DE19947910A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von cellulosischen FormkörpernInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von cellulosen Formkörpern, bei dem man (a) Zellstoff und ein wasserhaltiges Aminoxid unter Bildung einer Suspension mischt, (b) aus der Suspension unter Wasserverdampfung eine Celluloselösung bildet, (c) eine erste Eigenschaft oder ein physikalisches Verhalten der gebildeten Celluloselösung mißt und den Meßwert für eine Korrektur der Lösungszusammensetzung benutzt, und (d) die Celluloselösung durch einen Luftspalt in ein wässriges Fällbad extrudiert und dort zu Formkörpern koaguliert, die weitere Behandlungsstufen durchlaufen können, dadurch gekennzeichnet, daß man in der Stufe (c) eine zweite von der ersten Eigenschaft verschiedene Eigenschaft der gebildeten Celluloselösung mißt, aus den Meßwerten beider Eigenschaften die Ist-Zusammensetzung der Lösung berechnet und deren Abweichung von einer Soll-Zusammensetzung für die Regelung der Lösungszusammensetzung benutzt. Das Verfahren erlaubt eine genaue Überwachung der Zusammensetzung der Spinnlösung.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
cellulosischen Formkörpern, bei dem man (a) Zellstoff und ein
wasserhaltiges Aminoxid unter Bildung einer Suspension mischt,
(b) aus der Suspension unter Wasserverdampfung eine Cellulose
lösung bildet, (c) eine erste Eigenschaft bzw. ein physikalisches
Verhalten der gebildeten Celluloselösung mißt und den Meßwert für
eine Korrektur der Lösungszusammensetzung benutzt, und (d) die
Celluloselösung durch einen Luftspalt in ein wässriges Fällbad
extrudiert und dort zu Formkörpern koaguliert, die weitere Behand
lungsstufen durchlaufen können. Die Erfindung betrifft auch eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens mit einem mit Do
sierorganen bestückten Anmaischeapparat, einer an den Anmaische
apparat angeschlossenen Löse- und Verdampfungseinrichtung und
einer an die Löse- und Verdampfungseinrichtung über eine Leitung
angeschlossenen Extrusionseinrichtung mit nachgeschaltetem Fäll
bad. Wenn in dieser Anmeldung generell von einer zu messenden Ei
genschaft der Celluloselösung gesprochen wird, soll darunter auch
ein physikalisches Verhalten der Lösung fallen, das gemessen werden
kann.
Die Eigenschaften der nach dem Aminoxidverfahren hergestell
ten cellulosischen Formkörper, insbesondere die textilphysikali
schen Eigenschaften der ersponnenen Fasern und Filamente hängen
in starkem Maße von der Zusammensetzung der Spinnlösung ab. Zur
Einhaltung optimaler Eigenschaften ist es daher erwünscht, die
Zusammensetzung der Spinnlösung zu überwachen und Schwankungen in
engen Grenzen zu halten. Aus WO 94/28212 ist es bekannt, von Zeit
zu Zeit eine Probe der dem Extrusionsapparat zufließenden Spinn
lösung zu entnehmen und ihren Brechungsindex zu messen, der bei
60°C in dem Bereich von 1,4890 bis 1,491 liegen soll, damit zu
friedenstellende Extrusionsprodukte erhalten werden. Außer dieser
diskontinuierlichen Überwachung ist auch eine kontinuierliche
Meßeinrichtung in der Leitung z. B. mit einem Prozess-Refraktometer
angegeben. Bei einem Brechungsindex der Spinnlösung außerhalb des
genannten Bereiches sollen die Beschickung zu dem Vor-Mischer und/
oder die Verdampferbedingungen neu eingestellt werden.
Die Spinnlösung ist ein ternäres Gemisch aus Cellulose, Amin
oxid und Wasser; ihre Zusammensetzung kann daher nicht durch die
Messung nur einer Eigenschaft der Spinnlösung genau festgestellt
werden. Einem bestimmten Brechungsindex kann vielmehr eine Viel
zahl von Lösungszusammensetzungen zugeordnet werden, die im Drei
ecksdiagramm des ternären Systems innerhalb des Lösungsgebiets
liegen. Durch die Brechungsindexmessung alleine ist daher keine
genaue Konzentrationsregelung der Spinnlösung erreichbar, abgesehen
davon, daß dem genannten Bereich des Brechungsindex ohnehin keine
bestimmte Lösungszusammensetzung zukommt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern nach dem
Aminoxid-Verfahren zu schaffen, bei dem die Zusammensetzung der
Spinnlösung genau überwacht werden kann. Insbesondere soll die
Zusammensetzung der Spinnlösung genau festgestellt werden, so daß
schon kleine Abweichungen von einem vorgegebenen Sollwert zur
Korrektur der Lösungszusammensetzung benutzt werden können.
Darüber hinaus soll ein Verfahren zur Herstellung von cellulosi
schen Formkörpern nach dem Aminoxid-Verfahren geschaffen werden,
bei dem die Zusammensetzung der Spinnlösung mit möglichst geringer
Verzögerung bzw. geringer Totzeit geregelt wird, damit auftretende
Schwankungen der Zusammensetzung schnell eliminiert bzw. in engen
Grenzen gehalten werden. Schließlich soll auch eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, durch die Ände
rungen der Spinnlösungszusammensetzung z. B. infolge Änderungen in
der Zusammensetzung der Einsatzstoffe schnell eliminiert werden
können. Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß man in der Stufe (c) eine zweite
von der ersten Eigenschaft verschiedene Eigenschaft der gebildeten
Spinnlösung mißt, aus den Meßwerten beider Eigenschaften die Ist-
Zusammensetzung der Lösung berechnet und deren Abweichung von einer
Soll-Zusammensetzung für die Regelung der Lösungszusammensetzung
benutzt.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren nach WO 94/28212
werden zwei Eigenschaften der Spinnlösung gemessen, wodurch es
möglich ist, aus den Meßwerten die Zusammensetzung der Spinnlösung
genau zu berechnen. Dabei werden die beiden Eigenschaften der
reinen Komponenten Cellulose, Aminoxid und Wasser teils als bekannt
vorausgesetzt. Wenn sie nicht bekannt sind, müssen sie experimen
tell festgestellt, evtl. auch durch Extrapolation ermittelt werden.
Aus der erfindungsgemäßen Messung der beiden Lösungseigenschaften
resultiert die genaue Zusammensetzung der Lösung. Es kann
daher schon bei geringen Abweichungen von einer gewünschten Soll-
Zusammensetzung der Lösung in die Dosierung der Lösungskomponen
ten zur Lösungsbereitung oder in den Betrieb der Lösungsbildung
eingegriffen werden, um der Abweichung entgegenzuwirken. Das er
findungsgemäße Verfahren erlaubt daher eine wesentlich striktere
Regelung der Lösungszusammensetzung als sie möglich ist, wenn nur
der Brechungsindex alleine überwacht wird und die Regelung erst
aktiviert wird, wenn der vorgegebene Toleranzbereich des Brechungs
index überschritten wird.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wählt man die beiden Eigenschaften der Spinnlösung
unter der Dielektrizitätskonstanten, der induktiven Leitfähigkeit,
der Mikrowellenabsorption, dem Brechungsindex, der Dichte, dem
Wassergehalt und der Ultraschallgeschwindigkeit aus. Besonders
eignen sich der Brechungsindex und die Dichte der Lösung als
zu messende Eigenschaften. Die Dichte kann radiometrisch oder
mittels Corioliskraftsensor gemessen werden. Der Wassergehalt kann
nach der Karl-Fischer-Methode bestimmt werden.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens mißt man die Temperatur der Celluloselösung bei oder
kurz vor oder nach der Messung der genannten Eigenschaften und
kompensiert man die Meßwerte der beiden Lösungseigenschaften bzw.
des physikalischen Verhaltens und kompensiert die Meßwerte aufgrund
der Meßtemperatur. Da die Temperatur der Spinnlösung unterschiedlich
sein kann, müssen die Meßwerte auf die Bezugstemperatur umgerechnet
werden, bei der die Eigenschaftswerte bzw. Verhaltenswerte der
Spinnlösung von Soll-Zusammensetzung bekannt sind, mit denen die
Meßwerte zu vergleichen sind. Diese Bezugstemperatur, auf die die
Meßwerte umgerechnet werden, ist beispielsweise 50°C oder 60°C.
Vorzugsweise mißt man wenigstens eine der beiden Eigenschaften
der Spinnlösung in-line. Die in-line-Messungen erlauben nicht nur
eine schnelle Ermittlung der Lösungszusammensetzung, sondern sie
vermindern auch das durch die Zersetzlichkeit der Lösung bedingte
Sicherheitsrisiko durch das mögliche Einsetzen unbeherrschbarer
Run-away-Reaktionen.
Bei einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
greift man zur Regelung der Lösungszusammensetzung in die Dosierung
der Komponenten in der oben genannten Stufe (a) ein. Wird z. B.
eine Änderung der Cellulosekonzentration der Spinnlösung festge
stellt, so ist ein Eingriff in das Dosiersystem notwendig. Die Ur
sachen können in einer Änderung des Wassergehalts des eingesetzten
Zellstoffs oder des Lösungsmittelgemisches N-Methylmorpholin-N-oxid
(NMMO)/H2O liegen.
Bei einer anderen Ausführungsform greift man zur Regelung der
Lösungszusammensetzung in die Betriebsbedingungen der Stufe (b) ein.
Ergeben die Messungen eine Verschiebung des Verhältnisses NMMO/H2O,
so kann dies in der Stufe (b) korrigiert werden, indem z. B. die
Wasserverdampfung in dieser Stufe gedrosselt oder verstärkt wird.
Die Aufgabe wird ferner bei der eingangs genannten Vorrichtung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Leitung zwischen der
Lösungs- und Verdampfungseinrichtung und der Extrusionseinrichtung
zur Messung von zwei verschiedenen Eigenschaften der Lösung ein
Meßaggregat angeordnet ist, das Teil wenigstens eines Regelkreises
zur Regelung der Spinnlösungszusammensetzung ist. Das Meßaggregat
in der Leitung zwischen der Lösungsherstellung und der Lösungs
extrusion liefert die Signale, wie z. B. den Brechungsindex und die
Dichte der Lösung, durch die eine Veränderung der Stellgrößen,
z. B. der Dosiergeschwindigkeiten für Cellulose und/oder Lösungs
mittel, oder der Geschwindigkeit der Wasserverdampfung in der
Löseeinrichtung hervorgerufen wird. Das Meßaggregat umfaßt zwei
Geräte zur Messung der unterschiedlichen Lösungseigenschaften.
Die Meßgeräte können hintereinander oder parallel geschaltet sein.
Sie sind in jedem Falle in der Leitung angeordnet und liefern daher
die Meßergebnisse ohne zeitliche Verzögerung, wodurch die Totzeit
des Regelkreises und damit die Schwankungen der Lösungszusammen
setzung minimiert werden.
Vorzugsweise umfaßt das Meßaggregat ein Gerät zur Messung der
Lösungstemperatur und zur Kompensation der Meßwerte der genannten
Meßgeräte. Das Meßaggregat liefert daher schon temperaturkompen
sierte Meßwerte der beiden Eigenschaften, so daß ein unmittelbarer
Vergleich mit den auf eine bestimmte Temperatur bezogenen Eigen
schaftswerten der Spinnlösung von Sollzusammensetzung möglich ist.
Zweckmäßigerweise bildet das Meßaggregat zusammen mit einem
Mikroprozessor und den Dosierorganen oder der Löse- und Verdampfungsein
richtung wenigstens einen Regelkreis. Als Stellgrößen dienen dabei
z. B. die Dosiergeschwindigkeiten der Dosierorgane bzw. die Geschwin
digkeit der Wasserverdampfung in der Löseeinrichtung.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung und
einiger Versuche näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt das schematische Fließbild einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Wasserhaltiger Zellstoff und ein NMMO/H2O-Gemisch werden
durch ein Dosiersystem 1 in einen kontinuierlichen Anmaische
apparat 2 eingeführt. Der Apparat 2 kann ein Mehrwellenapparat
sein, wie er in DE-C 198 37 210.8 beschrieben wurde. Dem Apparat 2
ist eine Löseeinrichtung 3 nachgeschaltet, in der die in 2 gebil
dete Suspension durch Wärmezufuhr und Unterdruck unter Wasserver
dampfung in eine Lösung überführt wird. Ein geeignetes Verfahren
hierzu ist aus DE-A 44 41 468.8 bekannt. An die Löseeinrichtung 3
schließt sich über eine Leitung 8 ein Extrusionswerkzeug 4 an,
durch das die Spinnlösung über einen Luftspalt in ein Fällbad 5
extrudiert wird. Je nach Art und Beschaffenheit des Extrusions
werkzeugs 4 und der folgenden Operationen können Folien, Fasern,
Filamente oder andere Formkörper erhalten werden. Der so entstan
dene Formkörper 6 wird über ein Abzugsorgan 7 weiteren Behandlun
gen, wie z. B. Auswaschen des Aminoxids, Nachbehandlung, Schneiden,
Trocknen, zugeführt.
Erfindungsgemäß ist in der Leitung 8 zwischen der Löseeinrich
tung 3 und dem Extrusionswerkzeug 4 ein Meßaggregat 9-11 angeord
net. Dieses besteht aus einem Meßgerät 9 zur Messung einer ersten
Eigenschaft der Lösung und einem Meßgerät 10 zur Messung einer
zweiten, von der ersten Eigenschaft verschiedenen Eigenschaft der
Spinnlösung sowie einem Gerät 11 zur Messung der Temperatur der
Spinnlösung in der Leitung 8 zwischen den Meßgeräten 9 und 10. Wie
ersichtlich, sind die Meßgeräte 9 und 10 strömungsmäßig hinter
einandergeschaltet. Die Meßgeräte 9 und 10 liefern bereits auf
grund der durch Gerät 11 gemessenen Temperatur korrigierte Signale
an einen Mikroprozessor 12. Der Mikroprozessor 12 berechnet aus
den von den Geräten 9 und 10 erhaltenen Signalen die Ist-Zusammen
setzung der Lösung in Leitung 8, bildet die Differenz zur eingegebenen
Soll-Zusammensetzung der Spinnlösung und errechnet aus dieser Diffe
renz die Stellgrößen für die Dosierorgane 1a, 1b und/oder die Betriebs
bedingungen der Löseeinrichtung 3. Die von dem Mikroprozessor 12
berechneten Stellbefehle gehen über eine der Signalleitungen 13, 14, 15
oder mehrere Signalleitungen an die betreffenden Stellorgane.
Es ist ersichtlich, daß durch die erfindungsgemäße Regelung, insbe
sondere die unmittelbare Temperaturkompensation der beiden Meß
werte bei einer Abweichung der Lösungszusammensetzung in der Leitung
8 von dem Sollwert eine schnelle Korrektur möglich ist, insbesondere
da keine Temperatureinstellung einer abgezogenen Probe nötig ist.
In einer kontinuierlich arbeitenden Anlage zur Erspinnung von
Lyocell-Stapelfasern entsprechend der Figur wurde in die Spinnlösungs
leitung unmittelbar nach dem Löseapparat ein Meßkomplex eingebaut
aus einem Durchstrahlungs-Prozessrefraktometer RIS 60-3 der Firma
Risens GmbH, Jena, und einem radiometrischen Dichtemeßgerät LB 386
der Firma EG & E Bertold, Bad Wildbad. Die Messungen des Brechungs
indexes und der Dichte wurden jeweils auf 50°C temperaturkompen
siert. Aus den so erhaltenen Meßwerten wurde die prozentuale Zusam
mensetzung der Spinnlösung berechnet. Unmittelbar hinter dem Meß
komplex wurde aus der Leitung durch einen Probenahmestutzen eine
Probe gezogen und auf den Cellulosegehalt (Ausfällmethode) und den
Wassergehalt (Karl-Fischer-Titration) untersucht. Die erhaltenen
berechneten Werte der Zusammensetzung und die Analysewerte für
Cellulose und Wasser sind in der Tabelle angegeben. Es ergibt sich
eine gute Übereinstimmung zwischen der aus den beiden gemessenen
Eigenschaften der Lösung berechneten Zusammensetzung und der ana
lytisch bestimmten Zusammensetzung.
Die Ausgangsbedingungen waren wie bei dem Versuch 1. Dann wurden
jedoch im Löseapparat 3 die Verdampfungsbedingungen so geändert,
daß ein stärkeres Abdampfen des Wassers erfolgte. Hierzu wurde das
Vakuum im Löseapparat bei konstantem Temperaturprofil und konstan
ten Verhältnisses Cellulose/NMMO/H2O in der Maische erhöht. Die aus
der Spinnlösung erhaltenen Meßgrößen der Eigenschaften, die daraus
errechneten Gehalte an Cellulose, NMMO und Wasser sowie die analy
tisch ermittelten Gehalte an Wasser und Cellulose sind in der Tabelle
angegeben. Es ist ersichtlich, daß der vorgenommene Eingriff in die
Verdampfung durch die aus den Lösungseigenschaften berechneten Daten
in gleicher Weise feststellbar ist wie durch die unmittelbaren
Analysenwerte.
Ausgehend von den eingestellten Bedingungen des Versuchs 2
wurden bei konstanten Bedingungen im Löseapparat die Parameter der
Maischeherstellung zeitlich so geändert, daß das Verhältnis
Cellulose/NMMO/H2O zugunsten der Cellulose erhöht wurde. Die sich
einstellenden Verhältnisse am Ausgang des Löseapparats nach jeweils
35, 45 und 50 Minuten wurden durch die aufgrund der Eigenschafts
messungen des Meßkomplexes berechneten prozentualen Gehalte und
durch unmittelbare Analyse wie in Versuch 1 festgestellt und in der
Tabelle unter 3a, 3b bzw. 3c angegeben. An Hand dieser Daten ist
ersichtlich, daß zeitliche Änderungen der Zusammensetzung der
Spinnlösung aufgrund der Messung der beiden Lösungseigenschaften
sehr genau berechnet werden können.
Die Versuchsergebnisse zeigen, daß aus den Meßwerten von
zwei Eigenschaften der Spinnlösung die Lösungszusammensetzung mit
großer Genauigkeit berechnet werden kann, so daß eine enge Regelung
der Zusammensetzung der Spinnlösung möglich ist. Da die berechneten
Werte praktisch verzögerungsfrei verfügbar sind, erlaubt das Ver
fahren eine Einschränkung der Zusammensetzungsschwankungen und damit
auch eine Einengung der Schwankungen der physikalischen Eigenschaf
ten des gebildeten Formkörpers.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern,
bei dem man
in der Stufe (c) eine zweite von der ersten Eigenschaft verschiedene Eigenschaft der gebildeten Celluloselösung mißt,
aus den Meßwerten beider Eigenschaften die Ist-Zusammensetzung der Lösung berechnet und deren Abweichung von einer Soll-Zusammen setzung für die Regelung der Lösungszusammensetzung benutzt.
- a) Zellstoff und ein wasserhaltiges Aminoxid unter Bildung einer Suspension mischt,
- b) aus der Suspension unter Wasserverdampfung eine Cellulose lösung bildet,
- c) eine erste Eigenschaft oder ein physikalisches Verhalten der gebildeten Celluloselösung mißt und den Meßwert für eine Korrek tur der Lösungszusammensetzung benutzt, und
- d) die Celluloselösung durch einen Luftspalt in ein wässriges Fällbad extrudiert und dort zu Formkörpern koaguliert, die weitere Behandlungsstufen durchlaufen können,
in der Stufe (c) eine zweite von der ersten Eigenschaft verschiedene Eigenschaft der gebildeten Celluloselösung mißt,
aus den Meßwerten beider Eigenschaften die Ist-Zusammensetzung der Lösung berechnet und deren Abweichung von einer Soll-Zusammen setzung für die Regelung der Lösungszusammensetzung benutzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
die beiden Eigenschaften der Celluloselösung unter der Dielektrizi
tätskonstanten, der induktiven Leitfähigkeit, der Mikrowellenabsorp
tion, dem Brechungsindex, der Dichte, dem Wassergehalt und der
Ultraschallgeschwindigkeit auswählt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Temperatur der Celluloselösung bei oder kurz vor oder nach
der Messung der Eigenschaften mißt und die Meßwerte der beiden Eigen
schaften aufgrund der Meßtemperatur kompensiert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man wenigstens eine der beiden Eigenschaften in-line
mißt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß man zur Regelung der Lösungszusammensetzung in die
Dosierung der Suspensionskomponenten in Stufe (a) eingreift.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man zur Regelung der Lösungszusammensetzung in die
Betriebsbedingungen der Stufe (b) eingreift.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 6, mit
einem mit Dosierorganen (1a, 1b) bestückten Anmaischeapparat (2),
einer an den Anmaischeapparat (2) angeschlossenen Löse- und Verdampfungseinrichtung (3) und
einer an die Löse- und Verdampfungseinrichtung (3) über eine Leitung (8) angeschlossenen Extrusionseinrichtung (4) mit einem nachgeschalteten Fällbad (5),
dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (8) zur Messung von zwei verschiedenen Eigenschaften der Celluloselösung ein Meßaggregat (9-11) angeordnet ist, das Teil wenigstens eines Regelkreises zur Regelung der Spinnlösungszusammensetzung ist.
einem mit Dosierorganen (1a, 1b) bestückten Anmaischeapparat (2),
einer an den Anmaischeapparat (2) angeschlossenen Löse- und Verdampfungseinrichtung (3) und
einer an die Löse- und Verdampfungseinrichtung (3) über eine Leitung (8) angeschlossenen Extrusionseinrichtung (4) mit einem nachgeschalteten Fällbad (5),
dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (8) zur Messung von zwei verschiedenen Eigenschaften der Celluloselösung ein Meßaggregat (9-11) angeordnet ist, das Teil wenigstens eines Regelkreises zur Regelung der Spinnlösungszusammensetzung ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Meßaggregat zwei Geräte (9, 10) zur Messung verschiedener
Lösungseigenschaften umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Meßaggregat ein Gerät (11) zur Messung der Lösungstemperatur
und eine Temperaturkompensation der Meßwerte in den Geräten (9, 10)
umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Meßaggregat (9-11) zusammen mit einem
Mikroprozessor (12) und den Dosierorganen (1a, 1b) oder der Löse-
und Verdampfungseinrichtung (3) Regelkreise bildet.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999147910 DE19947910A1 (de) | 1999-10-06 | 1999-10-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern |
PCT/DE2000/003410 WO2001025516A1 (de) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | Verfahren und vorrichtung zur regelung der zusammensetzung von lösung(en) bei der herstellung von cellulosischen formkörpern |
AT00978962T ATE261007T1 (de) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von cellulosischen formkörpern |
DE50005541T DE50005541D1 (de) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von cellulosischen formkörpern |
EP00978962A EP1218574B1 (de) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von cellulosischen formkörpern |
AU16458/01A AU1645801A (en) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | Method and device for producing cellulosed shaped bodies |
KR1020017016444A KR100686316B1 (ko) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | 셀룰로스 형상체의 제조 방법 및 제조 장치 |
CNB008096260A CN1172033C (zh) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | 生产纤维素成形体的方法和装置 |
US10/070,624 US6902690B1 (en) | 1999-10-06 | 2000-09-29 | Method and device for producing cellulosed shaped bodies |
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE19947910A1 true DE19947910A1 (de) | 2001-04-19 |
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ID=7924540
Family Applications (1)
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DE1999147910 Ceased DE19947910A1 (de) | 1999-10-06 | 1999-10-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von cellulosischen Formkörpern |
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DE (1) | DE19947910A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994028212A1 (en) * | 1993-05-24 | 1994-12-08 | Courtaulds Fibres (Holdings) Limited | Monitoring concentration of dope in product manufacture |
DE19509291A1 (de) * | 1995-03-15 | 1996-09-19 | Akzo Nobel Nv | Verfahren zur Kontrolle der Konzentration einer Lösung von Cellulose in einem tertiären Amin-N-oxid und Wasser |
-
1999
- 1999-10-06 DE DE1999147910 patent/DE19947910A1/de not_active Ceased
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