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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine rückensteife Kette
mit sich einander abwechselnden Kettengliedern, die jeweils über
ein Kettengelenk miteinander verbunden sind, wobei jedes zweite
Kettenglied einen das oder die zugehörige(n) Kettengelenk(e)
arretierenden oder freigebenden Verriegelungsmechanismus aufweist.
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Aus
der
DE 20 2005
010384 U1 ist ein Torantrieb mit Schubkette oder rückensteifer
Kette bekannt. Die verwendete Schubkette ist eine Spezialkette,
die sich in Schubrichtung versteift, wobei sie über die
Kettenräder umlenkbar bleibt. Ermöglicht wird
die Schubfähigkeit bei der rückensteife Kette durch
speziell geformte Kettenglieder, die formschlüssig ineinander
greifen und sich spielarm abstützen. Als Ausführungsform
ist auch eine beidseitig rückensteife Kette beschrieben.
Im ausgefahrenen Zustand wirkt der ausgefahrene Teil der beidseitig
rückensteifen Kette wie eine steife Stange. Für
das Einfahren wird die Steifigkeit auf zumindest einer Seite aufgehoben.
Dies geschieht durch Sperrglieder oder Schaltelemente, die jedem
Kettenglied zugeordnet sind und zusätzlich zu der mit Anschlägen
versteiften Rückenseite auf die Vorderseite beim Ausfahren
versteifen. Die Sperrglieder sind als Schwenkrasthebel ausgestaltet,
die jeweils um eine Kettengelenkachse schwenkbar angeordnet sind
und im verrasteten Zustand zwei benachbarte Kettenglieder miteinander verrasten.
Mittels einer Schaltnocke am Schwenkhebel und einer Schaltfläche
an einer Schaltschiene werden die Schwenkhebel außer Eingriff
gebracht, so dass die Kette um ein Kettenrad herumgeführt werden
kann, bzw. in einem Kettenspeicher ablegbar ist. Nachteilig bei
einer solchen Kette ist, dass die Verwendung eines solchen, um einen
Kettenbolzen schwenkbaren Schwenkhebel zu einer zusätzlichen Belastung
jedes zweiten Kettengelenks führt. Außerdem sind
die Kraftangriffsverhältnisse ungünstig gewählt,
da wirkende Knickkräfte bestrebt sind, die Schwenkhebel
zu entriegeln. Darüber hinaus führt ein unbeabsichtigtes
Anstoßen am Schaltnocken nahezu automatisch zum Entriegeln
und somit Verlust der einseitigen Steifigkeit der Kette. Des Weiteren
ist hierin nur jedes zweite Kettenglied an der Versteifung der Kette
beteiligt, so dass sämtliche auftretenden Knickkräfte
ausschließlich von diesen Kettengliedern aufgefangen werden
müssen, während die anderen Kettenglieder unbelastet
sind.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine rückensteife
Kette der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der günstigere
Kraftverhältnisse vorhanden sind und eine verbesserte Verriegelung
erfolgt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Verriegelungsmechanismus mindestens ein quer zur Kettenlaufrichtung
schwenkbares Arretierelement umfasst, das im arretierten Zustand
eine Unterkante eines zugeordneten Kettengliedes seitlich umgreift.
Die Verschwenkung des Arretierelementes erfolgt demnach in die Richtung,
in der die Kette aufgrund ihres Aufbaus bereits versteift ist, d.
h. z. B. senkrecht zur Gelenkachse. Unbeabsichtigte Kräfte,
die in dieser Richtung auf die Kette einwirken, führen
daher nicht zwangsläufig zum Entriegeln, sondern werden
weitgehend von der Kette selbst aufgenommen. Durch das Umgreifen
der Unterkante (eine nach unten weisende Arretierkante) eines zugeordneten
Kettengliedes erfolgt eine Abstützung im arretierten Zustand,
die hinsichtlich wirkender Knickkräfte günstig
ausgestaltet sein kann. insbesondere kann das Auftreten von unnötigen
Momentenbelastungen auf das schwenkbare Arretierelement im arretierten
Zustand vermieden werden. Bevorzugt können hierzu die schwenkbaren
Arretierelemente so unterhalb der Kettengelenke angeordnet sein,
dass eine senkrecht zur Gelenkachse und zur Kettenlaufrichtung wirkende
Knickkraft im wesentlichen mittig auf das Arretierelement wirkt.
Der Begriff „schwenkbar" soll auch eine flexible Anordnung
mit einseitiger Festspannung oder fester Anordnung umfassen. Der
Begriff „umgreifen" soll so verstanden sein, dass eine
ausreichende Arretierung gewährleistet ist. Hierunter soll
auch nur ein teilweises Umgreifen, z. B. lediglich an zwei Seiten,
umfasst sein, sofern die Arretierwirkung erzielt ist.
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Des
Weiteren kann jedes zweite Kettenglied an den Stirnseiten in Kettenlaufrichtung
eine mit jeweils einem zweiten Kettenglied in Berührung
bringbare und mittels des Verriegelungsmechanismus arretierende
oder freigebende Abstützkontur aufweisen. Hierdurch wird
eine ausreichende Stabilität erzielt, wenn die Kette im
Schubbetrieb arbeitet, da Kettenglieder möglichst großflächig
aneinander in Schubrichtung anliegen.
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Die
Schwenkbarkeit des Arretierelementes kann gemäß einer
Variante dadurch erzielt werden, dass das Arretierelement als federnder
mit einer Rastnase versehener Rastlappen ausgebildet ist. Die Verschwenkung
des Arretierelementes erfolgt nunmehr aufgrund seiner Federeigenschaft,
weshalb auch einteilige Ausgestaltungen mit anderen Elementen der
rückensteifen Kette möglich sind.
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Eine
besondere einfache Konstruktionsweise sieht vor, dass die sich einander
abwechselnden Kettenglieder als Innenkettenglied und Außenkettenglied
ausgebildet sind, wobei das Außenkettenglied zwei Außenlaschen
und zwei sich durch die Außenlaschen erstreckende Gelenkbolzen
umfasst. Hierbei kann weiter vorgesehen sein, dass das In nenkettenglied
mindestens eine Innenlasche und den Verriegelungsmechanismus umfasst,
dessen mindestens ein Arretierelement im arretierten Zustand eine
Unterkante einer benachbarten Außenlasche eines Außenkettengliedes
umgreift. An der Arretierung der rückensteifen Kette sind
somit sowohl die Innen- als auch Außenkettenglieder beteiligt.
Die Innenkettenglieder können hinsichtlich ihrer Abstützwirkung
im Schubbetrieb optimiert werden, während die Arretierung
durch die Außenkettenglieder vorgenommen wird, die ebenfalls
optimiert werden können.
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Günstigerweise
kann jeder Verriegelungsmechanismus zwei Arretierelemente umfassen,
von denen jeweils eines im arretierten Zustand mit einem der beiden
benachbarten Außenkettengliedern in Eingriff steht. Jedes
Innenkettenglied steht mit zwei Außenkettengliedern in
Verbindung. Jedem dieser beiden Außenkettenglieder ist
ein eigenes Arretierelement an dem Innenkettenglied zugeordnet.
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Bei
einer stabiler ausgeführten Variante ist vorgesehen, dass
das Innenkettenglied zwei Innenlaschen umfasst und jeder Verriegelungsmechanismus vier
Arretierelemente umfasst, von denen jeweils zwei im arretierten
Zustand mit einem der beiden benachbarten Außenkettengliedern
im Eingriff stehen. Bei einem Außenkettenglied mit zwei
Außenlaschen ist jeder dieser beiden Außenlaschen
jeweils ein eigenes Arretierelement zugeordnet. Ein Innenkettenglied
verriegelt daher im arretierten Zustand jeweils mit zwei Arretierelementen
jeweils ein benachbartes Außenkettenglied. Bevorzugt können
hier die Arretierelemente derart symmetrisch verteilt angeordnet sein,
dass sowohl zur Längsmittellinie der Kette als auch zur
Quermittellinie des Innenkettengliedes die Arretierelemente symmetrisch
verteilt angeordnet sind und für eine gleichmäßige
Arretierung sorgen.
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Bei
einer weiteren Ausgestaltung ist der Verriegelungsmechanismus als
Sonderinnenlasche ausgestaltet, die zwischen zwei Innenlaschen angeordnet
ist. Das Innenkettenglied kann somit einen Sandwichaufbau aufweisen,
mit zwei außen liegenden Innenlaschen und der dazwischen
angeordneten Sonderinnenlasche, die die Verriegelungsfunktion übernimmt.
Hierdurch lässt sich auch ein Schubstrang erzeugen, der
im Wesentlichen die Breite des Innenkettengliedes aufweist, wenn
die Sonderinnenlasche ebenfalls Schubfunktion mit übernimmt.
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Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Abstützkontur
am Innenkettenglied angeordnet ist, jedes Außenkettenglied
einen zwischen den Gelenkbolzen angeordneten Arretierbolzen aufweist und
die Abstützkontur von einem außermittig vorstehenden
Vorsprung gebildet ist, der sich im arretierten Zustand auf dem
Arretierbolzen abstützt. Hier durch wird eine zumindest
einseitig knickstabile Konstruktion erzeugt, weil sich aufgrund
der außermittig vorstehenden Vorsprünge die Innenkettenglieder
in zumindest einer Richtung des Kettengelenk blockieren. Der Verriegelungsmechanismus übernimmt
dann die Arretierung in dieser blockierten Stellung auch in die andere
Richtung, so dass eine beidseitig rücksteife Kette gebildet
wird.
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Vorteilhafterweise
kann die Sonderinnenlasche ebenfalls den außermittigen
Vorsprung mit der Abstützkontur aufweisen, wobei eine Unterkante
des außermittigen Vorsprungs an der Sonderinnenlasche im
arretierten Zustand den Arretierbolzen in einem Winkelbereich von > 90° umgreift.
Hierdurch wird der Arretierbolzen zumindest in der Schubstellung
mit der Abstützkontur benachbarter Innenkettenglieder in
Berührung kommen und zumindest etwas verriegelt, so dass
diese Stellung auch ohne den Verriegelungsmechanismus zumindest
vorarretiert ist. Die Sonderinnenlasche übernimmt bei einer
solchen Ausgestaltung ebenfalls die Schubfunktion zusammen mit den
Innenlaschen.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Unterkante des außermittigen
Vorsprungs an der Sonderinnenlasche im arretierten Zustand den Arretierbolzen
in einem Winkelbereich von < 135° umgreift.
Die Stirnseitenkontur der Sonderinnenlasche umgreift den Arretierbolzen
zumindest soweit, dass eine Verriegelung entstanden ist. Des Weiteren
wird verhindert, dass sich zwei benachbarte Innenkettenglieder quer
zur Kettenlaufrichtung gegeneinander verschieben, weil diese beiden
Konturen zusammen den Arretierbolzen bis zu 270° an seinem
Umfang umgreifen. Durch diese Ausgestaltung ist eine Art Rastnase
gebildet, die eine (je nach Form und Größe der
Rastnase) bestimmte Mindestkraft erfordert, damit sich zwei benachbarte
Innenkettenglieer relativ zueinander um ihre jeweiligen Kettenbolzen
und zugehörigen Außenkettenglied gegeneinander
verschwenken.
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Bevorzugt
sind zwei benachbarte Arretierelemente symmetrisch zur Kettenmittenlinie
und im Abstand zueinander angeordnet. Hierdurch besteht die Möglichkeit,
dass eine Entriegelung des Verriegelungsmechanismus auch durch Einwärtsschwenken der
Arretierelemente erfolgen kann, d. h., die Verschwenkung zur Entriegelung
erfolgt in Richtung der Kettenmittenlinie. Trotz des Verschwenkens
quer zur Kettenlaufrichtung muss daher die Kettenbreite nicht zwingend
erhöht werden, d. h. die Verriegelungselemente stehen weder
im verriegelten noch im entriegelten Zustand seitlich über
die Kette über.
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Bei
einer weiteren einfachen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die
Sonderinnenlasche aus Kunststoff besteht. Aus diesem Material lassen
sich insbesondere mittels Spritzgie ßen sehr einfach geeignete
Abstützkonturen sowie die einteilige Anordnung von federnden
Arretierelementen erzeugen. Darüber hinaus bestehen eine
Reihe von Möglichkeiten, für den jeweiligen Einsatzzweck
geeignete Kunststoffmaterialien heranzuziehen.
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Um
einen möglichst kompakten Abstützaufbau zu erhalten,
ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen,
dass die Gelenkbolzen außen über die Außenlaschen überstehen
und die überstehenden Endbereiche jeweils mit den Zähnen
eines Kettenrades in Eingriff bringbar sind. Im Kettenstrang sind
somit keine Lücken vorhanden, die die Schubwirkung beeinträchtigen,
sondern die Lücken zum Eingreifen der Kettenradzähne
sind jeweils außen liegend zwischen den Endbereichen der
Kettenbolzen vorhanden.
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Des
Weiteren bezieht sich die Erfindung auf einen Kettentrieb mit einer
rückensteifen Kette nach einem der Ansprüche 1
bis 14 und einer mit dem Verriegelungsmechanismus in Eingriff bringbaren Schaltschiene,
mittels der der Verriegelungsmechanismus vom arretierten in den
freigegebenen Zustand überführbar ist. Der Verriegelungsmechanismus
wirkt daher nach Art eines Nockenprinzips. Sobald dieser mit der
Schaltschiene in Berührung kommt, wird er entsprechend
in- oder außer Eingriff gebracht, wodurch die rückensteife
Stellung der Kette verriegelt oder aufgehoben wird.
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Bevorzugt
kann die Schaltschiene eine auf die Kettenmittenlinie in Kettenlaufrichtung
zulaufende Entriegelungsfläche umfassen. Eine solche Entriegelungsfläche
ist insbesondere dann vorn Vorteil, wenn eine Verschwenkung des
Arretierelementes in Richtung der Kettenmittenlinie erfolgen soll.
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Bei
der Verwendung mehrerer symmetrisch angeordneter Arretierelemente
bietet sich eine Variante an, bei der die Schaltschiene zwei auf
die Kettenmittenlinie in Kettenlaufrichtung zulaufende Entriegelungsflächen
umfasst, die zwischen sich eine in Kettenlaufrichtung verjüngende
Entriegelungsnut seitlich begrenzen. Die Arretierelemente laufen
in diese Nut ein und werden dann in ihre jeweils andere Position,
günstigerweise ihre entriegelte Position, gedrückt.
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Des
Weiteren ist bevorzugt ein Kettenrad vorgesehen, das einen vorstehenden
Entriegelungsbund aufweist, der mit den Arretierelementen im entriegelten
Zustand an eine Eingriffsfläche in Eingriff bringbar ist.
Im Zusammenspiel mit der Schaltschiene bedeutet dies, dass eine
auf das Kettenrad zulaufende, verriegelte rückensteife
Kette von der Schaltschiene entriegelt wird und die Arretierelemente
im entriegelten Zustand von der Schaltschiene an den Entriegelungsbund
des Kettenrades übergeben und dort in der entriegelten
Stellung gehalten werden. Bildlich gesprochen könnte dies
als Reißverschlusssystem bezeichnet werden.
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Bevorzugt
kann deshalb die Schaltschiene im Wesentlichen unmittelbar vor dem
Kettenrad angeordnet sein und die Eingriffsfläche des Entriegelungsbundes
im Wesentlichen mit der Entriegelungsfläche der Schaltschiene
fluchten. Hierdurch erfolgt eine gleichmäßige Übergabe
der Arretierelemente im entriegelten Zustand, ohne dass auf diese
eine zu große dynamische Belastung wirkt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann das Kettenrad zwei Zahnkränze
umfassen, zwischen den zwei Entriegelungsbunde angeordnet sind,
die gemeinsam eine Entriegelungsnut umgrenzen, die im Wesentlichen
mit der Entriegelungsnut der Schaltschiene fluchtet. Gleiches gilt
für diese Ausführungsform, bei der die Arretierelemente
zuerst in die Nut der Schaltschiene einfahren, hier in ihren entriegelten
Zustand gedrückt und in diesem entriegelten Zustand an
die Entriegelungsbunde des Kettenrads übergeben werden.
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In
Folgendem wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Abschnitts einer rückensteifen
Kette,
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2 die
rückensteife Kette aus 1 in einer
verkleinerten Explosionsdarstellung,
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3 einen
Ausschnitt eines Schubkettentriebs beim Auflaufen auf ein Kettenrad
mit vorgelagerter Schaltschiene in einer perspektivischen Darstellung,
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4 einen
Ausschnitte des Kettentriebs aus 3 in einer
perspektivischen, um 90° gedrehten Ansicht, und
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5 eine
vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts des
Kettentriebs aus 3 im Vollschnitt.
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Die
in 1 dargestellte beidseitig rückensteife
Kette 1 umfasst sich abwechselnde Innenkettenglieder 2 und
Außenkettenglieder 3, die jeweils über
ein Kettengelenk 4 miteinander verbunden sind. Wie auch
anhand der 2 zu sehen ist, umfasst jedes
Innenkettenglied 2 zwei identisch ausgestaltete Innenlaschen 5 und
eine dazwischen angeordnete Sonderinnenlasche 6, die als
Dreierpaket unmittelbar aufeinander angeordnet sind. Jedes Außenkettenglied 3 umfasst
zwei identische Außenlaschen 7, die im paralle len
Abstand zueinander angeordnet sind, zwei parallel zueinander angeordnete
und mit den Außenlaschen 7 pressverbundenen Kettenbolzen 8 und
einen zwischen den Kettenbolzen 8 mittig angeordneten Arretierbolzen 9.
Der Arretierbolzen 9 ist ebenfalls mit den Außenlaschen 7 pressverbunden. Die
Länge des Arretierbolzens 9 ist kürzer
als die Länge der Kettenbolzen 8, die seitlich
mit ihren Endbereichen 10 über die Außenseiten 11 der
Außenlaschen 7 überstehen. Die Stirnseiten
der Arretierbolzen 9 schließen annähernd
bündig mit den Außenseiten 11 der Außenlaschen 7 ab.
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Für
die Pressverbindung mit den Kettenbolzen 8 und die Arretierbolzen
weisen die Außenlaschen 7 die beiden Pressöffnungen 12 und
die dazwischen liegende Öffnung 13 auf.
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Die
Innenlaschen 5 und die Sonderinnenlaschen 6 weisen
zwei miteinander fluchtende Gelenköffnungen 14 bzw. 15 auf.
Diese Gelenköffnungen 14 und 15 sitzen
auf den Außenflächen der Kettenbolzen 8 zum
Erzeugen eines Kettengelenks 4 auf.
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Während
die Stirnseiten der Außenlaschen 7 abgerundet
sind, weisen die Innenlaschen 5 und die Sonderinnenlaschen 6 jeweils
eine Abstützkontur auf. Hierzu weist jede Stirnseite der
Innenlaschen 5 sowie der Sonderinnenlaschen 6 einen
einseitig bzw. außermittig vorstehenden Vorsprung 16 bzw. 17 auf. Diese
Vorsprünge 16 und 17 sind oberhalb der Längsmittellinie
ML angeordnet. Unterhalb der Vorsprünge 16, 17 sind
somit Aussparungen 18 bzw. 19 gebildet, die im
gestreckten Zustand der Kette den Arretierbolzen 9 aufnehmen,
so dass die Vorsprünge 16 bzw. 17 auf
dem Arretierbolzen aufliegen (siehe auch 5). Im gestreckten
Zustand berühren sich die Stirnflächen 20 bzw. 21 der
Vorsprünge 16 bzw. 17, so dass eine Rückensteifigkeit
der Kette gegen Durchbiegung nach unten gegeben ist.
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Damit
in dieser gestreckten Stellung ein zusätzlicher Formfluss
vorhanden ist, ist die Aussparung 18 der Sonderinnenlasche 6 um
annährend in einem Winkel von ca. 135° (> 90° und ≤ 150°)
um den Arretierbolzen 9 herumgezogen, so dass zwei gegenüberliegende
Rasterhöhungen 22 gebildet sind, die ein Verschwenken
des Innenkettengliedes 2 im Uhrzeigersinn um das Kettengelenk 3, 4 erst
bei Überschreiten einer bestimmten Mindestkraft zur Überwindung
der Rasterhöhung 22 ermöglicht. Insbesondere
anhand der 5 ist zu erkennen, dass im gestreckten
Zustand der Kette zwei benachbarte Aussparungen 19 der
Sonderinnenlaschen 6 gemeinsam den Arretierbolzen 9 in
einem Umfangswinkel von ca. 270° umgreifen.
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Des
Weiteren weist jede Sonderinnenlasche 6 federnd angeordnete
Arretierelemente in Form von mit einer Rastnase 24 versehenen
Rastlappen 23 auf. Jeweils zwei Rastlappen 23 sind
unterhalb eines Kettengelenks 4 angeordnet, so dass jede
Sonderinnenlasche 6 insgesamt vier Rastlappen 23 aufweist. Die
Rastlappen 23 erstrecken sich im parallelen Abstand zueinander
nach unten, wobei die Rastnase 24 nach außen und
deren Rastfläche 25 nach oben weisen.
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Während
die sich nach unten erstreckenden Schenkel der Rastlappen 23 im
wesentlichen bündig mit den Außenflächen
der Sonderinnenlaschen 6 abschließen, stehen die
Rastnasen 24 über diese seitlich hervor und zwar
so weit, dass die Rastnasen 24 die Unterkante der zugeordneten
Außenlaschen 7 zumindest bereichsweise umgreift.
Wie insbesondere anhand der 1 zu sehen
ist, führt dies im gestreckten Zustand der Kette 1 dazu,
dass das Innenkettenglied 2 mit dem Außenkettenglied 3 verrastet ist
und die Kette 1 dadurch beidseitig rückensteif
ist. Die Verriegelung kann durch Nachinnenbiegen bzw. -schwenken
der Rastlappen 23 aufgehoben werden.
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Unter
Zuhilfenahme der 3 bis 5 wird nunmehr
im Folgenden die Überführung der Kette 1 vom
arretierten bzw. gestreckten Zustand in den entriegelten Zustand
beschrieben.
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Eine
solche wie oben beschriebene rückensteife Kette 1 kann
für einen Tür-, Tor- oder Fensteröffnungsantrieb
verwendet werden. In den 3 bis 5 ist jeweils
ein Teil eines solchen Triebes dargestellt. Der Trieb umfasst neben
der Kette 1 eine Schaltschiene 27 und ein Kettenrad 28.
Die Schaltschiene 27 weist eine Entriegelungsnut 29 mit
zwei sich gegenüberliegenden Entriegelungsflächen 30 auf.
Die Schaltschiene 27 und die darin geformte Entriegelungsnut 29 sind
trichterförmig ausgestaltet, so dass die Entriegelungsflächen 30 in
auf das Kettenrad 28 gerichteter Kettenlaufrichtung L sich
verjüngen, d. h. die Entriegelungsflächen 30 laufen
in Richtung Kettenrad 28 auf die Kettenmittenlinie ML zu. Die Schaltschiene 27 ist so
angeordnet, dass lediglich die Rastlappen 23 mit den Rastnasen 24 in
die Entriegelungsnut 29 eintauchen, während sämtliche
anderen Kettenbestandteile oberhalb der Schaltschiene 27 angeordnet
sind. Dabei können die Außenlaschen 7 von
den Oberkanten der Schaltschiene 27 zumindest bereichsweise
geführt werden.
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Das
Kettenrad 28 weist zwei nebeneinander im Abstand angeordnete
Zahnkränze 31 auf, deren Zähne 32 jeweils
in die Lücke zwischen zwei Endbereichen 10 der
Kettenbolzen 8 eingreifen. Zwischen den beiden Zahnkränzen 31 ist
eine umlaufende Entriege lungsnut 33 eingeformt. Die Seitenwände
der Entriegelungsnut 33 sind von jeweils, von einem der Zahnkränze 31 nach
innen vorstehenden Entriegelungsbund 34 gebildet. Die Seitenwände
laufen zum Nutgrund hin aufeinander zu. Des Weiteren ist aus den 4 und 5 zu
erkennen, dass die Schaltschiene 27 so ausgestaltet ist,
dass sie in ihrem vorderen Bereich an den Zahnkränzen 31 vorbei
geführt ist und in die Lücke zwischen den Zahnkränzen 31 eingreift.
Des Weiteren ist der vordere Bereich der Schaltschiene 27 an
diese Lücke 35 angepasst und an die Grundfläche
der Lücke 35 bogenförmig angeformt. Von
dieser Grundfläche der Lücke 35 erstreckt sich
dann die Entriegelungsnut 33 nach unten. Durch diese Ausgestaltung
gehen die Entriegelungsflächen 30 der Schaltschiene 27 im
Wesentlichen in die schrägen Seitenflächen der
Entriegelungsbunde 34 über, d. h. die Entriegelungsnut 29 in
der Schaltschiene 27 fluchtet mit der Entriegelungsnut 33 des
Kettenrades 28, wobei die Entriegelungsnut 29 der Schaltschiene 27 gerade
verläuft und ab dem Übergang zur Entriegelungsnut 33 eine
Bogenform vorhanden ist.
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Während
die meisten Bestandteile der Kette 1 und der Kettenglieder 2, 3 aus
einem Stahlwerkstoff hergestellt sind, wird insbesondere für
die Sonderinnenlaschen 6 bevorzugt ein Kunststoffmaterial
eingesetzt. Gleiches gilt auch für die Schaltschiene 27.
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Im
Folgenden wird nunmehr anhand des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels
die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung näher erläutert.
Geht man ausgehend von der in 3 dargestellten
Stellung des Kettentriebs davon aus, dass die Kette 1 aufgerollt
bzw. in einem Kettenspeicher abgelegt werden soll, so dreht sich
das dargestellte Kettenrad 28 im Uhrzeigersinn. Im Bereich
links vom Kettenrad 28 (siehe 3) ist die
Kette 1 im arretierten Zustand, d. h. die Rastlappen 23 der
Sonderinnenlaschen 6 sind an den Unterkanten 26 der
Außenlaschen 7 verrastet und die Stirnflächen 20 und 21 der
Innenlaschen 5 und Sonderinnenlaschen 6 stützen
sich aneinander ab und der Arretierbolzen 9 ist in den
Aussparungen 18 und 19 ebenfalls verriegelt. Hierdurch
ist die Kette 1 in beiden Richtungen, um die sie normalerweise
um ihre Kettengelenke 4 schwenkbar wäre, arretiert.
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Die
nach unten vorstehenden Bereiche der Rastlappen 23 mit
den Rastnasen 24 laufen nunmehr in die Entriegelungsnut 29 der
Schaltschiene 27 ein. Durch das trichterförmige
Zusammenlaufen der Entriegelungsnut 29 kommen die Außenflächen
der Rastnasen 24 mit den Entriegelungsflächen 30 der Schaltschiene 27 in
Kontakt, wodurch die Rastlappen 23 stetig weiter nach innen
gedrückt werden bzw. die gegenüberliegenden Rastlappen 23 aufeinander
zu gedrückt werden, bis die Rastflächen 25 mit
den Unterkanten 26 der Außenlaschen 7 außer
Eingriff kommen. Am Ende der Schaltschiene 27 werden dann die
mit den Entriegelungsflächen 30 in Kontakt stehenden
und an diesen entlang gleitenden Rastnasen 24 an die Entriegelungsbunde 34 des
Kettenrades 28 übergeben. Die Entriegelungsbunde 34 halten
die Rastlappen 23 in ihrer entriegelten Stellung, wodurch anschließend
ein Schwenken um die Kettengelenke 4 im Uhrzeigersinn möglich
ist und die Kette 1 um das Kettenrad 28 herumgeführt
wird.
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Soll
nunmehr die Kette in einem Kettenspeicher abgelegt werden, erfolgt
dies entweder wieder in gerader Form oder falls es in gewundener
Form erfolgt, müssen geeignete Schaltschienen bzw. Entriegelungskonturen
vorgesehen sein, die die Rastlappen 23 in ihrer entriegelten
Stellung halten, oder die Kette 1 wird bogenförmig
weitergeführt.
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Soll
der Kettentrieb nunmehr im Schubbetrieb arbeiten, d. h. das Kettenrad 28 dreht
sich entgegen dem Uhrzeigersinn, erfolgt im Bereich der Schaltschiene 27 eine
stetige Verriegelung der Kette 1, so dass diese bei Verlassen
der Schaltschiene 27 im Wesentlichen als starre Stange
wirkt und Schubkräfte überträgt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005010384
U1 [0002]