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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trittbrettaktivierungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Fahrzeug, insbesondere ein Abfallsammelfahrzeug mit einem Trittbrettaktivierungssystem nach Anspruch 12.
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Bekannterweise weisen Abfallsammelfahrzeuge mit einer am Heck angeordneten Beladeöffnung jeweils im Heckbereich schwenkbar angebrachte Trittbretter auf, auf denen die Müllwerker während der Fahrt stehend mitfahren können. Das Heraufklappen und Herunterschwenken des Trittbretts erfolgte in der Vergangenheit manuell.
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Heutzutage ist es üblich, die Verschwenkung des Trittbretts über Luftzylinder oder Hydraulikzylinder durchzuführen. Das Signal zum Herunterklappen oder zum Heraufklappen erhält das Trittbrett in der Regel über eine Tastatur, die im Heckbereich des Abfallsammelfahrzeugs vorgesehen ist, oder alternativ von der Fahrerkabine aus. Das Signal kann aber auch von einem Drucksensor ausgegeben werden, der an einem an der Heckwand befestigten Haltegriff angebracht ist. Bei der Betätigung des Drucksensors durch den Müllwerker kann ein Signal zum Herunterklappen des Trittbretts ausgegeben werden. Wird der Haltegriff nicht mehr festgehalten, kann das Trittbrett wieder automatisch hochgeklappt werden. Dabei ist der Sensor als kapazitiver Sensor ausgebildet, so dass bei Betätigung mit dem Handschuh oder der Hand des Müllwerkers ein Befehl zum Herunterklappen des Trittbretts abgegeben werden kann.
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Alle diese bekannten Trittbrettaktivierungsvorrichtungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass das Trittbrett erst dann betätigt werden kann, wenn sich der Müllwerker in unmittelbarer Nähe befindet. Somit ist die Unfallgefahr für den Müllwerker ziemlich hoch, da bei einer ungewollten Betätigung der Tastatur oder des am Haltegriff angebrachten Sensors das Trittbrett herunterklappen kann. Eine weitere Unfallgefahr besteht dann, wenn das Abfallsammelfahrzeug im Rückwärtsgang fährt und der Müllwerker sich, für den Fahrer unbemerkt, im Heckbereich des Abfallsammelfahrzeugs befindet. Um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten, ist es wichtig, dass während des Fahrens mit einer Geschwindigkeit über der Grenzgeschwindigkeit oder des Fahrens im Rückwärtsgang kein Müllwerker auf dem Trittbrett steht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Trittbrettaktivierungssystem zu schaffen sowie ein Fahrzeug, insbesondere ein Abfallsammelfahrzeug, mit einem Trittbrettaktivierungssystem bereitzustellen, durch welches die Unfallgefahr mit relativ einfachen Mitteln und kostengünstig wesentlich reduziert wird, wobei die schnelle Vorwärtsfahrt sowie die sichere Rückwärtsfahrt in möglichst vielen Situationen gewährleistet wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Trittbrettaktivierungssystem für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Abfallsammelfahrzeug, mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch ein Abfallsammelfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Trittbrettaktivierungssystem für ein Fahrzeug, wie beispielsweise ein Abfallsammelfahrzeug, mit einer Fahrerkabine und wenigstens einem bewegbaren Trittbrett, welches am Heck des Fahrzeugs angebracht ist, weist eine tragbare Vorrichtung auf, die geeignet ist, ein Signal zum Hochklappen oder Herunterklappen des Trittbretts auszugeben. Die Bewegung des Trittbretts von einer abgesenkten in eine hochgeschwenkte Stellung ist aber auch erfindungsgemäß durch das Erfassen der tragbaren Vorrichtung des Trittbrettaktivierungssystems realisierbar. Somit wird die Bewegung des Trittbretts in der gewünschten Position schon abgespielt, bevor der Müllwerker das Fahrzeug erreicht oder wenn er sich vom Fahrzeug entfernt. Dadurch kann es nicht mehr vorkommen, dass sich der Müllwerker im Bewegungsbereich des Trittbretts aufhält, was die Unfallgefahr wesentlich reduziert. Durch die erfindungsgemäße Erfassung der tragbaren Vorrichtung kann auch sichergestellt werden, dass das Abfallsammelfahrzeug nicht zurückfährt, wenn sich der Müllwerker im hinteren Bereich des Fahrzeugs befindet, da er automatisch erkannt werden kann, ohne dass das Fahrzeug mit verhältnismäßig teueren Rückwärtskameras ausgestattet werden muss.
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Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße Trittbrettaktivierungssystem eine sich im Wesentlichen im Heckbereich oder aber auch seitlich des Fahrzeugs befindende Sende-/Empfänger-Einheit sowie eine Erfassungs- und Auswerteeinheit, die in der Fahrerkabine des Fahrzeugs angeordnet ist, auf. Die beiden Einheiten sind mit entsprechenden Kommunikationsschnittstellen ausgerüstet, so dass sie miteinander kommunizieren können und in Antwort auf ein von der tragbaren Verrichtung ausgesendetes Signal oder in Antwort auf ein erfasstes Signal, ein automatisches Hochklappen bzw. Herunterklappen des jeweiligen Trittbretts realisiert werden kann.
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Es wird als besonders bevorzugt angesehen, wenn die Sende-/Empfänger-Einheit derart ausgebildet ist, dass sie in der Lage ist, ein von der tragbaren Vorrichtung ausgesendetes Signal zu empfangen oder die tragbare Vorrichtung zu erfassen und ein darauf basiertes Ausgangssignal an die Erfassungs- und Auswerte-Einheit auszugeben. Die Erfassungs- und Auswerte-Einheit gibt ihrerseits das zugefügte Signal an eine in der Fahrerkabine angebrachte Steuereinheit ab, die ein Steuersignal zum Herunterklappen oder Hochklappen des Trittbretts ausgibt, so dass eine schnelle Aktivierung des Trittbretts realisiert werden kann.
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Vorzugsweise weist die Sende-/Empfänger-Einheit wenigstens einen Bewegungssensor auf, durch welchen die relative Position der Bedienperson, insbesondere des Müllwerkers, in Bezug auf das Abfallsammelfahrzeug erfasst werden kann. Dabei kann die kürzeste Distanz vorgegeben werden, bei welcher das Herunterklappen des Trittbretts veranlasst werden kann. Durch das Vorsehen eines Bewegungssensors kann auch die Bedienperson automatisch erkannt werden, wenn sie sich im hinteren Bereich des Fahrzeugs aufhält, so dass der Fahrer ein entsprechendes akustisches oder visuelles Signal in der Fahrerkabine erhalten kann, was die Unfallgefahr aufgrund einer Unachtsamkeit wesentlich reduziert.
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Der wenigstens eine Bewegungssensor, der in der Sende-/Empfänger-Einheit vorgesehen ist, weist vorzugsweise eine Strahlungsquelle auf, die geeignet ist, elektromagnetische Strahlung als Sendestrahlung auf die tragbare Vorrichtung auszusenden. Des Weiteren weist der Bewegungssensor einen Strahlungsempfänger auf, dem eine von der zu erfassenden tragbaren Vorrichtung reflektierte Strahlung zugeführt werden kann. Dabei ist eine Auswerteeinheit zur Auswertung eines vom Strahlungsempfänger erzeugten Ausgangssignals vorgesehen, die entweder im Bewegungssensor integriert oder aber auch dem Bewegungssensor nachgeschaltet werden kann.
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Es wird als besonders bevorzugt angesehen, wenn zusätzlich ein Bildsensor vorgesehen ist, dessen wesentliche Komponenten, nämlich eine Strahlungsquelle und ein Strahlungsempfänger sowie ein Sensorgehäuse ortsfest im Heckbereich des Fahrzeugs angebracht sind. Dabei ist die Strahlungsquelle geeignet, elektromagnetische Strahlung als Sendestrahlung auf die Bedienperson des Fahrzeugs auszusenden. Dem Strahlungsempfänger wird eine von der zu erfassenden tragbaren Vorrichtung reflektierte Strahlung zugeführt, wobei eine Auswerteeinheit zur Auswertung eines vom Strahlungsempfänger erzeugten Ausgangssignals im Sensorgehäuse vorgesehen ist. Es ist dabei von Bedeutung, dass Bewegungen der Bedienperson, hier insbesondere eines Müllwerkers, der die tragbare Vorrichtung mit sich trägt, berührungslos erkannt werden können, so dass wenn sich dieser dem Fahrzeug nähert, eine automatische Betätigung des Trittbretts realisiert werden kann.
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Der Bildsensor kann vorzugsweise eine Logikeinheit, wie ein Ein-Chip-Sensor, aufweisen, so dass wesentliche Schritte bei der Auswertung der gewonnenen Daten im Sensor selbst durchgeführt werden. Die Auswertung kann aber auch in einer nachgeschalteten Auswerteeinheit, die Teil der am Heck des Fahrzeugs angebrachten Sende-/Empfänger-Einheit ist, sein. Zur Ausgabe der in der Auswerteeinheit erzeugten Ergebnisse kann eine analoge oder digitale Ausgabeeinheit, welche mittels einer Kommunikationsschnittstelle mit einer in der Fahrerkabine des Fahrzeugs angebrachten Erfassungs- und Auswerteeinheit kommuniziert, vorgesehen sein.
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Vorzugsweise ist die tragbare Vorrichtung, welche ein Teil des Trittbrettaktivierungssystems ist, als eine Fernbedienung, insbesondere als eine Funkfernbedienung, ausgebildet. Die Funkfernbedienung weist eine Auslöseeinrichtung sowie einen Sender zum Senden eines kodierten Befehlsignals auf. Die Auslöseeinrichtung weist eine oder vorzugsweise zwei an der Gehäusewand angebrachten Tasten auf, durch deren Betätigung der damit verbundene Sender ein Signal zum Herunterklappen oder Hochklappen des Trittbretts ausgibt, wobei das Signal der im Heckbereich des Fahrzeugs angebrachten Sende-/Empfänger-Einheit zugefügt wird, um eine Bewegung des Trittbretts zu veranlassen. Die Funkfernbedienung weist weiterhin einen Empfänger auf, über welchen ein von der Sende-/Empfänger-Einheit ausgesendetes Signal erfasst werden kann und ein akustisches Signal, abhängig von der Position des Trittbretts, ausgegeben werden kann. Die Funkfernbedienung kann auch mindestens eine LED aufweisen, welche beispielsweise bei einem Fehlbetrieb des Trittbretts ein Warnsignal ausgibt.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems sieht vor, dass die tragbare Vorrichtung ein Chip ist, welcher entweder an der Kleidung der Bedienperson, insbesondere des Müllwerkers, angebracht und mithilfe von Befestigungsmitteln, wie Clips, Klettverschluss oder dergleichen, befestigt wird oder in der Kleidung selbst integriert ist. Somit wird auf einfache Weise erreicht, dass die relative Position des Müllwerkers in Bezug auf den Abfallsammelfahrzeug automatisch vom Trittbrettaktivierungssystem erkannt wird und ohne jegliche Betätigung der tragbaren Vorrichtung, die Bewegung des Trittbretts von einer hochgeklappten auf eine heruntergeklappte Stellung automatisch erfolgen kann.
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Die tragbare Vorrichtung in Form eines Chips kann vorzugsweise einen Sensor, mit einer Strahlungsquelle und einem Strahlungsempfänger, sowie eine nachgeschaltete Steuerelektronik zur Ansteuerung der Strahlungsquelle aufweisen. Dabei kann der Chip beispielsweise auf eine Chipkarte angebracht werden, die an der Kleidung des Müllwerkers in geeigneter Weise befestigt werden kann. Der Sensor kann auch in einen Schlafmodus versetzt werden. In diesem Modus muss nur erkannt werden, wenn der Sensor an einem Befestigungselement befestigt wird, um sich dann zu reaktivieren.
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Der Chip kann vorzugsweise auch eine nachgeschaltete Auswerteeinheit zur Auswertung eines vom Strahlungsempfänger erzeugten Auswertesignals aufweisen. Somit kann realisiert werden, dass falls sich die Bedienperson im hinteren Bereich des Fahrzeugs befindet und sich diesem nähert, ein Signal zum Herunterklappen des Trittbretts an die am Fahrzeug befestigte Sende-/Empfänger-Einheit ausgegeben wird, so dass ein Herunterklappen des Trittbretts hervorgerufen wird, noch bevor sich die Bedienperson in unmittelbarer Nähe des Trittbretts befindet, so dass keine Verletzungsgefahr mehr besteht.
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Alternativ kann das Trittbrettaktivierungssystem mit einer Überwachungsvorrichtung versehen sein, die vorzugsweise am oberen Teil der Heckwand angeordnet ist und den Zustand des Trittbretts erfasst, so dass zusätzlich zu der Sende-/Empfänger-Einheit, welche die Signale der tragbaren Vorrichtung als Betätigungssignale empfängt und der in der Fahrerkabine befindlichen Erfassungs- und Auswerteeinheit zufügt, Signale über den momentanen Zustand des Trittbretts der Erfassungs- und Auswerteeinheit zugefügt werden können. Somit kann eine schnelle Fehlererkennung realisiert und das Trittbrett in der gewünschten Position gebracht werden.
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Das Trittbrettaktivierungssystem kann aber auch einen oder mehrere im Trittbrett integrierte Drucksensoren aufweisen, so dass sobald der Müllwerker auf das Trittbrett hinaufsteigt und stehend mitfährt, ein entsprechendes Signal der sich in der Kabine des Abfallsammelfahrzeugs befindlichen Erfassungs- und Auswerteeinheit zugefügt wird, so dass die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit für die Vorwärtsfahrt, welche derzeit 30 km/h beträgt, nicht überschritten werden kann, was zusätzlich zur Erhöhung der Sicherheit für die mitfahrenden Müllwerker beiträgt.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch ein Abfallsammelfahrzeug gelöst, der mit dem oben beschriebenen Trittbrettaktivierungssystem ausgerüstet ist. Somit werden einerseits eine sichere und schnelle Müllabfuhr und andererseits eine kostengünstige Realisierung des Trittbrettaktivierungssystems gewährleistet.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine vereinfachte schematische Seitenansicht eines Abfallsammelfahrzeugs mit dem erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystem,
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2: ein Blockschaltbild einer Sende-/Empfänger-Einheit des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems,
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3: ein Blockschaltbild einer tragbaren Vorrichtung des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems gemäß einer ersten Ausführungsform,
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4: ein Blockschaltbild einer tragbaren Vorrichtung des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In 1 ist ein Abfallsammelfahrzeug 10 mit dem erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystem schematisch dargestellt. Das Abfallsammelfahrzeug 10 weist in an sich bekannterweise ein Fahrzeugchassis 12, eine Fahrerkabine 14, einen Aufnahmeraum 16 sowie eine heckseitige Schüttung 18 auf, wobei an einer Heckabschlusswand jeweils seitlich ein Trittbrett 20 beweglich angebracht und befestigt ist. Das Trittbrett 20 ist um ein Schwenkgelenk 22 von einer angeklappten Stellung 24 in eine ausgeklappte Stellung 26 verschwenkbar.
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Das erfindungsgemäße Trittbrettaktivierungssystem weist weiterhin eine an der Heckabschlusswand fest angebrachte Sende-/Empfänger-Einheit 30 sowie eine in der Fahrerkabine 14 angebrachte Erfassungs- und Auswerteeinheit 40 auf, wobei beide Einheiten mittels Kommunikationsschnittstellen miteinander kommunizieren, so dass in Antwort auf ein von einer – hier nicht dargestellten – tragbaren Vorrichtung 50, 60 ausgesendetes Signal oder in Antwort auf ein von der Sende-/Empfänger-Einheit 30 erfasstes und der Erfassungs- und Auswerteeinheit 40 zugefügtes Signal ein automatisches Hochklappen oder Herunterklappen des Trittbretts 20 realisiert werden kann.
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Die tragbare Vorrichtung 50, 60 des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems, welche in den 3 und 4 jeweils als Blockschaltbild schematisch dargestellt ist, kann ein in der Kleidung des Müllwerkers angebrachter Chip oder aber auch eine Fernbedienung sein. Durch die Betätigung der Fernbedienung durch den Müllwerker oder durch die Erfassung des von dem Müllwerker getragenen Chips wird ein Hochklappen oder ein Herunterklappen des Trittbretts 20 veranlasst, wenn sich der Müllwerker vom Abfallsammelfahrzeug entfernt oder wenn er sich dem Abfallsammelfahrzeug 10 nähert.
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In 2 ist ein Blockschaltbild einer Sende-/Empfänger-Einheit 30 des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems gezeigt. Die Sende-/Empfänger-Einheit 30 weist einen Bewegungssensor 32 mit einer Strahlungsquelle 34 sowie einem Strahlungsempfänger 36 auf. Die Strahlungsquelle 34 ist dabei geeignet, elektromagnetische Strahlung als Sendestrahlung auf die tragbare Vorrichtung auszusenden, während dem Strahlungsempfänger 36 eine von der zu erfassenden tragbaren Vorrichtung 50, 60 reflektierte Strahlung zugeführt werden kann. Die Sende-/Empfänger-Einheit 30 weist auch eine dem Strahlungsempfänger 36 nachgeschaltete Auswerteeinheit 38, zur Auswertung eines vom Strahlungsempfänger 36 erzeugten Ausgangssignals, auf.
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Die in 2 gezeigte Sende-/Empfänger-Einheit 30 weist weiterhin eine Auswerteeinheit 38 auf, die geeignet ist, ein vom Strahlungsempfänger 36 erzeugtes Ausgangssignal auszuwerten und ein entsprechendes Signal über eine Kommunikationsschnittstelle der in der Fahrerkabine 14 angebrachten Erfassungs- und Auswerteeinheit 40, die in 1 dargestellt sind, hinzuzufügen. Das ausgewertete Signal wird dann einer Steuervorrichtung zugefügt, so dass ein Signal zum Herunterklappen oder Hochklappen des jeweiligen Trittbretts 20 ausgegeben wird.
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3 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer als Fernbedienung 50 ausgebildeten tragbaren Vorrichtung des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems. Vorzugsweise ist jeder der beiden Müllwerker mit einer solchen Fernbedienung, die eine Funkfernbedienung 50 ist, ausgerüstet. Die Funkfernbedienung 50 weist eine Auslöseeinrichtung in Form von zwei Drucktasten 52 auf, welche an einer Gehäusewand der Funkfernbedienung 50 angebracht sind und durch deren Betätigung ein Befehlssignal zum Hochklappen oder Herunterklappen des Trittbretts 20 ausgelöst wird.
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Die Funkfernbedienung 50 weist einen Sender 54 zum Senden des kodierten Befehlsignals an die an der Heckwand des Abfallsammelfahrzeugs 10 angebrachte Sende-/Empfänger-Einheit 30. Der Sender 54 ist im Inneren des Gehäuses der Fernbedienung angebracht und sendet vorzugsweise digitale Signale, d. h. sie sind in irgendeiner Art und Weise, vorzugsweise in ihrer Frequenz, moduliert, wobei verschiedenen Frequenzen unterschiedliche digitale Werte (0 oder 1) zugeordnet werden. Die im Heckbereich des Abfallsammelfahrzeugs angebrachte Sende-/Empfänger-Einheit 30 empfängt das von der Fernbedienung 50 ausgestrahlte Sendesignal. Das empfangene Signal wird dann der Erfassungs- und Auswerteeinheit 40, welche einen Demodulator aufweist, zugefügt. Das empfangene Signal wird somit demoduliert und einer Ansteuer-Anordnung des Fahrzeugs zugefügt, so dass ein Steuersignal zum Verstellen des Trittbretts ausgegeben wird.
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Des Weiteren weist die Funkfernbedienung 50 einen Empfänger 56 auf, welcher geeignet ist, ein von der Sende-/Empfänger-Einheit 30 ausgesendetes Signal zu empfangen und weiter an eine Auswerte- und Ausgangseinheit 59 weiterzuleiten, so dass ein akustisches oder ein visuelles Signal ausgegeben werden kann, wenn das Trittbrett in einer hochgeklappten oder abgesenkten Stellung gebracht wird. Der Sender 54 und der Empfänger 56 weisen zweckmäßigerweise intelligente Schaltungen auf, die entweder in Form von programmierbaren Mikroprozessoren oder in Form von fest verdrahteten Schaltungen bzw. fest programmierten Einrichtungen ausgebildet sind. Die Schaltungen sind dabei geeignet, auf der Senderseite Befehlsworte definierter Länge zu erzeugen und auf der Empfängerseite entsprechende Befehlssignale zu empfangen, zu dekodieren und in Form von Ausgangssteuersignalen umzusetzen.
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Durch die Funkfernbedienung 50 kann aber auch ein Störsignal ausgegeben werden, so dass der Müllwerker erkennen kann, ob der per Funksignal ausgegebene Befehl richtig ausgeführt wurde. Das Störsignal kann als ein akustisches Signal oder aber auch als Bildsignal ausgegeben werden, wobei eine oder mehrere LEDs 58 vorgesehen sind.
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4 zeigt eine in Form eines Chips 60 ausgeführte tragbare Vorrichtung des erfindungsgemäßen Trittbrettaktivierungssystems. Der Chip 60 kann auf einer Chipkarte angebracht sein oder in der Kleidung des Müllwerkers integriert oder mittels einer Befestigungseinrichtung, z. B. eines Klettverschlusses, eines Druckknopfs oder mittels Clips befestigt sein. Der Chip 60 weist dabei einen Sensor 62 mit einer Strahlungsquelle 64 und einem Strahlungsempfänger 66 auf. Eine entsprechende Steuerelektronik 68 zur Ansteuerung der Strahlungsquelle 64 ist ebenfalls im Chip integriert. Sobald sich der Müllwerker dem Heck des Abfallsammelfahrzeugs nähert, wird die Bewegung von der Sende-/Empfänger-Einheit 30 des Trittbrettaktivierungssystems erfasst und in Steuersignale für das Herunterklappen des Trittbretts umgewandelt. Somit wird ein automatisches Herunterklappen des Trittbretts realisiert, ohne dass der Müllwerker den Chip berührt, so dass das Trittbrett auf eine einfache Weise betätigbar ist. Wenn sich der Müllwerker vom Wagen entfernt, gibt die mit der Erfassungs- und Auswerteeinheit 40 verbundene Ansteuer-Anordnung des Fahrzeugs ein Steuersignal zum Hochklappen des Trittbretts 20 aus. Zur Parametrierung des Sensors 62 kann eine Einstelleinheit 69 vorgesehen sein, die mit der Steuerelektronik 68 kommuniziert und über welche mit Software zur selbstlernenden Parametrierung gekoppelt sein kann. Die Einstelleinheit 69 ist hier dem Sensor 62 nachgeschaltet. Sie kann aber auch ein Teil des Sensors sein.
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Das erfindungsgemäße Trittbrettaktivierungssystem kann auch, wie in 1 gezeigt, zusätzlich mit einer Überwachungsvorrichtung 70, die ebenfalls am Heckbereich des Abfallsammelfahrzeugs 10 und oberhalb der Sende-/Empfänger-Einheit 30 fest angebracht ist, versehen werden. Somit kann eine Änderung des Zustandes der beiden Trittbretter erfasst werden. Durch ein ständiges Überwachen des Herunterklappens bzw. des Hochklappens des Trittbretts wird die Sicherheit für den Müllwerker wesentlich erhöht.