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Die Erfindung betrifft einen Türflügel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Türflügel sind Bestandteil von Türen, die allgemein Gebäudeöffnungen von Gebäuden abschließen. Spezifisch bilden Türen der in Rede stehenden Art Abgrenzungen zwischen dem Innenbereich eines Gebäudes und dem Außenbereich. Demzufolge ist die Außenseite einer solchen Tür erheblich unterschiedlichen Außentemperaturen ausgesetzt. Ein wesentliches Problem derartiger Türen besteht darin, dass sich an den Türflügeln, bedingt durch die temperaturabhängigen Materialausdehnungen, deren Komponenten verziehen können, so dass die Tür nur schwer oder im Grenzfall überhaupt nicht mehr geschlossen werden kann.
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Ein Beispiel für eine derartige Tür ist eine Eingangstür eines Gebäudes, die einen Türflügel aufweist, der eine von einem Profil umrahmte Türfüllung aufweist, wobei die Türfüllung eine Außenplatte und eine Innenplatte mit einer dazwischen liegenden Hartschaumplatte aufweist.
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Es ist bekannt, bei einem derartigen Türflügel das die Türfüllung umgebende Profil derart auszubilden, dass dieses ein metallisches Außenprofil und ein metallisches Innenprofil aufweist, die nur durch Kunststoffstege, insbesondere Polyamidstege, getrennt sind. Durch diese Stege erfolgt eine thermische Trennung des dem Außenbereich ausgesetzten Außenprofils und des Innenprofils. Damit werden temperaturbedingte Dimensionsänderungen der Außenplatte nicht oder nur geringfügig auf das Innenprofil übertragen.
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Es hat sich gezeigt, dass diese Maßnahme zur Vermeidung von temperaturbedingten Verzügen des Türflügels unzureichend ist, das heißt ein durch derartige Verzüge bedingtes Klemmen der Tür kann nicht vermieden werden.
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Dies beruht darauf, dass die Außenplatte der Füllung der Außentemperatur ausgesetzt ist. Dabei tritt, insbesondere wenn die Außenplatte aus einem metallischen Werkstoff wie Aluminium besteht, ein sehr starkes Aufheizen oder Abkühlen der Außenplatte auf. Typischerweise kann die Temperatur der Außenplatte je nach Außentemperatur von –10 °C bis +80 °C betragen. Bedingt durch diese großen Differenzen der Temperatur der Außenplatte verzieht sich diese stark, wobei diese Dimensionsänderung der Außenplatte über die starre Hartschaumplatte auf die Innenplatte übertragen wird. Damit verzieht sich die gesamte Türfüllung des Türflügels, was zu einem unerwünschten Klemmen der Tür führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türflügel für eine Tür bereitzustellen, mit dem auch bei großen Schwankungen der Umgebungstemperatur ein Klemmen der Tür vermieden wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft einen Türflügel mit einer Türfüllung. Die Türfüllung weist eine Innenplatte und eine Außenplatte auf, die durch eine Schaumstoffschicht mechanisch und thermisch entkoppelt sind.
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Mit der erfindungsgemäßen Türfüllung wird auf konstruktiv einfache Weise auch bei stark schwankenden Umgebungstemperaturen ein unerwünschtes Verziehen des Türflügels und ein dadurch bedingtes Verklemmen der Tür, zu welcher der erfindungsgemäße Türflügel gehört, vermieden.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht dabei darin, im Inneren der Türfüllung eine Schaumstoffschicht, das heißt eine flexible, nachgiebige und elastisch verformbare Schicht vorzusehen.
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Ändert sich dann, bedingt durch extreme Außentemperaturen die Dimension der Außenplatte in Form eines Einwölbens zur Innenseite der Türfüllung bei geringen, insbesondere negativen Außentemperaturen oder in Form eines Auswölbens bei besonders hohen Temperaturen, so wird diese Formänderung von der Schaumstoffschicht aufgrund ihrer flexiblen Verformbarkeit vollständig aufgenommen und nicht auf die Innenplatte übertragen. Zudem ist die Innenplatte durch die Schaumstoffschicht auch von der Außenplatte thermisch entkoppelt, das heißt ein starkes Abkühlen oder Aufheizen der Außenplatte wird nicht auf die Innenplatte übertragen. Damit bleibt die Innenplatte bei einer etwa konstanten Temperatur, insbesondere der Raumtemperatur eines Gebäudes, dessen Gebäudeöffnung mit der Tür verschlossen ist.
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Damit aber stellt die Schaumstoffschicht sicher, dass bei der Innenplatte weder bedingt durch Formänderungen der Außenplatte noch durch Temperatureffekte eine unerwünschte Verformung auftritt. Durch die so sichergestellte Formstabilität der Innenplatte werden Verzüge des Türflügels und ein dadurch bedingtes Verklemmen der Tür vermieden.
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Zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Schaumstoffschicht eignen sich generell Schaumstoffe aller Art. Besonders vorteilhaft besteht die Schaumstoffschicht aus einem Noppenschaum.
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Gemäß einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung erstreckt sich die Schaumstoffschicht zumindest annähernd über die gesamte Fläche der Türfüllung.
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Dabei ist die Schaumstoffschicht parallel zur Innenplatte und zur Außenplatte orientiert.
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Damit ist gewährleistet, dass die mechanische und thermische Entkopplungswirkung der Schaumstoffschicht über den gesamten Türfüllungsbereich lückenlos vorhanden ist. Um eine über die gesamte Fläche der Türfüllung gleichförmige thermische und mechanische Entkopplung zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, dass die Schaumstoffschicht eine homogene Dicke aufweist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung begrenzen die Innenplatte und die Außenplatte einen Innenraum der Türfüllung, wobei in diesem Innenraum zwei durch die Schaumstoffschicht getrennte Platten angeordnet sind.
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Dabei liegt eine Platte an der Innenseite der Innenplatte an und ist an dieser befestigt. Die andere Platte liegt an der Innenseite der Außenplatte an und ist an dieser befestigt.
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Sowohl die Innenplatte und die Außenplatte als auch die innenliegende Platten bilden massive, starre Elemente. Insbesondere sind die Außenplatten als Außenblech und die Innenplatten als Innenblech ausgebildet, wobei das Außenblech und das Innenblech aus Aluminium bestehen. Die Platten sind bevorzugt als Hartschaumplatten ausgebildet.
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Weiterhin ist die Türfüllung von einem Profil begrenzt, das am Rand der Türfüllung entlang dessen Umfangsumläuft.
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Dies bedeutet, dass bei extremen Umgebungstemperaturen nicht nur die Außenplatte sondern auch die daran, vorzugsweise durch Klebemittel, befestigte Platte verformt wird. Durch die Schaumstoffschicht erfolgt jedoch wiederum eine mechanische und thermische Entkopplung, so dass Verformungen der Außenplatte mit der daran befestigten Platte nicht auf die Innenplatte mit der daran befestigten Platte übertragen werden und zudem auch bei stark schwankenden Temperaturen der Außenplatte die Baueinheit, bestehend aus der Innenplatte mit der daran vorzugsweise durch Klebemittel befestigten Platte, auf konstanter Temperatur gehalten wird.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Dicken der Platten und der Schaumstoffschicht zumindest näherungsweise gleich sind.
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Generell ist die Türfüllung von einem Profil begrenzt, das am Rand der Türfüllung entlang dessen Umfang umläuft.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung liegt der Randbereich der Außenplatte auf der Außenseite des Profils auf und ist durch Klebemittel an dieser befestigt.
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Ebenso liegt der Randbereich der Innenplatte auf der Innenseite des Profils auf und ist durch Klebemittel an dieser befestigt.
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Vorteilhaft sind die das Profil und die Innenplatte oder Außenplatte verbindenden Klebemittel von einem doppelseitigen Klebeband gebildet.
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Die so ausgebildeten Klebemittel sorgen nicht nur für eine einfache zuverlässige Befestigung der Randbereiche der Innenplatte und Außenplatte am Profil, sondern bewirken zudem eine thermische Entkopplung zwischen Außenplatte und Profil einerseits und Innenplatte und Profil andererseits. Dadurch werden unerwünschte temperaturbedingte Verzüge des Türflügels weiter effizient vermieden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1: Schematische Darstellung einer Tür mit dem erfindungsgemäßen Türflügel.
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2: Schnittdarstellung eines Ausschnitts des Flügels gemäß 1.
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3: Schematische Darstellung der Verformung der Türfüllung gemäß 2 bei sehr niedrigen Außentemperaturen.
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4: Schematische Darstellung der Verformung der Türfüllung gemäß 2 bei sehr hohen Außentemperaturen.
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1 zeigt schematisch eine Tür 1, die im vorliegenden Fall als Eingangstür eines Gebäudes ausgebildet ist, so dass die Innenseite der Tür 1 einem Innenraum des Gebäudes zugewandt ist und die Außenseite der Tür 1 in Kontakt mit dem Außenbereich ist.
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Die Tür 1 weist in bekannter Weise einen in einem Türrahmen 2 schwenkbar gelagerten Türflügel 3 auf. An einem seitlichen Rand des Türflügels 3 sind Schwenklagerungen 4, insbesondere Rollenbänder vorgesehen, mit denen der Türflügel 3 schwenkbar am Türrahmen 2 gelagert ist. Weiterhin ist am Türflügel 3 ein Türgriff 5 vorgesehen.
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Der Türflügel 3 weist eine Türfüllung 6 auf, die von einem Profil 7 umgeben ist, das am Rand der Türfüllung 6 in deren Umfangsrichtung umläuft.
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2 zeigt in einer Detaildarstellung den Aufbau des erfindungsgemäßen Türflügels 3. Das die Türfüllung 6 umgebende Profil 7 besteht im vorliegenden Fall aus einem dem Außenbereich zugewandten Außenprofil 7a und einem dem Innenraum des Gebäudes zugewandten Innenprofil 7b. Das Außenprofil 7a und das Innenprofil 7b bestehen vorteilhaft aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere aus Aluminium. Um eine thermische Trennung des starken Temperaturschwankungen ausgesetzten Außenprofils 7a von dem typischerweise Raumtemperatur ausgesetzten Innenprofils 7b zu erzielen, sind das Innenprofil 7b und das Außenprofil 7a allein über Polyamidstege 8 verbunden.
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Das so gebildete Profil 7 ist von der Türfüllung 6 durch eine Montageschaumschicht 9 getrennt.
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Die Türfüllung 6 selbst weist zwei identische Platten, im vorliegenden Fall Hartschaumplatten 10a, 10b auf, die sich über die gesamte vom Profil 7 umschlossene Fläche der Türfüllung 6 erstrecken. Die Hartschaumplatten 10a, 10b sind identisch ausgebildet und weisen eine konstante Dicke auf.
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Die Außenseite der Türfüllung 6 ist von einer Außenplatte 11 gebildet, die im vorliegenden Fall von einem Außenblech, bestehend aus Aluminium, gebildet ist.
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Diese Außenplatte 11 ist an der ersten Hartschaumplatte 10a mittels eines Klebemittels fixiert. Im vorliegenden Fall ist als Klebemittel eine Klebeschicht 12, bestehend aus einem Zweikomponenten-Kleber, vorgesehen.
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Die Innenseite der Türfüllung 6 ist von einer Innenplatte 13 gebildet, die im vorliegenden Fall von einem Innenblech, bestehend aus Aluminium, gebildet ist.
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Diese Innenplatte 13 ist an der zweiten Hartschaumplatte 10b mittels eines weiteren Klebemittels, bestehend aus einem Klebefilm 14, einem sogenannten Quicktape, fixiert.
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Die Randbereiche der Außenplatte 11 gehen über den Bereich der Türfüllung 6 hinaus und liegen an der Außenseite des Außenprofils 7a an. Dort ist die Außenplatte 11 mittels Klebemitteln in Form von doppelseitigen Klebebändern 15 am Außenprofil 7a befestigt.
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Die Randbereiche der Innenplatte 13 gehen über den Bereich der Türfüllung 6 hinaus und liegen an der dieser zugewandten Außenseite des Innenprofils 7b an. Dort ist die Innenplatte 13 mittels Klebemitteln in Form von doppelseitigen Klebebändern 15 am Innenprofil 7b befestigt.
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Die so ausgebildete Außenplatte 11 und Innenplatte 13 decken das Profil 7 des Türflügels 3 ab, so dass dieses nicht sichtbar ist. Die Klebemittel in Form des doppelseitigen Klebebands 15 bewirken eine thermische Entkopplung der Außenplatte 11 beziehungsweise der Innenplatte 13 und dem Profil 7, was zu einer Verminderung der Gefahr von Verzügen des Türflügels 3 und einem dadurch bedingten Verklemmen der Tür 1 führt.
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Wie 2 zeigt, verlaufen die Hartschaumplatten 10a, 10b der Türfüllung 6 parallel in Abstand zueinander, wobei diese eine homogene Dicke aufweisen. Für eine mechanische und thermische Entkopplung der Außenplatte 11 und Innenplatte 13 ist der Zwischenraum zwischen den Hartschaumplatten 10a, 10b mit einer Schaumstoffschicht 16 gefüllt. Die Schaumstoffschicht 16 besteht allgemein aus einem flexiblen, elastisch verformbaren Schaumstoff, der wärmeisolierend ist oder wenigstens eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist.
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Die Schaumstoffschicht 16 ist im vorliegenden Fall von einem Noppenschaum gebildet. Die Schaumstoffschicht 16 erstreckt sich über die gesamte Fläche der Türfüllung 6, die vom Profil 7 und der angrenzenden Montageschaumschicht umschlossen wird. Die Dicke der Schaumstoffschicht 16 ist konstant und entspricht näherungsweise der Dicke der Hartschaumplatten 10a, 10b. Die Schaumstoffschicht 16 verläuft parallel zu den Hartschaumplatten 10a, 10b und der Außenplatte 11 beziehungsweise Innenplatte 13.
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Da die Außenplatte 11 den Außentemperaturen des Außenbereichs ausgesetzt ist, kann sich diese sehr stark, auf bis zu 80 °C aufheizen. Umgekehrt kühlt sich die Außenplatte 11 auf Temperaturen kleiner als 0 °C ab, wenn sehr geringe Außentemperaturen herrschen. Durch die Schaumstoffschicht 16 wird verhindert, dass diese starken Temperaturschwankungen auf die Innenplatte 13 übertragen werden, das heißt die Innenplatte 13 bleibt näherungsweise konstant bei der Raumtemperatur des Innenraums 13 des Gebäudes.
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Die 3 und 4 zeigen die Funktion der mechanischen Entkopplung, die durch die Schaumstoffschicht 16 bewirkt wird. Die 3 und 4 stellen dabei rein schematische, nicht maßstabsgerechte Prinzipdarstellungen dar.
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3 zeigt die Situation bei geringen, insbesondere negativen Außentemperaturen. Durch die Abkühlung der Außenplatte 11 weist diese eine Einwölbung auf. Die an die Außenplatte 11 angrenzende Hartschaumplatte 10a wird entsprechend verformt. Da die Schaumstoffschicht 16 flexibel und elastisch verformbar ist, nimmt die Schaumstoffschicht 16 diese Verformungen vollständig auf, so dass die Innenplatte 13 mit der angrenzenden Hartschaumplatte 10a nicht verformt wird.
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4 zeigt die Situation bei hoher Außentemperatur. Durch die Aufheizung der Außenplatte 11 weist diese eine Auswölbung auf. Die an die Außenplatte 11 angrenzende Hartschaumplatte 10a wird entsprechend verformt. Die Schaumstoffschicht 16 nimmt diese Verformungen wieder vollständig auf.
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Durch die Schaumstoffschicht 16 ist somit die Innenplatte 13 von Verformungen oder Temperaturschwankungen der Außenplatte 11 völlig entkoppelt. Dadurch werden Verzüge des Türflügels 3, die zu einem Verklemmen der Tür 1 führen können, vollständig vermieden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tür
- 2
- Türrahmen
- 3
- Türflügel
- 4
- Schwenklagerung
- 5
- Türgriff
- 6
- Türfüllung
- 7
- Profil
- 7a
- Außenprofil
- 7b
- Innenprofil
- 8
- Polyamidstege
- 9
- Montageschaumschicht
- 10a
- Hartschaumplatte
- 10b
- Hartschaumplatte
- 11
- Außenplatte
- 12
- Klebeschicht
- 13
- Innenplatte
- 14
- Klebefilm
- 15
- doppelseitiges Klebeband
- 16
- Schaumstoffschicht