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Die
Erfindung betrifft eine hydraulisch angetriebene Schere für schwere
Beanspruchungen, insbesondere eine Abbruch- und Schneidschere für Altholz,
die an ein Hydrauliksystems eines Arbeitsgerätes, beispielsweise eines Baggers,
anschließbar
ist, mit zwei relativ zueinander schwenkbaren Armen, von denen ein
erster Arm zumindest zwei in gegenseitigem Abstand sowie im wesentlich
parallel zueinander verlaufende Wangen aufweist, zwischen die ein
zweiter Arm beim Schließen
der Schere eintaucht, wobei am zweiten Arm zumindest ein Schermesser
angebracht ist, das mit zumindest einem Schermesser an zumindest
einer der Wangen des ersten Arms beim Schließen der Schere zusammenwirkt.
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Eine
bekannte Abbruch- und Schneidschere, wie sie aus der
US 3,550,655 oder der
DE 94 01 815 U1 bekannt
ist, wird an dem Stiel oder Ausleger eines Baggers oder eines ähnlichen
Arbeitsgerätes
in drehbarer Weise angebaut und an das dortige Hydrauliksystem angeschlossen.
Die Schere umfasst einen ersten Arm, der zwei parallel zueinander
verlaufende Wangen aufweist, die in gegenseitigem seitlichen Abstand
angeordnet sind. Darüber
hinaus ist ein zweiter Arm vorgesehen, der hydraulisch angetrieben
ist und relativ zu dem ersten Arm schwenken kann, wodurch die Schere
zwischen einem geöffnetem
und einem geschlossenen Zustand verstellt werden kann. Beim Schließen der
Schere taucht der zweite Arm zwischen die Wangen des ersten Arms
ein. Wie die
DE 94
01 815 U1 zeigt, ist am oberen zweiten Arm ein Schermesser
angebracht, das mit einem Schermesser an einer Wange des ersten
Arms beim Schließen so
zusammenwirkt, dass ein zwischen den Armen befindlicher Gegenstand
durchtrennt wird.
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Beim
Durchtrennen von relativ großen
Bauteilen, beispielsweise Holzplatten, Holzpaletten oder Baumstämmen, besteht
bei der bekannten Abbruch- und Schneidschere der Nachteil, dass
es relativ schwierig und aufwendig ist, die zu zerkleinernden Bauteile
mit der Schere aufzunehmen. Darüber
hinaus kann es während
des Trennvorganges zu relativ großen Bewegungen des zu zerkleinernden
Gegenstandes innerhalb der Schere kommen, da der Gegenstand in der
Schere nicht ausreichend gehalten ist. Dadurch besteht die Gefahr,
dass der zu zerkleinernde Gegenstand während des Trennvorganges ungerichtete
Bewegungen relativ zu der Schere ausführt und beispielsweise gegen
diese schlägt,
wodurch eine Möglichkeit
der Beschädigung
der Schere gegeben ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schere der genannten
Art zu schaffen, mit der ein zu zerkleinernder Gegenstand in einfacher
Weise aufgenommen und sicher zerkleinert werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Schere mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass
auch der zweite Arm zumindest zwei in gegenseitigem Abstand sowie
parallel zueinander verlaufende Wangen auf weist. Die erfindungsgemäße Schere
ermöglicht
es aufgrund ihrer mehrwangigen Ausgestaltung beider Arme einen zu
zerkleinernden Gegenstand in einfacher und sicherer Weise zu ergreifen.
Da der zu zerkleinernde Gegenstand bei der erfindungsgemäßen Schere
sowohl auf seiner Unterseite als auch auf seiner Oberseite durch
jeweils zumindest zwei Wangen gehalten ist, ist der Gegenstand während des
Trennvorgangs in hohem Maße
stabilisiert.
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Die
erfindungsgemäße Schere
findet vorzugsweise beim Verladen und Zerkleinern von Altholz, Holz-Paletten
und Holz-Spanplatten
im Recyclingbetrieb Verwendung. Auch sperrige Holzteile lassen sich
in einem einzigen Arbeitsgang mit der Schere ergreifen, verladen
und zerkleinern, was insbesondere beim Beladen von Containern oder
beim Beschicken von Schredder-Anlagen vorteilhaft ist.
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Jeder
Arm besitzt vorzugsweise zwei oder drei parallel zueinander verlaufende
Wangen. Insbesondere ist vorgesehen, dass sowohl der erste Arm als
auch der zweite Arm der erfindungsgemäßen Schere jeweils zwei Wangen
aufweisen, wobei jeder Wange des ersten Arms eine Wange des zweiten Arms
hinsichtlich der Scher- oder Schneidfunktion zugeordnet ist. Vorzugsweise
trägt jede
Wange zumindest ein Schneid- oder
Schermesser, so dass der zu zerkleinernde Gegenstand beim Schließen der Schere
in drei Teile zerschnitten wird.
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In
bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jede
Wange auf ihrer in Schließrichtung
der Schere weisende Seite, d.h. auf ihrer dem jeweils anderen Arm
zugewandten Seite, auf der die Schermesser angeordnet sind, einen
polygonalen, eine konkave Konfiguration bildenden Verlauf besitzt.
Auf diesen Seiten trägt
jede Wange vorzugsweise zumindest zwei in Längsrichtung der Wangen hintereinander
angeordnete, in einem Winkel α zueinander
abge winkelte leistenförmige
Schermesser, wobei der Winkel α im
Bereich von 110° bis
160° und insbesondere
im Bereich von 130° bis
150° liegt.
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Um
das Ergreifen des zu zerkleinernden Gegenstandes weiter zu erleichtern,
kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass zumindest einige
der Wangen und vorzugsweise jede Wange an ihrem vorderen freien
Ende zumindest einen Zahn aufweist, dessen Spitze der Schließrichtung
der Schere, d.h. dem jeweils anderen Arm der Schere zugewandt ist.
Vorzugsweise trägt
jede Wange genau einen Zahn, wobei die Zähne beim Schließen der Zange
aneinander vorbeilaufen. Die Anordnung der Zähne ermöglicht es, den zu zerkleinernden
Gegenstand mit den Zähnen
bereits zu fixieren und zu ergreifen, bevor der eigentliche Schneid-
oder Trennvorgang erfolgt und abgeschlossen ist. Darüber hinaus
ist verhindert, dass der zu zerkleinernde Gegenstand während des
Trennvorganges aus der Schere herausrutscht.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich, wobei die einzige
Figur eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Schere
zeigt.
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Eine
hydraulisch angetriebene Schere 10 für schwere Beanspruchungen,
wie sie insbesondere zum Verladen und Zerkleinern von Altholz, Holz-Paletten
und Holz-Spanplatten verwendet wird, weist einen unteren ersten
Arm 11 auf, der an seinem hinteren Ende über ein
Adapterteil 20 an einen Arm oder Stiel eines nicht dargestellten
Arbeitsgerätes,
beispielsweise eines Baggers, angeschlossen werden kann.
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Vor
dem Adapterteil 20 ist ein an sich bekanntes Drehgelenk 21 ausgebildet,
mittels dessen die Schere 10 um 360° relativ zu dem Adapterteil 20 und
somit zu dem Stiel oder Arm des Arbeitsgerätes verstellt werden kann.
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Der
untere erste Arm 11 besitzt zwei in gegenseitigem Abstand
sowie in Längsrichtung
der Schere parallel zueinander verlaufende Wangen 11a und 11b,
die an ihrem vorderen, dem Adapterteil 20 abgewandten Ende über eine
querverlaufende Platte 24 miteinander verbunden sind. Darüber hinaus
ist im mittleren Bereich des unteren ersten Arms 11 eine Quertraverse 25 vorgesehen,
die die beiden Wangen 11a und 11b gegenseitig
aussteift. Darüber
hinaus sind die beiden Wangen 11a und 11b in einem
mittleren oberen Bereich über
einen querverlaufenden Bolzen 13 miteinander verbunden.
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Ein
oberer zweiter Arm 12 besteht ebenfalls aus zwei in gegenseitigem
Abstand sowie in Längsrichtung
der Schere parallel zueinander verlaufenden Wangen 12a und 12b,
die an ihrem vorderen Ende über
eine Querplatte 15 und in ihrem hinteren Bereich über eine
Quertraverse 14 miteinander verbunden und ausgesteift sind.
Jede Wange 12a und 12b des oberen zweiten Arms 12 besitzt
auf ihrer unteren, dem ersten Arm 11 zugewandten Seite
flanschartige Ansätze 12a2 bzw. 12b2,
die von dem Bolzen 13 durchdrungen sind. Auf diese Weise
kann der zweite Arm 12 relativ zu dem ersten Arm 11 um
den Bolzen 13 verschwenkt werden. Die Schwenkbewegung wird
mittels eines Hydraulikzylinders 19 erreicht, der an seinem
unteren Ende auf einem Lagerbolzen 26 des unteren ersten
Arms 11 und an seinem oberen Ende auf einem im hinteren
Bereich des oberen zweiten Arms 12 angeordneten Lagerbolzen 18 sitzt.
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Der
gegenseitige Abstand der einander abgewandten Außenseite der Wangen 12a und 12b des oberen
zweiten Arms 12 ist geringer als der lichte Abstand der
Wangen 11a und 11b des unteren ersten Arms 11,
so dass der zweite Arm 12 beim Schließen der Schere zwischen die
Wangen 11a und 11b des ersten Arms 11 eintaucht.
Dabei läuft
die Wange 12a des zweiten Arms 12 unmittelbar
an der Innenseite der Wange 11a des unteren ersten Arms 11 vorbei.
In gleichartiger Weise läuft
die Wange 12b des oberen zweiten Arms 12 beim
Schließen
der Schere 10 unmittelbar neben der Wange 11b des
unteren ersten Arms 11 vorbei. Auf diese Weise wird zwischen
den einander zugeordneten Wangen eine Scherwirkung erzielt.
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Jede
Wange 11a, 11b, 12a, 12b besitzt
an ihrem vorderen Ende jeweils einen Zahn 11a1, 11b1, 12a1, 12b1,
wobei die Spitze des Zahns jeweils in Schließrichtung weist, d.h. dem jeweils
anderen Arm zugewandt ist. Die Wangen 11a und 11b des
unteren ersten Arms 11 besitzen auf ihrer Oberseite nach
innen weisende Schermesser 22, 23, wobei jedes Schermesser
zweiteilig ausgeführt
ist. Ein vorderes, leistenförmiges
Schermesser-Teil verläuft
im wesentlichen horizontal, woran sich ein hinteres leistenförmiges Schermesser-Teil
anschließt,
das unter einem Winkel α in
Richtung des Bolzens 13 ansteigt, wobei der Winkel α im Bereich
von 130 bis 150° liegt.
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Die
Wangen 12a und 12b des oberen zweiten Arms weisen
auf ihren Unterseiten, die beim Schließen der Schere als erstes zwischen
die Wangen 11a und 11b des unteren ersten Arms 11 eintauchen,
jeweils Schermesser 16 bzw. 17 auf, die in genannter
Weise aus zwei in Längsrichtung
der Wange hintereinander angeordneten, unter dem Winkel α zueinander
abgewinkelten leistenförmigen
Schermesser-Teilen bestehen. Die Schermesser 16 und 17 des
oberen zweiten Arms 12 wirken mit den Schermessern 22 und 23 des
unteren ersten Arms 11 so zusammen, dass sie beim Schließen scherend
aneinander vor beilaufen, wobei ein zwischen den Armen 11 und 12 befindliches
Bauteil in drei Teile zertrennt wird.
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Alternativ
zu der dargestellten Ausführungsform
kann der untere erste Arm aus drei in gegenseitigem Abstand sowie
parallel zueinander verlaufenden Wangen aufgebaut sein, wobei jede
Wange des oberen zweiten Arms dann beim Schließen der Schere zwischen zwei
benachbarte Wangen des unteren ersten Arms eintaucht.