Dörner & Dömer
Patentanwälte
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Rolladenkasten
Bei Rolladen handelt es sich um Schutzvorrichtungen vor Fenster- und Türöffnungen. Sie bestehen aus gelenkig untereinander verbundenen profilierten Stahlblech- oder Kunststofflamellen, wobei früher auch Lamellen aus Holz Anwendung fanden. Die den Rolladen bildenden Lamellen sind an ihren Enden in Profilschienen geführt und werden in einem verdeckt oberhalb des jeweiligen Fensters bzw. der Tür angeordneten Rolladenkasten auf einer Welle aufgewickelt. Zur Betätigung des Rolladens ist an der Welle ein Gurtband angeordnet, das durch eine Öffnung aus dem Rolladenkasten herausgeführt ist. Das Gurtband ist auf einem federgespannten Gurtwickler aufgerollt, der in der Regel in einem Mauerkasten aus Kunststoff oder Beton eingebaut ist. Darüber hinaus sind elektromotorisch betätigte Rolladen bekannt.
Bei den Rolladenkästen handelt es sich um quaderförmige Kästen, die in eingebautem Zustand an drei Längsseiten sowie an den beiden Stirnseiten geschlossen ausgeführt sind. Lediglich auf der dem Fenster bzw. der Tür zugewandten Seite - nachfolgend
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als „Unterseite" bezeichnet - ist in dem Rolladenkasten eine spaltartige Öffnung vorgesehen, durch die der jeweilige Rolladen beim Abwickeln aus dem Rolladenkasten heraustreten kann. Auf der dem Innenraum des jeweiligen Gebäudes zugewandten Seite des Rolladenkastens ist darüber hinaus die Öffnung für den Durchtritt des Zuggurtes vorgesehen.
Rolladenkästen bestehen aus einem stabilen Korpus, der in der Regel im Querschnitt eine U-förmige Ausbildung aufweist. Sie sind beispielsweise aus Polysterol-Hartschaum, Spanplatten oder Ton hergestellt beziehungsweise aus Beton gegossen. Insbesondere aus Polysterol-Hartschaum hergestellte Rolladenkästen erreichen ausgezeichnete Wärmedämm- sowie Schallschutzwerte. In den Korpus der aus Hartschaum hergestellten Rolladenkästen ist ein Baustahlkorb zur Erhöhung der Stabilität eingeschäumt, da die wirtschaftlich einsetzbaren Materialgüten erfahrungsgemäß die erforderliche Stabilität allein nicht gewährleisten. Diese Herstellungsverfahren sind kosten- und energieintensiv. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Holzwollleichtbauplatten an dem Korpus zur Erhöhung der Stabilität vorzusehen. Die Platten dienen dann zugleich als Putzträger. Die so hergestellten Rolladenkästen lassen sich gut im Mauerwerk und Sturz verankern. Gleichzeitig ist die Bildung von Kältebrücken vermieden. Die U-förmigen Rolladenkästen werden zum Einbau auf der Unterseite mit Hilfe eines inneren Kastendeckels verschlossen, der einen Spalt für den Durchtritt des Rolladen frei lässt. Für einen sauberen und zugleich einfach montierbaren Abschluss sind an den Rolladenkästen in der Regel Aluminium-Abschlussschienen zur Befestigung des Kastendeckels sowie als Putzkante angeordnet.
Die bekannten Rolladenkästen erfüllen alle an sie gestellten Anforderungen. Jedoch ist die Herstellung der Rolladenkästen aufwendig. Die Rolladenkästen werden in Form von Stangen-Rolladenkästen in U-Form vorzugsweise als Sechs-Meter-Rohling vorgefertigt, zu den regionalen Konfektionären transportiert und dort für den jeweiligen Anwendungsfall zurechtgeschnitten und endmontiert. Dabei benötigt jede gewünschte geometrische Form produktionsbedingt eine eigene Investion in Form einer Stahlform. Infolge dessen werden derzeit nur Standardrasterquerschnitte angeboten. Hierdurch ist ein erheblicher Transportaufwand erforderlich, da das Frachtraumvo-
lumen bedingt durch die vorgegebenen U- oder L-Querschnitte sowie die Frachtlastkapazität durch das leichte Raumgewicht der Stangen-Rohlinge nur unzureichend ausgenutzt werden kann. Weiterhin erfordert die Vielzahl der notwendigen Rohlingstypen bei dem regionalen Konfektionär einen erheblichen Lagerplatzbedarf. Das fertig konfektionierte Endprodukt, dass heißt der Rolladenkasten, wird in der Regel just in time produziert und benötigt daher keinen zusätzlichen Lagerplatz. Im Übrigen ist nicht zu vermeiden, dass nach dem Zurechtschneiden der Stangen auf die geforderten jeweils herzustellenden Längen der Rolladenkästen ein Endstück übrig bleibt, dessen Länge für eine Verarbeitung ungeeignet ist. Ein solches Endstück gilt dann als Abfall.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladenkasten zu schaffen, der einfach und damit preiswert herzustellen ist, vor der endgültigen Fertigstellung platzsparend transportierbar und lagerbar ist, den kostenintensiven Zwischentransport der Rohlinge (Stangen) entfallen lässt und gleichzeitig alle an ihn gestellten Anforderungen erfüllt. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Rolladenkasten aus flächigem Material gelöst, das die Form der Abwicklung des Kastens aufweist, aus dem der Kasten zusammengefaltet und befestigt ist.
Mit der Erfindung ist ein Rolladenkasten geschaffen, der einfach und damit preiswert herstellbar ist. Insbesondere die Verwendung des flächigen Materials ermöglicht platzsparende und damit preiswerte Transporte und Lagerung. Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße Rolladenkasten gute Umwelteigenschaften auf, da auf die Verwendung eines Baustahlkorbes zur Erhöhung der Stabilität verzichtet werden kann, es sich somit nicht um einen Verbundwerkstoff im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes handelt, sodass der Rolladenkasten nach seiner Entsorgung auf einfache Weise recycelbar ist.
In Weiterbildung der Erfindung besteht das flächige Material aus mindestens zwei Schichten. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Stabilität des Rolladenkastens zusätzlich zu erhöhen.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung sind in dem Material Knickkanten vorgesehen. Mit Hilfe der Knickkanten ist der Zusammenbau des Rolladenkastens aus dem flächigen Material wesentlich vereinfacht, wodurch die Herstellzeiten wesentlich verkürzt und damit die Kosten der Herstellung deutlich reduziert sind.
Vorteilhaft ist auf dem flächigen Material ein Material aufgebracht. Bei diesem zusätzlich aufgebrachten Material kann es sich grundsätzlich um jeder Art Material handeln. Insbesondere eignen sich jedoch Schäume, Filze, Vliese, Folien oder dergleichen. Unter anderem durch die Verwendung des zusätzlichen Materials kann die Oberflächenstruktur des Rolladenkastens verändert werden, sodass bereits bei der Herstellung des Rolladenkastens ein an den jeweiligen Einsatzort angepasstes Erscheinungsbild geschaffen werden kann.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist eine Schicht von im Abstand zueinander angeordneten Abschnitten gebildet. Hierdurch ist das Zusammenfalten des Rolladenkastens zusätzlich vereinfacht. Zudem kann beim Zusammenfalten des Kastens eine Spannung erzeugt werden, die eine Klemmung der Abschnitte untereinander hervorruft, was eine selbständige Befestigung bewirkt.
Andere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 die Abwicklung eines Rolladenkastens; Figur 2 einen Längsschnitt durch die in Figur 1 dargestellte Abwicklung;
Figur 3 die perspektivische Darstellung eines aus einer Abwicklung hergestellten Rolladenkastens;
Figur 4 die Darstellung eines Querschnitts durch die Abwicklung eines Rolladenkastens in einer anderen Ausbildung;
Figur 5 einen Querschnitt durch einen aus der in Figur 4 dargestellten Abwicklung hergestellten Rolladenkasten;
Figur 6 die stirnseitige Ansicht auf die Abwicklung eines Rolladenkastens in einer weiteren Ausbildung und
Figur 7 einen Querschnitt durch einen aus der in Figur 6 dargestellten Abwicklung hergestellten Rolladenkasten.
Der als Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 gewählte Rolladenkasten hat eine quaderartige Form. Er besteht aus vier Längsseiten 1, 2, 3, 4 und zwei Stirnseiten 5, 6. An den Längsseiten 1, 2, 3 sowie den Stirnseiten 5, 6 ist der Rolladenkasten im in Figur 3 dargestellten Rohzustand vollständig geschlossen. In Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels können die Stirnseiten 5 und 6 von separaten Abschlussdeckeln gebildet sein. Der in Figur 5 dargestellte Rolladenkasten ist im Querschnitt U-Förmig ausgebildet. Für die Montage des Rolladenkastens ist in den Längsseiten 1 oder 3 eine Öffnung für die Durchführung des Zuggurtes einbringbar.
Die Längsseite 4 bildet die dem Fenster/der Tür zugewandte Seite - die Unterseite des Rolladenkastens. In ihr ist ein Spalt 41 ausgebildet, der in montiertem Zustand des Rolladenkastens den Austritt des Rolladen aus dem Kasten ermöglicht. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist der Spalt 41 begrenzt von vier Flächen 42, 43, 44 und 45. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 5 sind an den freien Enden der die U-Form bildenden Schenkel des Rolladenkastens Putzschienen 10 angeordnet, die den Spalt 41 begrenzen.
Der Rolladenkasten ist aus flächigem Material 7 hergestellt. Das Material 7 weist die Form der Abwicklung des Kastens auf. In dem Material 7 sind Knickkanten 8 vorgesehen, um die der Kasten aus dem Material zusammengefaltet ist. Die beim Zusammenfalten aneinanderstoßenden Seiten beziehungsweise Flächen sind durch Klemmen, Kleben, Schweißen, Nieten, Heften oder dergleichen miteinander befestigt.
Als Material ist im Wesentlichen jedes flächig darstellbare Material verwendbar. Vorzugsweise findet Pappe als flächiges Material Anwendung, die im Einzelfall mehrschichtig oder mehrlagig ausgebildet sein kann. Auch die Verwendung von Gipskarton als flächigem Material ist möglich. Darüber hinaus ist die Verwendung von Kunststoffen, insbesondere Polypropylen vorteilhaft, der ebenfalls mehrschichtig bzw. mehrlagig aufgebaut sein kann.
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Bei der Verwendung eines mehrschichtigen Kunststoffes, wie er in Figur 2 dargestellt ist, ist eine Art Sandwich-Struktur hervorgerufen. In diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine dreitägige Struktur, die aus zwei äußeren Schichten und 72 sowie einer Mittelschicht 73 besteht. Die beiden äußeren Schichten 71 und 72 sind dabei nach Art einer Folie ausgebildet. Bei der Mittelschicht 73 handelt es sich dagegen im Ausführungsbeispiel um eine dreidimensionale Hohlkörperstruktur. Die drei Schichten 71, 72, 73 sind so miteinander verbunden, dass die Hohlräume luftdicht abgeschlossen sind, wodurch die Sandwich-Struktur hervorgerufen ist, die zu einer sehr hohen Stabilität des Materials 7 führt. Gleichzeitig resultiert durch die luftdicht abgeschlossenen Hohlräume eine gute Wärmeisolierung des Materials.
Der Rolladenkasten gemäß Figur 5 besteht aus zwei äußeren Schichten 71 und 72, die eine Art Stabilitätshülle darstellen. Die Schichten 71 und 72 bestehen aus Pappe, Gipskarton oder Kunststoff. Die Schichten 71 und 72 können bereits mehrschichtig/mehrlagig ausgebildet sein. Zwischen den Schichten 71 und 72 ist eine Mittelschicht 73 angeordnet, die aus Isoliermaterial besteht. Als Isoliermaterial finden extrudiertes Polystyrol (EPS), Polyurethanschäume (PU-Schäume), Zellulose oder dergleichen Anwendung. Dabei kann es sich erfindungsgemäß um vorgefertigte Materialien aus Stein-Glaswolle, EPS-Platten oder dergleichen, um zwischen den Schichten 71 und 72 nachträglich einzublasende Materialien aus Zellulose, EPS-Granulat oder dergleichen oder um in der Schicht 73 vorgesehenes Material aus PU-Schaum oder dergleichen, das nachträglich aufquillt, handeln. Je nach Dicke und Stabilität der Schichten 71 und 73 kann auf die Schicht 72 verzichtet werden.
Zur Verbesserung der Eigenschaften des Rolladenkastens sind auf dem flächigen Material 7 zusätzliche Materialien 9 anbringbar. In der Regel handelt es sich hierbei um Putzträger. Insbesondere bei einem Rolladenkasten gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 kann es sich jedoch auch um Dämm- und/oder Isoliermaterial handeln. Durch die Anbringung dieses Materials erfüllt auch dieser erfindungsgemäße Rolladenkasten höchste Anforderungen an Wärmedämmung und Schallschutz. Auch die Anbringung von Kaschierungen aus beispielsweise geschäumten oder textlien Materialien wie Vliesen, Filzen und dergleichen ist möglich.
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Der Rolladenkasten gemäss Figur 6 besteht aus zwei Schichten 71 und 73. Die Schicht 71 stellt dabei eine Art Trägermaterial dar. Es besteht vorzugsweise aus einem netzartigen Material. Die Verwendung von Folien, Pappe oder Ähnlichem ist ebenfalls möglich. Die Schicht 73 besteht aus Isoliermaterial. Als Isoliermaterial finden extrudiertes Polystyrol (EPS), Polyurethanschäume (PU-Schäume), Zellulose oder dergleichen Anwendung. Die Schicht 73 ist von drei im Abstand zueinander angeordneten Abschnitten 731, 732, 733 gebildet (Figur 6). In zusammengefaltetem Zustand des Rolladenkastens (Figur 7) bilden die Abschnitte 731 und 733 die Seitenteile - Längsseiten 1,3-, der Abschnitt 732 das Kopfteil - Längsseite 2 - des Rolladenkastens.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Rolladenkastens wird zunächst das flächige Material 7 hergestellt. Dabei kann jede Art flächigen Materials zur Anwendung kommen. Vorzugsweise finden Pappe, Gipskarton oder Kunststoff Anwendung. Zur Erhöhung der Stabilität des flächigen Materials werden vorzugsweise mehrschichtige bzw. mehrlagige Materialien verwendet. Bei der Herstellung des flächigen Materials aus Kunststoff gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 werden in der Regel drei Kunstofffolien, die von den drei Schichten 71, 72, 73 gebildet sind, in einem Verfahren zu einer Hohlkörperplatte verarbeitet. Dabei wird durch thermische Verformung die mittlere Schicht 73 in Form einer dreidimensionalen Struktur erzeugt. Auf die dreidimensionale mittlere Schicht 73 werden dann die beiden Schichten 71 und 72 beiderseits der Schicht 73 laminiert. Aufgrund der dreidimensionalen Ausbildung der mittleren Schicht 73 sind nach dem Auf laminieren der Schichten 71 und luftdicht abgeschlossene Kammern in dem Material 7 ausgebildet.
Bei der Herstellung des flächigen Materials 7 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 und 5 wird zunächst die Schicht 71 aus Kunststoff, Pappe, Gipskarton oder dergleichen hergestellt, wobei diese bereits mehrschichtig/mehrlagig ausgebildet sein kann. Auch die Herstellung beispielsweise aus Blech oder Stahl ist möglich. Sodann wird auf die Schicht 71 die Schicht 73 aufgebracht, bei der es sich vorzugsweise um Isoliermaterial handelt. Zur Erhöhung der Stabilität kann auf die Schicht die Schicht 72 aufgebracht werden - je nach Material der Schichten 71 und 73 kann jedoch auch auf die Schicht 72 verzichtet werden.
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Ist die zusätzliche Verwendung eines Materials 9 in Form von geschäumten, textlien oder ähnlichen Materialien gewünscht, so kann dieses direkt im Anschluss an das Auf laminieren jedenfalls der Schicht 71 ebenfalls aufgebracht werden. Das Material 9 geht infolgedessen eine gut haftende Verbindung mit dem Material 7 ein.
Nach der Herstellung des Materials 7 wird dieses zu Platten zurechtgeschnitten bzw. gestanzt. Die so hergestellten viereckigen Platten/Bögen werden zur Weiterverarbeitung verbracht. Es wird dann aus den Platten/Bögen die Kontur der Abwicklung eines Rolladenkastens hergestellt, wie sie beispielsweise in Figur 1 dargestellt ist. Diese Herstellung kann durch Stanzen, Sägen, Schweißen oder dergleichen erfolgen.
Ist die Abwicklung hergestellt, werden die Knickkanten 8 in das flächige Material 7 eingebracht. Bei der Herstellung von Rolladenkästen gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren und 2 geschieht dies wie folgt: Handelt es sich bei dem flächigen Material 7 um Pappe, erfolgt die Anbringung der Knickkanten 8 in aus der Herstellung von Pappkartons bekannter Weise, also beispielsweise durch Knicken oder Quetschen entlang einer Falzkante. Handelt es sich bei dem Material 7 um Kunststoff, so erfolgt die Anbringung der Knickkanten 8 vorteilhaft durch Zuführen von Wärme. Hierzu können beispielsweise Heißdrähte verwendet werden, die an den vorgesehenen Stellen in das Material 7 einschneiden beziehungsweise das Material aufweichen, dieses jedoch nicht durchtrennen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 und 5 werden die Knickkanten 8 aufgrund der Dicke des Materials 7 durch Einschneiden/Einfräsen eines Keils hergestellt (Figur 4). Der Keil weist einen Winkel von 90° auf und durchtrennt die Schicht 73 und - soweit vorhanden - die Schicht 72. Die die Außenkante des Rolladenkastens bildende Schicht 71 bleibt unberührt; eine unverletzte Knickung ist möglich. Durch das Vorsehen des Keils ist eine Stauchung des Materials 7 beim Zusammenfalten vermieden.
Durch das Einschneiden/Einfräsen beispielsweise durch die Schichten 72 und 73 verbleibt allein die nicht durchtrennte Schicht 71 sowie gegebenenfalls das aufgebrachte Material 9, die dann beim Abknicken die Funktion nach Art eines Filmscharniers übernimmt. Aus der so erstellten Abwicklung eines Rolladenkastens mit
Knickkanten kann dann der Rolladenkasten zusammengefaltet werden. Nach dem Zusammenfalten werden die aneinanderstoßenden Seiten bzw. Flächen, die den Rolladenkasten bilden, miteinander verbunden, wobei die Flächen 42 bis 45 geöffnet bleiben, um den Einbau der Welle mit Rolladen zu ermöglichen.
Im Rahmen der Erfindung kann die Herstellung des Rolladenkastens auch erfolgen, indem zunächst aus dem Material 71 und 72 die Abwicklung hergestellt wird und sodann mit Knickkanten 8 versehen wird. Die Materialien 71 und 72 werden dann entlang der Knickkanten 8 gefaltet sowie gegebenenfalls die Endstücke befestigt. Aus den Materialien 71 und 72 werden dann Außen- und Innenhaut des Rolladenkastens hergestellt, wodurch eine Art Hohlraum verwirklicht ist. In diesen Hohlraum wird dann das Isoliermaterial 73 nachträglich eingebracht, beispielsweise durch Verblasen oder Ähnlichem.
Bei der Herstellung des Rolladenkastens gemäss dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 6 und 7 wird zunächst die vorzugsweise netzartige Schicht 71 vorbereitet. Sie wird zu einem Rechteck zurechtgeschnitten, dessen Abmessungen im Wesentlichen der Abmessung der Abwicklung des Rolladenkastens entspricht. Auf die Schicht 71 wird dann die Schicht 73 in Form der Abschnitte 731, 732 und 733 aufgelegt. Die Abschnitte werden jeweils im Abstand zueinander angeordnet. Hierzu wird zwischen den Abschnitten 731 und 732 sowie 732 und 733 jeweils ein Abstandhalter abgelegt. Der Abstand zwischen den Abschnitten 731 und 732 sowie 732 und 733 entspricht im Wesentlichen der Dicke der Schicht 73. Die Schicht 71 wird dann mit der in Form der Abschnitte 731, 732 und 733 gebildeten Schicht verklebt oder thermisch verschmolzen bzw. laminiert. Dies kann beispielsweise durch Aufbügeln geschehen. Im Anschluss daran werden die Abstandshalter zwischen den Abschnitten 731 und 732 sowie 732 und 733 entfernt. Die Abschnitte 731 und werden dann umgefaltet, sodass ein U-förmiger Querschnitt entsteht (Figur 7).
Die Befestigung der so gebildeten Seitenteile bzw. des Kopfteils des Rolladenkastens untereinander kann unter anderem durch Kleben erfolgen. Eine besonders einfache und zugleich stabile Befestigung der Seitenteile mit dem Kopfteil kann jedoch auf folgende Weise erzielt werden: Wird der Abstand zwischen den Abschnitten 731 und
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732 sowie 732 und 733 etwas geringer als die Dicke der Schicht 73 gewählt, führt dies beim Zusammenfalten zu einer Dehnung der Schicht 71, wodurch eine Spannung in der Schicht 71 hervorgerufen wird. Diese Spannung führt dazu, dass in zusammengefaltetem Zustand des Rolladenkastens die Abschnitte 731 und 732 sowie 732 und 733 untereinander geklemmt sind, wodurch eine selbständige Befestigung der Seitenteile mit dem Kopfteil des Rolladenkastens hervorgerufen ist. Diese Ausbildung bewirkt eine zusätzliche Vereinfachung bei der Herstellung von Rolladenkästen.
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