DE19926775C2 - Verfahren zur Mikrostrukturierung eines Kunststoffs - Google Patents
Verfahren zur Mikrostrukturierung eines KunststoffsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mikrostrukturierung ei
nes Kunststoffs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Ein solches Verfahren ist aus der DE 30 39 110 A1 bekannt. Zur
Herstellung mikrostrukturierter metallischer Gegenstände wird
ein Substrat mit einer metallischen Oberfläche eingesetzt. Hier
für können Metallsubstrate oder elektrisch nichtleitende Sub
strate, die mit einer elektrisch leitenden Metallschicht verse
hen werden, eingesetzt werden. Auf das Substrat wird eine
Schicht eines gegenüber Röntgenstrahlung empfindlichen Kunst
stoffes wie z. B. Polymethylmethacrylat (PMMA) aufgetragen. Die
Kunststoffschicht wird anschließend durch eine Maske mit paral
leler Röntgen- bzw. Synchrotronstrahlung bestrahlt, wobei die
Maske das Negativbild des herzustellenden mikrostrukturierten
Gegenstandes darstellt. Dabei entstehen bestrahlte und nicht be
strahlte Bereiche des Kunststoffs. Die bestrahlten Bereiche des
Kunststoffs können selektiv mit einem Entwickler chemisch her
ausgelöst werden, wobei die elektrisch leitende Oberfläche des
Substrats freigelegt wird. Die elektrisch leitende Oberfläche
wird in einem galvanischen Bad als Kathode geschaltet, wodurch
sich die durch das Herauslösen des bestrahlten Kunststoffes ent
standenen Hohlräume galvanisch mit einem Metall auffüllen.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist außerdem aus der DE 42 31 742 A1
bekannt. Bei diesem Verfahren werden die Stirnflä
chen der nicht bestrahlten Bereiche des Kunststoffs, die die
Form für die galvanische Auffüllung mit dem Metall bilden, mit
gegeneinander elektrisch isolierten Inseln eines Metalls verse
hen. Diese Inseln bewirken, dass das galvanische Querwachstum,
das sich einstellt, wenn die Hohlräume der Kunststoffstruktur
bereits galvanisch mit dem Metall aufgefüllt sind, gleichmäßiger
verläuft.
Aus der EP 0 224 630 A1 ist ferner bekannt, dass bei der Abfor
mung eines stempelartigen Werkzeuges eine Verbundschicht eingesetzt
werden kann, die beispielsweise aus übereinanderliegenden
Schichten von reinem PMMA und von mit Leitruß gefülltem PMMA be
stehen. Die Abformung wird so durchgeführt, dass die Strukturen
des stempelartigen Werkzeugs gerade bis zur Grenzfläche der
übereinanderliegenden Schichten eingedrückt werden, so dass die
mit Leitruß gefüllte PMMA-Schicht freigelegt wird. Diese Schicht
wird bei der anschließenden galvanischen Auffüllung der entstan
denen Hohlräume als Kathode geschaltet.
Die EP 0 635 760 A1 beschreibt ebenfalls ein Verfahren zur Her
stellung von Mikrostrukturkörper. Bei diesem Verfahren wird eine
Haftschicht aus Kohlenstoff vorgeschlagen, die die Haftung zwi
schen der zu bestrahlenden Kunststoffschicht und dem dimensions
stabilen Träger vermittelt und die mittels Aufdampfen, plasma
unterstützte chemische Gasphasenabscheidung oder Kathoden
zerstäubung auf den dimensionsstabilen Träger aufgebracht wird.
Die Kohlenstoffschicht bildet hier eine durchgehende, nicht par
tiell durchbrochene oder strukturierte Schicht.
Bei der Durchführung dieser Röntgentiefenlithographie-Verfahren
hat sich gezeigt, dass dann, wenn die leitfähige Oberfläche des
Substrats aus einem Metall besteht, bei der Bestrahlung des
Kunststoffs mit Röntgen- oder Synchrotronstrahlung an der Me
talloberfläche eine Sekundärstrahlung auftritt. Die Sekundär
strahlung wird durch Photoelektronen, Auger-Elektronen und Fluo
reszenz-Photonen bewirkt. Ein Teil dieser Sekundärstrahlung ist
auf die Kunststoffschicht gerichtet. Die Sekundärstrahlung führt
dazu, dass die Kunststoffschicht nicht nur durch die Röntgen
strahlung von ihrer freien Oberfläche her, sondern durch die Se
kundärstrahlung auch an ihrer Grenzfläche zu der elektrisch lei
tenden Oberfläche des Substrats bestrahlt wird. Während dieser
Effekt in den durch die Röntgenstrahlung ohnehin bestrahlten Be
reichen des Kunststoffs ohne Bedeutung ist, werden die von der
Maske abgeschatteten, nicht bestrahlten Bereiche des Kunststoffs
geschädigt. Die Schädigung macht sich vor allem durch eine ver
minderte Haftung der nicht bestrahlten Bereiche des Kunststoffs
auf der elektrisch leitenden Oberfläche des Substrats bemerkbar.
Bei der nachfolgenden Entwicklung (d. h. der chemischen Auf
lösung) der durch die Röntgenstrahlung bestrahlten Bereiche des
Kunststoffs besteht daher je nach dem gewählten Strukturmuster
die Gefahr, dass sich die nicht bestrahlten Bereiche des Kunst
stoffs ablösen, so dass die strukturierte Kunststoffschicht
nicht mehr als Form für die galvanische Auffüllung mit dem Me
tall geeignet ist.
An sich könnte die Sekundärstrahlung durch Erhöhung der Masken
dicke oder durch Herausfiltern des Anteils hochenergetischer
Photonen aus der Röntgenstrahlung vermindert werden. Beide Maß
nahmen verursachen jedoch einen beträchtlich erhöhten verfahren
stechnischen Aufwand bei der Maskenherstellung oder an der Rönt
genstrahlenquelle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sekundärstrahlung
an der Grenzfläche der elektrisch leitenden Oberfläche des Sub
strats und der Kunststoffschicht durch ein einfacheres Verfahren
zu vermindern und damit die Haftung der nicht durch die Röntgen
strahlung bestrahlten Bereiche des Kunststoffs auf der
elektrisch leitenden Oberfläche des Substrats zu verbessern.
Die Aufgabe wird ausgehend von dem Verfahren der eingangs ge
nannten Art durch das im Patentanspruch gekennzeichnete Merkmal
gelöst.
Erfindungsgemäß wird ein Substrat eingesetzt, dessen leitfähige
Oberfläche aus einer Schicht elektrisch leitfähiger Kohle be
steht. Für den Substratgrundkörper können im Prinzip alle Mate
rialien in praktisch jeder beliebigen Form und Dimension einge
setzt werden, die sich haftfest mit der Schicht der leitfähigen
Kohle überziehen lassen. Der Substratgrundkörper kann elektrisch
leitend, z. B. eine Metallplatte, oder ein elektrischer Nicht
leiter, z. B. eine Keramikplatte sein. Die Schicht der elek
trisch leitfähigen Kohle kann sehr dünn sein; Schichtdicken un
terhalb des µm-Bereichs oder von einigen µm, etwa von 100 nm bis
4 µm, sind völlig ausreichend. Die Kohleoberfläche auf dem Substratgrundkörper
wird durch ein Abstäubeverfahren (Sputtern),
etwa einem der an sich bekannten PVD(Physical Vapor Deposition)-
Verfahren wie z. B. der Lichtbogen-, Elektronenstrahl- oder
Ionenstrahlmethode oder einem CVD(Chemical Vapor Deposition)-
oder einem plasmaunterstützten CVD-Verfahren hergestellt.
Die Kohleoberfläche kann aus dotiertem oder undotiertem Kohlen
stoff, amorphem Kohlenstoff, pyrolytisch erzeugtem Kohlenstoff
oder aus einer elektrisch leitenden Modifikation von diamantähn
lichem Kohlenstoff ("Diamond-like Carbon", DLC) bestehen.
Die Kohleoberfläche bewirkt, dass die Sekundärstrahlung gegen
über entsprechenden Metallschichten beträchtlich reduziert wird,
weshalb die während der Röntgenbestrahlung nicht bestrahlten
Bereiche des Kunststoffs nach der Bestrahlung erheblich besser
auf dem Substrat haften als dies mit einer metallischen Ober
fläche der Fall wäre. Dies gilt sogar für den Fall, dass zwi
schen der metallischen Substratoberfläche und der Kunststoff
schicht ein üblicher Haftvermittler wie z. B. Methacryloxypro
pyltrimethoxysilan (MEMO) eingesetzt wird.
Die verbesserte Haftung wird anhand einer Figur demonstriert.
Die Figur zeigt einen Vergleich der Haftung nicht bestrahlter
Bereiche der Kunststoffschicht jeweils nach der partiellen Be
strahlung mit Röntgenstrahlung einerseits auf leitfähiger Kohle
und andererseits auf einer Titanschicht, deren Oberflächenrau
higkeit zur Verbesserung der Haftung sowohl des Kunststoffs als
auch des später galvanisch abgeschiedenen Metalls durch Oxida
tion vergrößert worden ist. Die Höhe der Kunststoffstrukturen
beträgt jeweils 400 µm. Wie die Figur zeigt, ist die Haftung
insbesondere auf der oxidierten Titanschicht sehr stark von dem
gewählten Strukturmuster abhängig.
In der Figur sind fünf Gruppen von Säulen dargestellt, die einer
Breite der Kunststoffstruktur von n = 50, 40, 30, 20 und 15 µm
entsprechen. Auf der Ordinate ist die %-Häufigkeit H angegeben,
mit der die Strukturen beständig auf der Grundlage hafteten. In
nerhalb jeder Gruppe sind die Ergebnisse auf Kohleoberflächen
grau und auf oxidierten Titanoberflächen weiß dargestellt. In
der Reihenfolge von links nach rechts werden innerhalb jeder
Gruppe fingerartige Strukturen auf einer Kohle- und einer oxi
dierten Titanoberfläche, Strukturen in Form von Wänden auf einer
Kohle- und einer oxidierten Titanoberfläche und Strukturen in
Form von Säulen auf einer Kohle- und einer Titanoberfläche dar
gestellt. Die Strukturen sind unterhalb des Balkendiagramms gra
phisch (einheitlich in schwarz sowohl für die Titan- als auch
für die Kohleoberflächen) dargestellt und mit Maßangaben verse
hen.
Wie aus der Figur zu ersehen ist, nimmt die Haftung der Kunst
stoffstrukturen auf der elektrisch leitenden Oberfläche des Sub
strats nach der Bestrahlung generell mit kleinerer Strukturgröße
deutlich ab. Bei Strukturgrößen von 20 µm und weniger ist auf
einer oxidierten Titanoberfläche allenfalls noch eine sehr ge
ringe Haftung gegeben, während die Haftung insbesondere von Säu
lenstrukturen auf einer Kohleoberfläche kaum beeinträchtigt ist.
Bei Strukturgrößen von 40 und 30 µm ist die Haftung auf einer
Kohleoberfläche etwa doppelt so stark wie auf einer oxidierten
Titanoberfläche.
Weiterführende Untersuchungen haben gezeigt, dass die Leitfähig
keit der oben beschriebenen Kohleoberfläche auf dem Substrat
völlig ausreicht, um bei der nachfolgenden galvanischen Auffül
lung der bestrahlten und entwickelten Kunststoffstrukturen als
Kathode zu dienen. Allerdings ist die Haftung des galvanisch in
den Strukturzwischenräumen der strukturierten Kunststoffschicht
abgeschiedenen Metalls auf der Kohleoberfläche im Vergleich zu
einer oxidierten Titanoberfläche vermindert. Diese verminderte
Haftung ist von untergeordneter Bedeutung, solange das galva
nisch in den Kunststoffstrukturen abgeschiedene Metall das ei
gentliche Verfahrensprodukt bildet und die Haftung während des
Galvanikprozesses gegeben ist, da der galvanisch entstehende
Metallkörper in diesem Fall ohnehin vom Substrat getrennt werden
muß. Die Trennung von Substrat und Metallkörper wird dadurch so
gar begünstigt.
Es gibt jedoch Fälle, in denen als Verfahrensprodukt ein fester
Verbund von Substrat und Metallkörper gewünscht wird. Ein sol
cher Verbund wird insbesondere zur Herstellung von Sensoren be
nötigt. Hierbei werden nach der galvanischen Abscheidung des Me
talls in den Kunststoffstrukturen die formgebenden Kunststoffs
trukturen selektiv entfernt und der Verbund aus Substrat und Me
tallkörper gegebenenfalls weiterverarbeitet. Für diese Fälle
kann die Haftung des galvanisch abgeschiedenen Metalls auf der
Kohleoberfläche des Substrats durch zwei Maßnahmen erheblich
verbessert werden.
Die erste dieser Maßnahmen besteht darin, dass vor dem Auftragen
der Schicht des Kunststoffs auf dem Substrat die Schicht aus
leitfähiger Kohle durch eines der an sich bekannten Abstäubever
fahren mit einer strukturierten Schicht eines Metalls versehen
wird, wobei das Muster der Schicht so gewählt wird, dass das Me
tall nur an den zu bestrahlenden Bereichen des Kunststoffs die
Kohleoberfläche entweder vollständig oder zumindest teilweise
bedeckt. Als Metall eignen sich Titan, Platin, Tantal, Kupfer,
Gold, Chrom etc. Durch diese Maßnahme wird einerseits die Sekun
därstrahlung vermindert und infolgedessen die Haftung der nicht
bestrahlten Bereiche des Kunststoffs auf der Substratoberfläche
wesentlich verbessert, andererseits wird bei der galvanischen
Abformung dem galvanisch abgeschiedenen Metall eine Metallober
fläche geboten, wodurch der galvanisch abgeschiedene Metallkör
per erheblich besser auf der Substratoberfläche haftet. Die auf
der Kohleoberfläche abgeschiedene Schicht braucht unterhalb der
bestrahlten Bereiche des Kunststoffs nicht vollständig zu sein;
es reicht auch eine teilweise Überdeckung etwa in Form von In
selstrukturen, wobei allerdings bei zu geringer Überdeckung die
Haftung des galvanisch abgeschiedenen Metallkörpers vermindert
ist.
Die zweite dieser Maßnahmen besteht darin, dass ein Substrat
grundkörper mit einer metallischen Oberfläche eingesetzt wird
und das Beschichten mit der Schicht aus leitfähiger Kohle in der
Weise vorgenommen wird, dass der Substratgrundkörper mit der
Kohle nur in den unbestrahlten Bereichen vorzugsweise ganz, zu
mindest jedoch teilweise überdeckt ist. Bei dieser Maßnahme wer
den dieselben Vorteile erzielt wie bei der ersten Maßnahme. Die
Sekundärstrahlung wird vermindert und infolgedessen die Haftung
der nicht bestrahlten, als Form für die galvanische Abscheidung
verbleibenden Bereiche des Kunststoffs verbessert; zugleich wird
dem galvanisch abgeschiedenen Metallkörper eine Metalloberfläche
auf dem Substrat geboten.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Beispiele 1 bis 4 betreffen die Herstellung
der Kohlenstoffschicht auf dem Substratgrundkörper; das Beispiel
5 beschreibt Vergleichsversuche.
Eine amorphe Kohlenstoffschicht (a-C) wurde durch RF-Magnetron-
Kathodenzerstäubung hergestellt. Dazu wurde eine pyrolytisch
hergestellte Graphit-Kathode mit 152,4 mm Durchmesser in einer Vakuum
kammer einem Basisdruck von 106 mbar ausgesetzt. Während der Ab
scheidung bei Raumtempetatur und bei einer Leistung von 700 W
herrschte unter Argongasfluß ein Arbeitsdruck von 2 × 10-2 mbar.
Eine metalldotierte DLC-Schicht (Diamond-Like-Carbon) wurde
durch DC-Dioden-Kathodenzerstäubung aus einer Kohlenwasser
stoff/Inertgas-Atmosphäre erhalten. Dazu wurde eine heißgepreßte
Tantalkarbidkathode von 152,4 mm Durchmesser in einer Vakuumkammer ei
nem Basisdruck von 106 mbar ausgesetzt. Während der Abscheidung
wurde der Substrathalter auf 270°C erhitzt und einer Biasspan
nung von -100 VDC gehalten. Dabei floß ein Gasgemisch bestehend
aus Argon und Acetylen (1,8%) bei einem Arbeitsdruck von 2 × 10-2 mbar.
Eine pyrolytische Kohlenstoffschicht und eine "Glassy-Carbon"-
Schicht wurden durch die Pyrolyse von 3,4,9,10-Parylen-tetra
carbonoxylic-dianhydrin (PTCDA) bei Temperaturen über 1000°C er
halten. Dazu wurde auf den zu beschichtenden Substratgrundkörper
zuvor ein PTCDA-Film durch Sprühbeschichtung aufgebracht.
Eine dotierte, elektrisch leitende Diamantschicht wurde durch
eine chemische Gasphasenabscheidung (CVD) auf einen Substrat
grundkörper aufgebracht. Hierzu wurde ein Gasgemisch bestehend
aus Wasserstoff und 1 bis 5 Vol.-% Methan unter Beimengung von
Trimethylbor oder Trimethylborat oder in Anwesenheit von elemen
tarem Bor unter einem Vakuum von 10 bis 200 mbar dermaßen akti
viert, dass auf dem Substratgrundkörper, der auf einer Tempera
tur von 650°C bis 950°C gehalten wurde, ein Diamant entsteht.
Die Aktivierung kann durch Mikrowellen oder durch einen Glüh
draht erfolgen.
Auf ein mit leitfähiger Kohle beschichtetes Substrat (ein
Siliziumwafer mit 101,6 mm Durchmesser) wurde eine spannungsfrei getemperte Polymethyl
methacrylat(PMMA)-Folie aufgeklebt. Die Aushärtezeit bei Raum
temperatur und einem aufgebrachten Druck von 10 bar betrug 4
Stunden.
Die PMMA-Schicht wurde durch eine Röntgenmaske mit Synchrotron
strahlung belichtet, so dass ein Abbild der Absorberstrukturen
auf der Maske in die PMMA-Schicht übertragen wurde. Als Masken
membran wurde Titan einer Dicke von 2,7 µm mit 18 bis 20 µm
dicken Goldabsorbern verwendet. Die Bestrahlung wurde an dem Be
schleuniger BESSY I der Energie 0,8 GeV, am Wellenlängenschieber
bei einem Magnetfeld von 4 T durchgeführt. Im Strahlengang be
fanden sich ein Strahlenfenster aus Beryllium, 250 µm dick, so
wie ein Vorabsorber aus Kohlenstoff, 220 µm dick. Die Bestrah
lung wurde so durchgeführt, dass in der Tiefe eine Dosis von
mindestens 4 kJ/cm3 und an der Oberfläche von maximal 20 kJ/cm3
abgelagert wurde.
Anschließend wurden die bestrahlten Bereiche mit dem in der ein
gangs erwähnten DE 30 39 110 A1 beschriebenen Lösungsmittelge
misch herausgelöst. Dieser Entwicklungsvorgang wird durch Anwen
dung von Megaschall mit einer Frequenz von 1 MHz mit einer In
tensität von 10 W/cm2 unterstützt. Die Entwicklungszeit betrug
230 min bei einer Entwicklungstemperatur von 23°C.
Nachdem die nicht bestrahlten Bereiche in der beschriebenen Art
freigelegt wurden, erfolgte die Auswertung der Haftung.
Das in den Kunststoff übertragene Muster bestand insgesamt aus
234 sich wiederholenden Feldern und unterteilte sich in 6 Zeilen
und 39 Spalten. Die halbe Anzahl der insgesamt 234 Felder war
mit den zur Auswertung herangezogenen positiven Strukturen be
setzt, die andere Hälfte mit den entsprechenden invers negativen
Strukturen, die zur Auswertung der Metallstrukturen herangezogen
wurden. Dabei waren die Positiv- und Negativfelder schachbrett
artig angeordnet. Die Strukturen auf allen Feldern waren nach
einem Muster angeordnet. Charakteristisch für ein einzelnes Feld
sind die Gruppen mit geometrisch verhältnismäßig gleichen Struk
turformen und die stetige Abnahme der Strukturbreite von 50 auf
15 µm und der Strukturlänge von 500 auf 150 µm. Die Felder in
den ersten beiden Zeilen wiesen sogenannte Fingerstrukturen auf,
die mittleren Zeilen Wandstrukturen und in den letzten beiden
Zeilen waren Säulenstrukturen vorzufinden. Die Strukturen sind
in der Figur graphisch dargestellt. Zur Beurteilung der Haftung
wurde in jedem Positivfeld die kleinste Strukturbreite regi
striert und anschließend geordnet nach geometrischer Struktur
form ein Mittelwert gebildet.
Zur Erzeugung von sekundären Metallstrukturen aus Nickel können
diese aus einem Nickelsulfamatelektrolyten entsprechend dem
Stand der Technik abgeschieden werden.
Claims (1)
- Verfahren zur Mikrostrukturierung eines Kunststoffs, der ge gen Röntgenstrahlung empfindlich ist, für die nachfolgende galvanische Abformung, bei dem
- a) ein Substrat mit einer leitfähigen Oberfläche eingesetzt wird, die
- b) durch Beschichten des Substrats mit einer Schicht aus leitfähiger Kohle hergestellt wird,
- c) auf der leitfähigen Oberfläche des Substrats eine Schicht des Kunststoffs aufgetragen wird,
- d) die Schicht des Kunststoffs über eine Maske partiell be strahlt wird, wobei sich bestrahlte und unbestrahlte Be reiche ergeben, und
- e) die bestrahlten Bereiche selektiv durch chemische Auf lösung entfernt werden,
- a) auf dem Substrat die Schicht aus leitfähiger Kohle durch ein Abstäubeverfahren mit einer strukturierten Schicht eines Metalls versehen wird, wobei die Struktur der Schicht so gewählt wird, dass das Metall nur die zu be strahlenden Bereiche entweder teilweise oder vollständig bedeckt.
Priority Applications (1)
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DE1999126775 DE19926775C2 (de) | 1999-06-11 | 1999-06-11 | Verfahren zur Mikrostrukturierung eines Kunststoffs |
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DE19926775A1 DE19926775A1 (de) | 2000-12-14 |
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DE10201975A1 (de) * | 2002-01-21 | 2003-07-31 | Abb Research Ltd | Verfahren zur Herstellung von Glaskohlenstoff |
DE102011050722B4 (de) | 2011-05-30 | 2013-11-28 | Karlsruher Institut für Technologie | Verfahren zur Herstellung eines mehrschichtigen Aufbaus mit einer mikrostrukturierten Oberfläche |
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1999
- 1999-06-11 DE DE1999126775 patent/DE19926775C2/de not_active Expired - Fee Related
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