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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stelleinrichtung, insbesondere
zur Betätigung
einer in einem Antriebsstrang angeordneten Einheit, insbesondere
einer Reibungskupplung, umfassend eine Antriebsanordnung, eine durch
die Antriebsanordnung zur Durchführung
eines Stellvorgangs bewegbare Abtriebsanordnung, durch welche eine
Ausgangskraft für
die zu betätigende
Einheit abgegeben wird und welche eine Reaktionskraft aufnimmt,
und eine Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung
zur Herstellung einer Wirkungsverbindung zwischen der Antriebsanordnung
und der Abtriebsanordnung.
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In
verschiedenen Bereichen werden heutzutage zu betätigende Einheiten, die früher manuell
bedient oder betätigt
wurden, durch den Einsatz von Stelleinrichtungen betätigt. Dies
ist beispielsweise im Kraftfahrzeugbau bei Kupplungen oder Getrieben
der Fall. Derartige zu betätigende
Einrichtungen erzeugen jedoch häufig
relativ große
Gegen- oder Reaktionskräfte.
Um bereits in der Stelleinrichtung diese Gegen- oder Reaktionskräfte zu kompensieren,
weisen diese häufig
Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnungen,
wie beispielsweise Kompensationsfedern auf. Durch den eigentlichen
im allgemeinen elektromotorisch ausgebildeten Antrieb muß dann im wesentlichen
nur noch die zur Beschleunigung der zu betätigenden Komponenten erforderliche
Kraft sowie eine die vorhandenen Reibkräfte kompensierende Kraft bereitgestellt
werden. Die Realisierung dieses Idealfalles ist jedoch nur äußerst schwer
möglich. Grund
hierfür
ist zum einen, daß zur
Kraftübertragung
häufig
Hebelsysteme eingesetzt werden, deren Hebellängen sich in Abhängigkeit
von der Schwenklage verändern.
Des weiteren besteht das Problem, daß die in den zu betätigenden
Einheiten erzeugte Reaktionskraft oftmals auch betriebspunktabhängig ist
und sich darüber
hinaus mit der Lebensdauer der zu betätigenden Einheit ändern kann.
Dies ist beispielsweise bei der Betätigung von Kupplungen der Fall,
bei welchen die häufig
eingesetzten Kupplungs-Membranfedern eine von der Verschwenklage stark
abhängige
Reaktionskraft erzeugen. Darüber hinaus ändert sich
die Einbaulage derartiger Membranfedern aufgrund des Auftretens
von Verschleiß, so
daß auch
hier einer bestimmten Stellung der Stelleinrichtung nicht immer
eine in der gleichen Stellung befindliche Membranfeder zugeordnet
werden kann.
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Die
DE 197 00 935 A1 offenbart
eine Stelleinrichtung, welche in Abhängigkeit vom Stellweg aufgrund
eines speziell geformten Zahnradübertragungsmechanismus
eine sich in definierter Art und Weise ändernde Ausgangskraft erzeugt.
Es kann damit beispielsweise eine sich betriebspunktabhängig ändernde
Reaktionskraft kompensiert werden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in einfacher Art und
Weise eine Möglichkeit
bereitzustellen, mit welcher eine Stelleinrichtung zur Bereitstellung
einer gleichbleibenden Stellcharakteristik an sich ändernde
Betriebszustände
anpaßbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Stelleinrichtung, insbesondere zur Betätigung einer in einem Antriebsstrang
angeordneten Einheit, insbesondere einer Reibungskupplung, umfassend
eine Antriebsanordnung, eine durch die Antriebsanordnung zur Durchführung eines
Stellvorgangs bewegbare Abtriebsanordnung, durch welche eine Ausgangskraft
für die
zu betätigende
Einheit abgegeben wird und welche eine Reaktionskraft aufnimmt,
und eine Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung zur Herstellung
einer Wirkungsverbindung zwischen der Antriebsanordnung und der Abtriebsanordnung.
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Dabei
ist ferner vorgesehen, daß die Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung dazu ausgebildet
ist, die über
die Abtriebsanordnung abgegebene Ausgangskraft in Abhängigkeit
von der Reaktionskraft zu ändern.
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Die
vorliegende Erfindung geht also nunmehr den völlig neuen Weg, die Stelleinrichtung selbsttätig an die
ihrer Betätigung
entgegenwirkende bzw. auf diese einwirkende Reaktionskraft anzupassen.
Dies bietet erhebliche Vorteile. Zum einen wird dadurch die Stelleinrichtung
hinsichtlich der Betriebspunktanpassung unabhängig von der zu betätigenden
Einheit. Da lediglich von Bedeutung die Größe der erzeugten Reaktionskraft
ist, kann darauf verzichtet werden, innerhalb der Stelleinrichtung
konstruktive Maßnahmen
vorzusehen, die speziell an den Aufbau und die Reaktionscharakteristik
einer zu betätigenden
Einheit angepaßt
sind, wie dies beim angesprochenen Stand der Technik der Fall ist.
Die erfindungsgemäße Stelleinrichtung
kann beliebig mit zu betätigenden
Einheiten verschiedenen Typs kombiniert werden. Weiter wird durch
das Berücksichtigen
der Reaktionskraft die systemwesentliche Größe unmittelbar berücksichtigt,
und nicht nur sekundäre Parameter,
die zwar mit dieser wesentlichen Größe Reaktionskraft in Zusammenhang
stehen, von welchen dieser Zusammenhang jedoch oftmals nicht definiert
bekannt ist.
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Weiter
bietet die erfindungsgemäße Stelleinrichtung
den Vorteil, daß Antriebsanordnungen
mit relativ geringer Dimensionierung eingesetzt werden können, da
diese von den in der zu betätigenden
Einheit erzeugten Reaktionskräften
im wesentlichen unbeeinflußt
bleiben. Mit einer derartigen Anordnung kann ferner die Betätigungszeit
verringert werden.
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Beispielsweise
kann bei der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
vorgesehen sein, daß durch die
Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung die
Ausgangskraft mit zunehmender Reaktionskraft erhöht wird. Erfindungsgemäß umfaßt die Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung
eine Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnung,
wobei die Ausgangs kraft von der erzeugten Unterstützungskraft
und einer von der Antriebsanordnung erzeugten Betätigungskraft
abhängig
ist.
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Insbesondere
hier ist es dann vorteilhaft, wenn die von der Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnung
erzeugte Unterstützungskraft
hinsichtlich ihrer Größe im wesentlichen
der Reaktionskraft entspricht. Daraus resultiert ein System, bei
welchem im idealen Zustand Reaktionskraft und Unterstützungskraft
im Gleichgewicht sind, und zwar unabhängig von der Größe der Reaktionskraft.
Dies bedeutet, daß selbst
dann, wenn die Reaktionskraft sich ändert, durch die unmittelbare
Anpassung der Unterstützungskraft
von der Antriebsanordnung immer nur diejenige Kraft aufgebracht
werden muß,
die zur Beschleunigung bzw. zum Überwinden
von auftretenden Reibeffekten erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß die Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung
einen zwischen der Antriebsanordnung und der Abtriebsanordnung wirksamen
ersten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
aufweist und einen zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
aufweist, durch welchen die Unterstützungskraft der Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnung
zu der Abtriebsanordnung abgegeben wird. Um den gewünschten
Effekt zu erzielen, sollte vorgesehen sein, daß wenigstens der zweite Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
ein in Abhängigkeit
von der Reaktionskraft veränderbares Kraft-Umsetzvermögen aufweist.
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Ferner
kann vorgesehen sein, daß der
erste Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich und der zweite Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
ein in Abhängigkeit
von der Reaktionskraft veränderbares
Kraft-Umsetzvermögen
aufweisen. Beispielsweise ist es möglich, daß der erste Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
eine erste Hebelgetriebeanordnung aufweist und daß in Abhängigkeit
von der Reaktionskraft ein Hebelverhältnis Eingangshebellänge/Ausgangshebellänge der
ersten Hebelgetriebeanordnung veränderbar ist. Beispielsweise
kann mit ansteigender Reaktionskraft das Hebelverhältnis der
ersten Hebelgetriebeanordnung zunehmen.
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Ferner
kann vorgesehen sein, daß der
zweite Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich eine zweite Hebelgetriebeanordnung
aufweist und daß in
Abhängigkeit
von der Reaktionskraft ein Hebelverhältnis Eingangshebellänge/Ausgangshebellänge der
zweiten Hebelgetriebeanordnung veränderbar ist. Auch hier ist
es vorteilhaft, wenn mit ansteigender Reaktionskraft das Hebelverhältnis der
zweiten Hebelgetriebeanordnung zunimmt.
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Die
Zunahme der jeweiligen Hebelverhältnisse
kann beispielsweise durch Erhöhung
der Eingangshebellänge
oder/und Verringerung der Ausgangshebellänge bei ansteigender Reaktionskraft
erzielt werden.
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Um
den Aufbau der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
so einfach als möglich
gestalten zu können,
wird vorgeschlagen, daß wenigstens
ein Teil des ersten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereichs
wenigstens einen Teil des zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereichs
bildet. Dies bedeutet beispielsweise, daß beim Einsatz von Hebelgetriebeanordnungen
verschiedene Hebelabschnitte sowohl dem ersten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich als auch
dem zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
zugeordnet sind.
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Die
erfindungsgemäße Stelleinrichtung
kann beispielsweise derart aufgebaut sein, daß die Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung
ein durch die Antriebsanordnung zur Drehung um eine Drehachse antreibbares Übertragungselement
umfaßt,
daß die
Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnung
eine Unterstützungsfederanordnung
aufweist, die in einem ersten Angriffsbereich eine Federkraft auf
das Übertragungselement
ausübt,
und daß die Abtriebsanordnung
ein an einem zweiten Angriffsbereich mit dem Übertragungselement wirkungsmäßig gekoppeltes
und bei Drehung des Übertragungselements
bewegbares Abtriebselement umfaßt,
wobei ein erster Abstand zwischen dem ersten Angriffsbereich und
der Drehachse oder/und ein zweiter Abstand zwischen dem zweiten
Angriffsbereich und der Drehachse in Abhängigkeit von der Reaktionskraft veränderbar
ist. Es sei hier darauf hingewiesen, daß die wirkungsmäßige Kopplung
des Übertragungselements
mit der Abtriebsanordnung selbstverständlich sowohl eine direkte
körperliche
Zusammenwirkung dieser beiden Baugruppen bedeuten kann, als auch die
Zwischenschaltung irgendwelcher Bauglieder oder Baugruppen, die
eine gemeinsame Wirkung des Übertragungselements
und der Abtriebsanordnung vorsehen, beispielsweise indem sie zur
Kraftübertragung
zwischen diesen Baugruppen dienen.
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Die
erfindungsgemäße Wirkungscharakteristik
kann bei einem derartigen Aufbau beispielsweise dadurch erhalten
werden, daß an
dem Übertragungselement
eine Führungsbahn
mit zur Drehachse nicht konstantem Führungsbahnabstand vorgesehen
ist, und daß der
erste Abstützbereich
bei zunehmender Reaktionskraft entgegen der Wirkung einer Gegen-Federanordnung
entlang der ersten Führungsbahn
verlagerbar ist.
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Diese
Verlagerung entlang der Führungsbahn
kann beispielsweise durch eine mit einem Abstützendbereich der Unterstützungsfederanordnung zusammenwirkende
Zwangsführungsanordnung
erzielt werden, durch welche der Abstützendbereich entlang der Führungsbahn
bewegbar ist.
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Diese
Zwangsführungsanordnung
kann beispielsweise ein bezüglich
des Übertragungselements um
die Drehachse gegen die Wirkung der Gegen-Federanordnung drehbares Zwangsführungselement umfassen
mit einer Zwangsführungsbahn
mit zur Drehachse nicht konstantem Zwangsführungsbahnabstand, wobei die
Unterstützungsfederanordnung mit
oder nahe ihrem Abstützendbereich
in der Zwangsführungsbahn
geführt
ist und wobei durch Drehung des Zwangsführungselementes bezüglich des Übertragungselementes
die Unterstützungsfederanordnung
mit ihrem Abstützendbereich zwangsweise
entlang der Führungsbahn
bewegt wird, und wobei der zweite Angriffsbereich an dem Zwangsführungselement
vorgesehen ist.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltungsform kann die Zwangsführungsanordnung
ein erstes Hebelelement, das um die Drehachse bezüglich des Übertragungselements
drehbar ist, umfassen, wobei an einem ersten Hebelabschnitt des
ersten Hebelelements der zweite Angriffsbereich vorgesehen ist,
ein zweites Hebelelement, das in einem ersten Verbindungsbereich
desselben mit einem zweiten Hebelabschnitt des ersten Hebelelements
schwenkbar verbunden ist und in einem zweiten Verbindungsbereich desselben
mit dem Abstützendbereich
der Unterstützungsfederanordnung
verbunden ist, und eine zwischen dem ersten Hebelelement und dem
zweiten Hebelelement wirkende Gegen-Federanordnung, durch welche
das zweite Hebelelement in Richtung minimaler Abstand zwischen Drehachse
und zweitem Verbindungsbereich vorgespannt ist.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann bei der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
vorgesehen sein, daß an
dem Übertragungselement
eine Führungsbahn
mit zur Drehachse nicht konstantem Führungsbahnabstand vorgesehen
ist und daß der
zweite Angriffsbereich bei zunehmender Reaktionskraft entgegen der
Wirkung einer Gegen-Federanordnung entlang der Führungsbahn verlagerbar ist.
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Hierzu
kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das Abtriebselement ein sich
an der Führungsbahn
im zweiten Angriffsbereich abstützendes Abstützorgan
aufweist, das entgegen der Wirkung der Gegen-Federanordnung entlang
der Führungsbahn
bewegbar ist.
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Ferner
kann bei der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
ein Kopplungselement vorgesehen sein, das in einem ersten Verbindungsbereich
desselben um die Drehachse bezüglich
des Übertragungselements
drehbar getragen ist und das in einem zweiten Verbindungsbereich
desselben mit dem Abtriebs element schwenkbar verbunden ist, sowie ein
das Abstützorgan
des Abtriebselements bildenden Abstützelement, das in einem ersten
Verbindungsbereich desselben mit dem zweiten Verbindungsbereich
des Kopplungselements oder/und dem Abtriebselement schwenkbar verbunden
ist, und das in einem zweiten Verbindungsbereich desselben an der
Führungsbahn
abgestützt
ist, wobei die Gegen-Federanordnung zwischen dem Kopplungselement
und dem Abstützelement
wirkt und das Abstützelement
in Richtung maximaler Abstand zwischen Drehachse und zweitem Verbindungsbereich
desselben vorspannt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert
beschrieben. Es zeigt:
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1 ein
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Stelleinrichtung, das die
Erzeugung und Weiterleitung verschiedener Kräfte verdeutlicht;
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2 eine
schematische Ansicht einer ersten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung;
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3 eine
schematische Ansicht einer nicht erfindungsgemäßen zweiten Ausgestaltungsform
der Stelleinrichtung;
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4 eine
schematische Ansicht einer dritten Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung;
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5 eine
schematische Ansicht einer nicht erfindungsgemäßen vierten Ausgestaltungsform
der Stelleinrichtung.
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Bevor
im folgenden konkrete Realisierungen der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
beschrieben werden, wird zunächst
mit Bezug auf die 1 allgemein der prinzipielle
konstruktive Aufbau sowie die prinzipielle Funktionsweise der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung
beschrieben.
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Man
erkennt in 1, daß die erfindungsgemäße Stelleinrichtung 10 im
wesentlichen drei elementare Baugruppen umfaßt. Es ist zum einen ein Antrieb 12,
beispielsweise ein elektromotorischer Antrieb, dem nachgeschaltet
ein Getriebe, beispielsweise in Form eines Schneckengetriebes, zugeordnet sein
kann. Der Antrieb 12 erzeugt die zum Verstellen oder Betätigen einer
zu betätigenden
Einheit 14, beispielsweise einer Kraftfahrzeug-Reibungskupplung oder
eines Getriebes, erforderliche Betätigungskraft FB.
Diese Betätigungskraft
FB wird durch eine im folgenden noch detailliert
beschriebene Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 in
nachfolgend ebenfalls noch beschriebener Art und Weise zu einer Abtriebsanordnung 18 übertragen,
welche in Wechselwirkung mit der zu betätigenden Einheit 14 steht.
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Die
Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 kann
grundsätzlich
in zwei Bereiche gegliedert werden. Dies ist zum einen ein erster Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 20,
welcher letztendlich dazu dient, die Betätigungskraft FB vom Antrieb 12 als
Eingangskraft FB EIN aufzunehmen, diese
Kraft ggf. mit einem von 1 verschiedenen Umsetzverhältnis umzusetzen
und die umgesetzte Kraft FB AUS als Kraft
FB' zur
Abtriebsanordnung weiterzuleiten. Wie schematisch in 1 dargestellt,
kann dieser erste Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 20 einen
ersten Hebelgetriebemechanismus 22 umfassen, bei welchem
beispielsweise zur Kraftübersetzung
der Betätigungskraft
FB eine Eingangshebellänge größer ist als eine Ausgangshebellänge. Die
umgesetzte Betätigungskraft
FB' ist
dann größer als
die Betätigungskraft
FB, wobei gleichzeitig eine Betätigungsweguntersetzung
stattfindet. Es sei darauf verwiesen, daß hier auch andere Arten von
Getriebemechanismen anstelle des dargestellten Hebelgetriebemechanismus 22 zum
Einsatz kommen können.
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Die
Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 weist
ferner einen zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 24.
Dieser zweite Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 24 ist
einer Unterstützungskraft-Erzeugungs anordnung 26 zugeordnet bzw.
bildet einen Teil davon. In der Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnung 26 wird
eine Unterstützungs-Eingangskraft
FU EIN erzeugt, die beispielsweise über einen
zweiten Hebelgetriebemechanismus 28 umgesetzt wird. Die
umgesetzte Kraft FU AUS wird dann als Unterstützungskraft
FU von der Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 abgegeben. Man
erkennt also im Diagramm der 1, daß von der
Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 eine
Gesamtkraft abgegeben wird, die sich zusammensetzt aus der umgesetzten
Betätigungskraft FB' und
der Unterstützungskraft
FU. Diese zusammengesetzte Kraft bildet
letztendlich dann die Ausgangskraft FA,
die dann von der Abtriebsanordnung 18 auf die zu betätigende
Einheit 14 übertragen
wird. Dabei erzeugt dann die zu betätigende Einheit 14, beispielsweise
eine Kupplung, eine Reaktionskraft FR, die
der Ausgangskraft FA entgegengerichtet ist und
von der zu betätigenden
Einheit 14 auf die Abtriebsanordnung 18 und von
dieser auf die Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 übertragen
wird.
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Wie
bereits vorangehend angesprochen, ist es bei derartigen Systemen
im allgemeinen das Ziel, den Antrieb 12 so klein wie möglich zu
dimensionieren, so daß beispielsweise
auch der Einsatz in einem Kraftfahrzeug mit relativ schwachem Bordnetz
möglich
ist. Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nunmehr dafür
gesorgt, daß bei
betriebspunktabhängig sich ändernder
Reaktionskraft FR die zur Betätigung der
zu betätigenden
Einheit 14 zu erzeugende Betätigungskraft FB gleichbleiben
kann, d. h. eine Änderung
der Reaktionskraft FR wird vollständig in
der Stellgliedeinrichtung 10 bereits vor dem Antrieb 12 kompensiert.
Der Antrieb 12 selbst spürt letztendlich von der Änderung
der Reaktionskraft FR nichts. Diese Kompensation
der Reaktionskraft FR bzw. eine Änderung
der Reaktionskraft FR findet erfindungsgemäß in der
Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 statt,
insbesondere dort im Bereich des zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereichs 24.
Dort kann beispielsweise durch Veränderung der Wirkungsweise des
zweiten Hebelgetriebemechanismus 28 für eine Änderung der Kraftumsetzung
und somit eine in Abhängigkeit
von der Reaktionskraft FR sich ändernde
Unterstützungskraft
FU gesorgt werden. Auch ist es alternativ
oder zusätzlich
möglich,
in Abhängigkeit von
der Reaktionskraft FR die Eingangskraft
FU EIN des zweiten Hebelgetriebemechanismus 28 zu
verändern.
Idealerweise wird diese im Bereich des zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereichs 24 stattfindende
Anpassung derart vorgenommen, daß grundsätzlich die Reaktionskraft FR und die Unterstützungskraft FU im
Gleichgewicht sind, d. h. sich im wesentlichen vollständig kompensieren.
Die Folge davon ist, daß, wie
vorangehend bereits beschrieben, durch die vollständige Aufnahme
der Reaktionskraft im zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 24 der
Antrieb 12 vom Vorhandensein einer sich wie auch immer ändernden
Reaktionskraft FR nichts spürt und dessen Betätigungskraft
FB bzw. umgesetzte Betätigungskraft FB' vollständig zur
Erzeugung der gewünschten Stellbewegung
in der zu betätigenden
Einheit 14 genutzt werden kann. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß im reellen
Falle immer Reibungskräfte
auftreten werden, die bei Änderung
der Reaktionskraft FR zwar zu einer entsprechenden Änderung
im zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 24 führen werden,
wobei diese entsprechende Änderung
jedoch nicht zu einer vollständigen
hundertprozentigen Kompensation der geänderten Reaktionskraft FR führen
wird. Ein verbleibender minimaler, jedoch absolut akzeptierbarer
Anteil der geänderten
Reaktionskraft FR wird daher gleichwohl über den
ersten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 20 zum
Antrieb 12 gelangen.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß selbstverständlich die
Abtriebsanordnung 18 selbst auch noch einmal eine Kraftumsetzung
vornehmen kann, also die aus der Unterstützungskraft FU und
der umgesetzten Betätigungskraft
FB' zusammengesetzte Kraft
zum Erhalt der Ausgangskraft FA noch einmal übersetzt
oder untersetzt, und in entsprechender Weise die Reaktionskraft
FR untersetzt bzw. übersetzt und dann zum Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 16 überträgt. Dies
kann beispielsweise bei Einsatz einer Hebelanordnung als Abtriebsanordnung 18 oder
eines Geberzylinder/Nehmerzylinder- Systems der Fall sein. In diesem Falle
ist selbstverständlich
eine derartige Abtriebsanordnung mit ihren der Kraftumsetzung noch
dienenden Komponenten der Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 zuzuordnen,
und die Ausgangsseite dieser Abtriebsanordnung, welche dann auf
die zu betätigende
Einheit einwirkt bzw. mit dieser zusammenwirkt, als die eigentliche,
eine vorgegebene Kraft abgebende Abtriebsanordnung zu betrachten.
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Im
folgenden werden verschiedene Ausgestaltungsvarianten beschrieben,
mit welchen das mit Bezug auf die 1 vorangehend
beschriebene Funktionsschema einer Stellgliedanordnung mit selbsttätig stattfindender
Anpassung der Unterstützungskraft
FU an die Reaktionskraft FR erzielt
wird.
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Die 2 zeigt
hierzu eine erste Ausgestaltungsform, bei welcher ein Elektromotor 40 über ein Ritzel 42,
ein Schneckenrad od. dgl., ein Segmentzahnrad 44 zur Drehung
um eine Drehachse A antreibt. In diesem Falle wären der Motor 40 und
das Ritzel 42 als der Antrieb 12 wirksam, das
Segmentzahnrad 44 bildet ein Übertragungselement 46 der Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16.
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Ebenfalls
um die Drehachse A drehbar angeordnet ist ein Zwangsführungselement 48,
das in einem Hebelabschnitt 50 desselben schwenkbar mit einem
Stößel 52 verbunden
ist. Der Stößel 52 bildet hier
die Abtriebsanordnung 18. Der Stößel 52 kann also beispielsweise
direkt auf eine zu betätigende Einheit
einwirken, beispielsweise eine Membranfeder einer Kupplung, wobei
hier selbstverständlich
zur Wegüberbrückung ein
Geberzylinder/Nehmerzylinder-System zwischengeschaltet sein kann.
Es sei darauf hingewiesen, daß das
Geberzylinder/Nehmerzylinder-System durch entsprechende Ausgestaltung selbstverständlich zu
einer Kraft/Weg-Umsetzung führen kann,
und dann beispielsweise die kupplungsseitige Ausgangsseite dieses
Systems als die Abtriebsanordnung betrachtet werden könnte oder
das gesamte Geberzylinder/Nehmerzylinder-System bereits der Kupplung
als zu betätigende
Einheit zugeordnet werden kann.
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Man
erkennt, daß die
Stelleinrichtung 10 ferner eine Kompensationsfeder 54 aufweist,
die sich mit einem Endbereich an einer Gehäusekomponente oder einer sonstigen
feststehenden Komponente abstützt
und die sich in einem Abstützendbereich 56, beispielsweise über einen
Rollenmechanismus od. dgl. an einer am Segmentzahnrad 44 gebildeten
Führungsbahn 58 abstützt. Diese
Führungsbahn 58 kann ein
Flankenabschnitt des Segmentzahnrads 44 sein. Man erkennt
in 2, daß diese
Führungsbahn 58 einen
sich ändernden
Abstand zur Drehachse A bereitstellt. Im Zwangsführungselement 48 ist
beispielsweise eine langlochartige oder nutartige Zwangsführungsbahn 60 ausgebildet.
In dieser Zwangsführungsbahn 60 ist
die Kompensationsfeder 54 mit ihrem Abstützendbereich 56 oder
einer daran vorgesehenen Führungsanordnung
geführt.
Auch die Zwangsführungsbahn 60 weist
einen zur Drehachse A hin sich ändernden
Radialabstand r auf.
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Weiter
erkennt man, daß zwischen
dem Hebelabschnitt 50 und dem Segmentzahnrad 44 eine Gegenfeder 62 wirkt,
welche versucht, den Hebelabschnitt 50 vom Segmentzahnrad 44 wegzupressen. Es
sei ferner noch darauf hingewiesen, daß derjenige Bereich, in welchem
die Kompensationsfeder 54 sich an der Führungsbahn 58 des
Segmentzahnrads 44 abstützt,
als ein erster Angriffsbereich 64 betrachtet wird, und
derjenige Bereich, in welchem der Stößel 52 mit dem Hebelabschnitt 50 des
Zwangsführungselements 48 schwenkbar
verbunden ist, als ein zweiter Angriffsbereich 66 betrachtet
wird. In diesem zweiten Angriffsbereich 66 ist also der
Stößel 52,
d. h. die Abtriebsanordnung 18, wirkungsmäßig mit dem
Segmentzahnrad 44 der Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 gekoppelt, wenngleich
diese Kopplung unter Zwischenschaltung des Zwangsführungselements 48 geschieht.
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Die
Wirkungsweise der in 2 dargestellten Stellgliedeinrichtung
wird im folgenden beschrieben.
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Es
sei zunächst
der Fall angenommen, daß der
Antrieb 12 in einem entregten Zustand ist und somit keine
Betätigung
erfolgen soll. Ferner sei angenommen, daß momentan ein Gleichgewichtszustand herrscht,
so daß der
Stößel 52 im
wesentlichen ruhiggehalten ist. Ändert
sich nunmehr aufgrund irgendwelcher Umstände die auf den Stößel 52 entgegen der
Richtung des Pfeils S einwirkende Reaktionskraft FR,
so führt
dies dazu, daß die
Tendenz entsteht, das Zwangsführungselement 48 in
der Darstellung der 2 entgegen dem Uhrzeigersinn
zu verdrehen. Da über
das Zwangsführungselement 48 und
die Gegenfeder 62 dann eine Kraft auf das Segmentzahnrad 44 übertragen
wird, würde
zunächst
noch die Tendenz entstehen, die Kompensationsfeder 54 zu komprimieren.
Da diese jedoch stärker
ausgebildet ist als die Gegenfeder 62, wird durch die sich ändernde
Reaktionskraft unter Kompression der Gegenfeder 62 nunmehr
das Zwangsführungselement 48 bezüglich des
Segmentzahnrads 44 ebenfalls im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt.
Diese Verschwenkung hat jedoch zur Folge, daß der Schnittpunkt zwischen
der Zwangsführungsbahn 60 und
der Führungsbahn 58 aufgrund
des sich ändernden
Radialabstands r der Zwangsführungsbahn 60 von
der Drehachse A sich ebenfalls von der Drehachse A entfernt. Die
Folge davon ist, daß eine
Länge L1, welche den radialen Abstand des ersten
Angriffsbereichs 64 von der Drehachse A wiedergibt, zunimmt
und gleichzeitig die Kompensationsfeder 54 stärker gespannt wird.
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Man
erkennt ferner in 2, daß die Kraftübertragung von der Kompensationsfeder 54 zu
dem Stößel 52 über einen
Hebelgetriebemechanismus vonstatten geht, bei welchem ein erster
Hebelabschnitt, nämlich
ein Eingangshebelabschnitt, durch den zwischen dem ersten Angriffsbereich 64 und
der Drehachse A liegenden Bereich des Segmentzahnrads 44 gebildet
ist, und ein Ausgangshebelabschnitt aufgrund der kraftmäßigen Abstützung des
Zwangsführungselements 48 über die
Gegenfeder 62 durch den Hebelabschnitt 50 des
Zwangsführungselements 48 definiert
ist und somit die Länge
L2 aufweist. Ändert sich nunmehr der Abstand
L1, so ändert sich
auch die effektive Eingangshebellänge dieses Hebelgetriebemechanismus,
welche effektive Hebellänge
in bekannter Weise durch den auf die Kraftwirkungsrichtung der Kompensationsfeder 54 orthogonal
stehenden Abstand zur Drehachse A hin definiert ist. Aufgrund der
Zunahme der Eingangshebellänge, welche
unmittelbar mit der Zunahme der Länge L1 zusammenhängt, verändert sich
das Hebelverhältnis dieses
Hebelgetriebemechanismus, welcher anschaulich durch die Längen L1 und L2 dargestellt
werden kann, im Sinne einer Vergrößerung, wenn als Hebelverhältnis Eingangshebellänge zu Ausgangshebellänge betrachtet
werden. Diese Vergrößerung bedeutet
aber, daß die
durch die Feder 54 als Eingangskraft FU
EIN erzeugte und ebenfalls erhöhte Federkraft durch diesen
Hebelgetriebemechanismus L1, L2 stärker übersetzt
wird und somit die erzeugte Unterstützungskraft FU in
Reaktion zur erhöhten
Reaktionskraft FR ebenfalls erhöht wird.
Wie bereits angesprochen, ist, auftretende Reibungskräfte unberücksichtigt,
diese Reaktion derart, daß die
erzeugte Unterstützungskraft
FU die einwirkende Reaktionskraft FR vollständig
kompensiert. Soll dann zusätzlich
auch noch eine Betätigung
der zu betätigenden
Einheit stattfinden, so wird der Antrieb 12 erregt, wobei
die Betätigungskraft
FB des Antriebs 12 dann über einen Hebelgetriebemechanismus,
definiert durch die Wirkungslängen
L3, was letztendlich der radiale Abstand des
Wirkungsbereichs des Segmentzahnrads 44 von der Drehachse
A ist, und L2, umgesetzt wird. Es sei darauf
hingewiesen, daß bei
einer Änderung
der Reaktionskraft eine geringfügige Änderung
der Lage des Stößels 52,
d. h. der Abtriebsanordnung 18, auftreten kann. Dies kann
beispielsweise durch eine dem Stößel 52 zugeordnete
Lagesensoranordnung erfaßt
werden und es kann dann durch entsprechende Erregung des Antriebs 40 eine
Nachführung
erzeugt werden, so daß der
Stößel 52 wieder
in seine ursprüngliche
Lage gebracht wird.
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Man
erkennt also, daß im
Sinne der in 1 dargestellten funktionellen
Charakterisierung die Unterstützungskraft-Erzeugungsanordnung 26 gebildet ist
durch die Kompensationsfeder 54 und die Hebellängen L1 und L2, jeweils
gebildet am Segmentzahnrad 44 bzw. Zwangsführungselement 48,
wobei diese Baugruppen letztendlich auch den zweiten Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich 24 bzw.
dessen zweiten Hebelgetriebemechanismus 28 definieren. Der
erste Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereich
ist dann im wesentlichen durch die Hebellängen L3 und L2 bzw. die diese Hebellängen aufweisenden bzw. charakterisierenden
Bauelemente Segmentzahnrad 44 und Zwangsführungselement 48 definiert.
Die zwischen dem Antrieb 12 und dem Stößel 52 liegenden und
wirkenden Baugruppen bilden die Kraft-Übertragungs/Umsetz-Anordnung 16.
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Eine
Abwandlung der in 2 dargestellten Ausgestaltungsform,
bei welcher ebenfalls zur Anpassung an die sich ändernde Reaktionskraft die
Eingangshebellänge
bzw. eine mit dieser in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Größe, nämlich die Länge L1, verändert
wird, ist in 3 dargestellt.
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Komponenten,
welche vorangehend beschriebenen Komponenten hinsichtlich Aufbau
bzw. Funktion entsprechen, sind mit dem gleichen Bezugszeichen unter
Hinzufügung
eines Anhangs ”a” beschrieben.
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Bei
der nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltungsform
gemäß 3 ist
um die Drehachse A drehbar ein erstes Hebelelement 70a vorgesehen. Ein
erster Hebelabschnitt 72a ist in seinem freien Endbereich
mit dem Stößel 52a schwenkbar
verbunden, so daß in
diesem freien Endbereich der zweite Angriffsbereich 66 gebildet
ist. An einem bezüglich der
Drehachse A entgegengesetzt liegenden zweiten Hebelabschnitt 74a ist
in einem mittleren Bereich ein zweites Hebelelement 76a um
eine zur Drehachse A im wesentlichen parallel liegende Achse in
einem ersten Verbindungsbereich 78a desselben schwenkbar
angebracht. In seinem zweiten Verbindungsbereich 80a ist
das zweite Hebelelement 76a mit dem Abstützendbereich 56a der
Kompensationsfeder 54a gekoppelt. In oder nahe diesem zweiten
Verbindungsbereich 80a ist das zweite Hebelelement 76a oder/und
die Kompensationsfeder 54a an der Führungsbahn 58a abgestützt. Zwischen
dem ersten Hebelelement 70a, d. h. dem zweiten Hebelabschnitt 74a desselben,
und dem zweiten Hebelelement 76a wirkt eine Gegenfeder 82a.
Diese greift am freien Endbereich des zweiten Hebelabschnitts 74a des ersten
Hebelelements 70a einerseits und einem mittleren Bereich
des zweiten Hebelelements 76a andererseits an und ist in
der dargestellten Ausgestaltung eine Schraubendruckfeder. Durch
diese Gegenfeder 82a ist das zweite Hebelelement 76a bezüglich des ersten
Hebelelements 70a in einer Richtung vorgespannt, in welcher
der Abstand L1 zwischen dem zweiten Verbindungsbereich 80a und
der Drehachse A minimiert ist. Es ist somit zunächst auch der mit der Länge L1 in unmittelbarer Zusammenhang stehenden Eingangshebel
des die Kraft der Kompensationsfeder 54a auf den Stößel 52a übertragenden
Hebelgetriebemechanismus L1, L2 minimal.
Steigt nun die Reaktionskraft, welche auf den Stößel 52a in einer der Richtung
S entgegengerichteten Wirkung einwirkt, an, so wird das zweite Hebelelement 70a zunächst entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenkt. Da das zweite Hebelelement 76a in
seinem zweiten Verbindungsbereich 80a durch die Kompensationsfeder 54a gegen
eine Bewegung zunächst
blockiert ist, wird bei Verschwenkbewegung des ersten Hebelelements 70a die
Gegenfeder 82a komprimiert und aufgrund dieser Kompression
das zweite Hebelelement 76a bezüglich des ersten Hebelelements 70a bzw. dessen
zweiten Hebelabschnitt 74a derart verschwenkt, daß der erste
Eingriffsbereich 64a bezüglich der Drehachse A nach
radial außen
verlagert wird und die Länge
L1 zunimmt. Aufgrund dieser Zunahme der
Länge L1 steigt, ebenso wie vorangehend beschrieben,
auch der effektive Wirkungshebel an der Eingangsseite des die Kraft
der Kompensationsfeder 54a übertragenden Hebelgetriebemechanismus
an, so daß nunmehr
die durch die Kompensationsfeder 54a erzeugte Kraft zum
Bereitstellen der Unterstützungskraft
FU stärker übersetzt
wird und dementsprechend die angestiegene Reaktionskraft FR kompensiert wird. Im Idealfalle findet
nunmehr diese Kompensation wieder vollständig unter Außerachtlassung
des Antriebs 12 statt. Wird der Antrieb 12, d.
h. der Elektromotor 40a erregt und dadurch das Segmentzahnrad 44a zur
Drehung um die Drehachse A angetrieben, so kann nunmehr über das
zweite Hebelelement 76a die Gegenfeder 82a und
das erste Hebelelement 70a diese Betätigungskraft mit einem Hebelverhältnis, das
im wesentlichen durch die Längen
L3 und L2 definiert
ist, umgesetzt und als umgesetzte Betätigungskraft FB' auf den Stößel 52a übertragen
werden.
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Die 4 zeigt
eine Ausgestaltungsform, bei welcher zur Anpassung an die Reaktionskraft
eine ausgangssseitige Hebellänge
verändert
wird. Komponenten, welche vorangehend beschriebenen Komponenten
hinsichtlich Aufbau bzw. Funktion entsprechen, sind mit dem gleichen
Bezugszeichen unter Hinzufügung
eines Anhangs ”b” bezeichnet.
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Man
erkennt zunächst,
daß der
Abstützendbereich 56b der
Kompensationsfeder 54b bezüglich des Segmentzahnrads 44b in
definierter Position gehalten ist, d. h. der erste Angriffsbereich 64b bzw. dessen
Abstand zur Drehachse A, definiert durch die Länge L1,
ist im wesentlichen unveränderlich.
Am Segmentzahnrad 44b ist jedoch eine Nut oder langlochartige
Führungsbahn 90b ausgebildet,
in welche der Stößel 52b beispielsweise
mit einem umgebogenen Ende oder einem mit diesem gekoppelten Eingriffsabschnitt
eingreift. Dieser Eingriffsabschnitt od. dergl. des Stößels 52b bildet
dann ein Abstützorgan 92b desselben,
mit welchem dieser mit dem Segmentzahnrad 44b und somit
der Kraft-Übertragungs/Unterstützungs-Anordnung 16 wirkungsmäßig gekoppelt
ist. Mit diesem Abstützorgan 92b ist
nun der Stößel 52b entgegen
der Wirkung einer als Schraubendruckfeder ausgebildeten Gegenfeder 94b entlang
der Führungsbahn 90b verlagerbar,
so daß entsprechend
auch der zweite Angriffsbereich 66b sich entlang dieser
Führungsbahn 90b verlagert. Tritt
eine Erhöhung
der Reaktionskraft auf, so wird durch die bezüglich der Kraftwirkungsrichtung schräggestellte
Führungsbahn 90b der
Stößel 52b mit
seinem Abstützorgan 92b unter
Kompression der Feder 94b bei ansteigender Reaktionskraft
in einer Richtung bewegt, in welcher die Länge L2 verringert wird.
Diese Länge
L2 steht mit dem effektiven Wirkungshebel
an der Ausgangsseite des Hebelgetriebemechanismus, durch welchen
die Federkraft der Kompensationsfeder 54b auf den Stößel 52b übertragen
wird, in unmittelbarem Zusammenhang oder gibt diesen vor. Bei ansteigender
Reaktionskraft nimmt also der effektive Wirkungshebel bzw. die Länge L2 ab, dadurch steigt das Verhältnis Eingangshebellänge zu Ausgangshebellänge wieder
an und die durch die Kompensationsfeder 54b bereitgestellte Federkraft
wird durch den Hebelgetriebemechanismus, welcher durch die Längen L1 und L2 bzw. die entsprechenden
Abschnitte des Segmentzahnrads 44 definiert ist, nimmt
zu. Bei Abnahme der Reaktionskraft findet eine Kompensation in entgegengesetzter
Richtung statt.
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Eine
Abwandlung zu diesem Funktionsprinzip, bei welchem eine ausgangsseitige
Hebellänge verändert wird,
ist in 5 gezeigt. Komponenten, welche vorangehend beschriebenen
Komponenten hinsichtlich Aufbau bzw. Funktion entsprechen, sind mit
den gleichen Bezugszeichen unter Hinzufügung eines Anhangs ”c” beschrieben.
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Bei
der in 5 dargestellten nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltungsform
ist um die Drehachse A schwenkbar ein Kopplungselement 96c vorgesehen,
das also in seinem ersten Verbindungsbereich 98c um die
Drehachse A schwenkbar getragen ist und in seinem zweiten Verbindungsbereich 100c mit
dem Stößel 92c schwenkbar
verbunden ist. Ferner ist im Bereich dieser Kopplung zwischen dem Stößel 52c und
dem Kopplungselement 96c ein Abstützelement 102c an
seinem ersten Verbindungsbereich 108 mit dem Stößel 52c oder/und
dem Kopplungselement 96c derart verbunden, daß es bezüglich diesen
beiden Elementen schwenkbar ist. Zwischen dem Abstützelement 102c und
dem Kopplungselement 96c wirkt eine als Schraubendruckfeder
ausgebildete Gegenfeder 104c, welche das Abstützelement 102c bezüglich des
Kopplungselements 96c derart vorspannt, daß die Länge L2 maximal wird. Diese Länge L2 definiert
jedoch wieder eine Hebellänge
bzw. steht mit dieser in unmittelbarem Zusammenhang, mit welcher
Hebellänge
der Stößel 52c über das
Abstützelement 102c bzw.
dessen zweiten Verbindungsbereich 110c mit dem Segmentzahnrad 44c zusammenwirkt.
Im Bereich dieser Abstützung
des zweiten Verbindungsbereichs 110c an einer am Segmentzahnrad 44c vorgesehenen
Führungsbahn 106c ist
der zweite Angriffsbereich 66c gebildet.
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Bei
ansteigender Reaktionskraft wird der Stößel 52c in der 5 wieder
entgegen der Richtung S beaufschlagt, durch die Schrägstellung
des Verbindungselements 102c bezüglich der Führungsbahn 106c, welche
zur Drehachse A wieder einen sich ändernden Abstand aufweist,
wird unter Kompression der Gegenfeder 104c das Abstützelement 102c um
seinen ersten Verbindungsbereich 108c in der Darstellung
der 5 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, so daß gleichzeitig
auch die Länge
L2 abnimmt und somit das Hebelverhältnis, welches
mit dem Verhältnis
L1/L2 in unmittelbarem
Zusammenhang steht, erhöht.
Die durch die Kompensationsfeder 54c bereitgestellte Federkraft
kann dann wieder in verstärktem
Maße übersetzt
auf den Stößel 52c geleitet
werden.
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Man
erkennt insbesondere in 4 und 5, daß durch
die mit der Reaktionskraft auftretende Veränderung einer ausgangsseitigen
Hebellänge,
sowohl eine ausgangsseitige Hebellänge des die von der Kompensationsfeder
bereitgestellte Federkraft umsetzenden Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereichs
als auch eine Ausgangshebellänge des
die Betätigungskraft
des Antriebs 12 zur Abtriebsanordnung 18 übertragenden
Hebelgetriebemechanismus (im wesentlichen definiert durch die Längen L3 und L2) verändert wird,
so daß bei
beiden Hebelgetriebemechanismen, d. h. bei beiden Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereiche,
eine Erhöhung
der zu der Abtriebsanordnung geleiteten Kräfte stattfindet.
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Ferner
erkennt man, daß bei
allen vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsformen die beiden
Kraft-Übertragungs/Umsetz-Bereiche,
durch welche einerseits die durch die Kompensationsfeder bereitgestellte
Kraft und andererseits durch durch den Antrieb bereitgestellte Antriebskraft
unter Kraft- bzw. Wegumsetzung zur Abtriebsanordnung geleitet werden,
bereichsweise gleiche Komponenten bzw. Wirkungsbereiche beinhalten.
Dies führt
zu einem besonders einfachen konstruktiven Aufbau, da nicht völlig unabhängig voneinander
wirkende Funktionsmechanismen vorgesehen werden müssen.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß bei
der erfindungsgemäßen Stelleinrichtung,
insbesondere bei den in den 2–4 dargestellten
Ausgestaltungsvarianten, die Stelleinrichtung durch entsprechende
Verschwenkung des Segementzahnrads in eine selbstblockierende Stellung
gebracht werden kann. Dies ist eine Stellung, in welcher die Kompensationsfeder
durch Entspannen beispielsweise einer Kupplungsmembranfeder maximal
oder nahezu maximal gespannt ist. Die selbstblockierende Stellung kann
beispielsweise dadurch erzielt werden, daß das Segmentzahnrad so weit
verschwenkt wird, daß zunächst der
Drehpunkt des Segmentzahnrades, der erste Angriffsbereich, also
derjenige Bereich, in welchem die Kompensationsfeder am Segmentzahnrad angreift,
und der Abstützbereich,
in welchem die Kompensationsfeder an einem feststehenden Bauteil abgestützt ist,
auf einer Linie liegen, und dann das Segmentzahnrad über diese
Totpunktlage hinaus noch etwas weiter verschwenkt wird, so daß die Kompensationsfeder
nunmehr die Tendenz hätte, das
Segmentzahnrad in der entgegengesetzten Richtung zu verschwenken,
also in den Darstellungen in einer Richtung im Gegenuhrzeigersinn.
In dieser Stellung kann dann ein Anschlag beispielsweise für das Segmentzahnrad
vorgesehen sein, um eine weitere Bewegung in dieser der durch die
Kompensationsfeder unterstützten
Stellrichtung entgegengesetzten Richtung zu verhindern. Für einen
nachfolgenden Stellvorgang wird dann zunächst der Antrieb erregt, um
das System aus dieser Übertotpunktlage und über den
Totpunkt hinaus wieder in einen Zustand zu bringen, wie er in den 2–4 dargestellt
ist, in welchem durch die gespannte Kompensationsfeder die zur Durchführung des
Stellvorgangs gewünschte
oder erforderliche Gegenkraft erzeugt wird. Auch die Bewegung in
diese Übertotpunktlage kann
durch Unterstützung
des Antriebs erfolgen.
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Durch
Bereitstellen einer derartigen selbstblockierenden Stellung des
erfindungsgemäßen Systems
kann dieses in einen sicheren Zustand gebracht werden, in welchem
nicht irgendwelche zusätzlichen Kräfte, beispielsweise
durch einen selbstblockierenden Antrieb, aufgebracht werden müssen, um
die gesamte Stelleinrichtung in einer definierten Stellung zu halten.
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Insbesondere
dann, wenn bei der erfindungsgemäßen Einrichtung
eine derartige Übertotpunktlage
vorhanden ist, ist es vorteilhaft, die Möglichkeit einer Notbetätigung zu
schaffen, so daß beispielsweise
bei Ausfall des Antriebsmotors 40 oder einem gesamten Energieausfall
eine Kupplung ausgekuppelt werden kann oder eine sonstige zu betätigende
Einheit in einem einmaligen Stellvorgang notbetätigt werden kann. Dies kann
beispielsweise dadurch erfolgen, daß von außen her die Motorwelle oder
ein Zahnrad oder ein Schneckenrad, welche im normalen Betrieb leer
mitlaufen, beispielsweise durch eine Kurbel oder ein sonstiges Werkzeug
in Bewegung versetzt werden, um auf diese Art und Weise wieder eine
Bewegung über
die Totpunktlage hinaus zu erzielen und dann durch das Entspannen der
Kompensationsfeder einen einmaligen Notbetätigungsvorgang zu erhalten.
Auch wenn keine Übertotpunktlage
vorgesehen ist, wie sie vorangehend beschrieben wurde, kann durch
eine derartige manuelle Eingriffsmöglichkeit dafür gesorgt
werden, daß beispielsweise
bei einem selbsthemmenden Antrieb und bei einem Energieausfall oder
einem Ausfall des Antriebsmotors durch Handbetätigung eine Kupplung in einen
ausgerückten
Zustand gebracht werden kann, um ein Fahrzeug abzuschleppen.