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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein mobiles Küchensystem, welches flexibel an verschiedenen Orten einsetzbar ist.
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STAND DER TECHNIK
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Üblicherweise sind Küchen fest in Gebäuden installiert, da Küchen mit Ofen, Herdplatten, Kühlschrank, Spüle und dergleichen Küchengeräten vielfältiger Hausanschlüsse hinsichtlich Stromversorgung sowie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung bedürfen. Allerdings besteht in der Gastronomie und für Schulungszwecke sowie die Freizeitgestaltung, beispielsweise in Seniorenheimen oder Schulen häufig der Bedarf, dass Speisen auch außerhalb der Küche zubereitet werden sollen, beispielsweise direkt am Tisch des Gastes, auf einer Terrasse bei einem Sommerfest oder bei Kochkursen. Für diese Anlässe werden üblicherweise die benötigten Küchengeräte, wie beispielsweise tragbare Herdplatten, tragbare Minibacköfen und dergleichen verwendet, die dann entsprechend auf bereitgestellten Tischen angeordnet werden.
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Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass es sehr aufwändig ist, die verschiedenen benötigten Geräte einzeln zum gewünschten Ort zu transportieren und von dort wieder wegzuräumen und sie in geeigneter Weise auf Tischen und dergleichen anzuordnen, so dass eine effektive und sichere Zubereitung der Speisen gewährleistet ist. Durch die lose Anordnung der Küchengeräte besteht insbesondere die Gefahr, dass es beim Kochen zu Unfällen durch umgeschüttete Töpfe und dergleichen kommt.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein mobiles Küchensystem bereitzustellen, welches die oben genannten Nachteile vermeidet und die Möglichkeit bietet, in einfacher Weise an vielen verschiedenen Orten in einem Gebäude oder im Umgebungsbereich eines Gebäudes, wie auf Terrassen und dergleichen, eine sichere und zuverlässige Zubereitung von Speisen zu ermöglichen.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein mobiles Küchensystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung schlägt ein mobiles Küchensystem vor, welches ein Gehäuse aufweist, an dessen Unterseite Räder beziehungsweise Rollen angeordnet sind, und zwar mindestens ein Rad oder eine Rolle, vorzugsweise jedoch zwei oder mehr, insbesondere vier Räder oder Rollen. Vier Räder oder Rollen sind bevorzugt, da damit ein sicherer Stand des Gehäuses gewährleistet ist und gleichzeitig das Gehäuse flexibel verfahrbar ist, während bei einer oder zwei Rollen zwar ebenfalls über die Rollen ein Verfahren möglich ist, aber das Gehäuse beispielsweise von einem Bediener an einer Seite angehoben und getragen werden muss, um das Gehäuse verfahren zu können.
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Das Gehäuse nimmt mindestens ein Küchengerät, vorzugsweise mehrere Küchengeräte auf, wie beispielsweise einen Backofen, Herdplatten oder sonstige Geräte wie Mikrowellen, Dampfgarer, Grillplatten, Kühlschränke und dergleichen. Neben entsprechenden Elektrogeräten, die fest, aber gleichwohl auswechselbar in dem Gehäuse aufgenommen sein können, können weitere Küchengeräte vorgesehen sein, wie beispielsweise ein Spülbecken mit einem Abwassertank und/oder einem Frischwassertank oder weitere Utensilien, wie Abfallbehälter und dergleichen. Genauso wie die Elektrogeräte zum Erwärmen von Speisen und/oder zum Kühlen von Zutaten oder Getränken können auch die weiteren Küchengeräte fest und damit sicher, aber gleichwohl auswechselbar in dem Gehäuse aufgenommen sein. Insbesondere sollen die Küchengeräte in dem Gehäuse sicher angeordnet sein, so dass sie beispielsweise nicht verrückbar oder unbeabsichtigt entfernbar sind, dass gleichwohl aber nötigenfalls ein Austausch der Geräte in einfacher Weise erfolgen kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das mobile Küchensystem mindestens ein, vorzugsweise zwei oder mehr Küchengeräte zum Erwärmen von Speisen, also beispielsweise ein Kochfeld, insbesondere ein Induktionskochfeld und einen Backofen, da damit eine Vielzahl an Speisen zubereitet werden kann. Ein Induktionskochfeld ist vorteilhaft, weil hierbei nur das Kochgeschirr erwärmt wird und somit geringere Wärmelasten auf das Gehäuse einwirken als bei anderen Heizverfahren. Außerdem bieten die Induktionskochfelder auch eine hohe Sicherheit für die Nutzer.
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Das Gehäuse kann üblicherweise in Form eines Schrankes beispielsweise aus Holzwerkstoffen und/oder Kunststoffen gebildet sein. Darüber hinaus kann das Gehäuse Steinplatten, wie beispielsweise eine Steinarbeitsplatte, oder metallische Platten und Flächen, wie Abtropfflächen und dergleichen umfassen.
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Das Gehäuse kann als Quader ausgebildet sein oder aus mehreren Quadern zusammengesetzt sein. Vorteilhaft ist beispielsweise die Bildung des Gehäuses aus zwei nebeneinander angeordneten Quadern, wobei die Quader an ihrer Oberseite Arbeitsflächen aufweisen und die Arbeitsflächen in einer unterschiedlichen Höhe angeordnet sind, um unterschiedliche Arbeitshöhen für die Nutzer bereitzustellen. Beispielsweise kann ein Quader des Gehäuses eine niedrigere Arbeitsfläche aufweisen, an der ein Kochfeld angeordnet ist, um ein Kochen auf dem Kochfeld im Sitzen, beispielsweise auch für Rollstuhlfahrer zu ermöglichen.
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Das Gehäuse kann weiterhin Schubladen und/oder Schrankfächer aufweisen, um Stauraum zur Verfügung zu stellen.
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Darüber hinaus kann das Gehäuse Ausziehteile aufweisen, so dass beispielsweise eine ausziehbare Arbeitsplatte aus dem Gehäuse bei Bedarf herausgezogen werden kann. Auch die Herdplatte kann auf einem entsprechenden Ausziehteil in der Arbeitsplatte an der Oberseite des Gehäuses angeordnet sein, um die Herdplatten aus dem Gehäuse ausziehen zu können, so dass die Herdplatten unterfahrbar sind, beispielsweise für einen Rollstuhlfahrer.
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Darüber hinaus können an dem Gehäuse Anbauteile vorgesehen sein, wie beispielsweise Griffe oder Halterungen für Geschirrtücher und dergleichen. Die Anbauteile können auch einsteckbare oder klappbare Arbeitsplatten oder Tische umfassen.
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In dem Gehäuse können zudem elektrische Anschlusselemente, wie Steckdosen, angeordnet sein, um weitere mobile Küchengeräte anschließen zu können.
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In dem Gehäuse können weiterhin elektrische Anschluss- und/oder Verteilbauteile aufgenommen sein, mit denen beispielsweise eine Verbindung mit einer Stromversorgung, wie einem Hausnetz, hergestellt und elektrische Energie auf verschiedene Verbraucher verteilt werden kann.
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Eine zentrale Energieversorgungseinheit des mobilen Küchensystems kann z.B. eine Schaltereinheit aufweisen, mit der die Zufuhr elektrischer Energie zu verschiedenen elektrischen Geräten des mobilen Küchensystems geschaltet werden kann, um beispielsweise zu vermeiden, dass eine externe Energieversorgungsstelle durch zu viele angeschlossene Elektrogerte überlastet wird.
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Darüber hinaus kann das mobile Küchensystem auch eine Batterie aufweisen, um unabhängig von einer externen Stromversorgung elektrische Geräte betreiben zu können.
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Die Räder oder Rollen des mobilen Küchensystems können arretierbar sein, wobei mehrere Räder oder Rollen über einen zentralen Arretierhebel arretiert und wieder gelöst werden können. Mehrere Räder können auch zu einzelnen Gruppen zusammengefasst werden, die über einen Arretierhebel arretiert und gelöst werden können. So können beispielsweise zwei an einer Schmalseite des Gehäuses angeordnete Räder über einen gemeinsamen Arretierhebel arretiert und wieder gelöst werden.
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Ein entsprechender Arretierhebel kann im unteren Bereich des Gehäuses in einer Aussparung aufgenommen sein, so dass der Arretierhebel nicht über die Gehäusefront vorsteht, um keine Stolperfallen zu schaffen und die Verletzungsgefahr zu minimieren.
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Mit dem mobilen Küchensystem ist es somit möglich an beliebigen Stellen in einem Gebäude oder um ein Gebäude herum eine sichere, zuverlässige und angenehme Zubereitung von Speisen zu ermöglichen, so dass das entsprechende Gerät flexibel in der Gastronomie oder für Schulungs- und Unterhaltungszwecke, beispielsweise in Seniorenheimen, Schulen oder dergleichen eingesetzt werden kann.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die beigefügten Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in
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1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines mobilen Küchensystems;
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2 eine weitere perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Küchensystems aus 1;
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3 eine Draufsicht auf die Unterseite der mobilen Küchensystems; und in
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4 eine Seitenansicht des mobilen Küchensystems von hinten.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIEL
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Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels deutlich. Allerdings ist die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
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Die 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Ausführungsform eines mobilen Küchensystems mit einem Gehäuse 1 mit zwei Quadern 2, 3, die nebeneinander angeordnet sind. Der erste Quader 2 weist eine in etwa würfelförmige Form auf, während der zweite Quader 3 längsgestreckt ist und eine niedrigere Höhe besitzt. Entsprechend ist die Arbeitsplatte 4 des ersten Quaders 2 höher (gesehen vom Boden) angeordnet, als die zweite Arbeitsplatte 5 des zweiten Quaders 3.
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In der zweiten Arbeitsplatte 5 des zweiten Quaders 3 des Gehäuses 1 ist ein Kochfeld 6 eingelassen, welches in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ein Induktionskochfeld ist. Allerdings sind auch alle anderen bekannten Kochfelder mit Widerstandsheizungen, Glaskeramik-Platten und dergleichen für den gegebenen Einsatzzweck denkbar.
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Neben dem Kochfeld 6 ist auf der zweiten Arbeitsplatte 5 eine Ablagefläche 7 aus Metallstäben angeordnet, die zum Abstellen von warmen Kochtöpfen und dergleichen dient.
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Unterhalb der Abstellfläche 7 ist in dem Gehäuse 1 die Elektroversorgung angeordnet, wobei an der Frontseite eine Steckdose 8 vorgesehen ist, um zusätzliche elektrische Arbeitsgeräte, wie beispielsweise Mixer oder dergleichen anschließen zu können. Daneben ist ein Verteilschalter 9 vorgesehen, mit dem zwischen verschiedenen elektrischen Geräten umgeschaltet werden kann, um eine elektrische Überlastung der Energieversorgung zu vermeiden.
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Im zweiten Quader 3 des Gehäuses 1 sind weiterhin Schubladen 10 vorgesehen, die als Stauraum dienen.
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Im ersten Quader 2 des Gehäuses 1 ist ein Backofen 11 aufgenommen um entsprechende Speisen in einem Backofen beziehungsweise in einer Backröhre zubereiten zu können.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind an der rechten Schmalseite des Gehäuses 1, also an der Schmalseite des ersten Quaders 2 sowie an der gegenüber liegenden Seite, also an der Schmalseite des zweiten Quaders 3, jeweils eine Griffstange 13 beziehungsweise ein Handtuchhalter angeordnet, die sowohl zur Aufnahme von Handtüchern oder Geschirrtüchern dienen können als auch zum Schieben des mobilen Küchensystems Verwendung finden können.
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An der Schmalseite des ersten Quaders 2 ist unterhalb der Griffstange 13 ein klappbarer Tisch 12 vorgesehen, der aufgeklappt in eine waagrechte Position, also im Wesentlichen senkrecht zur Schmalseite des Quaders 2, eine zusätzliche Arbeitsfläche zur Verfügung stellt, die zudem unterfahrbar ist, also auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist.
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Die 2 zeigt die Griffstange 13 an der Schmalseite des zweiten Quaders 3 sowie im unteren Bereich des Quaders 3 eine Aussparung, in der ein Arretierhebel 14 schwenkbar angeordnet ist. Der Arretierhebel 14 dient zum Feststellen und Lösen der Rollen 15, die an der Unterseite des Gehäuses 1 angeordnet sind.
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Wie sich aus der Darstellung der 3 ergibt, sind jeweils ein Arretierhebel 14 an jeder Schmalseite des Gehäuses 1 vorgesehen. Die Arretierhebel 14 sind verschwenkbar gelagert und über ein Gestänge 16 mit den Rollen 15 verbunden, so dass bei schwenkender Bewegung der Arretierhebel 14 die Gestänge 16 entsprechend bewegt werden, um die Rollen 15 zu arretieren beziehungsweise wieder zu lösen.
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Aus der 4 kann man entnehmen, dass beispielsweise an der Rückseite oder auch vom Boden her (nicht gezeigt) ein oder mehrere offene Spalten 17 in einem der Quader 2, 3 oder zwischen den Quadern 2, 3 ausgebildet sein können, um eine Belüftung beispielsweise für den Backofen 11 oder das Kochfeld 6 zu schaffen. In der Arbeitsplatte 5 können entsprechende Lüftungsgitter 18 angeordnet sein, um ein Durchströmen der Luft durch die Spalte 17 zu ermöglichen und dadurch die Kühlwirkung zu verbessern.
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Außerdem zeigt die 4, dass das Gehäuse 1 neben den Quadern 2 und 3 einen weiteren Quader 19 aufweisen kann, auf dem die Quader 2 und 3 angeordnet sind und der eine Art Fahrgestell darstellt. An dem Quader 19 sind gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 die Räder 15 angeordnet und in dem Quader ist das Arretiersystem mit dem Gestänge 16 aufgenommen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.