DE19919611C2 - Verfahren zum Umschmelzen von Oberflächen mittels Ladungsträgerstrahlen - Google Patents
Verfahren zum Umschmelzen von Oberflächen mittels LadungsträgerstrahlenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umschmelzen von Oberflächen von
Werkstücken oder Bereichen der Oberfläche mittels Ladungsträgerstrahlen,
vorzugsweise Elektronenstrahlen. Das Umschmelzen, auch Randschicht -
Umschmelzen genannt, dient der Härtung der vom Elektronenstrahl beaufschlagten
Oberfläche. Es wird zum Härten von Gleitbahnen verwendet, jedoch vorzugsweise zur
Härtung der Laufflächen der Nocken von Nockenwellen für Kraftfahrzeugmotoren.
Dadurch wird die Verschleißfestigkeit verbessert und damit auch die Lebensdauer.
Eines der bekanntesten Verfahren zum Umschmelzhärten von derart gekrümmten
Oberflächen besteht darin, dass ein zweidimensional hochfrequent abgelenkter
Elektronenstrahl im hochfrequenten periodischen Wechsel auf der Oberfläche derart zur
Einwirkung gebracht wird, dass der in Front liegende Oberflächenbereich in Festphase
verbleibt und der nachfolgende Bereich aufgeschmolzen wird. Zwischen dem Werkstück
und dem Elektronenstrahl erfogt eine Relativbewegung. Um die erforderliche
Umschmelztiefe zu erreichen, werden die Relativgeschwindigkeit und die zu
übertragene Flächenenergie des Elektronenstrahls angepaßt (DE 41 30 462 C1).
Wenn es sich um gekrümmte Oberflächen, wie z. b. bei Nocken, handelt, sind
Maßnahmen zur Einhaltung einer konstanten Flächenenergie notwendig, da sich der
Abstand zwischen dem Elektronenstrahlerzeuger und der Werkstückoberfläche ständig
ändert. Eine solche Maßnahme ist die Aufteilung der Oberflächen in der Geometrie
angepaßte Bereiche und die Rotation anzupassen (DE 42 25 002 C2).
Ein weiteres bekanntes Verfahren wurde vorgeschlagen, welches darin besteht,
zwischen dem vom Elektronenstrahl erzeugten Energiefeld und der umzuschmelzenden
Oberfläche eine Relativbewegung mit konstanter Geschwindigkeit auszuführen.
Die Ablenkung des Energieübertragungsfeldes zur Drehbewegung ist variabel und der
Elektronenstrahl trifft auf jeden Punkt der gekrümmten Oberfläche senkrecht auf der in
diesem Punkt gebildeten Tangente auf. Das Energieübertragungsfeld wird derart
geführt, dass in einer quer zur Bewegungsrichtung des Werkstückes verlaufenden Bahn
auf der in Front liegenden Seite der Energieeintrag höher ist als auf der Gegenseite
(PA 198 11 216.5-24).
Die bekannten Verfahren haben im wesentlichen den Nachteil, dass beim
Umschmelzhärten von gekrümmten Oberflächen die geforderte konstante
Umschmelztiefe mit relativ hohen steuerungstechnischen und/oder apperativen
Aufwand erzielt wird.
Bei diesem Randschicht - Umschmelzen mittels Ladungsträgerstrahl, vorzugsweise
Elektronenstrahl, wird in einem Bereich des Werkstückes - der Lauffläche des Nockens
- das aus Gußeisen besteht, eine Ledeburitschicht erzeugt. Diese hat eine hohe Härte
und Verschleißfestigkeit. Die Qualität der erzeugten Umschmelzschicht wird durch die
Reinheit des Ledeburits bestimmt, d. h. wie hoch der Grafitanteil in dieser Schicht noch
ist. Es entsteht unter bestimmten Bedingungen sog. Sekundärgrafit, der die
Verschleißfestigkeit des Gußeisens, d. h. der Verschleißschutzschicht vermindert. In der
Praxis wirkt sich das dadurch aus, dass sich bei hoher Belastung, d. h. Pressung
Pittings bilden. Das sind Grübschen, die Kennzeichen für Ermüdungsverschleiß sind
und im ungünstigsten Fall zum Totalausfall des Bauteils führen. Der Sekundärgrafit ist in
der harten Schicht aus Ledeburit eine Schwachstelle.
Es ist auch bekannt, die Oberfläche durch WIG-Umschmelzen zu härten. Dabei wird
der WIG-Brenner über die Oberfläche mäanderförmig bewegt. Diese zyklische
Behandlung hat aufgrund ihrer begrenzten Geschwindigkeit für die Führung des
Brenners den Nachteil, dass ein ständiges Aufheizen und Abkühlen der Oberfläche
erfolgt. Die Schmelzbahn als Schleife der Mäander ist abgekühlt, ehe die nächste
Schmelzbahn daneben entsteht. Dadurch wird die bereits abgekühlte Schmelzbahn im
kritischen Temperaturbereich wieder erwärmt, indem der Grafit ausgeschieden wird.
In der Regel enthält Gußeisen einen Kohlenstoffgehalt von mehr als 2%, meist 2-4%.
Bei der Absenkung der Temperatur nach dem Umschmelzprozeß erstarrt das Werkstück
je nach den Abkühlbedingungen und der chemischen Zusammensetzung des
Werkstückes "grau" oder "weiß". "Graue" Erstarrung ist die Erstarrung zugunsten des
Grafits. Die Bruchfläche ist durch Grafit bedingt "grau". "Weiße" Erstarrung ist eine
metastabile Erstarrung in Richtung zur Bildung des Ledeburits, welches eine
silberglänzende Bruchfläche zeigt.
Es wurde festgestellt, daß der Zerfall des Gußeisen und die Ausscheidung von
Sekundärgrafit beim wiederholten Erwärmen und Abkühlen in bestimmten kritischen
Temperaturbereichen auftritt. Besonders stark tritt der Zerfall, wenn die
Abkühlgeschwindigkeit niedrig ist und die chemische Zusammensetzung des Gußeisens
die normale Grafitausscheidung begünstigt. Das bedeutet, Sekundärgrafit scheidet
besonders bei wiederholten Umschmelzprozessen oder zyklischen Behandlungen, die
eine Haltetemperatur in einem kritischen Bereich aufweisen, wie es die eingangs
bekannten Verfahren bedingen, aus.
Die Nachteile der bekannten Verfahren werden in den Diagrammen - Fig. 1 und 2 - und
den zugehörigen Schnittdarstellungen - Fig. 3a und 3b - beschrieben.
Die verwendeten Zeichen bedeuten:
T Temperatur des Verfahrensablaufes
t Zeit des Verfahrensablaufes
A Aufheizvorgang
H Haltezeit
Ts Schmelztemperatur
Tko; Tku obere/untere kritische Temperatur
tk; tk' Haltezeit
Vab; Vab' Abkühlgeschwindigkeit
I Verfahrensablauf bei kompletter Ledeburitbildung
II Verfahrensablauf mit Grafitbildung
III Verfahrensablauf bei mehrmaligen Umlauf
ES; ES' Elektronenstrahl
S; S' Umschmelzbahn
T Temperatur des Verfahrensablaufes
t Zeit des Verfahrensablaufes
A Aufheizvorgang
H Haltezeit
Ts Schmelztemperatur
Tko; Tku obere/untere kritische Temperatur
tk; tk' Haltezeit
Vab; Vab' Abkühlgeschwindigkeit
I Verfahrensablauf bei kompletter Ledeburitbildung
II Verfahrensablauf mit Grafitbildung
III Verfahrensablauf bei mehrmaligen Umlauf
ES; ES' Elektronenstrahl
S; S' Umschmelzbahn
Beim 1. Umlauf des Elektronenstrahls ES - Fig. 3a - werden die Schmelzbahnen S
aneinander erzeugt. Bei langsamer Abkühlung verläuft die Temperatur nach Kurve II
und der Bereich der kritischen Temperatur Tko - Tku wird langsam durchlaufen, d. h. die
Haltezeit im kritischen Bereich tk ist sehr lang. Es ist der Verlauf der Kurve I mit einer
kurzen Haltezeit tk' anzustreben, was Aufgabe der Erfindung ist.
Da es zur Erzeugung einer gleichmäßigen Tiefe der aufgeschmolzenen Fläche
erforderlich ist, in einem 2. Umlauf zwischen den im 1. Umlauf erzeugten
Schmelzbahnen S eine weitere Schmelzbahn S' durch den Elektronenstrahl ES' zu
erzeugen, tritt der Nachteil ein, dass das bereits umgeschmolzene Material nach der
Abkühlung bis zum kritischen Bereich erneut erwärmt wird.
Durch das erneute Erwärmen und Abkühlen im kritischen Bereich wird Grafit
ausgeschieden. Der Temperaturverlauf erfolgt dann nach Kurve III im Bereich der 1.
Schmelzbahn S.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Umschmelzen von
Oberflächen mittels Ladungsträgerstrahlen, insbesondere Elektronenstrahlen, zum
Randschichthärten von Oberflächenbereichen, insbesondere der Laufflächen von
Nockenwellen zu schaffen, welches verhindert, dass aus der erzeugten Ledeburitschicht
Sekundärgrafit ausgeschieden wird. Dadurch soll die Qualität der Umschmelzschicht,
besonders in ihrer Verschleißfestigkeit, wesentlich erhöht werden. Das Verfahren soll
mit den bekannten Elektronenstrahlanlagen ohne wesentlich höheren apperativen
Aufwand ausführbar sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 2
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 3 bis 5 beschrieben.
Es wurde festgestellt, dass alle bekannten Verfahren deshalb nicht die gewünschte
Qualität, d. h. Verschleißfestigkeit der umgeschmolzenen Schicht erreichen, weil in der
Ledeburitschicht stets Grafit, sog. Sekundärgrafit enthalten war. Dieser Grafitanteil
beeinflußt wesentlich die Verschleißfestigkeit. Überraschenderweise wurde gefunden,
daß dieser Sekundärgrafit dadurch entsteht, daß beim Aneinandererzeugen von
Schmelzbahnen die vorher erzeugte Schmelzbahn bis in den Bereich der kritischen
Temperatur abkühlt und bei der darauf folgend erzeugten Schmelzbahn erneut erwärmt
wird. Dabei bildet sich der störende Grafit.
Das Wesen der Erfindung besteht nunmehr darin, dass der Verfahrensablauf des
Umschmelzens der Oberfläche von Werkstücken aus Guß, vorzugsweise der
Laufflächen der Nocken, so gesteuert wird, dass mehrere Schmelzbahnen durch die
Einwirkung des Ladungsträgerstrahles über die zu härtende Oberfläche quasi
gleichzeitig erzeugt werden, so dass ein Abkühlen benachbarter Schmelzbahnen in den
kritischen Bereich, indem Grafit ausgeschieden wird, nicht erfolgt.
Die Temperatur für den kritischen Bereich Tko; Tku, ebenso die Schmelztemperatur Ts
sind vom Werkstoff abhängig und sind vor der Durchführung der Verfahren errechenbar
bzw. durch Versuche zu ermitteln.
Eine weitere Lösung der Aufgabe besteht darin, dass bei der Erzeugung mehrerer
Schmelzbahnen in Folge nebeneinander die Relativgeschwindigkeit zwischen dem
Werkstück und dem Ladungsträgerstrahl in Abhängigkeit vom Energieeintrag so gewählt
wird, dass der bereits umgeschmolzene Bereich, d. h. die Schmelzbahn, bis zur
Erzeugung der darauf folgenden Schmelzbahn nicht bis zum kritischen Bereich gekühlt
wird, damit kein Sekundärgrafit beim Wiedererwärmen aus diesem Bereich heraus und
beim anschließenden Abkühlen ausgeschieden wird, d. h. daß kein zyklisches Abkühlen
und Erwärmen im kritischen Bereich erfolgt. So ist es auch möglich, die
Schmelzbahnen in mehreren Umläufen nebeneinander zu erzeugen, nur muß die
Geschwindigkeit der Umläufe, in denen mindestens eine Schmelzbahn erzeugt wird, so
gewählt werden, dass die in einem Umlauf erzeugte oder erzeugten Schmelzbahnen bis
zu der Zeit, in der die benachbarte Schmelzbahn erzeugt wird, so kurz ist, dass die
vorher erzeugte Schmelzbahn nur bis zur Obergrenze des Temperaturbereiches Tko
der Kritischen Temperatur in dem sich Sekundärgrafit bilden kann, abkühlt.
Eine weitere vorteilhafte Variante des Verfahrens besteht darin, die Schmelzbahnen bei
gekrümmten Oberflächen, wie Laufflächen der Nocken, nicht rechtwinklig zur Drehachse
in einem oder mehreren Umläufen zu erzeugen, sondern die Schmelzbahnen
mäanderförmig zu erzeugen. Die einzelnen Schleifen der Mäander verlaufen dabei in
Richtung der Drehachse. Dabei darf die jeweils vorher erzeugte Schleife in ihrer
Abkühltemperatur nicht in den Bereich der kritischen Temperatur gelangen, ehe die
nächste Schleife entsteht.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, dass die
Schmelzbahnen mit einem Elektronenstrahl erzeugt werden.
Es ist auch möglich, unter gleichen Temperaturbedingungen quasi gleichzeitig mehrere
Schmelzbahnen mäanderförmig zu erzeugen.
An zwei Ausführungsbeispielen wird die Erfindung beschrieben.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 die Temperaturverläufe bei einem Umlauf mit verschiedenen
Abkühlgeschwindigkeiten,
Fig. 2 den Temperaturverlauf bei mehreren Umläufen,
Fig. 3a Schmelzbahnen bei einem Umlauf im Schnitt,
Fig. 3b Schmelzbahnen bei mehreren Umläufen im Schnitt,
Fig. 4 Schmelzbahnen quasi gleichzeitig in einem Umlauf im Schnitt,
Fig. 5 den Temperaturverlauf beim gleichzeitigen Erzeugen aller Schmelzbahnen,
Fig. 6 ein Ausschnitt als Draufsicht auf der Lauffläche eines Nockens,
Fig. 7 den Temperaturverlauf bei mäanderförmiger Schmelzbahn.
Die Oberfläche eines Werkstückes 1 wird erfindungsgemäß im Bereich B über eine
bestimmte Breite durch Umschmelzen mittels eines Elektronenstrahl ES gehärtet.
Es werden mit dem Elektronenstrahl ES wie in Fig. 4 gezeigt, mehrere Schmelzbahnen
S nebeneinander, sich überlappend quasi gleichzeitig erzeugt. Mittels bekannter
Ablenksteuerungen wird die hochfrequente Ablenkung realisiert.
Die schraffierten Bereiche zwischen den Schmelzbahnen gelangen nicht in den Bereich
der kritischen Temperatur, d. h. unter Tko, weil sie quasi gleichzeitig entstehen.
Durch diese Verfahrensvariante erfolgt ein Temperaturverlauf nach Kurve IV in Fig. 5, in
dem die Temperatur durch die quasi gleichzeitige Erzeugung aller Schmelzbahnen S
oberhalb der Schmelztemperatur Ts erreicht wird, und die umgeschmolzenen Bereiche
(auch die von 2 Bahnen gleichzeitig überlappend) von dieser Temperatur kontinuierlich
über den kritischen Bereich (ohne Wiedererwärmung) mit einer Abkühlgeschwindigkeit
< kritische Abkühlgeschwindigkeit abgekühlt werden.
Auf der Lauffläche 2 eines Nockens ist in Fig. 6 gezeigt, wie diese Lauffläche durch
mäanderförmig erzeugte Schmelzbahnen S umschmelzgehärtet wird. Dabei muß
erfindungsgemäß die Geschwindigkeit des Elektronenstrahles so hoch gewählt werden,
daß die Temperatur einer Schleife der Mäander beim Erzeugen der nächsten Schleife
nicht in den Bereich der kritischen Temperatur Tk abkühlt und wieder aufheizt. Den
Temperaturverlauf zeigt Fig. 7.
Claims (5)
1. Verfahren zum Umschmelzen von Oberflächen mittels Ladungsträgerstrahlen zur
Randschichthärtung von Werkstücken, indem mit dem Ladungsträgerstrahl, der
zweidimensional hochfrequent abgelenkt wird, auf der umschmelzzuhärtenden
Oberfläche nebeneinander Schmelzbahnen erzeugt werden und der Verlauf der
Schmelzbahnen der Geometrie des zu härtenden Oberflächenbereiches angepaßt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass alle Schmelzbahnen über den Bereich der zu
härtenden Oberfläche mit dem Ladungsträgerstrahl quasi gleichzeitig erzeugt
werden.
2. Verfahren zum Umschmelzen von Oberflächen mittels Ladungsträgerstrahlen zur
Randschichthärtung von Werkstücken, indem mit dem Ladungsträgerstrahl, der
zweidimensional hochfrequent abgelenkt wird, auf der umschmelzzuhärtenden
Oberfläche nebeneinander Schmelzbahnen erzeugt werden und der Verlauf der
Schmelzbahnen der Geometrie des zu härtenden Oberflächenbereiches angepaßt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass in mehreren Umläufen mindestens eine
Schmelzbahn erzeugt wird und dabei die Geschwindigkeit der Relativbewegung
zwischen dem Energiestrahl und dem Werkstück so gewählt werden, dass die ein
einem vorangegangenen Umlauf erzeugte Schmelzbahn beim Erzeugen der sich
daran anschließenden nächsten Schmelzbahn im folgenden Umlauf nicht so weit
abkühlt, dass die kritische Temperatur, unter der sich Sekundärgrafit ausbilden kann,
erreicht wird und von dort wieder erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzbahnen
mäanderförmig erzeugt werden und dabei die Geschwindigkeit für die Erzeugung der
Schmelzbahn so gewählt wird, daß die Temperatur einer erzeugten Schleife bis zur
sich anschließenden nächsten Schleife nicht in den kritischen Bereich gelangt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass quasi
gleichzeitig mehrere Schmelzbahnen nebeneinander mäanderförmig erzeugt werden
und in einem Durchlauf erzeugte Schleifen beim Erzeugen der nächsten Schleifen
zwischenzeitlich nicht so weit abgekühlt sind, dass deren Temperatur im kritischen
Bereich ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Schmelzbahnen mit einem Elektronenstrahl erzeugt werden.
Priority Applications (2)
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DE19919611A1 DE19919611A1 (de) | 2000-10-19 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |