DE19920833A1 - Gastroretentives System mit quellbaren Polymeren - Google Patents
Gastroretentives System mit quellbaren PolymerenInfo
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Abstract
Ein gastroretentives System mit einer zur oralen Applikation bestimmten, schluckbaren Applikationsform, enthaltend Mittel zur Verlängerung der Verweilzeit im Magen bzw. im Intestinaltrakt durch gezielte Verzögerung der Pyloruspasage mit einer mit Magensaft unter Volumenvergrößerung der Applikationsform zur Reaktion bringbare Komponente, ist dadurch gekennzeichnet, daß diese Komponente eine im Milieu des Magensaftes mittels Quellung und/oder Schaumbildung und hilfsweise zusätzlicher Gasbildung vorübergehend volumenexpandierbare und am Ende der Verweilzeit zwecks Austragung abbaubare Zubereitung ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein gastroretentives System mit ei
ner zur oralen Applikation bestimmten, schluckbaren Appli
kationsform, enthaltend Mittel zur Verlängerung der Ver
weilzeit im Magen bzw. im Intestinaltrakt durch gezielte
Verzögerung der Pyloruspassage unter erosionsbedingter oder
diffusionsabhängiger Kontrolle von Wirkstoffabgabe zur Be
kämpfung von Magenverstimmungen oder Krankheitszuständen
wie Gastritis, Magengeschwüre, duodenalem Ulcer, Oerophagi
tis bzw. zur Reduzierung eines Risikos vom Magenkarzinom,
z. B. eine mit Magensaft unter Volumenvergrößerung der Ap
plikationsform zur Reaktion bringbare Komponente.
Bekannt sind beispielsweise gastroretentive Systeme, die
dadurch wirken, daß eine mit einer Kapsel als Applikations
form in den Magen eingebrachte medizinische Zubereitung
durch einen darin enthaltenen, durch Magensaft aktivierba
ren Gasbildner aufgebläht wird und somit die Pyloruspassage
nicht oder nur nach einem längeren Zeitraum überwinden
kann.
Es ist ferner bekannt, daß die Expansion einer Applika
tionsform zur Verzögerung oder Verhinderung der Pyloruspas
sage nicht durch einen Gasbildner, sondern durch volumenex
pandierende Polymere, sogenannte Superabsorber, erfolgt.
Die Hülle eines derartigen Superabsorbers ist wie bei gas
expandierenden Systeme ganz oder teilweise flüssigkeits
durchlässig, so daß das Polymer unbegrenzt Wasser aufnehmen
kann und damit das Volumen der Zubereitung zumindest auf
die gewünschte Größe expandiert.
Eine weitere Eigenschaft solcher Polymere besteht bekannt
lich darin, daß sie ihre Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit re
lativ kurzfristig verlieren, wenn sich im umliegenden Flüs
sigkeitsmilieu Stoffe wie beispielsweise Kochsalz befinden,
welche die chemische Struktur der Superabsorber so verän
dern, daß Flüssigkeit wieder freigegeben wird und durch die
Hülle nach außen entweichen kann, was durch die Peristaltik
des Magens gefördert wird.
Bei Verwendung eines Beutels zur Aufnahme eines aufblähba
ren Mediums können Bestandteile des Beutels so zusammenge
fügt sein, daß sie sich von selbst nach einer bestimmten
Anwendungszeit lösen.
Das gastroretentive System mit Superabsorbern kann in be
kannter Weise in einer Hülle oder auf der Hülle in festen
oder abrasiven Schichten mit Wirkstoff beladen sein, der
dann in kontrollierter Form bei der Erosion des gequollenen
Polymers freigesetzt wird.
Der Stand der Technik zeigt eine große Zahl gastroretenti
ver Systeme.
Bei einer Darreichungsform gemäß US 4,996,058 befindet sich
der Wirkstoff innerhalb des gastroretentiven Systems, wird
durch den Magensaft aufgelöst und kontrolliert durch die
Wände des Systems, die insofern eine Membranfunktion haben,
abgegeben.
US 5,770,559 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer
echten homogenen Lösung einer in einem organischen Lösemit
tel gelösten medizinischen Substanz, in der die medizini
sche Substanz normalerweise nicht löslich ist. Erfindungs
gemäß wird die Lösung erreicht durch Ausbildung eines hy
drophoben Doppel-Ion-Komplexes, der die medizinische Sub
stanz und ein amphibisches Material umhüllt. Die resultie
rende organische Lösung kann zu einem pharmazeutischen Pul
ver weiterverarbeitet werden. Ein biologisch abbaubares Po
lymer kann zusammen mit der medizinischen Substanz und dem
amphibischen Material gelöst und in ein pharmazeutisches
Pulver eingelagert werden.
Beschrieben ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
hohler Partikel mit faserförmiger Beschaffenheit, die nach
Einnahme zu einer gesteigerten Verweilzeit der Zubereitung
im Magen führen.
In WO 95/31186 A ist ein Verfahren zur Steigerung der Cal
ciumabsorption in einem Organismus durch Ausbildung einer
Matrix an der Außenseite eines festen Calcium-Ausgangs
materials beschrieben. Das Material der Matrix enthält ein
hydrophiles Polymer. Beansprucht wird weiterhin eine ver
besserte orale Zubereitung, enthaltend ein Calcium-
Ausgangsmaterial in fester Form, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß eine Umhüllung des Calcium-Ausgangsmaterial mit
einem hydrophilen Polymer die Verweilzeit im Magen wesent
lich verlängert.
Die Zubereitung ist von besonderem Vorteil als Calcium
ergänzung im Körper, z. B. zur Behandlung von Osteoporose.
Das hydrophile Material der Matrix quillt in Flüssigkeit
und verlängert die Verweilzeit im Magen bzw. verhindert un
regelmäßige Magenentleerung während der Verdauungsphase.
WO 98/11879 A betrifft eine kontrollierbare Form einer me
dizinischen Dosierungs-Zubereitung zur allmählichen Abgabe
eines löslichen medizinischen Präparates an den Magen, an
das Proodenum oder an das obere schmale Intestinum. Die Do
sierungszubereitung enthält Feststoffpartikel des Präpara
tes in einem Polymer dispergiert, welches einer ungebrem
sten Quellung seiner Dimension durch Flüssigkeitsaufnahme
aus dem Magen unterzogen wird, wobei sich die Partikel so
vergrößern, daß sich eine verlängerte Verweilzeit im Magen
ergibt, und daß diese über einen längeren Zeitraum nach
Kontakt mit der Magenflüssigkeit durch Erosion abgebaut
werden, wobei sie Wirkstoff an den Intestinaltrakt abson
dern.
Die Dosierungs-Zubereitung wird mit Vorteil zur Abgabe von
Medizin bei Unwohlsein, zum Ausmerzen von Helicobacter Py
loris, bei Magengeschwüren, Gastritis, duodenalem Ulcer,
Oerophagitis sowie zur Reduzierung des Risikos von Magen
karzinom eingesetzt.
In WO 97/47285 A ist eine gastroretentive Dosierungsform
zur Abgabe von Medizin an den Magen beschrieben. Diese um
faßt einen medizinischen Feststoff, welcher in einer Fest
stoffmatrix aus wasserquellbarem Polymer weiterhin ein che
misches Agens zur Verbesserung der Verweilzeit im Magen
durch pharmakologische Beeinflussung der Einspeisungsart
enthält.
Das chemische Agens ist ein Serotonin-Rezeptor-Agonist, L-
Tryptiophan, oder eine Fettsäure mit 10 bis 15 Kohlenstoff
atomen bzw. deren Salze.
Der große Vorteil dieses Mittels besteht darin, daß es un
abhängig vom Zeitplan der Mahlzeiten eines Patienten einge
nommen werden kann, wobei die wirkstoffhaltige Matrix im
Magen als dauernder Spender von Medizin zurückgehalten
wird, selbst wenn die eingeführte Matrix für den Rückhalt
im Magen nicht groß genug ist.
US 5,651,985 A beschreibt eine physikalische Zubereitung
zur Erzielung einer verlängerten Verweildauer im Magen in
Form von Tabletten, Kapseln, Körnern bzw. Pellets, umfas
send:
- a) wenigstens eine pharmakologisch aktive Zubereitung,
- b) wenigstens einen pharmakologisch akzeptablen Hilfsstoff,
- c) Polyvinylpyrrolidon,
- d) ein methacrylsaures Polymer mit einem Säuregrad zwischen 100 und 1200 mg KOH/g einer festen Polymer-Substanz,
- e) fakultativ ein gaserzeugendes Additiv.
Die Polymere c) und d) sind in Form einer homogenen Mi
schung bezüglich im molekularen Bereich vorhanden; die Mi
schung beträgt zwischen 30 und 90% der Zubereitung, das
Gewichtverhältnis zwischen 80 : 20 und 95 : 5; die Zubereitung
kann in trocken-komprimiertem Zustand ein Mehrfaches ihres
Gewichts an saurer Flüssigkeit unter Ausbildung eines stark
gequollenen Gels von großer medizinischer und räumlicher
Stabilität bilden, mit der Fähigkeit, die pharmakologisch
aktive Zubereitung über einen längeren Zeitraum gleichmäßig
freizusetzen.
EP 0 344 939 A beschreibt ein orales Wirkstoffabgabesystem
für verzögerten gastrointestinalen Durchgang, enthaltend
ein unzusammenhängendes kompressibles Element und ein zuge
ordnetes Mittel zur kontrollierten Wirkstofffreigabe, wobei
das System in expandierter Form dem Magendurchgang wider
steht.
Das Wirkstoffabgabesystem, welches den Gastrointestinal
trakt nach Abgabe des gesamten Wirkstoffs verläßt, besitzt
anhaftende Fasern oder Streifen und ist ein rundes Teil von
wenigstens 3 cm Durchmesser, welches bei oraler Aufnahme
zusammengefaltet ist, sich jedoch im Magen bei der Wirk
stoffabgabe entfaltet und schließlich auflöst und für den
Austrag abgebaut wird. Das kompressible Aufnahmematerial
und die Streifen können ebenfalls Wirkstoff für kontrol
lierte Freigabe enthalten.
EP 0 415 671 A beschreibt Mittel zur verlängerten Verweil
zeit einer Zubereitung im Magen. Es handelt sich um elasti
sches Material enthaltende Formteile, vereinigt oder ge
mischt mit einem in vivo erodierbaren Material. Größe,
Formgebung und Beständigkeit der Formteile sind so gewählt,
daß sie eine vorbestimmte Zeit im Magen verweilen können.
Bevorzugt sollte das entfaltete Format so gewählt sein, daß
es die Passage von Speise im Magen nicht behindert. Vor
teilhafte Ausbildungen umfassen zumindest drei ebenflächige
Flügel oder Arme, die von einem zentralen Kern ausgehen,
wobei entweder der Kern aus elastischem Material und die
Flügel aus erodierbarem Material, oder beide aus einem Ge
menge mit abwechselnden Lagen elastischen oder erodierbaren
Materials bestehen.
Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein gastroretentives System
anzugeben, welches die folgenden Forderungen erfüllt. Es
soll:
- - aus Gründen der Compliance für den Patienten in problem los schluckbarer Form vorliegen,
- - für eine vorbestimmbare Verweilzeit mit entsprechender Wirkungsdauer im Magen- bzw. Intestinaltrakt ausgebildet sein,
- - eine gleichmäßig-verzögerte erosions- oder diffusionsbe dingte Wirkstoffabgaberate im Magen-Darm-Trakt ermögli chen,
- - mit wirtschaftlichen Mitteln kostengünstig herstellbar sein.
Zur Lösung der Aufgabe wird bei einem gastroretentiven Sy
stem der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art mit
der Erfindung vorgeschlagen, daß die dort genannte Kompo
nente eine im Milieu des Magensaftes mittels Quellung
und/oder Schaumbildung und hilfsweise zusätzlicher Gasbil
dung vorübergehend volumenespandierbare und am Ende der
Verweilzeit zwecks Austragung abbaubare Zubereitung ist.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß ein nach
der Erfindung ausgebildetes gastroretentives System bei Vo
lumenvergrößerung der mit Magensaft zur Reaktion bringbaren
Komponente mittels Quellung und/oder Schaumbildung und
hilfsweise zusätzlicher Gasbildung die vorgenannten Postu
late der Aufgabenstellung optimal erfüllt.
Eine Ausgestaltung sieht vor, daß die Zubereitung außer ei
ner volumenexpandierenden Komponente einen medizinischen
Hilfsstoff und/oder einen mit diesem verträglichen Hilfs
stoff enthält.
Eine Ausgestaltung des gastroretentiven Systems nach der
Erfindung sieht vor, daß die Zubereitung aus einer Vielzahl
vergleichsweise kleiner, beispielsweise perl- oder kornför
miger Kapseln besteht, die zur spontanen Verkleinerung des
Mageninhalts mittels Raumverdrängung aufblähbar mit jeweils
einem von porösen Wandungen umgebenen, schnellwirkenden
Gasbildner gefüllt sind.
Bei vielen Indikationen ist es beispielsweise erfüllt, das
Magenvolumen zeitweise zu verringern, beispielsweise im
Rahmen von Programmen zur Gewichtsreduzierung oder zur
Schonung des Magens nach operativen Eingriffen.
Bekannt ist in diesem Zusammenhang die Reduzierung des Ma
genvolumens durch vollständiges Entfernen eines Teils des
Magens oder durch Abbinden eines Teils des Magens.
Dabei ist die erste Maßnahme ein schwerer Eingriff und
nicht reversibel, wogegen die zweite Maßnahme nur unter
doppeltem operativem Aufwand möglich ist.
Andere Techniken sehen die Applikation von Flüssigkeitsbal
lons vor, die allerdings dann aufwendig in einem gastroen
terologischen Eingriff durchgeführt werden muß. Auch diese
Maßnahme ist relativ aufwendig und kostenträchtig.
Mit der vorgeschlagenen Ausbildung des gastroretentiven Sy
stems wird eine spontane Verkleinerung des Mageninhalts er
reicht, ohne daß ein Eingriff oder eine Operation erforder
lich wird. Durch Einnahme einer vom Arzt zu bestimmenden
Anzahl bzw. Menge kleiner perl- oder kornförmiger, im Magen
aufblähbarer Kapseln, die erfindungsgemäß keinen Anteil an
Wirkstoffen enthalten müssen oder sollen, blähen sich diese
auf und verringern damit den für den Mageninhalt zur Verfü
gung stehenden Raum.
Es ist auch möglich, anstelle eines Gasbildners zum Aufblä
hen der perl- oder kornförmigen Kapseln diese mit einem
quellbaren Polymer zu füllen, was ebenfalls zum gleichen
Ergebnis einer Inhaltsverkleinerung des Magens führt.
Bei Verwendung eines Gasbildners zum Aufblähen der Kapseln
kann von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, daß der Gas
bildner wenigstens eine in Kontakt mit Magenflüssigkeit ak
tivierende, CO2 entwickelnde Komponente besitzt.
Eine andere Ausgestaltung des gastroretentiven Systems
sieht vor, daß die mit Magensaft unter Volumenvergrößerung
der Applikationsform zur Reaktion bringbare Komponente ein
unter Flüssigkeitsaufnahme um ein Vielfaches seines unge
qaollenen Volumens quellbares Polymer ist.
Mit großem Vorteil kann andererseits auch von der Maßnahme
Gebrauch gemacht sein, daß die mit Magensaft unter Volumen
vergrößerung der Applikationsform zur Reaktion bringbare
Komponente ein Schaumbildner, bevorzugt ein schaumbildendes
Polymer ist.
Schaumbildende Zusätze könnten polymere Tenside oder Sapo
nine sein.
Als Gasbildner kommen beispielsweise Alkali- oder Erdalka
licarbonate oder -hydrogencarbonate in einer Menge von 0,1-
10%, vorzugsweise 0,2-5%, insbesondere 0,5-3% in Frage.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des gastroretentiven
Systeme sieht vor, daß das schaumbildende Polymer in fester
Form unter Ausbildung von Pellets ohne Umhüllung in oral
applizierbaren Partikeln vorliegt, die fakultativ aktive
Wirkstoffanteile enthalten.
Nach Aufblähen der Pellets in Form von einem vergleichswei
se formstabilen Schaum können diese für eine relativ lange
Verweilzeit im Magen verweilen, wobei durch langsam fort
schreitende Erosion der Schaumgebilde gleichmäßig und über
einen längeren Zeitraum die im Schaum enthaltenen medizini
schen Wirkstoffe an die Magenschleimhäute oder an den Py
lorus bzw. den Beginn des Dünndarms abgegeben werden.
Dabei kann eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des
gastroretentiven Systems darin bestehen, daß die Pellets
aus schaumbildendem Polymer als Retardform mit einer im Ga
stro- bzw. Intestinaltrakt erodierbaren Außenschicht vor
liegen.
Die Erfindung ist vorteilhaft, unkompliziert und löst die
mit der Aufgabe beschriebenen Postulate in optimaler Weise.
Die gleichzeitig eingereichten Anmeldungen "Flachbett-GRS"
(LTS 025/98), "Magenvolumenreduzierendes System"
(LTS 037/98) "Schlauch-GRS" (LTS 034/98) und "Mehrkammer-
GRS" (LTS 43/98) werden hiermit zum Bestandteil der vorlie
genden Offenbarung gemacht.
Claims (10)
1. Gastroretentives System mit einer zur oralen Applika
tion bestimmten, schluckbaren Applikationsform, enthaltend
Mittel zur Verlängerung der Verweilzeit im Magen bzw. im
Intestinaltrakt durch gezielte Verzögerung der Pyloruspas
sage mit einer mit Magensaft unter Volumenvergrößerung der
Applikationsform zur Reaktion bringbare Komponente, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Komponente eine im Milieu des Ma
gensaftes mittels Quellung und/oder Schaumbildung und
hilfsweise zusätzlicher Gasbildung vorübergehend volumenex
pandierbare und am Ende der Verweilzeit zwecks Austragung
abbaubare Zubereitung ist.
2. Gastroretentives System nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß durch die Volumenvergrößerung eine Ver
drängung des nutzbaren Magenvolumens herbeiführt.
3. Gastroretentives System nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Zubereitung aus einer Viel
zahl vergleichweise kleiner, beispielsweise perl- oder
kornförmiger Kapseln besteht, die zur spontanen Verkleine
rung des Mageninhalts mittels Raumverdrängung aufblähbar
mit jeweils einem von porösen Wandungen umgebenen, schnell
wirkenden Gasbildner gefüllt sind.
4. Gastroretentives System nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Gasbildner wenigstens eine im Kontakt
mit Magenflüssigkeit aktivierbare, CO2 entwickelnde Kompo
nente besitzt.
5. Gastroretentives System nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die mit Magensaft unter Volumen
vergrößerung der Applikationsform zur Reaktion bringbare
Komponente ein unter Flüssigkeitsaufnahme um ein Vielfaches
seines ungequollenen Volumens quellbares Polymer ist.
6. Gastroretentives System nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die mit Magensaft unter Volumen
vergrößerung der Applikationsform zur Reaktion bringbare
Komponente ein Schaumbildner, bevorzugt ein schaumbildendes
Polymer ist.
7. Gastroretentives System nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zubereitung außer einer volumenexpan
dierenden Komponente einen medizinischen Wirkstoff und/oder
einen mit diesem verträglichen Hilfsstoff enthält.
8. Gastroretentives System nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polymer als zusätzlichen Gasbildner
0,1-10%, vorzugsweise 0,2-5%, besonders bevorzugt 0,5-3%
eines Alkali- oder Erdalkalicarbonats oder -hydrogencarbo
nats enthält.
9. Gastroretentives System nach Anspruch 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß das schaumbildende Polymer in
fester Form unter Ausbildung von Pellets ohne Umhüllung in
oral applizierbaren Partikeln vorliegt, die aktive Wirk
stoffanteile enthalten können.
10. Gastroretentives System nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Pellets aus schaumbildendem Polymer
als Retardform mit einer im Gastro- bzw. Intestinaltrakt
erodierbaren Außenschicht vorliegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999120833 DE19920833A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Gastroretentives System mit quellbaren Polymeren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999120833 DE19920833A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Gastroretentives System mit quellbaren Polymeren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19920833A1 true DE19920833A1 (de) | 2000-11-16 |
Family
ID=7907152
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999120833 Withdrawn DE19920833A1 (de) | 1999-05-06 | 1999-05-06 | Gastroretentives System mit quellbaren Polymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19920833A1 (de) |
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- 1999-05-06 DE DE1999120833 patent/DE19920833A1/de not_active Withdrawn
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