DE19936092A1 - Polyglycerinester enthaltende Pestizidzubereitungen - Google Patents
Polyglycerinester enthaltende PestizidzubereitungenInfo
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Abstract
Die beanspruchten Pestizidzubereitungen enthalten als adjuvant Polyglycerinester der Formel DOLLAR F1 wobei R 1 , R 2 , R 3 und n die in der Beschreibung genannten Bedeutungen haben.
Description
Die Erfindung betrifft eine Methode zur Verbesserung der Wirkung der biologischen
Aktivität von Pflanzenschutzmitteln (Akarizide, Bakterizide, Fungizide, Herbizide,
Insektizide, Molluskide, Nematizide und Rodentizide) in Gegenwart von
Polyglycerinestern.
Pflanzenschutzmittel sind chemische oder natürliche Substanzen, die in
Pflanzenzellen, -gewebe oder parasitäre Organismen in oder auf der Pflanze
eindringen und diese schädigen und oder zerstören.
Den größten Anteil an Pestiziden stellen Herbizide, gefolgt von Insektiziden und
Fungiziden.
Die wichtigsten Herbizide sind chemische Substanzen, die auf das Transportsystem
von Pflanzen, beispielsweise durch eine Hemmung von Photosynthese,
Fettsäurebiosynthese oder Aminosäurebiosynthese, einwirken und zur Hemmung
von Keimbildung und Wachstum bis zum Absterben der Pflanze führen.
Die biologische Aktivität eines Pestizides kann anhand des Pflanzenwachstums
bzw. der Schädigung der Pflanzen durch die Einwirkung des Wirkstoffes auf das
Blatt in Abhängigkeit von der Wirkzeit und der Wirkkonzentration bestimmt werden.
Um die pestizide Wirkung optimal zu entfalten, muß das Pestizid das Blattgrün
benetzen und ausreichend lange dort verbleiben oder ein Durchdringen der
Wirksubstanz durch die Blattoberfläche erreicht werden. Ein generelles Problem ist,
daß nur ein Bruchteil des Wirkstoffes die gewünschte Aktivität entfaltet, d. h. auf
schädliche Pflanzen und Gräser ausgebracht und dort ausreichend lange haften
kann um in die Pflanzenzellen einzudringen. Der bei weitem größte Teil geht
ungenutzt verloren.
Um diesen ökologischen und ökonomischen Nachteil zu beheben, werden, wie in
einer Vielzahl von Patentschriften beschrieben, den meist wäßrigen Pestizid-
Formulierungen Hilfsstoffe zugesetzt, die das Netzvermögen, die Löslichkeit, das
Emulgiervermögen oder das Adsorptionsverhalten der Wirksubstanz verbessern.
Desweiteren können Additive das Eindringen der Wirksubstanzen durch die
Blattoberfläche in die Pflanze erleichtern und beschleunigen.
WO 98/06259 beschreibt eine Methode zur Unterstützung der biologischen Aktivität
von Pflanzenschutzmitteln, nach der eine wäßrige Tensidlösung als Coformulierung
mit dem oder nach dem Aufbringen der Wirksubstanz auf die Pflanzen aufgesprüht
wird. Als benetzendes Agens werden wäßrige siliziumorganische und/oder
fluororganische Verbindungen eingesetzt. In EP 379 852 und US 4 853 026 werden
dem Herbizid N-Phosphonomethylglycin (Glyphosate) Öle als Wasser-in-Öl-
Emulsionen zugesetzt, um den Kontakt des hydrophilen Wirkstoffes mit der
lipophilen Epidermis der Pflanzen zu verbessern. Nachteilig ist die unzureichende
Stabilität der Emulsionen. Eine Verbesserung der Wirkung anionischer Pestizide
kann, wie in WO 99/05914 beschrieben, dadurch erreicht werden, daß die
anionische Wirksubstanz zusammen mit protonierten Polyaminen oder deren
Derivate als wässrige kolloidale Dispersion formuliert wird. Die US 5 858 921 lehrt,
daß man die Konzentration von Glyphosate ohne Verminderung der biologischen
Aktivität reduzieren kann, wenn man der Formulierung wasserlösliche, langkettige
Alkyldimethylaminoxide und wasserlösliche quaternäre Ammoniumhalogenide
zusetzt. In US 5 750 468 werden Glyphosate-Formulierungen beschrieben, die als
Adjuvans tertiäre oder quaternäre Etheramine enthalten.
Alle bisher beschriebenen Methoden, eine optimale biologische Aktivität von
Pestiziden am Wirkungsort zu erreichen, sind nur von begrenztem Erfolg. Es
bestand daher die Aufgabe neue Zusammensetzungen oder Formulierungen von
Pestiziden, insbesondere von Herbiziden der Substanzklasse
N-Phosphonomethylglycin (Glyphosate) mit verbesserter Wirksamkeit zu entwickeln,
die gleichzeitig wirtschaftlich, einfach zu handhaben und für Mensch und Umwelt
gut verträglich sind.
Glyphosate wird als sehr umweltverträgliches und gleichzeitig hochwirksames und
breit einsetzbares Herbizid in der Agrarwirtschaft in großen Mengen eingesetzt. Es
wird vorzugsweise als wasserlösliches Salz, beispielsweise als Alkalimetall-,
Ammonium-, Alkylamin-, Alkylsulfonium-, Alkylphosphonium, Sulfonylamin- oder
Aminoguanidinsalz oder auch als freie Säure in wässrigen Formulierungen, aber
auch in fester Form mit Netzmitteln auf Blätter und Gräser aufgebracht, wo es auf
das Transportsystem der Pflanze einwirkt und diese vernichtet.
Es wurde gefunden, daß die pestizide Wirkung von Pflanzenschutzmitteln durch
Zusatz von Polyglycerinestern signifikant verbessert werden kann.
Gegenstand der Erfindung sind Pestizid-Zubereitungen enthaltend Polyglycerinester
der Formel I
worin R1 C1-C30-Alkyl, C2-C30-Alkenyl, Phenyl oder Naphthyl, die durch 1 bis 3 C1-C4-
Alkyl- oder C1-C4-Alkoxygruppen substituiert sein können, oder eine Gruppe der
Formeln
R2 Wasserstoff oder eine Gruppe R1CO-,
R3, eine Gruppe der Formeln -(AO)zH oder
R3, eine Gruppe der Formeln -(AO)zH oder
n eine Zahl von 4 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20, insbesondere 5 bis 20, R4 und R5,
die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, C1-C10-Alkyl, C2-C30-Alkenyl
oder eine Gruppe der Formel -(AO)zH; R6 Wasserstoff, -CONH2, -COOH, -SCH3
oder -NH2; x eine Zahl von 0 bis 15, y eine Zahl von 4 bis 6, z eine Zahl von 0 bis
30, vorzugsweise 0 bis 5, und A eine Gruppe -C2H4- oder -C3H7- bedeuten.
Überraschenderweise sind hochkonzentrierte wässrige Formulierungen aus
anionischen Pestiziden, insbesondere Glyphosate in Salzform und Polyglycerinester
phasenstabil. Ein Auskristallisieren der ionischen Komponenten bei der Zugabe von
Polyglycerinester erfolgt auch bei längerer Lagerzeit nicht.
Neben der hohen Elektrolytstabilität zeigt das erfindungsgemäß eingesetzte
Adjuvans Polyglycerinester eine Verbesserung der Kompatibilität und der
Kontaktfähigkeit des hydrophilen Wirkstoffes mit der liphophilen Epidermis der
Pflanzen. Ein gutes Netz- und Absorptionsvermögen der erfindungsgemäßen
Pestizidformulierung unterstützt die biologische Aktivität des Wirkstoffes in den
Pflanzen.
Die erfindungsgemäß als Adjuvans in Pestizidformulierungen eingesetzten
Polyglycerinester werden durch Polykondensation von Glycerin unter alkalischen
Bedingungen und anschließender Umsetzung mit Fettsäuren, Fettsäurealkylestern
oder auch Fettsäurechloriden, bzw. Fettsäureanhydriden, bzw. durch Umsetzung mit
Aminosäuren, Lactamen oder Lactonen nach vorheriger Ringöffnung erhalten.
Hierzu wird Glycerin auf 200-280°C erhitzt. Unter Austrag von
Kondensationswasser erfolgt innerhalb von 24 bis 72 h die Bildung von Polyglycerin.
Dieses Polglycerin liegt als Mischung aus nicht kondensiertem Glycerin, Diglycerin
und höheren Homologen vor. Die Hydroxylzahl (OH-Zahl) eines solchen
Reaktionsgemisches liegt bei 825-846 mg KOH/g.
Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 60-100°C wird durch Säurezusatz,
bevorzugt Phosphorsäure, der pH-Wert auf 3-5 eingestellt und nach Zusatz von
Fettsäure, wie z. B. Cocosfettsäure, Fettsäurealkylestern oder auch
Fettsäurechloriden, bzw. Fettsäureanhydriden bzw. Aminosäuren, Lactamen oder
Lactonen, der Polyglycerinester der oben angegebenen Formel erhalten. Die
Reaktion ist nach 4-8 h beendet. Die Reaktionskontrolle erfolgt über die
Bestimmung der Restsäurezahl, die nach beendeter Reaktion < 1 sein sollte. Nach
Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 60-100°C wird mit VE-Wasser auf einen
Wirkstoffgehalt von 40-70% verdünnt und durch Zugabe von Alkalihydroxid ein pH-
Wert von 6-7 eingestellt. Bedingt durch dieses Herstellverfahren handelt es sich bei
den erfindungsgemäß benutzten Polyglycerinestern um Mischungen von
Verbindungen der oben genannten Formel mit unterschiedlichem Wert für n
einschließlich nicht umgesetztem Glycerin.
Erfindungsgemäß eignen sich die Polyglycerinester als Adjuvans in
Pestizidformulierung zur Verbesserung der biologischen Aktivität der Herbizide,
Insektizide, Fungizide, Akarizide, Bakterizide, Molluskide, Nematizide und
Rodentizide). In einer bevorzugten Ausführung werden Polyglycerinester
Herbizidformulierungen zugesetzt. Geeignete Herbizide sind, ohne die Erfindung auf
diese einzuschränken, insbesondere Glyphosate, aber auch Acifluorfen, Asulam,
Benazolin, Bentazone, Bilanafos, Bromacil, Bromoxynil, Chloramben, Clopyralid,
2,4-D, 2,4-DB, Dalapon, Dicamba, Dichlorprop, Diclofop, Endothall, Fenac,
Fenoxaprop, Flamprop, Fluazifop, Flumiclorac, Fluoroglycofen, Fomesafen,
Fosamine, Glufosinate, Haloxyfop, Imazapic, Imazamethabenz, Imazamox,
Imazapyr, Imazaquin, Imazethapyr, Ioxynil, MCPA, MCPB, Mecoprop, Methylarsonic
acid/MSMA, Naptalam, Picloram, Quinclorac, Quizalofop, 2,3,6-TBA, TCA.
Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können die Polyglycerinester in nahezu
beliebiger Menge enthalten. Bevorzugt sind folgende Zubereitungen:
Formulierungen als "Tankmix" und "ready to use compositions" enthalten 0,001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 2 Gew.-% Pestizid und 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1% bis 2%, besonders bevorzugt 0,2% bis 1% Polyglycerinester. Das Gewichtsverhältnis Adjuvans zu Pestizid kann hier zwischen 1 : 10 bis 500 : 1, insbesondere 1 : 4 bis 4 : 1 sein.
Formulierungen als "Tankmix" und "ready to use compositions" enthalten 0,001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 2 Gew.-% Pestizid und 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1% bis 2%, besonders bevorzugt 0,2% bis 1% Polyglycerinester. Das Gewichtsverhältnis Adjuvans zu Pestizid kann hier zwischen 1 : 10 bis 500 : 1, insbesondere 1 : 4 bis 4 : 1 sein.
Konzentrat-Formulierungen, die vor dem Gebrauch verdünnt werden, können das
Pestizid in den Gewichtsmengen 5 bis 60%, bevorzugt 20 bis 40% und den
Polyglycerinester in den Mengen von 3 Gew.-% bis 50 Gew.-% enthalten. Das
Gewichtsverhältnis Adjuvans zu Pestizid kann hier zwischen 1 : 20 bis 1 : 1, bevorzugt
1 : 10 bis 1 : 2 liegen.
Alternativ können die erfindungsgemäßen Formulierungen in fester Form als Pulver,
Pellets, Tabletten oder Granulate hergestellt werden, die vor dem Gebrauch in
Wasser gelöst werden. Feste Zubereitungen können das Pestizid in den
Gewichtsmengen von 20% bis 80%, bevorzugt von 50% bis 75%, besonders
bevorzugt von 60% bis 70% und Polyglycerinester in den Gewichtsmengen 5% bis
50%, bevorzugt 10% bis 30% enthalten.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können darüberhinaus die üblichen
Verdickungsmittel, Antigelmittel, Frostmittel, Lösungsmittel, Dispergiermittel,
Emulgatoren, Konservierungsmittel, weitere Adjuvans, Bindemittel,
Antischaummittel, Verdünner, Sprengmittel und Netzmittel enthalten.
Als Verdickungsmittel können Xanthan gum und/ oder Cellulose, beispielsweise
Carboxy-, Methyl-, Ethyl-, oder Propylcellulose in den Gewichtsmengen von 0.01 bis
5% bezogen auf das fertige Mittel eingesetzt werden. Als Lösungsmittel eignen sich
Monopropylenglycol, tierische und mineralische Öle. Als Dispergiermittel und
Emulgator eignen sich nichtion., amphotäre, kationische und anionische Tenside.
Als Konservierungsmittel können organische Säuren und ihre Ester, beispielsweise
Ascorbinsäure, Ascorbinpalmitat, Sorbat, Benzoesäure, Methyl- und Propyl-4-
Hydroxybenzoat, Propionate, Phenol, beispielsweise 2-Phenylphenat,
1,2-Benzisothiazolin-3-on, Formaldehyd, schwefelige Säure und deren Salze
eingesetzt werden. Als Entschäumer eignen sich Polysilicone. Weitere Adjuvans
können Alkoholethoxylate, Alkylpolysaccharide, Fettaminethoxylate, Sorbitan- und
Sorbitolethoxylatderivate und Derivate des Alk(en)ylbernsteinsäureanhydrids sein.
Das Mischungsverhältnis dieser Adjuvans zu Polyglycerinester kann im Bereich von
1 : 10 bis 10 : 1 liegen. Für feste Formulierungen kommen als Bindemittel
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Zucker,
beispielsweise Sucrose, Sorbitol oder Stärke in Betracht.
Als Verdünner, Absorber oder Träger eignen sich Carbon Black, Talg, Kaolin,
Aluminium-, Calcium- oder Magnesiumstearat, Natriumtripolyphosphat,
Natriumtetraborat, Natriumsulphat, Silikate und Natriumbenzoat.
Als Sprengmittel wirken Cellulose, beispielsweise Carboxymethylcellulose,
Polyvinylpyrrolidon, Natrium- oder Kaliumacetat, Carbonate, Bicarbonate,
Sesquicarbonate, Ammoniumsulphat oder Kaliumhydrogenphosphat.
Als Netzmittel können Alkoholethoxylate/-propoxylate verwendet werden.
Ein großer anwendungstechnischer Vorteil ist die hohe Salzstabilität der
erfindungsgemäßen Pestizid-Formulierungen mit Polyglycerinester, insbesondere
Polyglycerinalkylester im wäßrigem Medium auch bei hoher Pestizid-Konzentration.
Die erfindungsgemäßen Formulierungen können nach den üblichen Methoden
angewandt werden. Wäßrige Konzentrate und feste Formulierungen werden vor
dem Ausbringen mit der entsprechenden Menge an Wasser verdünnt.
Pro Hektar werden Pestizidmengen im Bereich von 0,1 kg bis 5 kg, bevorzugt
0,3 kg bis 2,5 kg ausgebracht. Der Anteil des erfindungsgemäßen Adjuvans
Polyglycerinester liegt im Bereich von 0,1 kg/ha bis 3,0 kg/ha. Das Volumen der für
die Aussprühung erstellten Pestizidformulierung liegt im Bereich von 50 l/ha bis
1000 l/ha.
Der Einfluß von Polyglycerinester auf die biologische Aktivität von Pestiziden wurde
am Beispiel des Herbizides Glyphosate untersucht.
N-Phosphonomethylglycine (Glyphosate) wurde als wasserlösliches Salz,
beispielsweise als Alkalimetall-, Ammonium-, Alkylamin-, Alkylsulfonium-,
Alkylphosphonium, Sulfonylamin- oder Aminoguanidinsalz in wäßrigen
Formulierungen eingesetzt. Die erfindungsgemäße wäßrige Komposition hatte einen
pH-Wert von 4 bis 8, bevorzugt 6 bis 7.
5000 g Glycerin, 73 g unterphosphorige Säure (w = 50%) und 183 g Natronlauge
(w = 18%) wurden unter Rühren vorgelegt und unter Einleiten von ca. 0,7 m3
Stickstoff/Stunde auf 240°C erhitzt. Dabei wurde nach etwa 90 Stunden
Reaktionszeit ein Kondensationsgrad von n = 15 erreicht. Das bei der Reaktion
gebildete Wasser wurde in einen Abscheider ausgetragen.
Kennzahlen der hergestellten Produkte:
500 g Polyglycerin (n = 15) wurden unter Rühren vorgelegt und unter gleichzeitigem
Stickstoffeinleiten bei 80°C wurde mit 5%iger Phosphorsäure (wäßrig) auf einen pH-
Wert von 5 eingestellt. Der pH-Wert wurde in 1%iger wäßriger Lösung gemessen.
Anschließend wurden 87,4 g Kokosfettsäure (C8/18) zugegeben und bei einem
Stickstoffdurchsatz von 0,1 m3/h auf 230°C erhitzt. Nach Erreichen einer Säurezahl
von < 0,5 mg KOH/g in etwa 5 bis 12 Stunden bei 230°C wurde der Versuch
beendet.
Kennzahlen der hergestellten Produkte:
Es wurden Testformulierungen hergestellt mit jeweils 200 g, 300 g und 500 g
Glyphosate und jeweils 600 g Adjuvans in 300 l Wasser. Die Gewichtsangaben
beziehen sich auf 100% Wirkstoff und 100% Adjuvans.
Eine dem Verhältnis 300 l/ha entsprechende Formulierungsmenge wurde in einem
Gewächshaus auf die Pflanzenspezies Abutilon theophrasti (ABUTH), Sesbania
exaltata (SEBEX), Pharbitis purpurea (PHBPU), Galium aparine (GALAP),
Amaranthus retroflexus (AMARE), Echinochloa crus-galli (ECHCG) aufgebracht und
nach 21 Tagen bei 20°C der Pflanzenwuchs nach einer Maßskala beurteilt. 0% der
Maßskala stehen für keinen Effekt, 100% für ein komplettes Absterben aller oben
genannten Pflanzenarten.
Als Verbindungen I-VI wurden Verbindungen der Formel I eingesetzt mit folgenden
Bedeutungen für R1 R2, R3 und n:
Claims (3)
1. Polyglycerinester enthaltende Pestizidzubereitungen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Polyglycerinester eine Verbindung der Formel I
worin R1 C1-C30-Alkyl, C2-C30-Alkenyl, Phenyl oder Naphthyl, die durch 1 bis 3 C1-C4- Alkyl- oder C1-C4-Alkoxygruppen substituiert sein können, oder eine Gruppe der Formeln
R2 Wasserstoff oder eine Gruppe R1CO-,
R3, eine Gruppe der Formeln -(AO)zH oder
n eine Zahl von 4 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20, insbesondere 5 bis 20, R4 und R5, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, C1-C10-Alkyl, C2-C30-Alkenyl oder eine Gruppe der Formel -(AO)zH; R6 Wasserstoff, -CONH2, -COOH, -SCH3 oder -NH2; x eine Zahl von 0 bis 15, y eine Zahl von 4 bis 6, z eine Zahl von 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 5, und A eine Gruppe -C2H4- oder -C3H7- bedeuten.
worin R1 C1-C30-Alkyl, C2-C30-Alkenyl, Phenyl oder Naphthyl, die durch 1 bis 3 C1-C4- Alkyl- oder C1-C4-Alkoxygruppen substituiert sein können, oder eine Gruppe der Formeln
R2 Wasserstoff oder eine Gruppe R1CO-,
R3, eine Gruppe der Formeln -(AO)zH oder
n eine Zahl von 4 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20, insbesondere 5 bis 20, R4 und R5, die gleich oder verschieden sein können, Wasserstoff, C1-C10-Alkyl, C2-C30-Alkenyl oder eine Gruppe der Formel -(AO)zH; R6 Wasserstoff, -CONH2, -COOH, -SCH3 oder -NH2; x eine Zahl von 0 bis 15, y eine Zahl von 4 bis 6, z eine Zahl von 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 5, und A eine Gruppe -C2H4- oder -C3H7- bedeuten.
2. Pestizid-Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Pestizid ein Herbizid enthalten.
3. Pestizid-Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Pestizid Glyphosate, dessen Salze oder Derivate enthalten.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999136092 DE19936092A1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Polyglycerinester enthaltende Pestizidzubereitungen |
PCT/EP2000/006771 WO2001008481A1 (de) | 1999-07-30 | 2000-07-15 | Pestizidzubereitungen enthaltend polyglycerine oder polyglycerinderivate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999136092 DE19936092A1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Polyglycerinester enthaltende Pestizidzubereitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19936092A1 true DE19936092A1 (de) | 2001-02-01 |
Family
ID=7916747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999136092 Withdrawn DE19936092A1 (de) | 1999-07-30 | 1999-07-30 | Polyglycerinester enthaltende Pestizidzubereitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19936092A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7553495B2 (en) | 2003-09-15 | 2009-06-30 | Clariant Produkte (Deutschland) Gmbh | Liquid compositions comprising oxyalkylated polyglycerol esters |
US7709011B2 (en) | 2002-03-16 | 2010-05-04 | Clariant Produkte (Deutschland) Gmbh | Cosmetic or pharmaceutical preparations comprising an oxalkylated polyglycerol ester |
WO2021214215A1 (en) * | 2020-04-23 | 2021-10-28 | Arch Uk Biocides Ltd | Synergistic biocide composition with a polyglycerol ester |
-
1999
- 1999-07-30 DE DE1999136092 patent/DE19936092A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7709011B2 (en) | 2002-03-16 | 2010-05-04 | Clariant Produkte (Deutschland) Gmbh | Cosmetic or pharmaceutical preparations comprising an oxalkylated polyglycerol ester |
US7553495B2 (en) | 2003-09-15 | 2009-06-30 | Clariant Produkte (Deutschland) Gmbh | Liquid compositions comprising oxyalkylated polyglycerol esters |
WO2021214215A1 (en) * | 2020-04-23 | 2021-10-28 | Arch Uk Biocides Ltd | Synergistic biocide composition with a polyglycerol ester |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |