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Stand der Technik
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Kräuter, Tabak und Cannabis Grinder im Allgemeinen sind zylindrische Geräte welche zumeist aus zwei, drei oder vier Teilen bestehen. Die beiden oberen Teile ergeben zusammen die Mahlkammer. Das obere als auch das untere Teil der Mahlkammer, beide weisen eine vertikale Verzahnung auf, werden im Bezug zueinander in die Gegenrichtung verdreht. Dabei wird das Mahlgut zermahlen, beziehungsweiße zerrissen. Üblicherweise bestehen diese Grinder aus Kunststoff, Metall (vor allem Aluminium) oder aus Holz und können manuell oder elektrisch angetrieben werden. Diese werden verwendet um getrocknete Rohstoffe wie Cannabis, Kräuter und Gewürze zu zerkleinern. Die Haupteinsatzgebiete sind dabei das Kochen und Rauchen bzw. Vaporisieren der Kräuter.
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Problemstellung und Lösungsansatz
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Im Patent Nummer
US2016/0100715 A1 wird ein Grinder beschrieben, welcher durch mehrere Verschraubungen ein modulares System ergibt. Durch das Wechseln zweier Grindplatteneinsätze kann ein inhomogenes eher grobes Mahlgut und ein inhomogenes eher feineres Mahlgut erzeugt werden. Der grobe Mahlgrad liefert das handelsübliche Ergebnis. Der feine Grindplatteneinsatz verfehlt aber seinen Zweck. Die kleineren Löcher in der Platte verstopfen, da keine vertikale Kraftkomponente das Mahlgut durch diese drückt.
Handelsübliche Grinder liefern, aufgrund ihres Funktionsprinzips, nur ein, sehr inhomogenes, Mahlgut. Das Mahlgut beinhaltet sehr kleine aber auch sehr große, grobe Partikel vom Ausgangsmaterial. Dadurch wird das Einsatzgebiet dieser Grinder limitiert. Beim Kochen und beim Vaporisieren ist ausschließlich ein feines homogenes Endprodukt gewünscht.
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Diese Probleme werden mit den in den Schutzansprüchen 2. und 5. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass der Endnutzer zwischen mindestens zwei verschiedenen homogenen Mahlgraden wählen kann. Durch das Auswechseln der Reibelemente, welche magnetisch und mit einer Rotationssicherung versehen sind, kann der gewünschte Mahlgrad unkompliziert vom Nutzer eingestellt werden. Somit ist gewährleistet, dass der Mahlgrad so eingestellt werden kann, dass auch beim Kochen und Vaporisieren alle Anforderungen an das Endprodukt erfüllt werden. Da bei diesem System auch eine vertikale Kraftkomponente vorhanden ist, verstopfen die feineren Reibelemente nicht. Da die Erfindung nicht ein zerreisenden System, sondern vielmehr ein schneidendes System darstellt, ist ein homogenes Mahlgut das Ergebnis.
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Ein weiterer Nachteil üblicher Grinder ist, dass sie, aufgrund Ihrer oft spitzigen Verzahnung, welche bei der Bedienung sehr nahe aneinander vorbeilaufen, Metallpartikel in das Mahlgut beifügen. Dieser Metallabrieb ist für den Endnutzer gesundheitsgefährdend.
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Dieses Problem wird mit den im den Schutzansprüchen 1., 2. und 3. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass keine Metallpartikel im Mahlgut des Endnutzers landen. Das Verzichten einer Verzahnung verhindert einen gesundheitsgefährdenden Metallabrieb. Der Ausgangsstoff wird durch Druck und Rotation durch die scharfen Reibelemente befördert. Da hier kein Metall auf Metall „reibt“ entstehen erst gar keine Metallpartikel.
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Im Allgemeinen zerreißen beziehungsweise zermahlen Grinder das Ausgangsmaterial Cannabis. Das Ausgangsmaterial wird dadurch „beschädigt“ und verliert an Wirkung.
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Dieses Problem wird mit den in den Schutzansprüchen 3. und 5. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Diese Erfindung ermöglicht es, die Cannabisblüte schonend zu dem gewünschten Mahlgut zu verarbeiten. Da ein schneidendes System zum Einsatz kommt, werden die Cannabis Trichome nicht wie bei handelsüblichen Grindern durch den Zermahl-Prozess zerstört, sondern werden schonend im Mahlgut gewonnen. Die Folge ist, dass Cannabis seine positive medizinische Wirkung beibehält.
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Ein weiteres Problem üblicher Grinder ist, dass aufgrund der fehlenden vertikalen Kraft, nicht das ganze Mahlgut durch die Löcher der Mahlkammer in die Auffangkammer gelangt.
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Dieses Problem wird mit den in den Schutzansprüchen 3., 5. und 6. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Diese Erfindung ermöglicht es das Ausgangsmaterial nahezu restlos, ohne zu verstopfen, in das gewünschte Mahlgut zu verwandeln. Der Ausgangsstoff wird durch Druck und Rotation durch die scharfen Reibelemente befördert. Das Oberteil drückt dabei das Ausgangsmaterial vertikal in die Schneidelemente. Durch den direkten Kontakt (Oberteil zu Reibelement) und die Rotation des Oberteils, welches ein spezielles Muster an der Unterseite aufweist, wird der Rohstoff restlos durch die Schneidelemente in das Aufbewahrungsgefäß geführt.
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Desweitern lassen sich handelsübliche Grinder nur sehr schwer reinigen. Durch die enge Verzahnung kann der Endnutzer nur sehr schwer alle Reste des Rohstoffes entfernen.
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Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch 2. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass der Benutzer den Grinder einfach reinigen kann. Die Reibelemente sind einfach aus dem Mittelteil entnehmbar und bilden eine ebene Fläche. Dadurch ist eine Reinigung ohne großen Aufwand durchführbar.
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Außerdem, muss ein Grinder gewisse ergonomische Bedürfnisse erfüllen, um beim Endkunden akzeptiert zu werden. Dabei ist ausschlaggebend, dass der Grinder leicht, unkompliziert und schnell bedient und zusammen- und auseinandergebaut werden kann. Ein weiteres Kriterium an die Ergonomie ist die Aufbewahrung des Mahlgutes. Es besteht das Bedürfnis, das Mahlgut luftdicht und vor Sonneneinstrahlung geschützt, unkompliziert aufzubewahren. Handelsübliche Grinder können diese Bedürfnisse nicht vollkommen erfüllen. Entweder bestehen sie nur aus zwei Teilen, welche die Mahlkammer ergeben und haben keine Aufbewahrungsmöglichkeit, oder sie bestehen aus mehreren Teilen die zumeist verschraubt sind.
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Dieses Problem wird mit den in den Schutzansprüchen 1., 2., 4., 7., und 8. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Durch diese Erfindung werden die ergonomischen Anforderungen des Endnutzers erfüllt. Zu einem ist das Grindersystem sehr schnell zusammen- und auseinandergebaut, da Silikonlippendichtungen anstatt Schraubverschlüsse zum Einsatz kommen. Der Wechsel der unterschiedlichen Reibelemente, welche mindestens ein feines und ein gröberes Mahlgut erzeugen, geht aufgrund des Magnetverschlusses, schnell und unkompliziert von statten. Zum anderen wird das Mahlgut in ein Behältnis, vorzugsweiße aus abgedunkeltem Glas mit UV-Schutz, aufgefangen, welches vom Grindersystem einfach abgenommen werden kann und mit einem Deckel, vorzugsweiße aus Holz mit einer Dichtung, luftdicht verschlossen werden kann. Schließlich sind handelsübliche Grinder schwer und nur mit geringen Mengen befüllbar. Der Endnutzer muss den Rohstoff so in die Mahlkammer platzieren, dass er nicht zu großen Teilen oder komplett verloren geht.
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Dieses Problem wird mit den in den Schutzansprüchen 2. und 3. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Durch diese Erfindung wird das Befüllen, auch größerer Mengen, des Rohstoffes deutlich erleichtert. Das Mittelteil des Grindersystems, welches einen umgedrehten hohlen Kegelstumpf ergibt, kann ohne Probleme mit dem zu mahlenden Gut befüllt werden.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 12 erläutert.
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Es zeigen:
- 1: Explosionsdarstellung Grindersystem 1
- 2: Explosionsdarstellung Grindersystem 2
- 3: Explosionsdarstellung Behälter mit Behälterdeckel und Dichtung
- 4: Schnittansicht Behälter mit Behälterdeckel und Dichtung
- 5: Oberteil mit Muster
- 6: Mittelteil
- 7: Reibelement
- 8: Oberes Mahlelement
- 9: Unteres Mahlelement
- 10: Schnittansicht Grindersystem mit geringsten Volumen der Mahlkammer
- 11: Schnittansicht Grindersystem mit Hälfte des Volumens der Mahlkammer
- 12: Schnittansicht Grindersystem mit maximalen Volumen der Mahlkammer
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In den Figuren ist das Grindersystem mit Deckel (1), Dichtring (2), Oberteil (3), Reibelement (4), Magnete (5), Mittelteil (6), Dichtelement (7), Behälter (8), Behälterdeckel (9) und Dichtelement Behälterdeckel (10) dargestellt.
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Im folgendem werden unter dem Begriff Ausgangsmaterial die Rohstoffe Cannabis, Tabak (Heil-) Kräuter und Gewürze zusammengefasst.
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Der Deckel (1) wird vorzugsweiße aus Aluminium, Titan, Edelstahl, Keramik oder dergleichen gefertigt und sitzt auf dem Oberteil (3), welches vorzugsweiße aus Holz, Metall oder dergleichen gefertigt wird. Das Oberteil (3) weist eine Aushöhlung (31) auf, welche für das Aufbewahren und Wiederbefüllen des zu mahlenden Ausgangstoffes dient und ist mit einer außenliegenden Nut (32) im oberen Drittel versehen. In der Nut (32) befindet sich ein Dichtring (2), welcher im Zusammenspiel mit dem Deckel (1) die Aushöhlung (31) des Oberteils (3) luftdicht und geruchsdicht verschließt und die Übertragung des Drehmomentes von Deckel (1) auf das Oberteil (3) erlaubt und somit diese Elemente verbindet. Am Boden des Oberteils (3) befindet sich ein Muster (33). Der Deckel (1) zusammen mit dem Oberteil (3) und dem Dichtring (2) ergeben das obere Mahlelement (A). Das untere Mahlelement (B) besteht aus dem Mittelteil (6), ebenfalls vorzugsweiße aus Holz, mindestens zwei Magneten (5), einem der auswechselbaren Reibelemente (4), mindestens aber zwei, welche vorzugsweise aus dünnem ferromagnetischen Edelstahl oder Titan gefertigt werden, und einem Dichtelement (7) oder dergleichen. Das Mittelteil (6) ist dabei das Hauptelement des unteren Mahlelementes (B). Die Mahlkammer (C) wird durch die Aushöhlung (62) des Mittelteil (6), welche einen umgedrehten hohlen Kegelstumpf oder ähnliches ergibt, durch das Reibelement (4), welches die untere Begrenzung der Mahlkammer (C) darstellt, und dem Muster (33) des Oberteils (3), welches die obere Begrenzung der Mahlkammer (C) ist, gebildet. Das Reibelement (4) ist mit nach unten gebogenen Laschen (41) versehen. Die Laschen (41) dienen als Rotationsschutz und sind in den Bohrungen (64) des Mittelteils (6) verortet. Die Magnete (5) befinden sich in den Bohrungen (63) des Mittelteils (6). Die Magnete (5) dienen zur Sicherung des Reibelementes (4) in der Vertikalen (Z-Achse). Die austauschbaren Reibelemente (4) haben zueinander unterschiedlich große Lochbildmuster (42). Die Größe des Lochbildmusters (42) bestimmt die Größe des Mahlgutes, das heißt, dass durch das Wechseln der Reibelemente (4) mühelos der gewünschte Mahlgrad eingestellt werden kann (mindestens aber zwei). Somit eignet sich das Mahlgut nicht nur für das Rauchen, sondern kann auch für die deutlich gesünderen Konsumvarianten wie dem Essen und dem Vaporisieren eingesetzt werden. Das Lochbildmuster (42) wird aus vielen gleichgroßen Ausklinkungen (43) gebildet. Die Ausklinkungen (43) hinterlassen scharfe Schnittkanten, welche das schonende und gleichmäßige Verarbeiten des Ausgangsmaterials gewährleisten. Die Ausklinkungen (43) können in Form von Drei-, Vier-, Fünf-, oder Mehrecken, sowie von Kreisformen, Ovalen, oder ähnliche geometrische Formen bestehen. Des Weiteren befindet sich in der außenliegenden Nut (61) des Mittelteiles (6) das Dichtelement (7). Unterhalb des Mittelteils (6) befindet sich der Behälter (8). Dieser besteht aus Glas, Keramik, oder dergleichen und ist mithilfe des Dichtelementes (7) mit dem Mittelteil (6) verbunden. Der Behälter (8) kann jederzeit vom Mittelteil (6) getrennt werden und mit einem Behälterdeckel (9) mit Dichtelement Behälterdeckel (10) luftdicht verschlossen werden. Das Dichtelement Behälterdeckel (10) liegt in der Nut (91) des Behälterdeckels (9) und dient als Luftdichter Verschluss.
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Das Ausgangsmaterial kann aus der Aushöhlung (31) des Oberteils (3) entnommen werden und wird auf das Reibelement (4) in das untere Mahlelement (B) gelegt.
Das obere Mahlelement (A) wird in das untere Mahlelement (B) platziert. Durch eine händische Drehbewegung mit Druck des oberen Mahlelementes (A) auf das untere Mahlelement (B), wird das Ausgangsmaterial durch das Lochbildmuster (42) des Reibelementes zerrieben und fällt zerkleinert in den Behälter (8). Das Muster (33) des Oberteils (3) ist für die Mitnahme des Ausgangsmaterials verantwortlich und führt dieses somit über die Reibelemente (4). Dadurch wird das Ausgangsmaterial schonend und vollständig zu dem gewünschten Mahlgrad verarbeitet. Der Mahlgrad kann durch Wechseln des Reibelementes (4) entsprechend geändert werden. Es kann ein sehr feiner bis hin zu einem sehr groben Mahlgrad mit dem Wechsel der Reibelemente (4) erzielt werden. Ist der Mahlvorgang abgeschlossen, kann der Behälter (8) von dem Mittelteil (6) abgenommen werden und mit dem Behälterdeckel (9) luftdicht verschlossen werden. Der Behälter (8) dient sowohl als Auffangbehälter als auch als Aufbewahrungsbehälter. Dadurch wird dem Endnutzer ermöglicht, einfach eine Sammlung mit mehreren verschiedenen Behältern (8) mit Behälterdeckel (9) aufzubauen.
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Das ganze Grindersystem ist dabei von der Größe so ausgelegt, dass es den ergonomischen Bedürfnissen einer manuellen Bedienung mit Händen entspricht. Das System kann also im allen Größen vorkommen, welche diese Anforderungen noch erfüllen.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Deckel
- (2)
- Dichtring
- (3)
- Oberteil
- (4)
- Reibeelement
- (5)
- Magnete
- (6)
- Mittelteil
- (7)
- Dichtelement
- (8)
- Behälter
- (9)
- Behälterdeckel
- (10)
- Dichtelement Behälterdeckel
- (11)
- Bohrung Deckel
- (31)
- Aushöhlung Oberteil
- (32)
- Nut Oberteil
- (33)
- Muster Oberteil
- (41)
- Laschen Reibelement
- (42)
- Lochbildmuster
- (43)
- Ausklinkung Reibelement
- (61)
- Außennut Mittelteil
- (62)
- Aushöhlung Mittelteil
- (63)
- Bohrungen Magnete Mittelteil
- (64)
- Bohrungen Reibelement Mittelteil
- (91)
- Außennut Behälterdeckel
- (A)
- Oberes Mahlelement
- (B)
- Unteres Mahlelement
- (C)
- Mahlkammer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2016/0100715 A1 [0002]