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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Einsteckschloß nach Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Bei
Fluchttüren
besteht häufig
die Notwendigkeit, solche Türen
als zweiflügelige
Türen auszuführen, damit
im Gefahrenfall durch die Öffnung
von Gehflügel
und Standflügel
eine große Öffnung geschaffen
werden kann, um einer möglichst
großen Zahl
von Personen die Möglichkeit
zu geben, die Gefahrenzone schnell verlassen zu können.
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Obwohl
bei Fluchttüren
in der Regel nur eine einzige Fluchtrichtung unterstellt wird, werden
diese Türen
jedoch auch in entgegengesetzter Richtung benutzt.
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Insoweit
ist es vorteilhaft, die Türflügel mit großflächigen Verglasungen
auszustatten, damit entgegenkommende Personen frühzeitig erkannt werden können.
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Großflächig verglaste
Türen werden
aber üblicherweise
als sogenannte Rohrrahmentüren
gebaut und weisen ein relativ schmales Rohrrahmenprofil auf, in
welchem letztlich die Einsteckschlösser noch untergebracht werden
müssen.
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Weiterhin
werden in zunehmendem Maße die
zugehörigen
Einsteckschlösser
für den
Gehflügel mit
einem Riegelausschluß von
mindestens 20 mm Riegelhub versehen.
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In
der Fluchttürfunktion
muß allerdings
bei Betätigung
des Einsteckschlosses am Standflügel neben
der Einfahrbewegung der oberen und unteren Treibriegelstangen sichergestellt
sein, daß Falle
und Riegel des Gehflügelschlosses über die
jeweils vorgesehenen Auslöser
auch dann sicher in das Gehflügelschloß zurückgedrückt werden,
wenn diese mit großem
Ausschluß versehen
sind.
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Das
aus der eingangs erwähnten
EP 0 584 549 B1 bekannte
Einsteckschloß erfüllt diese
Funktion zweifellos.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, daß die
Einleitung hinreichend großer
Drehmomente auf den für den
Riegel zuständigen
Auslöser
insbesondere bei fehlerhafter Bedienung oder Behandlung des Einsteckschlosses
nicht garantiert werden kann.
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Eine
derartige fehlerhafte Behandlung kann z.B. dadurch hervorgerufen
werden, daß man
die zweiflügelige
Fluchttür
ohne hinreichend weites Zurückdrücken von
Falle und Riegel gewaltsam öffnet, so
daß Zwängungen
zwischen Riegel und Riegellochung entstehen, die den Riegel verbiegen.
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Ein
anderer Behandlungsfehler kann z.B. durch Überlackieren des Schlosses
im eingebauten Zustand ebenfalls Funktionsstörungen hervorrufen. Es ist
Aufgabe der Erfindung, das bekannte Einsteckschloß so weiterzubilden,
daß die
oben genannten Nachteile vermieden werden.
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Diese
Aufgabe löst
die Erfindung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Aus
der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß über die Schloßnuß sehr große Drehmomente
auf die Auslöser
von Riegel und Falle übertragen
werden können.
Dies wird dadurch erreicht, daß die
Auslöser drehstarr
mit der Schwenkbewegung der Schloßnuß gekoppelt in Richtung auf
den in die Riegello chung eingefahrenen Riegel und die in die Fallenlochung eingefahrene
Falle einwirken können.
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Die
Kombination der Erzeugung großer Drehmomente
zusammen mit einer drehstarren Koppelung der zugehörigen Auslöser sowie
der jeweiligen Koppelelemente für
obere und untere Treibriegelstange orientiert sich an einer optimalen
Raumausnutzung des sehr schmalen Schloßkastens, so daß insbesondere
durch die Anordnung der Druckstücke,
die bei in Neutralstellung befindlicher Schloßnuß im Bereich des Hinterdornmaßes vorgesehen sind,
nicht nur große
Hebelarme zwischen der Schloßnuß und den
Druckstücken
sondern auch große
Schwenkwinkel der beteiligten Schwenkhebel ermöglicht werden.
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Die
Erfindung beruht daher auf dem Grundgedanken, über den Türdrücker auf die Schloßnuß möglichst
große
Drehmomente einleiten zu können während zugleich
der zur Verfügung
stehende Einbauraum im Schloßkasten
optimal genutzt werden soll, um ein gegen Vandalismus stabiles Schloß zu schaffen.
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Dies
wird zum Teil dadurch realisiert, daß die auf die Auslöser wirkenden
Druckstücke
in Neutralstellung der Schloßnuß im Bereich
des Hinterdornmaßes
ruhen, während über entsprechende
getriebliche Ankoppelungen dieser Druckstücke an die Schloßnuß auch große Hebelarme
zur Verfügung stehen,
um große
Drehmomente und somit auch große
Kräfte
auf die Auslöser
zu erzeugen.
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Andererseits
wird der zur Verfügung
stehende Einbauraum weitestmöglich
für den
Einbau und die Beweglichkeit der Innenteile ausgenutzt.
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Das
Prinzip der Erfindung beruht daher auch auf der Überlegung, die von der drehbaren
Schloßnuß beaufschlagten
Koppelglieder zur Betätigung der
oberen und unteren Treibriegelstange und der beiden Auslöser als
Schwenkhebel auszuführen,
deren Schwenkachse im Schloßkasten
gelagert ist und de ren Ausgangsstellungen, die der Neutralstellung der
Schloßnuß entsprechen,
so gewählt
sind, daß die zugehörigen Druckstücke jeweils
im Bereich des Hinterdornmaßes
ruhen.
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Auf
diese Weise läßt sich
erreichen, daß die von
den Druckstücken
beaufschlagten oberen und unteren Schwenkhebel einen sehr großen Schwenkwinkel
für die
Betätigung
von Auslösern
und Koppelelementen zur Verfügung
haben.
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Andererseits
trägt die
Erfindung auch der Tatsache Rechnung, daß trotz der Verschwenkung der
Drückernuß in lediglich
eine Schwenkrichtung hinsichtlich der Einfahrbewegungen von oberer
und unterer Treibriegelstange zwei gegenläufige Bewegungen erzeugt werden
müssen.
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Dies
wird dadurch erreicht, daß die Schwenkbewegung
der Drückernuß über einen
Zwischenhebel auf das Koppelelement für die obere Treibriegelstange übertragen
wird, wobei die Drehachsen beider Schwenkhebel, an welchen die Koppelelemente
sitzen, ober- bzw. unterhalb der jeweils aktiven Druckstücke anzuordnen
sind.
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Das
einfache Konstruktionsprinzip der Erfindung ermöglicht die Fertigung von Serien
von Einsteckschlössern
unterschiedlicher Dornmaße
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen. Dieser Vorteil
wird dadurch erreicht, daß bei
gleichem Aufbau ein „wachsendes
Dornmaß" zu breiteren Schloßkästen führt und
deshalb „nur" die Auslöser für Falle
bzw. Riegel „mitwachsen" müssen. Eine
Serie von derartigen Einsteckschlössern kann z.B. Dornmaße zwischen
30 und 65 mm oder mehr umfassen. Jede Serie hat ein kleinstes Dornmaß und ein
größtes Dornmaß.
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Ist
der Auslöser
für die
Falle Bestandteil des oberen Schwenkhebels, bietet dies den Vorteil,
daß die
Hebelverhältnisse
in weiten Bereichen variabel sind und trotzdem der Fal lenauslöser auch
große Wege
für weit
vorgeschlossene Fallen zurücklegen kann.
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Zu
diesem Zweck wird vorgeschlagen, daß der Auslöser für die Falle bei voll vorgeschlossener Falle
in der Neutralstellung der Schloßnuß praktisch nur zwei bis drei
Millimeter vor der zugeordneten Beaufschlagungsfläche der
Falle ruht, so daß bereits bei
geringer Schwenkbewegung der Schloßnuß die Falle bereits über den
Auslöser
in das Gehflügelschloß zurückgedrückt wird.
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Außerdem ermöglicht die
Erfindung sehr große
Abstände
zwischen den Auslösern,
d.h. denjenigen Flächen
der Auslöser,
die tatsächlich
auf Falle bzw. Riegel auftreffen, und den Drehmittelpunkten der
jeweiligen Schwenkhebel.
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Sind
diese Abstände
mindestens so groß wie das
kleinste Dornmaß bei
einer Serie von Einsteckschlössern,
ergeben sich sehr große
Lastarme, die insbesondere in Kombination mit den großen Kraftarmen,
die sich für
die Druckstücke
ergeben, zu einem leichtgängigen
und trotzdem sehr stabilen Einsteckschloß führen.
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Ist
darüber
hinaus vorgesehen, den sich nach unten erstreckenden Drückerarm
bei in Neutralstellung befindlicher Schloßnuß dort an der Schloßnuß anzubringen,
wo die Seite des Dornmaßes
sitzt, lassen sich ebenfalls große Schwenkwinkel realisieren,
die infolge der kinematischen Kette zwischen Schloßnuß und unterem
Schwenkhebel auch weit ausgeschlossene Riegel wirkungsvoll bis in
das Schloß des
Gehflügels
zurückschieben.
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Zweckmäßigerweise
wird der Drehantrieb zwischen Schloßnuß und Zwischenhebel über ein Paar
von zueinander korrespondierenden Zahnsegmenten an Schloßnuß bzw. Zwischenhebel
realisiert, so daß für alle Drehstellungen
der Schloßnuß auch entsprechend
vielfältige
Eingriffszonen an den paarweise zu geordneten Zahnsegmenten von Schloßnuß und Zwischenhebel
im Eingriff sind. Diese Maßnahme
erhöht
die Stabilität
des Einsteckschlosses insbesondere gegen Vandalismus.
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Zudem
kann vorgesehen sein, am unteren Schwenkhebel, der das Koppelelement
für die
untere Treibriegelstange bildet, ein sogenanntes Freilauffenster
vorzusehen.
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Das
Freilauffenster dient dem Zweck, Manipulationen an der unteren Treibriegelstange
durch unzulässiges
Anheben nicht in die getriebliche Verbindung zwischen Schloßnuß und unterem Schwenkhebel
zu übertragen.
Etwaige Manipulationsversuche betätigen daher nicht etwa die
kinematische Kette zwischen unterem Schwenkhebel und Schloßnuß und folglich
auch nicht die kinematische Kette zwischen Schloßnuß, Zwischenhebel und oberem
Schwenkhebel.
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Zur
Erzielung großer
Stabilität
wird ergänzend
vorgeschlagen, die Schloßnuß stulpseitig
bis nah an die Innenfläche
des Stulpblechs heranragend auszuführen. An diesen Bereich wird
dann der Drückerarm
angeschlossen, vorzugsweise einstückig. Diese Weiterbildung der
Erfindung nutzt daher die Erkenntnis, daß zwischen Drückernuß und Riegel
Platz im Gehäuse
des Schloßkastens
ist, welcher selbst bei einem Schloßkasten mit dem kleinstmöglichen Dornmaß immer
noch für
hohe Drehmomente zur Betätigung
des unteren Schwenkhebels sorgt.
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Die
Erfindung ist daher insbesondere geeignet für Einsteckschlösser an
Rohrrahmentüren
unterschiedlicher Dornmaße,
also für
Serien derartiger Einsteckschlösser.
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Zudem
läßt sich
an der Schloßnuß zwischen dem
Vierkantdurchbruch und der Innenwand des Schloßstulps eine kreisringsegmentförmige Öffnung vorsehen,
die mit entsprechenden Durchgangsbohrungen in Schloßkasten
und Schloßdecke
fluchtet, so daß praktisch
ohne Beeinträchtigung
der Stabilität nunmehr
auch Schloßrosetten
oder ähnliches
angebracht werden können.
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Zu
diesem Zweck ist der Öffnungswinkel
der kreisringsegmentförmigen Öffnung mindestens
so groß wie
der größtnötige Schwenkwinkel
der Schloßnuß zuzüglich des
Platzbedarfs für
die Durchgangsbohrung. Unter größtnötigem Schwenkwinkel
der Schloßnuß wird derjenige
Winkel verstanden, um den die Schloßnuß zum vollständigen Einzug
der Treibriegelstangen und zum vollständigen Zurückschieben von Falle und Riegel
verdreht werden muß.
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Dabei
sollen die Durchgangsbohrungen in Schloßnuß und Schloßdecke nach Ort, Abstand von dem
Vierkantdurchbruch und eigenem Durchmesser entweder der Norm entsprechend
oder dem herstellerseitigen Beschlagprogramm entsprechend angeordnet
sein.
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Einer
Weiterbildung der Erfindung kommt besondere Aufmerksamkeit zu.
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Die
Schloßnuß kann nämlich aus
zwei übereinanderliegenden
Blechteilen bestehen, von denen jedes mit einem Vierkantdurchbruch
für den
Vierkantstift des Türdrückers versehen
ist.
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Auf
diese Weise lassen sich die von der Schloßnuß auszuführenden unterschiedlichen Funktionen
jeweils einem der beiden Blechteile zuordnen.
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Die
beiden Blechteile sind zumindest über den Vierkantstift des Türdrückers trotzdem
miteinander gekoppelt.
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Sieht
man als drehmomentstarre Verbindung zwischen den beiden Blechteilen
einen Federstift vor, welcher beide Blechteile über miteinander fluchtende Bohrungen
durchsetzt, lassen sich die Bohrungen derart geringfügig gegeneinander
versetzen, daß die Vierkantdurchbrüche im Sinne
einer spielfrei en Aufnahme des Vierkantstifts geringfügig gegeneinander verdreht
werden.
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Auf
diese Weise entsteht von jedem der beiden Blechteile ausgehend eine
geringfügige
Verspannung des Vierkantstifts, der dadurch spielfrei im Treibriegelschloß gehalten
wird.
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Insoweit
dient der Federstift einer in Umfangsrichtung wirkenden geringfügig federelastischen
Verbindung der beiden Blechteile zueinander, die auch über Jahre
hinweg verschleißfrei
bleibt.
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Zusätzlich kann
die drehmomentstarre Verbindung zwischen den beiden Blechteilen
auch über einen
Mitnehmerarm erfolgen, der an einem der beiden Blechteile sitzt
und sich in Drehrichtung der Türöffnung an
dem anderem Blechteil abstützt.
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Zweckmäßigerweise
stützt
sich der Mitnehmerarm rückseitig
an dem Drückerarm
ab.
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Die
Ausführung
der beiden Blechteile in flacher Form, z.B. als einfache Stanzteile,
ermöglicht preiswerte
Fertigung.
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Deshalb
sollte die Abstützung über einen Koppelstift
erfolgen, welcher in den Mitnehmerarm des betreffenden Blechteils
eingebaut ist.
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Die
funktionale Trennung der beiden Blechteile ermöglicht weiterhin die Anordnung
von Anschlagflächen
für die
Drehbewegungen der Schloßnuß dort,
wo im Schloßkasten
noch Platz für
entsprechende Anschlagdorne ist.
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Zu
diesem Zweck wird vorgeschlagen, daß eines der beiden Blechteile
sowohl mit dem Drehantrieb versehen ist als auch mit dem Drückerarm,
während
das andere der Blechteile an den entsprechenden Stellen mit Anschlagflächen für im Schloßkasten sitzende
Anschlagdorne versehen ist.
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Zweckmäßigerweise
durchsetzen die Anschlagdorne den Schloßkasten vollständig und
sind in dessen Wandungen verankert, so daß eine gewaltsame Verdrehung
der Schloßnuß, z.B.
durch Vandalismus, wirksam unterbunden wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 Anordnung
der Erfindung an dem Standflügel
einer Fluchttür
im Zusammenwirken mit dem Gehflügelschloß, verriegelter
Zustand;
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2 Darstellung
gem. 1 mit zurückgeschobenem
Riegel und zurückgeschobener
Falle, Treibriegelstangen eingezogen;
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3 Darstellung
entsprechend 1, jedoch mit Riegel mit großem Riegelausschluß;
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4 Darstellung
entsprechend 3, wobei jedoch der Riegel mit
Riegelsperre versehen ist, welche durch Verschieben der Falle gelöst wurde;
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5 Darstellung
der Erfindung an einem Treibriegelschloß in Aufsicht mit
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6 zugehöriger Darstellung
des Treibriegelschlosses in Seitenansicht.
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Sofern
im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung
stets für
alle Figuren.
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Die
Figuren zeigen ein Einsteckschloß 1 nach dieser Erfindung.
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Derartiges
Einsteckschloß 1 steckt
in einer entsprechenden Aussparung des Standflügels 7 einer zweiflügeligen
Fluchttür
in Rohrrahmenbauweise.
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Das
Einsteckschloß 1 weist
einen Schloßkasten 2 auf.
Der Schloßkasten 2 wird
in Richtung zum Gehflügel 8 von
einem Stulpblech 3 abgeschlossen. Im Stulpblech 3 befinden
sich eine Fallenlochung und eine Riegellochung für Falle 9 und Riegel 10 des
Gehflügelschlosses.
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Zwischen
Fallenlochung und Riegellochung sitzt eine Schloßnuß 4 drehbar im Schloßkasten 2. Die
Schloßnuß 4 wird
- an sich bekannt – über einen Vierkantdurchbruch 40 durch
einen Türdrücker oder ähnliches
betätigt.
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Der
Mittelpunkt des Vierkantdurchbruchs 40 dient als Meßpunkt zur
Bestimmung des Dornmaßes 4a,
welches in Richtung zum Stulpblech 3 gemessen wird und
des Hinterdornmaßes 4b,
welches in entgegengesetzter Richtung bestimmt wird.
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Bei
geschlossenem Standflügel 7 ist
eine obere Treibriegelstange 5 nach oben und eine untere Treibriegelstange 6 nach
unten ausgefahren und sichert den Standflügel 7 gegen unzulässiges Öffnen.
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Derartiges
Einsteckschloß dient
daher zur Betätigung
von oberer Treibriegelstange 5 und unterer Treibriegelstange 6 ebenso,
wie der Betätigung von
Falle 9 und Riegel 10, welche aus dem korrespondierenden
Einsteckschloß des
Gehflügels
kommend in Fallenlochung und Riegellochung des Stulpblechs 3 eingefahren
sind.
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Hierzu
wirkt die Schloßnuß 4 bei
geschlossenem Standflügel 7 mit
ausgefahrener oberer und unterer Treibriegelstange 5,6 sowie
zugleich geschlossenem Gehflügel 8 mit
ausgefahrener Falle 9 und ausgefahrenem Riegel 10 über jeweils
drehstarr mit ihr verbundene Hebelarme mittels dazwischen liegen der
Koppelelemente auf die oben und die unten angeordnete Treibriegelstange 5,6 des
Standflügels zumindest
im Sinne der jeweiligen Einfahrbewegungen 11,12 ein.
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Hierunter
ist zu verstehen, daß die
Treibriegelstangen auch über
sogenannte Schaltschlösser verfügen können, die
ein selbsttätiges
Ausfahren der Treibriegelstangen bei geschlossenem Standflügel 7 bewirken.
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Insoweit
wird auf den Stand der Technik verwiesen.
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Andererseits
sind Koppelglieder vorgesehen, mit deren Hilfe die Auslöser 13,14 zum
Zurückschieben
der in die Fallenlochung eingefahrenen Falle und des in die Riegellochung
eingefahrenen Riegels des Gehflügels 8 dienen.
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Wesentlich
ist nun, daß jeweils
aus Sicht einer Neutralstellung 15, wie 1 zeigt,
und jeweils von der Schloßnuß 4 ausgehend,
ein sich in Richtung nach unten 16 erstreckender Drückerarm 50 vorgesehen
ist, der starr vorzugsweise einstückig an die Schloßnuß 4 angekoppelt
ist und der im Bereich des Hinterdornmaßes 4b mit einem in
Richtung zum Stulpblech 3 wirkenden ersten Druckstück 17 auf
einen Schwenkhebel 18 einwirkt, welcher unterhalb des ersten
Druckstücks 17 am
Schloßkasten
so gelagert ist, daß er
infolge seiner vom Druckstück 17 ausgehenden
Schwenkbewegung über
ein an ihm befindliches Koppelelement 19 die untere Treibriegelstange 6 in
Richtung von deren Einfahrbewegung 12 betätigt und
andererseits den Auslöser 14,
der den gegebenenfalls voll ausgeschlossenen Riegel 10 in
das Gehflügelschloß zurückdrückt.
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Der
untere Schwenkhebel 18 ist zu diesem Zweck mit einer im
Bereich des Dornmaßes 4a angeordneten
Drehachse am Schloßkasten 2 gelagert, die
hier sogar noch unterhalb des Riegels 10 sitzt und trägt auf seiner
Rückseite
das Koppelelement 19, welches in Form eines Hakens in einen
Gegenhaken der unteren Treibriegelstange 6 eingreift.
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Es
ist ersichtlich, daß mit
Verschwenken des unteren Schwenkhebels 18 im Uhrzeigersinn
das Koppelelement 19 die untere Treibriegelstange 6 in das
Einsteckschloß 1 hineinziehen
wird, während
zugleich der Auslöser 14 mit
einer entsprechenden Beaufschlagungsfläche ab einer vorbestimmten Schwenkstellung
gegen eine entsprechende Fläche des
Riegels 10 stößt und bei
weiterer Schwenkbewegung einerseits die untere Treibriegelstange 6 weiter anhebt
und andererseits den Riegel 10 weiter in das Gehflügelschloß hineindrücken wird.
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Darüber hinaus
sitzt an der Schloßnuß 4 in Richtung
nach oben 20 ein Drehantrieb 21, der sich im formschlüssigen Eingriff
mit einem korrespondierend ausgebildeten Antriebsbereich 22 eines
am Schloßkasten 2 gelagerten
Zwischenhebels 23 befindet.
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Die
Drehantriebe sind hier ohne gegenseitigen Freilauf ausgebildet,
so daß eine
z.B. federbeaufschlagte obere Treibriegelstange 5 die Schloßnuß 4 auch
wieder in ihre Neutralstellung 15 zurückzubringen vermag.
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Der
Zwischenhebel 23 besitzt ein zweites Druckstück 24,
mit welchem er auf einen oberen Schwenkhebel 25 einwirkt,
der zumindest das Koppelelement 26 für die obere Treibriegelstange 5 bildet.
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Das
zweite Druckstück 24 befindet
sich in Neutralstellung 15 der Schloßnuß 4 ebenfalls im Bereich
des Hinterdornmaßes 4b,
um auch hier einen möglichst
großen
Schwenkwinkel des Zwischenhebels 23 zu ermöglichen,
der praktisch 1:1 auf den oberen Schwenkhebel 25 übertragen
wird.
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Der
obere Schwenkhebel seinerseits ist oberhalb des zweiten Druckstücks und – hier – sogar oberhalb
des von der Falle beanspruchten Ausschlußweges angeordnet, so daß auch Fallen
mit großem
Fallenausschluß von
diesem Einsteckschloß betätigbar sind.
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Der
Auslöser 13 für die Falle
sollte Bestandteil des oberen Schwenkhebels 25 sein, damit
bei gleichem Konstruktionsprinzip auch größere Dornmaße möglich sind.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
dient hierzu ein Dorn oder ähnliches
am oberen Schwenkhebel, welcher von dem zweiten Druckstück 24 des
Zwischenhebels auf seiner einen Seite beaufschlagt wird während es
gegenüberliegend
gegen die Falle 9 stößt und diese
bei entsprechender Schwenkbewegung in das Schloß des Gehflügels 8 zurückzudrücken vermag.
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Die
Figuren zeigen weiterhin, daß die
Abstände 27,29 zwischen
den Auslösern 13,14,
also denjenigen Kontaktzonen, welche auf dem Schwenkweg des jeweiligen
Auslösers
mit Falle bzw. Riegel in Kontakt sind, und den Drehmittelpunkten 28,30 der jeweiligen
Schwenkhebel, an welchen die Auslöser 13,14 sitzen,
mindestens in der Größenordnung
des kleinsten Dornmaßes 4a liegen.
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Zweckmäßigerweise
sind die Abstände 27,29 aber
stets mindestens so groß wie
das kleinste Dornmaß 4a der
Schloßserie.
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Zur Übertragung
großer
Drehmomente strebt die Erfindung eine optimale Ausnutzung des zur
Verfügung
stehenden Einbauraumes an.
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Diesem
Zweck dient die Anordnung des sich nach unten erstreckenden Drückerarms 50 so,
daß er bei
in Neutralstellung 15 befindlicher Schloßnuß 4 auf der
Seite des Dornmaßes 4a an
der Schloßnuß 4 ansetzt.
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Durch
diese Anordnung sind daher nicht nur große Schwenkwinkel möglich sondern
auch eine stabile Ausführung
der Schloßnuß.
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Wie
insbesondere 1 zeigt, kann dabei die Schloßnuß 4 bei
der Schloßausführung mit
dem kleinsten Dornmaß 4a stulpseitig
bis nah an die Innenfläche
des Stulpblechs heranragen und lediglich mit einem Abstand von 1
bis 3 mm vor dieser enden. Bei einem Einsteckschloß mit z.B.
einem um 30 mm größerem Dornmaß 4a würde dieser
Abstand folglich 31 mm bis 33 mm betragen.
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Damit
bei dieser Weiterbildung trotzdem ein Beschlag, z.B. eine Rosette
oder ähnliches
am Schloßkasten
befestigt werden kann, wird vorgeschlagen, daß die Schloßnuß 4 auf ihrer Stulpseite eine
kreisringsegmentförmige Öffnung 31 aufweist, deren Öffnungswinkel 32 mindestens
so groß ist
wie der größtnötige Schwenkwinkel 33 der
Schloßnuß 4 zuzüglich des
Platzbedarfs für
die Durchgangsbohrungen 34, wobei die Anordnung der Öffnung 31 so zu
wählen
ist, daß in
allen Drehstellungen der Schloßnuß 4 eine
fluchtende Verbindung von Durchgangsbohrungen 34 in Schloßkasten
und Schloßdecke
möglich
ist. Weiterhin zeigen die Figuren, daß der sich in Richtung nach
oben 20 erstreckende Drehantrieb 21 bei in Neutralstellung 15 befindlicher Schloßnuß 4 im
wesentlichen auf der Seite des Dornmaßes 4a an der Schloßnuß 4 sitzt.
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Durch
diese Anordnung wird trotz des nur sehr geringen Hinterdornmaßes, welches
in der Praxis mindestens 15 mm beträgt, die Schwenkbewegung der
Schloßnuß 4 um
den größtnötigen Schwenkwinkel 33 ermöglicht.
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Der
größtnötige Schwenkwinkel 33 ist
derjenige, um welchen die Schloßnuß 4 aus
der Neutralstellung 15 heraus verschwenkt werden muß, damit einerseits
sowohl obere Treibriegelstange 5 als auch untere Treibriegelstange 6 zur
Freigabe des Standflügels 7 eingezogen
werden und darüber
hinaus die Auslöser 13,14 für Falle 9 und
Riegel 10 in Richtung zum Gehflügel 8 zu verlagern
sind, um ein zwängungsfreies Öffnen der
zweiflügeligen
Fluchttür
zu ermöglichen.
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Weiterhin
zeigen die Figuren, daß der
Drehantrieb 21 von einem mehrere Zähne umfassenden Zahnsegmentbereich 35 an
der Schloßnuß 4 gebildet wird,
und daß der
Zwischenhebel 23 einen hierzu korrespondierenden Zahnsegmentbereich 36 aufweist.
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Hierdurch
wird erreicht, daß trotz
der Drehbewegung der Schloßnuß 4 stets
eine Vielzahl einander zugeordneter Formschlußbereiche zwischen Zahnsegmenten
besteht.
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Dies
bietet den Vorteil langjähriger
Standfestigkeit und hoher Stabilität gegen Vandalismus.
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Ferner
zeigen die Figuren ein Freilauffenster 37, welches sich
am unteren Schwenkhebel oberhalb des Koppelelements 19 für die untere
Treibstange 6 befindet.
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Es
läßt sich
zumindest gedanklich nachvollziehen, daß hierdurch die untere Treibriegelstange 6 angehoben
werden kann, ohne daß diese
Bewegung auf die kinematische Kette zwischen unterem Schwenkhebel,
Schloßnuß, Zwischenhebel
und oberen Schwenkhebel übertragen
wird.
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Insbesondere
die 5 und 6 zeigen eine vorteilhafte Weiterbildung.
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Dort
ist gezeigt, daß die
Schloßnuß 4 aus zwei übereinander
liegenden Blechteilen 38,39 besteht. Das in 5 oben
befindliche erste Blechteil 38 weist sowohl den Drehantrieb 21 – hier in
Form einer Verzahnung – als
auch das erste Druckstück
am Drückerarm 50 auf.
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Im
wesentlichen deckungsgleich darunter befindet sich das zweite Blechteil 39,
welches mit entsprechenden Anschlag flächen 44,45 versehen
ist, die mit im Schloßkasten 2 befestigten
Anschlagdornen 46,47 für jeweils eine der beiden Drehrichtungen zusammenwirken.
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Deckungsgleich
in beide Blechteile 38,39 ist auch die kreisringsegmentförmige Öffnung 31 eingebracht.
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Beide
Blechteile 38,39 sind zudem drehmomentstarr miteinander
verbunden.
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Die
Verbindung erfolgt einerseits über
den beiden Blechteilen 38,39 gemeinsamen Vierkantdurchbruch 40,
der zur Aufnahme eines an sich bekannten Vierkantstifts vorgesehen
ist.
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Ergänzend hierzu
werden beide Blechteile 38,39 über einen gemeinsamen Federstift 41 miteinander
verbunden, um eine gegenseitige Fixierung der beiden Blechteile 38,39 gegeneinander
zu erzielen.
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Diese
Maßnahme
bietet den ergänzenden Vorteil,
daß die
Bohrungen für
den Federstift in beiden Blechteilen so angeordnet werden können, daß bei fluchtender
Montage des Federstifts die Vierkantdurchbrüche 40, jeweils einer
in einem der Blechteile 38,39, im Sinne einer
Verspannung des zugehörigen Vierkantstifts,
der den Vierkantdurchbruch 40 durchsetzen soll, geringfügig gegeneinander
verdreht werden.
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Auf
diese Weise ergibt sich ein über
lange Jahre spielfrei zu betätigendes
Einsteckschloß.
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Ergänzend weist
das untere Blechteil 39, welches die Anschlagflächen 44,45 trägt, einen
Mitnehmerarm 42 auf, der sich in Drehrichtung der Schloßnuß zur Türöffnung an
dem Drückerarm 50 des
oberen Blechteils 38 abstützt.
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Es
kann sich hier um einen Koppelstift 43 handeln, welcher
die Schwenkbewegung des – hier – untenliegenden
zweiten Blechteils 39 in die Bewegungsebene des – hier – obenliegenden
ersten Blechteils 38 überträgt.
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Die
Anschlagflächen 44,45 an
der Schloßnuß werden
zweckmäßigerweise
mit Anschlagdornen 46,47 kontaktiert, welche den
Schloßkasten 2 vollständig durchsetzen
und in dessen Wandungen verankert sind.
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- 1
- Einsteckschloß
- 2
- Schloßkasten
- 3
- Stulpblech
- 4
- Schloßnuß
- 4a
- kleinstes
Dornmaß
- 4b
- Hinterdornmaß
- 5
- obere
Treibriegelstange
- 6
- untere
Treibriegelstange
- 7
- Standflügel
- 8
- Gehflügel
- 9
- Falle
- 10
- Riegel
- 11
- Einfahrbewegung
von 5
- 12
- Einfahrbewegung
von 6
- 13
- Auslöser von 9
- 14
- Auslöser von 10
- 15
- Neutralstellung
- 16
- Richtung
nach unten
- 17
- erstes
Druckstück
- 18
- unterer
Schwenkhebel
- 19
- Koppelelement
für 6
- 20
- Richtung
nach oben
- 21
- Drehantrieb
- 22
- Antriebsbereich
- 23
- Zwischenhebel
- 24
- zweites
Druckstück
- 25
- oberer
Schwenkhebel
- 26
- Koppelelement
von 5
- 27
- Abstand 13–28
- 28
- Drehmittelpunkt
von 25
- 29
- Abstand 14–30
- 30
- Drehmittelpunkt
von 18
- 31
- kreisringsegmentförmige Öffnung
- 32
- Öffnungswinkel
- 33
- größt nötiger Schwenkwinkel
- 34
- Druchgangsbohrung
- 35
- Zahnsegmentbereich
von 38
- 36
- korrespondierender
Zahnsegmentbereich des Zwischenhebels
- 37
- Freilauffenster
- 38
- erstes
Blechteil
- 39
- zweites
Blechteil
- 40
- Vierkantdurchbruch
- 41
- Federstift
- 42
- Mitnehmerarm
- 43
- Koppelstift
- 44
- Anschlagfläche erste
Drehrichtung
- 45
- Anschlagfläche zweite
Drehrichtung
- 46
- erster
Anschlagdorn
- 47
- zweiter
Anschlagdorn
- 50
- Drückerarm