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Die
Erfindung betrifft ein hydrostatisches Antriebssystem mit einer
von einem Antriebsmotor, insbesondere einem als Dieselmotor ausgebildeten
Verbrennungsmotor, angetriebenen Pumpe, insbesondere einer bedarfsstromgeregelten
Pumpe, einem an die Pumpe angeschlossenen hydraulischen Verbrauchern,
der bevorzugt mit Druckmittel versorgbar ist, und zumindest einem
weiteren an die Pumpe angeschlossenen Verbraucher, wobei zur Steuerung
jedes Verbrauchers eine Meßblende
vorgesehen ist und bei gleichzeitiger Ansteuerung des bevorzugten Verbrauchers
und des weiteren Verbrauchers die Öffnung der Meßblende
des weiteren Verbrauchers in Abhängigkeit
von der Belastung des Antriebsmotors reduzierbar ist.
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Derartige
hydrostatische Antriebssysteme mit einer bedarfsstromgeregelten
Pumpe und mehreren hydraulischen Verbrauchern, wobei ein Verbraucher
bevorzugt und mindestens ein weiterer Verbraucher nachrangig mit
Druckmittel versorgbar ist, werden in Arbeitsmaschinen, beispielsweise
Baggern, eingesetzt. Der bevorzugte Verbraucher wird hierbei vorrangig
mit Druckmittel versorgt, wodurch der bevorzugte Verbraucher mit
der an der Meßblende
eingestellten Bewegungsgeschwindigkeit betrieben wird. Das hydrostatische
Antriebssystem weist somit eine Volumenstromprioritätsfunktion
für den
bevorzugten Verbraucher auf.
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Zur
Erzielung der Volumenstromprioritätsfunktion für einen
bevorzugten Verbraucher sind bei bekannten Antriebssystemen zusätzlich zu
der den bevorzugten Verbraucher steuernden Meßblende Sonderventile, beispielsweise
ein Prioritätsventil, vorgesehen.
Derartige hydrostatische Antriebssysteme, bei denen zur bevorzugten
Versorgung eines Verbrauchers ein Prioritätsventil vorgesehen ist, sind aus
der
DE-OS 30 02 173 und
der
DE 197 03 997
A1 bekannt. Die für
die Volumenstromprioritätsfunktion des
bevorzugten Verbrauchers erforderlichen Sonderventile werden lediglich
in geringen Stückzahlen hergestellt
und verursachen hohe Herstellkosten, wodurch ein derartiges Antriebssystem
einen hohen Herstellaufwand aufweist.
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Aus
der
DE 35 46 336 C2 ist
ein hydrostatisches Antriebssystem bekannt, das zur Steuerung der
Verbraucher elektrisch betätigte
Steuerventile aufweist. Die Sollwerte der Durchflussmengen der Verbraucher
werden anhand der elektrischen Stellsignale der Steuerventile erfasst
und in einem elektrischen Steuergerät mit einem Grenzwert für die maximale
Pumpenfördermenge
verglichen. Um eine Unterversorgung der Verbraucher zu vermeiden,
werden in einem Betriebszustand, in dem von den Verbrauchern ein
die maximale Fördermenge
der Pumpe übersteigender
Förderstrom
angefordert wird, die elektrischen Stellsignale der Steuerventile
verhältnisgleich
reduziert, so dass der Hub aller angesteuerten Steuerventile verhältnisgleich
reduziert wird. Mit einer derartigen Reduzierung der Stellsignale
der Steuerventile kann ebenfalls bei elektrisch betätigten Steuerventilen
eine Prioritätsschaltung
für bestimmte Verbraucher
erzielt werden.
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Aus
der
DE 34 22 164 C2 ist
ein hydrostatisches Antriebssystem mit einer vorrangig versorgten Lenkung
und einem nachrangig versorgten Verbraucher gezeigt, der mittels
eines hydraulisch angesteuerten Steuerventils betätigbar ist.
Sofern der vorrangig versorgten Lenkung ein zu geringer Förderstrom zuströmt, wird über ein
Proportionalventil, das die Druckversorgung von Steuerdruckgebern
des Steuerventils des nachrangig versorgten Verbrauchers steuert
und das von dem Förderdruck
einer die Verbraucher versorgenden Pumpe und einem die Unterversorgung
der Lenkung ermittelten Drucksignalleitung gesteuert ist, die Steuerdruckversorgungsleitung
der Steuerdruckgeber zu einem Behälter entlastet, so dass das
Steuerventil des nachrangig versorgten Verbrauchers in Richtung
einer Neutralstellung beaufschlagt wird.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hydrostatisches
Antriebssystem der eingangs genannten Art zur Verfügung zu
stellen, das mit geringem Bauaufwand eine Volumenstromprioritätsfunktion
für den
bevorzugten Verbraucher ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Meßblenden
mittels eines hydraulischen Steuerdrucks ansteuerbar sind und der die
Meßblende
des weiteren Verbrauchers steuernde Steuerdruck in Abhängigkeit
von der Belastung des Antriebsmotors reduzierbar ist, wobei zur
Steuerung der Meßblenden
jeweils ein mit einer Steuerdruckversorgungszweigleitung in Verbindung
stehender Steuerdruckgeber angeschlossen ist, anstehenden Steuerdrucks
in Abhängigkeit
von der Belastung des Antriebsmotors reduzierbar ist, wobei in einer
Steuerdruckversorgungsleitung, an die die Steuerdruckversorgungszweigleitungen
angeschlossen sind, ein einstellbares Druckventil, insbesondere
ein einstellbares Druckminderventil, angeordnet ist und die Steuerdruckversorgungszweigleitung
des die Meßblende
des weiteren Verbrauchers steuernden Steuerdruckgebers stromab des
Druckventils und die Steuerdruckversorgungszweigleitung des die
Meßblende des
bevorzugten Verbrauchers steuernden Steuerdruckgebers stromauf des
Druckventils mit der Steuerdruckversorgungsleitung in Verbindung
steht.
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Eine
Volumenstromprioritätsfunktion
für den bevorzugten
Verbraucher wird somit dadurch erzielt werden, daß die Öffnungen
der die weiteren Verbraucher, die keine Volumenstrompriorität aufweisen
und somit nachrangig mit Druckmittel beaufschlagbar sind, steuernden
Meßblenden
in Abhängigkeit
von der Belastung des Antriebsmotors verringerbar sind. Erfindungsgemäß kann durch
eine Reduzierung des Steuerdrucks der Steuerdruckversorgung der
die Meßblenden
der weiteren Verbraucher steuernden Steuerdruckgeber mit geringem
Aufwand, insbesondere bei mehreren weiteren Verbrauchern, in Abhängigkeit
von der Belastung des Antriebsmotors eine Verringerung der Öffnungen
der Meßblenden
der weiteren Verbraucher erzielt werden, wobei mit einem einstellbaren
Druckventil in einer Steuerdruckversorgungsleitung auf einfache
Weise die Höhe
des in der Steuerdruckversorgungsleitung anstehenden Steuerdrucks
verringert werden kann und durch den Anschluß der Steuerdruckgeber der
weiteren Verbraucher stromab und des Steuerdruckgebers des bevorzugten
Verbrauchers stromauf des Druckventils bei einer Verringerung der
Höhe des
Steuerdrucks in der Steuerdruckversorgungsleitung durch eine Änderung
der Einstellung des Druckventils lediglich der die Meßblenden
der weiteren Verbraucher steuernde, an den entsprechenden Steuerdruckgebern
erzeugte Steuerdruck verringert wird. Durch die Verringerung der Öffnungen
der Meßblenden
der weiteren Verbraucher wird beispielsweise in einem Betriebszustand,
in dem vom Antriebsmotor durch die angesteuerten Verbrauchern mehr
Leistung angefordert wird als der Antriebsmotor abgeben kann, eine
Verringerung der von den weiteren Verbrauchern angeforderten Druckmittelmenge
erzielt, wodurch die weiteren Verbraucher mit einer reduzierten
Bewegungsgeschwindigkeit betrieben werden und der Antriebsmotor
entlastet wird. Der einen Pumpenregler der Pumpe beaufschlagende
höchste
Lastdruck und die Öffnung
der den bevorzugten Verbraucher steuernde Meßblende wird hierbei nicht verringert,
wodurch der bevorzugte Verbraucher mit einer gleichbleibenden Bewegungsgeschwindigkeit
betrieben wird. Hierdurch kann mit üblichen Meßblenden und somit üblichen
Steuerventilen ohne Verwendung von Sonderventilen eine Volumenstromprioritätsfunktion
für einen
bevorzugten Verbraucher erzielt werden. Hierdurch kann ein bevorzugter
Verbraucher, der im Mitteldruckbereich und somit bei geringen bis
mittleren Drücken
betreibbar ist, beispielsweise ein Verbraucher zum Antrieb einer
Ramme oder einer Fräse
eines Baggers, auf einfache Weise mit konstanter Bewegungsgeschwindigkeit
betrieben werden.
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Das
Druckventil kann auf einfache Weise im Einstelldruck verändert und
somit eine Reduzierung der Steuerdruckversorgung für die weiteren
Verbraucher erzielt werden, wenn das Druckventil elektrisch einstellbar
ist.
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Bei
gleichzeitiger Ansteuerung des bevorzugten Verbrauchers und des
weiteren Verbrauchers kann auf einfache Weise eine Grenzlastregelung
des Antriebsmotors erzielt und somit eine Überlastung des Antriebsmotors
vermieden werden, wenn bei gleichzeitiger Ansteuerung des bevorzugten
Verbrauchers und des weiteren Verbrauchers und einer Drehzahldrückung des
Antriebsmotors die Öffnung der
Meßblende
des weiteren Verbrauchers, insbesondere der die Meßblende
des weiteren Verbrauchers steuernde Steuerdruck, in Abhängigkeit
von der Drehzahldrückung
des Antriebsmotors reduzierbar ist. Durch eine Verringerung der
Höhe des
in der Steuerdruckversorgungsleitung anstehenden Steuerdrucks, der
am Steuerdruckgeber des weiteren Verbrauchers ansteht, kann bei
hydraulisch angesteuerten Meßblenden
auf einfache Weise bei gleichzeitiger Ansteuerung des bevorzugten
Verbrauchers und des weiteren Verbrauchers und einer Drehzahldrückung des
Antriebsmotors eine Verringerung der Öffnung der den weiteren Verbraucher
steuernden Meßblende
und somit eine Verringerung des an dem weiteren Verbraucher angeforderten
Druckmittelstroms erzielt werden, wodurch der Antriebsmotor entlastet
wird. Durch die Verminderung der Öffnungen der Meßblenden
der weiteren Verbraucher werden die weiteren Verbraucher mit einer
verringerten Bewegungsgeschwindigkeit betrieben. Der Steuerdruck
des die Meßblende
des bevorzugten Verbrauchers steuernden Steuerdruckgebers bleibt
hierbei unverändert,
wodurch die dem bevorzugten Verbraucher zuströmende Druckmittelmenge konstant
gehalten wird und somit der bevorzugte Verbraucher mit konstanter
Bewegungsgeschwindigkeit betrieben wird.
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Bei
der Verringerung der Bewegungsgeschwindigkeit des weiteren Verbrauchers
bei einer Drehzahldrückung
des Antriebsmotors kann es erforderlich sein, daß der weitere Verbraucher,
beispielsweise ein im Zugbetrieb arbeitender Hydraulikzylinder,
mit einer Mindestgeschwindigkeit betreibbar ist. Dadurch wird während einer
Drehzahldrückung
des Antriebsmotors ein sicherer Betrieb des Antriebssystems ermöglicht.
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Eine
Mindestbewegungsgeschwindigkeit des weiteren Verbrauchers kann bei
hydraulisch angesteuerten Meßblenden
auf einfache Weise eingehalten werden, wenn die Reduzierung des
Steuerdrucks des den weiteren Verbraucher steuernden Steuerdrucks
lediglich bis zu einem unteren Grenzwert erfolgt. Durch eine Begrenzung
der Steuerdruckreduzierung des weiteren Verbrauchers, beispielsweise
durch eine Begrenzung der Höhe
des in der Steuerdruckversorgungszweigleitung des Steuerdruckgebers,
der die Meßblende
des weiteren Verbrauchers steuert, anstehenden Steuerdrucks auf
einen unteren Grenzwert, kann auf einfache Weise bei einer Drehzahldrückung des
Antriebsmotors eine Mindestbewegungsgeschwindigkeit des weiteren Verbrauchers
garantiert werden.
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Sofern
bei gleichzeitiger Ansteuerung des bevorzugten Verbraucher und des
weiteren Verbrauchers und einer Drehzahldrückung des Antriebsmotors durch
die Reduzierung der Steuerdruckversorgung der weiteren Verbraucher
die durch die Verminderung der Bewegungsgeschwindigkeit der weiteren Verbraucher
erzielte Entlastung des Antriebsmotors noch nicht ausreicht, um
einer Drehzahldrückung
des Antriebsmotors entgegenzuwirken, kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
in einem weiteren Schritt bei einer anhaltenden Drehzahldrückung der von
der Pumpe gelieferte Systemdruck reduziert werden. Da der bevorzugte
Verbraucher einsatzbedingt mit geringen bis mittleren Drücken betreibbar
ist und der weitere Verbraucher einen höheren Lastdruck aufweist, kann
durch die Reduzierung des Systemdrucks der Antriebsmotor weiter
entlastet werden, wobei der bevorzugte Verbraucher weiterhin mit
der an der Meßblende
eingestellten Bewegungsgeschwindigkeit betrieben wird.
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Der
Systemdruck kann auf einfache Weise mittels einer Druckabschneidung
reduziert werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist eine elektronische Steuereinrichtung
vorgesehen, die in Abhängigkeit
von der Abweichung der Istdrehzahl von der Solldrehzahl des Antriebsmotors
das Druckventil ansteuert. Durch eine elektronische Steuereinrichtung
kann auf einfache Weise aus der Istdrehzahl und der Solldrehzahl
des Antriebsmotors die Belastung des Antriebsmotors, beispielsweise eine
Drehzahldrückung,
ermittelt werden und durch entsprechende Ansteuerung des Druckventils
eine Entlastung des Antriebsmotors bei gleichbleibender Bewegungsgeschwindigkeit
des bevorzugten Verbrauchers durch eine Reduzierung des die Meßblende
des weiteren Verbrauchers steuernden Steuerdrucks erzielt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung, bei der eine Grenzlastregeleinrichtung vorgesehen
ist, die bei einer Ansteuerung eines weiteren Verbrauchers oder
mehrerer weiterer Verbraucher die Pumpe in Richtung einer Förderstromreduzierung beaufschlagt,
ist vorgesehen, daß die
Grenzlastregeleinrichtung bei angesteuertem bevorzugten Verbraucher
ausschaltbar ist. Dadurch wird verhindert, daß bei angesteuertem bevorzugten
Verbraucher durch die auf die Pumpe wirkende Grenzlastregeleinrichtung
infolge einer Reduzierung der Fördermenge
der Pumpe eine Reduzierung der Bewegungsgeschwindigkeit des bevorzugten
Verbrauchers erfolgt und erzielt, daß eine Entlastung des Antriebsmotors
bei einer Volumenstromprioritätsfunktion
des bevorzugten Verbrauchers durch eine Reduzierung der Höhe des Steuerdrucks
der Steuerdruckversorgung der die Meßblenden der weiteren Verbraucher
steuernden Steuerdruckgeber erfolgt.
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Besondere
Vorteile ergeben sich, bei der Verwendung des hydrostatischen Antriebssystems
in einer Antriebsmaschine, insbesondere einem Bagger, zur Steuerung
eines im Mitteldruckbereich betreibbaren Verbrauchers, insbesondere
eines Verbrauchers zum Antrieb einer Ramme. Bei einer Ramme, deren
hydraulischer Antriebsmotor mit geringen bis mittleren Drücken betrieben
wird, kann bei gleichzeitiger Ansteuerung weiterer Verbraucher,
die einen höheren
Lastdruck aufweisen, durch die Reduzierung der Öffnungen der Meßblenden
der weiteren Verbraucher in Abhängigkeit
von der Belastung des Antriebsmotors mit geringem Aufwand eine Volumenstromprioritätsfunktion
für den
bevorzugten Verbraucher unter Beibehaltung einer Grenzlastregelung
des Antriebsmotors erzielt werden.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der
schematischen Figur dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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In
der Figur ist ein hydrostatisches Antriebssystem, beispielsweise
eines Baggers, mit einer von einem Antriebsmotor 1, beispielsweise
einem als Dieselmotor ausgebildeten Verbrennungsmotor, angetrieben
Pumpe 2 gezeigt, die als bedarfsstromgeregelte Pumpe mit
veränderbarem
Fördervolumen ausgebildet
ist. An eine Förderleitung 3 der
Pumpe 2 sind mittels Förderzweigleitungen 4, 5, 6 mehrere Verbraucher 8, 9, 10 angeschlossen.
Die Verbraucher 8, 9, 10 sind mittels
jeweils eines Wegeventils 11, 12, 13,
die als jeweils in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil mit
einer geschlossenen Mittelstellung ausgebildet sind, ansteuerbar.
Die Wegeventile 11, 12, 13 bilden im
ausgelenkten Zustand Meßblenden 14, 15, 16,
deren Öffnungsweite
abhängig
von der Auslenkung des Steuerschiebers des Wegeventils 11, 12, 13 sind
und die die Bewegungsgeschwindigkeit des entsprechenden Verbrauchers 8, 9, 10 bestimmen.
Der stromab der Meßblenden 14, 15, 16 anstehende
Lastdruck der Verbraucher 8, 9, 10 wird
in jeweils eine Lastdruckmeldeleitung 17, 18, 19 gemeldet,
wobei die Lastdruckmeldeleitungen 17, 18, 19 an
eine gemeinsame Lastdruckmeldeleitung 20 angeschlossen
sind. Die gemeinsame Lastdruckmeldeleitung 20 ist an einen
nicht mehr gezeigten als Bedarfsstromregler ausgebildeten Pumpenregler
der Pumpe 2 geführt. Über eine
nicht mehr gezeigt Wechselventilkette wird hierbei sichergestellt,
daß der
höchste
Lastdruck bei mehreren angesteuerten Verbrauchern 8, 9, 10 in
der Lastdruckmeldeleitung 20 ansteht.
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Der
Verbraucher 9 ist als bevorzugter Verbraucher ausgebildet.
Bei einem Bagger kann der Verbraucher 9 zum Antrieb einer
Ramme, eines Bohrers oder einer Fräse eingesetzt werden. Derartige Geräte werden
mit geringen bis mittleren Drücken von
ca. 200 bis 250 bar und somit im Mitteldruckbereich betrieben. Die
Verbraucher 8, 10 stellen nachrangige, weitere
Verbraucher dar, die bei einem Bagger als Auslegerzylinder, Stielzylinder
oder Löffelzylinder
ausgebildet sein können.
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Die
Wegeventile 11, 12, 13 sind hydraulisch ansteuerbar.
Zur Ansteuerung des Wegeventils 11 ist ein aus zwei Steuerdruckventilen 25a, 25b gebildeter Steuerdruckgeber 26 vorgesehen,
wobei das Steuerdruckventil 25a mittels einer Steuerdruckleitung 27a mit
einer Steuerfläche
des Wegeventils 11 und das Steuerdruckventil 25b mittels
einer weiteren Steuerdruckleitung 27b mit einer weiteren
Steuerfläche
des Wegeventils 11 in Wirkverbindung steht. Entsprechend
ist zur Ansteuerung des Wegeventils 12 ein aus zwei Steuerdruckventilen 28a, 28b bestehender Steuerdruckgeber 29 vorgesehen,
wobei das Steuerdruckventil 28a mittels einer Steuerdruckleitung 30a an
eine Steuerdruckfläche
und das Steuerdruckventil 28b mittels einer Steuerdruckleitung 30b mit
einer zweiten Steuerdruckfläche
des Wegeventils 14 in Verbindung steht. Entsprechend ist
ein aus zwei Steuerdruckventilen 31a, 31b bestehender
Steuerdruckgeber 32 vorgesehen, wobei das Steuerdruckventil 31a mittels
einer Steuerdruckleitung 33a mit einer Steuerfläche und
das Steuerdruckventil 31b mittels einer Steuerdruckleitung 33b mit
einer zweiten Steuerfläche
des Wegeventils 15 in Verbindung steht. Die Steuerdruckgeber 26, 29, 32 sind
hierbei als willkürlich
betätigbare
Steuerdruckgeber ausgebildet.
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Der
Steuerdruckgeber 26 ist eingangsseitig an eine Steuerdruckversorgungszweigleitung 35 angeschlossen.
Entsprechend ist der Steuerdruckgeber 32 eingangsseitig
an eine Steuerdruckversorgungszweigleitung 36 angeschlossen.
Der Steuerdruckgeber 29 ist eingangsseitig an eine Steuerdruckversorgungszweigleitung 37 angeschlossen.
Die Steuerdruckversorgungszweigleitungen 35, 36, 37 sind
an eine Steuerdruckversorgungsleitung 38 angeschlossen,
in der ein als einstellbares Druckminderventil 39 ausgebildetes,
einstellbares Druckventil 40 angeordnet ist. Das Druckventil 40 ist
hierbei als elektrisch einstellbares Druckventil 40 ausgebildet.
Die Steuerdruckversorgungsleitung 38 ist beispielsweise
an eine von dem Antriebsmotor 1 angetriebene Steuerdruckpumpe 41 angeschlossen.
Es ist jedoch ebenfalls möglich,
die Steuerdruckversorgungsleitung 38 an die Förderleitung 3 der
Pumpe 2 anzuschließen.
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Die
Steuerdruckversorgungszweigleitung 37 ist hierbei stromauf
des Druckventils 40 an die Steuerdruckversorgungsleitung 38 angeschlossen.
Die Steuerdruckversorgungszweigleitungen 35, 36 sind stromab
des Druckventils 40 an die Steuerdruckversorgungsleitung 38 angeschlossen.
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Eine
elektronische Steuereinrichtung 50 steht eingangsseitig
mit einer die Istdrehzahl der Antriebsmaschine 1 erfassenden
Sensoreinrichtung 51 in Verbindung. Auf nicht mehr dargestellte
Weise steht eine vorgegebene Solldrehzahl des Antriebsmotors 1 der
elektronischen Steuereinrichtung 50 zur Verfügung. Ausgangsseitig
steht die elektronische Steuereinrichtung 50 mit dem als
elektrisch ansteuerbaren Druckminderventil 39 ausgebildeten
Druckventil 40 in Verbindung.
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Das
Antriebssystem arbeitet wie folgt:
Durch entsprechende Auslenkung
der Steuerdruckgeber 26, 29, 32 wird
in den entsprechenden Steuerdruckleitungen 27a, 27b, 30a, 30b, 33a, 33b ein
das zugeordnete Wegeventil 11, 12, 13 beaufschlagender
Steuerdruck erzeugt, wobei an den Meßblenden 14, 15, 16 entsprechend
der Höhe
des jeweiligen Steuerdrucks Öffnungen
gebildet werden, die die Bewegungsgeschwindigkeit des zugeordneten
Verbrauchers 8, 9, 10 bestimmen. Der
höchste
Lastdruck der Verbraucher 8, 9, 10 wird
mittels der Lastdruckmeldezweigleitungen 17, 18, 19 in
die Lastdruckmeldeleitung 20 gemeldet und beaufschlagt
den Pumpenregler, wodurch die Pumpe 2 den an den Meßblenden angeforderten
Druckmittelstrom fördert
bei einem Förderdruck,
der um eine bestimmte Druckdifferenz über dem höchsten Lastdruck liegt. Im
normalen Betrieb werden somit die Verbraucher 8, 9, 10 mit
den an den Meßblenden 14, 15, 16 eingestellten
Bewegungsgeschwindigkeiten betrieben.
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Sofern
bei angesteuerten Verbrauchern 8 und 10 durch
eine Überlastung
des Antriebsmotors eine Drehzahldrückung des Antriebsmotors auftritt, kann
durch eine nicht mehr gezeigte, auf den Pumpenregler der Pumpe 2 wirkende
Grenzlastregeleinrichtung, beispielsweise durch Verminderung des den
Pumpenreglers beaufschlagenden Lastdrucks, durch eine Verringerung
der Fördermenge
der Pumpe 2 eine Entlastung des Antriebsmotors 1 erzielt werden.
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Den
Meßblenden 14, 15, 16 können hierbei nicht
mehr gezeigte Druckwaagen zugeordnet sein, wodurch ein lastunabhängiger Betrieb
der Verbraucher 8, 10 ermöglicht wird.
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Sofern
bei gleichzeitiger Ansteuerung des bevorzugten Verbrauchers 9,
der beispielsweise eine Ramme antreibt, und zumindest eines weiteren
Verbrauchers 8, 10 eine Überlastung und somit Drehzahldrückung des
Antriebsmotors 1 auftritt, wird dies in der elektronischen
Steuereinrichtung 50 durch Vergleich der vorgegebenen Solldrehzahl
mit der an der Sensoreinrichtung 51 erfassten Istdrehzahl
ermittelt und das als Druckminderventil 39 ausgebildete
einstellbare Druckventil 40 in Richtung einer Verringerung
des in der Steuerdruckversorgungsleitung 38 stromab des
Druckminderventils 39 anstehenden Steuerdrucks verstellt.
Der in den Steuerdruckversorgungszweigleitungen 35, 36 und
somit an den Steuerdruckgebern 26, 32 eingangsseitig
anstehende Steuerdruck wird somit verringert, wodurch der an den
Steuerdruckgebern 26, 32 erzeugte, das entsprechende
Wegeventil 8, 10 beaufschlagende Steuerdruck ebenfalls
reduziert wird. Die Öffnungen
der Meßblenden 14, 16 werden
somit verringert, wodurch die an den Meßblenden 14, 16 angeforderten Druckmittelmengen
reduziert werden. Dadurch wird der Antriebsmotor 1 entlastet.
Durch den Anschluß der
Steuerdruckversorgungszweigleitung 37 stromauf des Druckminderventils 39 bleibt
der am Steuerdruckgeber 29 eingangsseitig anstehende Steuerdruck
und somit der am Steuerdruckgeber 29 erzeugte, das Wegeventil 15 beaufschlagende
Steuerdruck konstant, wodurch die Öffnung der Meßblende 15 konstant
gehalten wird und der bevorzugte Verbraucher 9 mit gleichbleibender Bewegungsgeschwindigkeit
betrieben wird. Die auf den Pumpenregler wirkende Grenzlastregeleinrichtung
ist hierbei ausgeschaltet. Durch die Verminderung der Steuerdruckversorgung
für die
die weiteren Verbraucher 8, 10 steuernden Steuerdruckgeber 26, 32 mittels
des Druckminderventils 39 in Abhängigkeit von der Belastung
des Antriebsmotors 1 kann somit mit geringem Aufwand eine
Volumenstromprioritätsfunktion des
bevorzugten Verbrauchers 9 bei einer Drehzahldrückung des
Antriebsmotors 1 erzielt werden.
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Die
Reduzierung des in der Steuerdruckversorgungsleitung 38 anstehenden
Steuerdrucks durch das Druckminderventil 39 kann hierbei
bei einem unteren Grenzwert angehalten werden, wodurch eine Mindestbewegungsgschwindigkeit
der weiteren Verbraucher 8, 10 garantiert ist.
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Sofern
die durch die Steuerdruckreduzierung mittels des Druckminderventils 39 erzielte
Entlastung nicht ausreicht, um den Antriebsmotor 1 zu entlasten und
somit weiterhin eine Drehzahldrückung
des Antriebsmotors 1 vorliegt, kann in einer weiteren Stufe der
von der Pumpe 2 gelieferte Systemdruck abgesenkt werden,
beispielsweise mittels einer bereits vorhandenen Druckabschneidung.
Da der bevorzugte Verbraucher 9 einsatzbedingt einen geringeren Lastdruck
aufweist als der weitere Verbraucher 8 bzw. 10,
bleibt hierbei die Bewegungsgeschwindigkeit des bevorzugten Verbrauchers
konstant. Der Antriebsmotor 1 kann somit weiter entlastet
werden, wobei die Druckmittelmenge für den bevorzugten Verbraucher 9 konstant
bleibt, so daß der
bevorzugte Verbraucher 9 weiterhin mit der an der Meßblende 15 eingestellten
Bewegungsgeschwindigkeit betrieben wird.