je nach Jahreszeit, sich verändert. Dies ermöglicht ein einfaches Umrüsten der Überlaufvorrichtung an veränderte Bedingungen und verhindert, dass die Wasserleitung der Überlaufvorrichtung zum Beispiel aufwendig gekürzt werden muss. Außerdem kann eine derartige Anpassung auch wieder rückgängig gemacht werden, indem der entsprechende Teil der Wasserleitung wieder aufgerichtet wird.
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Denkbar ist grundsätzlich auch, dass der erste, insbesondere senkrecht zur Wasseroberfläche ausgerichtete Abschnitt in der Länge verstellbar, zum Beispiel teleskopierbar ausgebildet ist, um die Einlaufhöhe einstellen zu können. Dies besitzt den Vorteil, dass die Einlauföffnung stets an der gleichen Stelle und mit der gleichen Ausrichtung bleiben kann. Diese Maßnahme erweist sich als vorteilhaft, wenn z.B. die Abmessungen des Bibergewässers ein Verkippen der Wasserleitung zum Anpassen an den Wasserpegelstand kaum ermöglichen werden. Andererseits wiederum ist eine teleskopierbare Wasserleitung in der Regel teurer als eine einfache Wasserleitung.
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Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßes Überlaufsystem zur Anordnung in einem Bibergewässer, das durch einen Biberdamm aufgestaut ist dadurch aus, dass eine Überlaufvorrichtung gemäß der Erfindung bzw. gemäß einem der Ausführungsbeispiele vorgesehen ist. Des Weiteren kann diese Vorrichtung jedoch auch durch eine zweite Überlaufvorrichtung zur Bereitstellung einer Wasserleitung durch den Biberdamm hindurch ergänzt werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein Rohr handeln, das schräg mit einem gewissen Gefälle in den Biberdamm integriert wird. Auch wenn grundsätzlich die Gefahr besteht, dass diese zweite Vorrichtung ohne weitere Biberabwehr sehr schnell von den Tieren verbaut wird, bietet sie dennoch ein zusätzliches Maß an Sicherheit. Gegebenenfalls kann eine derartige Vorrichtung zusätzlich durch ein entsprechendes Biberabwehrsystem gemäß der Erfindung ergänzt werden.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt wird nachstehend unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung einer Überlaufvorrichtung gemäß der Erfindung in Schrägansicht,
- 2: eine schematische Darstellung der Überlaufvorrichtung aus 1 in Seitenansicht,
- 3: eine schematische Darstellung der Überlaufvorrichtung aus den 1 und 2 mit zusätzlichem L-förmigem Rohr als Wasserleitung, sowie
- 4: einen schematischen Schnitt durch ein Bibergewässer mit einer Überlaufvorrichtung gemäß 3 (bzw. 1 und 2).
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1 zeigt eine Überlaufvorrichtung 1 mit einer Wasserleitung 2 in Form eines Rohrstückes, wobei das Rohrstück eine Einlauföffnung 3 aufweist, welche sich dadurch auszeichnet, dass eine Biberabwehrvorrichtung 4 vorgesehen ist. Diese wiederum sieht oberhalb der Einlauföffnung 3 eine Abdeckung bzw. Überdachung 5 vor, die seitlich mit einer Schürze 6 ausgestattet ist. Auf dieser Überdachung bzw. Abdeckung ist eine Batterie 7 angebracht. Die Abdeckung 5 einschließlich der Schürze 6 ist aus Edelstahl gefertigt und somit elektrisch leitend. Einer der beiden Pole der Batterie 7, hier der rechte Pol in 1, wird mit der Abdeckung 5 und somit auch der Schürze 6 aus Edelstahl verbunden. Der linke Pol, der geerdet werden kann, wird mit der Anschwemmschutzvorrichtung 8 verbunden, die als Edelstahlkragen und somit ebenfalls aus elektrisch leitfähigem Material bestehend die Einlauföffnung 3 umgibt. Ist der Wasserspiegel in Höhe der Einlauföffnung, kann durch die Höhe des Kragens 8 kein Material in die Einlauföffnung gelangen. Die Einlauföffnung 8 aber wiederum steht in Kontakt mit dem Wasser, sodass der Biber permanent auch mit einem Pol der Spannungsquelle verbunden ist.
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Das Wasser wird durch den Kragen der Anschwemmschutzvorrichtung 8 nicht abgehalten, denn diese wird nur über radiale Streben von der Wasserleitung 2 beabstandet gehalten, d.h. von unten kann das Wasser ungehindert nachströmen.
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Die Stützen 9, welche die Abdeckung 5 mit der Wasserleitung 2 verbinden und diese darauf über der Einlauföffnung 3 abstützen, sind aus einem nicht leitfähigem Material, zum Beispiel aus einem Kunststoff, gefertigt, damit die beiden Pole der Spannungsquelle 7 nicht kurzgeschlossen werden. Der Abstand zwischen Abdeckung 5 bzw. Schürze 6 zur Einlauföffnung 3 bzw. zur Anschwemmschutzvorrichtung 8 beträgt ca. 30 cm, sodass der Biber auch sicher in Kontakt mit beiden Elektroden kommt.
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Eine entsprechende seitliche Darstellung ist in 2 gezeigt. Zudem sind seitliche Abstützvorrichtungen 10 in Form von Stützen vorgesehen, die verkippt werden können, sodass das Rohr insgesamt verkippt werden kann.
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3 zeigt die gleiche Überlaufvorrichtung 1, die auch in den 1 und 2 dargestellt und beschrieben ist. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Wasserleitung 2 verlängert wurde, und zwar ergänzt um einen weiteren, in vertikaler Richtung angeordneten Abschnitt 2A, der L-förmig in einen weiteren Abschnitt 2B übergeht, welcher wiederum im Wesentlichen horizontal oder mit leichter Neigung verlaufen kann.
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Diese Anordnung aus 3 wird zum Beispiel eingesetzt als Überlaufsystem 11 gemäß 4. Dieses Überlaufsystem 11 umfasst zunächst die Überlaufvorrichtung 1, und zwar mit einer Wasserleitung 2 mit einem vertikal angeordneten Wasserleitungsabschnitt 2A und einem horizontal verlaufenden Wasserleitungsabschnitt 2B. Diese Vorrichtung 1 wird gem. 3 in einem Bibergewässer WG platziert. Das Bibergewässer wird einerseits begrenzt durch den Uferbereich U, andererseits aber auch durch den Biberdamm D. Der Biberdamm D staut das Gewässer BG auf, damit der Eingang E in den Kessel W des Baus unterhalb der Wasserlinie P liegt. Der Baueingang E führt also zum Wohnkessel W.
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Wie in 4 dargestellt, ist auf der rechten Seite des Dammes D kein Wasser mehr aufgestaut. Steigt der Wasserpegel P an (z.B. durch Regen), so kann das Wasser in die Einlassöffnung 3 laufen und gelangt durch die Wasserleitung 2 in den Ablaufbereich B. Außerdem ist noch eine zweite Überlaufvorrichtung 21 in Form eines einfachen Rohres vorgesehen, das den Damm D durchsetzt. Dieses Rohr D ist zum Ablaufbereich B hin geneigt, seine Einlauföffnung 23 ist aber wiederum so angeordnet, dass bei steigendem Wasserpegel P das Wasser in das Rohr 21 eindringen und entsprechend dem Gefälle in den Ablaufbereich B laufen kann. Durch diese Maßnahme wird eine zusätzliche Sicherheit erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Überlaufvorrichtung
- 2
- Wasserleitung
- 2A
- Wasserleitungsabschnitt
- 2B
- Wasserleitungsabschnitt
- 3
- Einlauföffnung
- 4
- Biberabwehrvorrichtung
- 5
- Überdachung
- 6
- Schürze
- 7
- Batterie
- 8
- Anschwemmschutzvorrichtung
- 9
- Stütze (für Überdachung)
- 10
- Abstützvorrichtung (für die Gesamtvorrichtung)
- 11
- Überlaufsystem
- 21
- Überlaufrohr
- 23
- Einlauföffnung
- B
- Ablaufbereich
- BG
- Bibergewässer
- D
- Biberdamm
- E
- Baueingang
- P
- Wasserpegel
- U
- Uferbereich
- W
- Wohnkessel