DE19860952A1 - Verfahren zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
- Publication number
- DE19860952A1 DE19860952A1 DE19860952A DE19860952A DE19860952A1 DE 19860952 A1 DE19860952 A1 DE 19860952A1 DE 19860952 A DE19860952 A DE 19860952A DE 19860952 A DE19860952 A DE 19860952A DE 19860952 A1 DE19860952 A1 DE 19860952A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- components
- centrifuge
- rotor system
- centrifuge rotor
- separated
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B5/00—Other centrifuges
- B04B5/04—Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers
- B04B5/0442—Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers with means for adding or withdrawing liquid substances during the centrifugation, e.g. continuous centrifugation
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M1/00—Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
- A61M1/36—Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits
- A61M1/3693—Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits using separation based on different densities of components, e.g. centrifuging
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
- A61M1/00—Suction or pumping devices for medical purposes; Devices for carrying-off, for treatment of, or for carrying-over, body-liquids; Drainage systems
- A61M1/36—Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits
- A61M1/3693—Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits using separation based on different densities of components, e.g. centrifuging
- A61M1/3696—Other treatment of blood in a by-pass of the natural circulatory system, e.g. temperature adaptation, irradiation ; Extra-corporeal blood circuits using separation based on different densities of components, e.g. centrifuging with means for adding or withdrawing liquid substances during the centrifugation, e.g. continuous centrifugation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B04—CENTRIFUGAL APPARATUS OR MACHINES FOR CARRYING-OUT PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES
- B04B—CENTRIFUGES
- B04B5/00—Other centrifuges
- B04B5/04—Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers
- B04B5/0442—Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers with means for adding or withdrawing liquid substances during the centrifugation, e.g. continuous centrifugation
- B04B2005/0464—Radial chamber apparatus for separating predominantly liquid mixtures, e.g. butyrometers with means for adding or withdrawing liquid substances during the centrifugation, e.g. continuous centrifugation with hollow or massive core in centrifuge bowl
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Heart & Thoracic Surgery (AREA)
- Vascular Medicine (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Anesthesiology (AREA)
- Cardiology (AREA)
- Hematology (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Centrifugal Separators (AREA)
Abstract
Bisher bekannte Sortierzentrifugen erzielen bei hochkonzentrierten feindispersen Suspensionen aufgrund unzureichender Entsuspendierung ein schlechtes Trennergebnis. DOLLAR A Das Verfahren und die Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation erzielt durch den Einsatz einer mit porösem, faserartigem, netzartigem oder gelartigem Material oder Filtermaterial befüllten zirkulär bewegenden Ablenkvorrichtung innerhalb der Separationskammer eines Zentrifugenrotorsystems eine verstärkte Auftrennung der zu trennenden Bestandteile in hochkonzentrierten feindispersen Suspensionen. Die zu trennenden Bestandteile werden dabei kontinuierlich oder diskontinuierlich von zentral her gerichtet auf einen peripheren Fixpunkt in das rotierende Zentrifugenrotorsystem eingeleitet. Durch die Zentrifugalkraft sedimentieren sie in Richtung Fixpunkt. Die Ablenkvorrichtung lenkt die Bestandteile gleichzeitig zirkulär ab und beeinflußt durch o. g. Materialien das Sedimentationsverhalten der Bestandteile, so daß sich eine verstärkte Auftrennung ergibt. Die aufgetrennten Bestandteile gelangen in Behälter im Bereich der Peripherie. DOLLAR A Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich als Industriezentrifuge bei der Abfallstofftrennung und bei der Blutzellseparation.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur effizienz- und/oder
selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortier
durchflußzentrifugation nach dem Oberbegriff des An
spruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruches 23.
Die Zentrifugation ist ein Trennverfahren, daß zur Auf
trennung von Gemischen oder Suspensionen der Art
fest/flüssig, flüssig/flüssig, fest/gasförmig, gasförmig/gas
förmig eingesetzt wird. Dabei findet bei der konventionellen
Zentrifugation eine Auftrennung in Abhängigkeit von den
physikalischen Eigenschaften (Dichte, Größe) der je
weiligen Bestandteile im Schwerefeld statt. Eine Auftren
nung der Bestandteile erfolgt innerhalb einer Trennkammer
oder eines Gefäßes in Sediment und Überstand, wobei das
Sediment zwar eine Schichtung unterschiedlicher Fraktio
nen erkennen lassen kann, ohne jedoch eine substanzspe
zifische Selektivität innerhalb dieser Schichten zu erzielen.
Reinfraktionen können aus den Schichten des Sedimentes in
der Regel nicht abgeschöpft werden. Jedoch läßt sich eine
Abtrennung von Sediment und Überstand erreichen. Als
Beispiel kann die Zentrifugation von Vollblut erwähnt
werden, durch die ohne Schwierigkeiten eine Trennung des
Vollblutes in sedimentierte Blutkörperchen und Blutplasma
erzielt werden kann. Beide Fraktionen lassen sich leicht
voneinander abtrennen. Eine Auftrennung der verschie
denen Blutkörperchen im Sediment gelingt hingegen nicht,
da sich die verschiedenen weißen Blutkörperchen in einer
nur 1-2 mm dicken Schicht (buffy coat) oberhalb der roten
Blutkörperchen absetzen. Zur Fraktionierung dieser ver
schiedenen Schichten eines Sedimentes werden in der
Industrie Decanterzentrifugen bzw. Separatoren, in der
Medizin Zellseparatoren eingesetzt. Hierbei handelt es sich
um Zentrifugen, die nach dem Durchflußprinzip arbeiten,
d. h. die zu trennenden Bestandteile werden während der
Zentrifugation in die Separationskammer einer ent
sprechenden Zentrifuge geleitet. Unter der Wirkung der
Zentrifugalkraft findet eine Auftrennung der Bestandteile
durch Aufschichtung statt. In weiteren Schritten werden die
gewünschten Bestandteile durch unterschiedliche Verfah
ren, z. B. nach dem Überlaufprinzip abgeerntet und in
separate Behälter geleitet. Dabei ist in der Regel eine
erhebliche Verunreinigung durch Bestandteile angrenzender
Schichten nicht zu vermeiden. Beim Einsatz im Bereich der
Blutzellseparation wird antikoaguliertes Blut während der
Zentrifugation in einen mit einem NaCl-/Antikoagulanz
gemisch vorgefüllten Zellseparator geleitet und dort wie
beschrieben aufgeteilt. Hierbei werden geschlossene steri
lisierte Separationssets eingesetzt. Eine ausreichende zell
spezifische Selektivität wird durch dieses Trennverfahren
nicht erzielt, lediglich eine Anreicherung. In der Industrie
werden Rohstoffe, Zwischenprodukte oder Abfallstoffe
gegebenenfalls nach einer Vorbehandlung (Reinigung, Zer
kleinerung) in einer entsprechenden Trennflüssigkeit
(Wasser, Alkohol- oder Estergemische für die Kunststoff
trennung) suspendiert und in einer Decanterzentrifuge oder
einem Separator wie beschrieben aufgeteilt. Eine aus
reichende substanzspezifische Selektivität wird nicht erzielt,
lediglich eine Anreicherung. Die Ultrazentrifugation
ermöglicht zwar die Sedimentation und Anreicherung
kleinster Partikel (subzelluläre Bestandteile, Proteine, Viren)
in flüssigen Trennmedien oder aber die Anreicherung von
radioaktiven Isotopen in entsprechenden Gaszentrifugen,
eine substanzspezifische Selektivität wird jedoch nicht
erzielt.
Ein neuartiges Verfahren zur Sortierzentrifugation oder
Sortierdurchflußzentrifugation ist erstmals in der Lage
während eines Zentrifugationsschrittes eine Auftrennung von
verschiedenen Bestandteilen eines Gemisches oder einer
Suspension in verschiedene Auffangbehälter zu ge
währleisten, sofern diese eine unterschiedliche Sedimen
tationsgeschwindigkeit aufweisen. Dies wird erzielt durch
eine zirkulär rotierende Ablenkvorrichtung innerhalb des
Zentrifugenrotorsystems, die kontinuierlich und gerichtet auf
einen peripheren Fixpunkt einströmende Bestandteile
unterschiedlicher Sedimentationsgeschwindigkeit in unter
schiedliche Auffangbehälter leitet. Anwendungen dieses
Verfahrens ergeben sich als Industriezentrifuge im Bereich
der Produktion und als Zellseparator.
Mit dem aus DE 196 34 413 C2 bzw. der WO 98/08611
bekannten Sortierzentrifugen läßt sich das gattungsgemäße
Verfahren durchführen. Aus der DE 196 34 413 C2 bzw. der
WO 98/08611 ist die gattungsgemäße Vorrichtung des
Anspruchs 23 bekannt. Verfahren und Vorrichtungen nach
EP 0664159 A1 und WO 8850691 gehören weiterhin zum
Stand der Technik.
Aus der DE 196 34 413 C2 bzw. der WO 98/08611 ist ein
Verfahren und verschiedene Vorrichtungen zur Sortierzen
trifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation bekannt, bei
dem die zu trennenden Bestandteile während der Zentri
fugation oder Ultrazentrifugation kontinuierlich in ein mit
flüssigem Medium vorgefülltes Zentrifugenrotorsystem ein
geleitet werden und bei dem optional eine kontinuierliche
Ausleitung von Flüssigkeitsüberstand und/oder der
aufgetrennten Bestandteile stattfindet. Dabei erfolgt der
kontinuierliche Einstrom der zu trennenden Bestandteile in
das Zentrifugenrotorsystem im Bereich der zentralen Rota
tionsachse und optional eine Ausleitung von Flüssigkeits
überstand und/oder aufgetrennten Bestandteilen aus dem
jeweiligen Ort ihrer Anreicherung im Zentrifugenrotor
system räumlich abgegrenzt ebenso im Bereich der zentra
len Rotationsachse. Die Flußrichtung der einströmenden zu
trennenden Bestandteile wird auf einen peripheren Fixpunkt
des rotierenden Zentrifugenrotorsystems gelenkt, sodaß un
ter der Wirkung der Zentrifugalkraft eine zum peripheren
Fixpunkt des rotierenden Zentrifugenrotorsystems gerichtete
Sedimentation der zu trennenden Bestandteile im flüssi
gen Medium stattfindet. Gleichzeitig wird über eine zirku
lär bewegliche Ablenkvorrichtung innerhalb des Zen
trifugenrotorsystems eine zirkuläre Ablenkung der gerichtet
sedimentierenden Bestandteile erzielt, wobei das Ausmaß
der Ablenkung von der Differenz der Winkel
geschwindigkeiten des Zentrifugenrotorsystems und der
zirkulär beweglichen Ablenkvorrichtung und von der Sedi
mentationsgeschwindigkeit der zu trennenden Bestandteile
abhängt, die die Kontaktzeit zwischen Ablenkvorrichtung
und den jeweiligen Bestandteilen bestimmt. Die aufge
trennten Bestandteile werden schließlich in zirkulär hinter
einander folgende Auffangbehälter im Bereich der peri
pheren Zirkumferenz des Zentrifugenrotorsystems gelenkt.
In einem Zellseparator der Fa. Haemonetics (EP 0664159
A1) wird antikoaguliertes Vollblut während der Zentri
fugation über eine Gleitdichtung in eine sogenannte Latham-
Glocke geleitet. Die Glocke besteht aus einem feststehenden
Bereich mit dem Zu- und Ablaufkanal und einem
rotierenden Teil mit der Separationskammer und der
Gleitdichtung. Das antikoagulierte Blut wird über den
Einlaßkanal zum Glockenboden gepumpt. Durch die Zen
trifugalkraft wandert das Blut am Glockenboden nach
auswärts in die Separationskammer zwischen Glockenkern
und Glockenaußenwand. Die in der Glocke vorhandene
sterile Luft wird durch das einströmende Blut nach oben
über den Ablaufkanal in einen Sammelbeutel überführt. Die
Bestandteile des Blutes trennen sich entsprechend ihrer
Dichte durch Aufschichtung in verschiedene Komponenten,
wobei die schweren Erythrozyten an der Glockenaußen
wand sedimentieren. Wenn die Luft bei der Füllung der
Glocke gänzlich entwichen ist, werden die verschiedenen
Zellschichten, die durch optische Sensoren erkannt werden
durch Schaltung verschiedener Ventile in unterschiedliche
Sammelbeutel übergeleitet.
Aus der WO 8850691 A1 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur gleitdichtungsfreien Durchflußzentrifuga
tion bekannt, bei dem eine Doppelzentrifuge realisiert ist, die
aus einer äußeren und einer inneren Zentrifuge besteht,
wobei die innere Zentrifuge in der äußeren installiert ist,
wobei die Antriebsachsen beider Zentrifugen coaxial und
entgegengesetzt angeordnet sind und wobei die innere Zen
trifuge gegenüber der äußeren Zentrifuge mit der doppelten
Winkelgeschwindigkeit im gleichen Drehsinn betrieben wird
und wobei die innere Zentrifuge eine Separationskammer
antreibt, wobei die Separationskammer axial auf der
Gegenseite der Antriebsachse mit einer mehrkanaligen
Schlauchanordnung für die Einfuhr und Ausfuhr von Be
standteilen in Verbindung steht, wobei die Schlauch
anordnung durch eine Führungseinrichtung der äußeren
Zentrifuge um Separationskammer und innere Zentrifuge mit
der halben Geschwindigkeit der inneren Zentrifuge
herumgeführt wird und im Bereich der Verlängerungslinie
der Rotationsachse der Doppelzentrifuge fixiert ist und
wobei die Kanäle der Schlauchanordnung mit Pumpen
systemen verbunden sind, die die Einfuhr und Ausfuhr
gewährleisten. Eine Auftrennung des eingeleiteten anti
koagulierten Vollblutes findet auch hierbei gemäß der Dichte
der Blutzellen durch Aufschichtung statt, wobei die
aufgeschichteten Bestandteile in weiteren Schritten aus der
Separationskammer über eine Pumpe abgepumpt werden,
wobei die Bestandteile über optische Sensoren geführt
werden zur Diskriminierung der Trenngrenzen zwischen den
Schichten und eine Einleitung in Sammelbeutel erfolgt.
Das Verfahren zur Sortierzentrifugation oder Sortierdurch
flußzentrifugation nach DE 196 34 413 erweist sich bei der
Trennung von hochkonzentrierten, feindispersen Suspen
sionen als nachteilig, da die Entsuspendierung im flüssigen
Medium innerhalb der Ablenkvorrichtung bei verschiedenen
Anwendungen unvollständig abläuft. Im Extremfall tritt eine
laminare Strömung der Suspension gegenüber dem
Füllmedium in der Ablenkvorrichtung ein. Dies ist vor allem
dann der Fall, wenn die Suspension ein deutlich höheres
spezifisches Gewicht als das Füllmedium aufweist, sodaß
sich eine Phasengrenze ausbildet. Abhilfe ist oftmals nur
durch hochgradige Verdünnung der Suspension und durch
besonders langgestreckte Kanäle der Ablenkvorrichtung
möglich. Dies wirkt sich jedoch ungünstig auf die Effizienz
(Materialdurchsatz) und auf die Größenausdehnung der
Zentrifuge aus.
Die genannten Verfahren zur Zellseparation sind an eine
primäre Trennung durch Aufschichtung bei der Zentri
fugation gekoppelt. In weiteren Schritten werden die
unterschiedlichen Zellschichten abgeerntet. Hierbei wird je
doch stets eine erhebliche Verunreinigung durch Zellen
angrenzender Zellschichten in Kauf genommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur effizienz- und selektivitäts
gesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzen
trifugation anzugeben, bei dem die Möglichkeit besteht
hochkonzentrierte, feindisperse Suspensionen unverdünnt
durch Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifu
gation zu trennen, wobei eine Effizienzsteigerung durch die
Verarbeitung unverdünnter Suspensionen und eine Selek
tivitätssteigerung durch Beeinflussung der Sedimentations
geschwindigkeit der unterschiedlichen Bestandteile erzielt
wird.
Diese Aufgabe wird beim Verfahren durch die Merkmale
des Anspruches 1 und bei der Vorrichtung durch die
Merkmale des Anspruches 23 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Verfahrensansprüche sind in den
Ansprüchen 2-22 angegeben. Die zu trennenden Bestand
teile werden während der Zentrifugation kontinuierlich oder
diskontinuierlich entweder durch Pumpensysteme und
Schläuche oder über einen zentralen Einfuhrtrichter in das
mit flüssigem oder gasförmigen Füllmedium vorgefüllte
Zentrifugenrotorsystem eingeleitet, und zwar optimaler
weise im Bereich der zentralen Rotationsachse. Bei
Verwendung eines zentralen Einfuhrtrichters findet ent
weder eine manuelle Zufuhr in den Einfuhrtrichter oder eine
Zufuhr über Dosierer statt. Bei Applikationen, bei denen
lediglich eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Zu
fuhr stattfindet, kann der Zentrifugenüberstand in ein
internes oder externes Reservoir abgeleitet werden, während
die aufgetrennten Bestandteile in Behälter oder Kavitä
ten im Bereich der peripheren Zirkumferenz des
Zentrifugenrotorsystems gelangen. Alternativ besteht die
Möglichkeit ein Durchflußprinzip zu realisieren bei dem der
Zentrifugenüberstand und/oder die aufgetrennten Be
standteile aus dem Zentrifugenrotorsystem kontinuierlich
oder diskontinuierlich ausgeleitet werden. Bei Realisierung
eines Durchflußprinzipes erfolgt die Einleitung der zu tren
nenden Bestandteile und die Ausleitung von Zentrifugen
überstand und/oder aufgetrennten Bestandteilen räumlich
abgegrenzt im Bereich der zentralen Rotationsachse, und
zwar über Kanäle einer Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung.
Diese Kanäle treten entweder über Öffnungen, die durch
Gleitdichtungen abgedichtet sind, im Bereich der zentralen
Rotationsachse räumlich abgegrenzt in verschiedene zentrale
Kompartimente des Zentrifugenrotorsystems ein, und zwar
einmal in das zentrale Kompartiment eines radiär gerichteten
Einfuhrstutzens und weiterhin in die zentralen
Kompartimente von Verbindungsleitungen zu den An
reicherungsorten der zu trennenden Bestandteile und des
Zentrifugenüberstandes. Alternativ können die Kanäle der
Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung über gleitdichtungsfreie
Verfahren nach dem Prinzip der Omega-Zentrifugation in
einem geschlossenem System mit den beschriebenen Kom
partimenten des Zentrifugenrotorsystems unmittelbar in
Verbindung stehen. Bei Realisierung eines Durchflußprin
zipes mit Gleitdichtungssystemen wird die Ein- und/oder
Ausfuhrvorrichtung als kompaktes Rohr angelegt, welches
am Zentrifugengehäuse fixiert ist und welches über getrennte
Kanäle und räumlich abgegrenzte Öffnungen dieser Kanäle
für die Ein- und/oder Ausfuhr von Bestandteilen verfügt.
Dieses Rohr tritt im Bereich der zentralen Rotationsachse
über kreisförmige Öffnungen in die oben genannten
zentralen Kompartimente des Zentrifugenrotorsystems ein,
die alle über Gleitdichtungen, welche einen dichten
Abschluß während der Zentrifugation gewährleisten,
gegenüber dem Rohr mit seinen räumlich abgegrenzten
Öffnungen separat abgedichtet sind. Am anderen Rohrende
stehen die Kanäle für die Ein- und/oder Ausfuhr von
Bestandteilen mit Schläuchen in Verbindung, die über
Pumpen- und Ventilsysteme geführt werden, deren
verfahrensgemäßes Zusammenwirken den geordneten
Einstrom der zu trennenden Bestandteile und Ausstrom der
aufgetrennten Bestandteile in unterschiedliche Sammelbeu
tel gewährleistet. Bei Verwendung gleitdichtungsfreier Ver
fahren ist die Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung als mehr
kanaliger kompakter Schlauch angelegt, der im Bereich der
zentralen Rotationsachse gegenseitig zur Antriebachse in das
Zentrifugenrotorsystem eintritt und mit diesem fest in
Verbindung steht. Ein Kanal im Schlauch mündet in einen
radiär gerichteten Einfuhrstutzen, die anderen Kanäle in die
Verbindungsleitungen zu den Anreicherungsorten der zu
trennenden Bestandteile und des Zentrifugenüberstandes.
Am anderen Schlauchende, daß in der Verlängerung der
Rotationsachse am Gehäuse fixiert ist, stehen die Kanäle für
die Ein- und/oder Ausfuhr von Bestandteilen mit Schläuchen
in Verbindung, die über Pumpen- und Ventilsysteme
geführt werden, deren verfahrensgemäßes Zusam
menwirken den geordneten Einstrom der zu trennenden
Bestandteile und Ausstrom der aufgetrennten Bestandteile in
unterschiedliche Sammelbeutel gewährleistet. Der mehr
kanalige kompakte Schlauch wird ausgehend von der
Fixierungsstelle am Zentrifugengehäuse außen um das
Zentrifugenrotorsystem herumgeführt und tritt nach einer
Drehung des Schlauchendes um 180 Grad von der Gegen
seite im Bereich der zentralen Rotationsachse in das
Zentrifugenrotorsystem ein. Über eine separate Vorrichtung
wird der Schlauch während der Zentrifugation mit der
halben Winkelgeschwindigkeit des Zentrifugenrotorsystems
im gleichen Drehsinn um dieses herumgeführt. Dies
gewährleistet eine stete Entdrillung gemäß dem Prinzip der
Omega-Zentrifugation. Sowohl bei den Verfahren mit
Einsatz von Gleitdichtungen, bei den gleitdichtungsfreien
Verfahren und bei Einfuhr über einen Einfuhrtrichter fin
det die Einfuhr der zu trennenden Bestandteile in das rotie
rende Zentrifugenrotorsystem im Bereich der zentralen
Rotationsachse statt. Die zu trennenden Bestandteile ge
langen dabei in einen radiär umgelenkten Einfuhrstutzen und
werden gerichtet auf einen Fixpunkt im Bereich der
Peripherie des Zentrifugenrotorsystems, der der Rotations
bewegung des Zentrifugenrotorsystems folgt, radiärwärts
eingeleitet. Unter der Wirkung der Zentrifugalkraft tritt im
Füllmedium eine zum peripheren Fixpunkt des rotierenden
Zentrifugenrotorsystems gerichtete Sedimentation der zu
trennenden Bestandteile mit substanzspezifischer Sedimen
tationsgeschwindigkeit ein. Gleichzeitig bewirkt eine sich
zirkulär bewegende Ablenkvorrichtung innerhalb des Zen
trifugenrotorsystem, die entweder über das flüssige oder
gasförmige Füllmedium indirekt mit den zu trennenden
Bestandteilen in Kontakt tritt oder aber deren Elemente
unmittelbar mit den zu trennenden Bestandteilen in Kontakt
treten, eine zirkuläre Ablenkung der gerichtet sedimentie
renden Bestandteile. Die Ablenkvorrichtung nimmt im
Zentrifugenrotorsystem optimalerweise eine konzentrische
Anordnung ein, sodaß ihre innere Begrenzung an der
Öffnung des radiär umgelenkten Einfuhrstutzens vorbei
zirkuliert. Die Ablenkvorrichtung besteht z. B. aus je einer
ringförmigen konzentrischen Grund- und Deckplatte, wobei
zwischen Grund- und Deckplatte poröses, faserartiges,
netzartiges oder gelartiges Material oder aber Filtermaterial
angeordnet ist, daß wie beschrieben direkt oder indirekt mit
den zu trennenden Bestandteilen in Kontakt tritt. Die
Materialien können dabei in austauschbaren Hülsen abge
packt sein, die in die Ablenkvorrichtung eingesetzt werden
können. Dies gewährleistet eine Adaptation an unter
schiedliche Trennvorgänge durch einfachen Material- bzw.
Hülsenwechsel. Die Materialien beeinflussen das Sedimen
tationsverhalten der zu trennenden Bestandteile und ver
stärken die Auftrennung. Je nach Beschaffenheit der Mate
rialien wird eine primäre Auflagerung der zu trennenden
Bestandteile auf die Materialien stattfinden, bevor die
Bestandteile durch sie hindurch sedimentieren. Zudem ver
meiden die Materialien laminare oder turbulente Gas- oder
Flüssigkeitsströme der Füllmedien oder eventueller Träger
medien der zu trennenden Bestandteile innerhalb der
Ablenkvorrichtung. Bei der Blutzellseparation hat sich ein
poröses Material bestehend aus gepackten Mikrokugeln
bewährt. Diese Mikrokugeln müssen aus einer biokompa
tiblen Substanz bestehen und sollten optimalerweise einen
Durchmesser zwischen 0,15-0,6 mm haben. Falls eine
Herstellung von Blutprodukten zum Zwecke der Trans
fusion vorgesehen ist, sind sie steril einzusetzen. Lamellen,
die zwischen Grund- und Deckplatte angeordnet sind und die
radiäre Richtungskomponenten beinhalten, verbessern die
Effizienz der Ablenkvorrichtung, da sie zirkuläres Abdriften
innerhalb der Ablenkvorrichtung vermeiden. Alternativ
können Kanäle oder Kapillaren mit radiären
Richtungskomponenten in einer Ablenkvorrichtung zirkulär
hintereinanderfolgend angeordnet sein und eine Füllung mit
den genannten Materialien beinhalten. Die Kanäle sollten an
der inneren Begrenzung der Ablenkvorrichtung unmittelbar
aneinander angrenzen. Weiter sollten sie konisch zulaufen
und sich von innen nach außen hin verjüngen.
Darüberhinaus kann die gesamte Ablenkvorrichtung an
ihrer inneren Begrenzung konisch aufgeweitet sein. Dies
gewährleistet, daß über den Einfuhrstutzen radiärwärts
eingeleitete Bestandteile in die Ablenkvorrichtung gelangen
und nicht etwa vorbeiströmen. Das Ausmaß der Ablenkung
der zu trennenden Bestandteile, bzw. ihr Ablenkwinkel, der
in Bezug zur Verbindungslinie von Rotationsachse und
Fixpunkt erzielt wird, ist abhängig von der relativen
Drehgeschwindigkeit der Ablenkvorrichtung gegenüber dem
Zentrifugenrotorsystem und von der Verweildauer der
verschiedenen Bestandteile innerhalb der Ablenkvorrich
tung. Die Verweildauer wird wiederum von der Sedimen
tationsgeschwindigkeit der zu trennenden Bestandteile be
stimmt und ist u. a. abhängig von ihrer Dichte und Größe und
ihrer Wechselwirkung mit den Materialien innerhalb der
Ablenkvorrichtung. Der Zusatzantrieb der Ablenkvor
richtung könnte z. B. aus einem Schrittmotor oder einem
Getriebemotor bestehen. Dieser kann unmittelbar im Zen
trifugenrotorsystem installiert sein, und zwar coaxial zur
Antriebsachse des Zentrifugenrotorsystems oder aber
exzentrisch unmittelbar benachbart zur inneren Begrenzung
der Ablenkvorrichtung. Dabei besteht eine kraftschüssige
Verbindung zwischen der Ablenkvorrichtung und dem Zu
satzantrieb. Bei coaxialem Zusatzantrieb ist die Ablenk
vorrichtung über eine direkte Verbindung zum Zusatz
antrieb kraftschüssig verbunden, bei exzentrischem Zusatz
antrieb imdet eine kraftschüssige Verbindung z. B. über ein
Zahnrad an der Drehachse des Zusatzantriebes und einen
konzentrischen Zahnkranz an der Ablenkvorrichtung statt.
Bei exzentrischem Zusatzantrieb muß die Ablenkvorrich
tung weiter von einer konzentrischen Lagervorrichtung
geführt werden, bestehend aus Lager am Zentrifugen
rotorsystem und Gegenlager an der Ablenkvorrichtung. Bei
coaxialen Zusatzantrieb dient der Zusatzantrieb gleichzeitig
als Lagervorrichtung. Der Zusatzantrieb der Ablenkvorrich
tung kann aber auch außen am Zentrifugenrotorsystem
installiert sein. Dabei kann er in gleicher Weise wie der
interne Zusatzantrieb coaxial oder exzentrisch lokalisiert
sein. Die Drehachse des Zusatzantriebes der Ablenkvor
richtung tritt dann über eine Gleitdichtung in das Zentri
fugenrotorsystem ein. Hier tritt sie wie für den internen
Zusatzantrieb beschrieben in kraftschüssiger Verbindung zur
Ablenkvorrichtung. Die coaxiale Drehachse des Zusatz
antriebes wird dabei gleichzeitig als Lagervorrichtung
dienen. Ein externer coaxialer Zusatzantrieb der Ablenk
vorrichtung kann entweder nach dem Achse-/Hohl
achsenprinzip funktionieren, d. h. die Hohlachse treibt das
Zentrifugenrotorsystem an, die Achse tritt über eine
Gleitdichtung in das Zentrifugenrotorsystem ein und treibt
die Ablenkvorrichtung an. Alternativ kann ein externer
coaxialer Zusatzantrieb für die Ablenkvorrichtung jedoch
auch mit auf der Antriebsachse des Zentrifugenrotorsystems
plaziert werden. Dabei könnte das Gehäuse des
Zusatzantriebes der Ablenkvorrichtung gleichzeitig als ver
längerte Antriebsachse des Zentrifugenantriebs fungieren.
Das Gehäuse des Zusatzantriebes der Ablenkvorrichtung
steht dann axial in kraftschüssiger Verbindung zum
Zentrifugenrotorsystem. Die Drehachse des Zusatzantriebes
der Ablenkvorrichtung tritt coaxial über eine Gleitdichtung
in das Zentrifugenrotorsystem ein und steht in kraftschüssi
ger Verbindung zur Ablenkvorrichtung. Die Energieversor
gung des Zusatzantriebes der Ablenkvorrichtung kann über
einen Akkumulator stattfinden, der am oder im Zentrifugen
rotorsystem angebracht ist. Alternativ kann die Energiever
sorgung über Gleitkontakte im Bereich der Rotorachse oder
elektromagnetisch nach dem Dynamoprinzip stattfinden.
Dabei sind Spulen im Zentrifugenrotorsystem zu plazieren,
die während der Zentrifugation an Magneten im Bereich des
Zentrifugengehäuses vorbeirotieren. Letztlich kann die
Energiezufuhr auch nach dem Prinzip der Omega-Zentrifu
gation stattfinden. Dabei muß der kompakte Schlauch neben
separaten Kanälen für die zu trennenden Bestandteile, die
aufgetrennten Bestandteile und den Zentrifugenüberstand
auch Kabel für die Energieversorgung und Ansteuerung der
Ablenkvorrichtung beinhalten. Im Anschluß an die Passage
der Ablenkvorrichtung und der unterschiedlich starken zir
kulären Ablenkung durch die Ablenkvorrichtung werden
die aufgetrennten Bestandteile durch eine Auffangvorrich
tung in verschiedene Behälter oder Kavitäten geleitet.
Auffangvorrichtung und Behälter oder Kavitäten sind
entlang der peripheren Zirkumferenz des Zentrifugenrotor
systems angeordnet. Die Auffangvorrichtung grenzt unmit
telbar an die äußere Begrenzung der Ablenkvorrichtung an,
die idealerweise konzentrisch verläuft. Die Auffangvorrich
tung besteht aus keil- oder trichterförmig sich nach außen
hin verjüngend zulaufenden Elementen, die an ihrer inneren
der Ablenkvorrichtung zugewandten Begrenzung unmittel
bar aneinander angrenzen. Die keil- oder trichterförmig zu
laufenden Elemente dürfen keine Stoßkanten beinhalten, da
sich hier Bestandteile verfangen könnten. Alle Kanten sind
abzurunden. Die keil- oder trichterförmig zulaufenden
Elemente sollten nicht stumpfwinklig zulaufen, da sonst
die Sedimentation in die Behälter oder Kavitäten behindert
wird. Nach außen hin verjüngen sich die keil- oder
trichterförmigen Elemente und münden entweder direkt in
Behälter oder Kavitäten oder münden über eine Rohrleitung
in die Behälter oder Kavitäten ein. Diese Rohrleitung kann
bedarfsweise eine Diskonnektionsstelle beinhalten. Dabei
können abgedichtete Steck- oder Schraubverbindungen in
der Rohrleitung den Kontakt zwischen Auffangvorrichtung
und Behälter oder Kavitäten herstellen. In die Steck- oder
Schraubverbindungen können Ventile integriert sein, die bei
Diskonnektion unmittelbar einen dichten Abschluß gewähr
leisten. Alternativ können vor den Steck- oder Schraubver
bindungen Absperrhähne angebracht sein, die einen einseiti
gen oder beidseitigen Verschluß der Diskonnektionsstellen
ermöglichen. Dies gewährleistet die Abnahme und gegebe
nenfalls das Auswechseln von Behältern oder Kavitäten. Die
Rohrleitung kann jedoch auch nur über einen Absperrhahn
verfügen ohne Diskonnektionsstelle. Hierüber könnte das
Zentrifugenrotorsystem verschlossen werden, bevor man die
Behälter oder Kavitäten öffnet, entleert und gegebenen
falls mit Füllmedium wiederauffüllt. Die Behälter und
Kavitäten verfügen an Boden, Seite oder Decke über einen
Verschlußmechanismus, der eine unkomplizierte Entnahme
der aufgetrennten Bestandteile sicherstellt. Der geordnete
Ablauf des Separationsvorganges kann bedarfsweise durch
eine Zentraleinheit, die die Zentrifugengeschwindigkeit, die
Pumpvorgange und die Ventilbewegungen steuert, sicherge
stellt werden. Dabei kann die Zentraleinheit über eine Vor
richtung zur Trübungsmessung oder zur kolorimetrischen
Messung, die entweder im Bereich der Ablenkvorrichtung,
der Auffangvorrichtung oder der Behälter oder Kavitäten
installiert ist, mit Informationen über den Trennvorgang
versorgt werden, sodaß eine Prozeßkontrolle ermöglicht
wird. Dabei könnte alternativ das reflektierte oder das
transmittierte Licht gemessen werden, daß von einer
Strahlungsquelle in Richtung auf die genannten Kompo
nenten des Zentrifugenrotorsystems ausgestrahlt wird. Die
genannten Komponenten müßten entsprechend über licht
durchlässige (optische) Fenster verfügen. Zum Vorfüllen
des Zentrifugenrotorsystems mit einem jeweils geeigneten
Füllmedium könnte falls erforderlich ein Entlüftungs
mechanismus integriert werden. In aller Regel füllt sich
jedoch ein verfahrensgemäßes Zentrifugenrotorsystem, vor
ausgesetzt das der Füllvorgang bei Rotation erfolgt, selbst
ständig von außen nach innen hin auf. Die Luft entweicht
über den Auslaßkanal für den Zentrifugenüberstand. Ein Teil
der Komponenten oder alle Komponenten eines ver
fahrensgemäßen Zentrifugenrotorsystems könnten für be
stimmte Anwendungen, z. B. im Bereich der Blutzell
separation als Einwegartikel bzw. als sterilisiertes ge
schlossenes Einwegsystem aus biokompatiblem Material
konfiguriert werden. Sinnvoll erschiene zum Beispiel einen
Block aus Separationskammer, Ein-/Ausfuhrvorrichtung,
Schläuche, Ablenkvorrichtung, Auffangvorrichtung, Behäl
ter oder Kavitäten als Kunststoffeinmalartikel zu konfigu
rieren. Die Antriebseinheiten werden dann günstigerweise
fest im Zentrifugengehäuse installiert. Der Kunststoffein
wegartikel würde dann vor einem Separationsvorgang an
die Antriebseinheiten fest angeschlossen. Als Behälter oder
Kavitäten könnten z. B. auch sterile Blutbeutel eingesetzt
werden, die über gut zugängliche Kunststoffröhren oder
Schläuche an die Auffangvorrichtung angeschlossen sind,
sodaß sie nach Separationsende steril abgeschweißt oder
abgetrennt werden können. Speziell bei Zellseparations
anwendungen am Blutspender oder Patienten ist in den
Blutschlauch, der für die Rückgabe des Ausgangsstoffes
(Blut) oder des Zentrifugenüberstandes (Plasma) bestimmt
ist, aus sicherheitstechnischen Gründen eine Luftfalle, ein
Luftdetektor und ein Transfusionsfilter zu integrieren. Die
Luftfalle besteht aus einem senkrecht stehenden Zylinder
durch den das Blut von oben nach unten durchgeleitet wird.
Vorhandene Luftblasen steigen im Zylinder auf und
entziehen sich dem Blutstrom. Über dem Blutschlauch oder
der Luftfalle ist ein optischer Sensor oder ein Ultraschall
sensor zu installieren, der Luft im Blutschlauch oder in der
Luftfalle registriert und diese Information an die Zentral
einheit meldet. Ein biokompatibler Transfusionsfilter mit
einer Porengröße von etwa 150 µm ist Bestandteil des
Blutschlauches. Er verhindert, daß Blutgerinnsel in die
Blutzirkulation des Spender oder Patienten gelangen. Falls
eine Trennung von subzellulären Strukturen, Proteinge
mischen, Viren oder allgemein von feinsten Strukturen oder
Substanzen (radioaktive Isotopen) vorgenommen werden
soll, müssen Ultrazentrifugationsbedingungen erreicht wer
den. Dazu ist es nötig, daß das Zentrifugengehäuse luftdicht
abschießbar ist und über eine Vakuumpumpe evakuiert
werden kann. Auf diese Weise werden Luftreibungs
einflüsse bei hohen Drehzahlen minimiert. Weiter sollten
besonders hitzebeständige Gleitdichtungen verwendet wer
den. Bei den allgemein zur Durchflußzentrifugation
verwendeten Silikongleitdichtungen wäre gegebenenfalls
eine zusätzliche Kühlvorrichtung, z. B. peltierelement
gesteuert oder durch Verwendung eines separaten Kühl
kreislaufes zu gewährleisten, um einer hitzebedingten
Zerstörung entgegenzuwirken. Außerdem ist das Zentrifu
gengehäuse aus sicherheitstechnischen Gründen besonders
robust zu konfigurieren, sodaß selbst bei plötzlich
eintretendem Rotorschaden bei der Zentriugation keine
Sicherheitsrisiken für die Umgebung entstehen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen in einer
hochselektiven Abtrennung der zu trennenden Bestandteile
mit höchstmöglicher Trennschärfe.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist in der Zeich
nung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. I zeigt einen Vertikalschnitt durch eine Sortierzentri
fuge, wobei die wesentlichen Bestandteile herausgestellt
werden. Auf die Darstellung von Schläuchen, Pumpen und
Ventilen wurde bewußt verzichtet.
Fig. II zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Sortierzen
trifuge, wobei die wesentlichen Bestandteile herausgestellt
werden. Auf die Darstellung des Gehäuses wurde hierbei der
Übersichtlichkeit halber verzichtet.
Fig. III zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Sortierzen
trifuge im Horizontalschnitt. Hierbei ist der Separationsvor
gang bei Zentrifugenbetrieb angedeutet.
In Fig. I ist ein zirkulär konfiguriertes Zentrifugenrotor
system (4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14), das eine zirkuläre Separa
tionskammer (5), eine zirkulär bewegliche Ablenkvorrich
tung (6) innerhalb der Separationskammer (5), einen radiär
umgelenkten Einfuhrstutzen (13), eine Auffangvorrichtung
(9), Behälter (10) und eine Ein-/Ausfuhrvorrichtung (4)
beinhaltet, zentral in einem Zentrifugengehäuse (1) instal
liert. Dabei befindet sich an der Basis des Zentrifugenge
häuses (1) der Zentrifugenantrieb (2) mit senkrecht nach
oben ausgerichteter Antriebachse (3). Zwischen der An
triebsachse (3) des Zentrifugenantriebes (2) und dem Zentri
fugenrotorsystem (4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14) ist in coaxialer
Bauweise ein Zusatzantrieb (7) befestigt, dessen Drehachse
(8) über eine axiale Öffnung von der Grundseite her in die
Separationskammer (5) des Zentrifugenrotorsystems (4, 5, 6,
7, 8, 9, 10, 12, 13, 14) eintritt. Eine Gleitdichtung (12) im
Bereich dieser Öffnung gewährleistet einen flüssigkeitsdich
ten Abschluß. Gleichzeitig tritt eine als kompaktes mehr
kanaliges Rohr (4) angelegte Ein-/Ausfuhrvorrichtung, die
am Zentrifugengehäuse (1) fixiert ist, von der Deckseite her
über axiale Öffnungen in räumlich abgegrenzte zentrale
Kompartimente der Separationskammer (5) ein. Auch hier
bei gewährleisten Gleitdichtungen (12) einen flüssigkeits
dichten Abschluß der Kompartimente gegenüber dem Rohr
(4) und den räumlich abgegrenzten separaten Öffnungen der
Kanäle im Rohr (4). Ein zentrales Kompartiment mündet in
einen radiär umgelenkten Einfuhrstutzen (13). Ein zweites
Kompartiment bildet der zentrale Bereich der Separations
kammer (5), in dem sich der Zentrifugenüberstand sammelt.
Im Separationskammerbereich (5) ist weiter eine zirkulär
bewegende Ablenkvorrichtung (6) in konzentrischer Anord
nung installiert. Die Ablenkvorrichtung (6) beinhaltet radiär
ausgerichtete konisch zulaufende Kanäle, die an der inneren
Begrenzung der Ablenkvorrichtung (6) unmittelbar aneinan
der angrenzen und die sich nach außen hin verjüngen. Die
Kanäle sind mit einem porösem Material (14) aufgefüllt. Die
innere Begrenzung der Ablenkvorrichtung (6) grenzt an den
radiär umgelenkten Einfuhrstutzen (13) an. An der Grund
seite ist die Ablenkvorrichtung (6) über Streben mit der
Drehachse (8) des Zusatzantriebes (7) verbunden. An der
äußeren Begrenzung der Ablenkvorrichtung (6) grenzt in
nerhalb der Separationskammer (5) die Auffangvorrichtung
(9) an. Die Auffangvorrichtung (9) besteht aus keilförmigen
sich nach außen hin verjüngend zulaufenden Elementen, die
an ihrer inneren der Ablenkvorrichtung (6) zugewandten
Begrenzung unmittelbar aneinander angrenzen. Nach außen
hin münden die keilförmigen Elemente über Rohrleitungen
in Behälter (10) ein, die entlang der gesamten peripheren
Zirkumferenz des Zentrifugenrotorsystems (4, 5, 6, 7, 8, 9, 10,
12, 13, 14) positioniert sind.
In Fig. II sind im zentralen Bereich der Separationskammer
(5) ein Kanal der Ein-/Ausfuhrvorrichtung (4), das zentrale
Kompartiment des radiär umgelenkten Einfuhrstutzens (13)
und der radiär umgelenkte Einfuhrstutzen (13) horizontal
angeschnitten. Nach außen angrenzend befindet sich in einer
konzentrischen Anordnung die Ablenkvorrichtung (6) mit
ihren Kanälen. Die Kanäle sind radiär ausgerichtet, konisch
nach außen hin verjüngend zulaufend und mit porösem
Material (14) aufgefüllt. An der äußeren Begrenzung der
Ablenkvorrichtung (6) grenzt innerhalb der Separationskam
mer (5) die Auffangvorrichtung (9) an. Die Auffangvorrich
tung (9) besteht aus keilförmigen sich nach außen hin
verjüngend zulaufenden Elementen, die an ihrer inneren der
Ablenkvorrichtung (6) zugewandten Begrenzung unmittel
bar aneinander angrenzen. Nach außen hin münden die
keilförmigen Elemente über Rohrleitungen in Behälter (10)
ein, die entlang der gesamten peripheren Zirkumferenz des
Zentrifugenrotorsystems (4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14) positio
niert sind.
In Fig. III treten aus dem radiär umgelenkten Einfuhrstutzen
(13) die zu trennenden Bestandteile einer Suspension ein,
und zwar gerichtet auf einen Fixpunkt, der sich in der
Verlängerungslinie des radiär umgelenkten Einfuhrstutzens
(13) in der Peripherie des Zentrifugenrotorsystems
(4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14) befindet. Die zu trennenden Be
standteile der Suspension sind als homogene ovale Wolken
angedeutet. Die Auftrennung unter der Wirkung der
Zentrifugalbeschleunigung und die Verteilung auf die
Behälter (10) ist hier in einer Momentaufnahme wiederge
geben. Schnell sedimentierende Bestandteile reichern sich in
Behälter (10) nahe zum Fixpunkt an. Langsam sedimentie
rende Bestandteile gelangen in Behälter (10) die weiter
entfernt angeordnet sind.
Claims (23)
1. Verfahren zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteiger
ten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifuga
tion, bei dem die zu trennenden Bestandteile während der
Zentrifugation oder Ultrazentrifugation kontinuierlich oder
diskontinuierlich in ein mit flüssigem oder gasförmigem
Füllmedium vorgefülltes Zentrifugenrotorsystem eingeleitet
werden und bei dem optional eine kontinuierliche Aus
leitung des Zentrifugenüberstandes und/oder der aufge
trennten Bestandteile aus dem Zentrifugenrotorsystem
stattfindet, wobei die Einfuhr der zu trennenden Bestand
teile gerichtet auf einen Fixpunkt des Zentrifugenrotor
systems erfolgt, der in der Peripherie des Zentrifugenrotor
systems gelegen ist und der der Rotationsbewegung des
Zentrifugenrotorsystems folgt, wobei unter der Wirkung der
Zentrifugalkraft eine zum peripheren Fixpunkt des rotieren
den Zentrifugenrotorsystems gerichtete Sedimentation der zu
trennenden Bestandteile im Medium mit substanzspezi
fischer Sedimentationsgeschwindigkeit stattfindet, wobei
eine sich zirkulär bewegende Ablenkvorrichtung innerhalb
des Zentrifugenrotorsystems eine zirkuläre Ablenkung der
gerichtet sedimentierenden Bestandteile vom Fixpunkt weg
bewirkt, deren Ablenkwinkel in Bezug zur Verbindungs
linie von Rotorachse und Fixpunkt von der relativen Dreh
geschwindigkeit der Ablenkvorrichtung gegenüber dem
Zentrifugenrotorsystem und von der Verweildauer der
verschiedenen Bestandteile innerhalb der Ablenkvorrich
tung abhängt, die wiederum durch deren Sedimentationsge
schwindigkeit bestimmt wird und wobei die in unterschied
lichen Ablenkwinkeln zur Verbindungslinie von Rotorachse
und Fixpunkt abgelenkten Bestandteile abschließend durch
eine Auffangvorrichtung in unterschiedliche Behälter oder
Kavitäten entlang der peripheren Zirkumferenz des
Zentrifugenrotorsystems gelenkt und somit aufgetrennt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung ein poröses, faserartiges, netzartiges oder
gelartiges Material oder Filtermaterial beinhaltet, wodurch
die Sedimentationsgeschwindigkeit der verschiedenen Be
standteile beeinflußt und deren Auftrennung verstärkt wird
und/oder wodurch laminare oder turbulente Gas- oder
Flüssigkeitsströme der Füllmedien oder eventueller Träger
medien der zu trennenden Bestandteile innerhalb der zirkulär
bewegenden Ablenkvorrichtung gedrosselt oder vermieden
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Ein- und/oder Ausfuhr der zu
trennenden Bestandteile und/oder des Zentrifugenüberstan
des aus dem jeweiligen Ort der Anreicherung im Zentri
fugenrotorsystem räumlich abgegrenzt im Bereich der
zentralen Rotationsachse stattfindet, und zwar über Kanäle
einer Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung, die entweder über
Öffnungen, die mit Gleitdichtungssystemen abgedichtet sind,
im Bereich der zentralen Rotationsachse räumlich
abgegrenzt in verschiedene zentrale Kompartimente des
Zentrifugenrotorsystems eintreten, die mit einem radiär
gerichteten Einfuhrstutzen und mit den Anreicherungsorten
der zu trennenden Bestandteile oder des Zentrifugenüber
standes in Verbindung stehen, oder die gleitdichtungsfrei
nach dem Prinzip der Omega-Zentrifugation in das Zentri
fugenrotorsystem eintreten und mit einem radiär gerichteten
Einfuhrstutzen und mit den Anreicherungsorten der zu tren
nenden Bestandteile oder des Zentrifugenüberstandes in
Verbindung stehen, oder aber im einfachsten Falle die Ein
fuhr über einen zentralen Einfuhrtrichter erfolgt, der im
Bereich der zentralen Rotationsachse in das Zentrifugen
rotorsystem eintritt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und/oder Ausfuhr
vorrichtung als kompaktes Rohr angelegt ist, welches über
getrennte Kanäle und räumlich abgegrenzte Öffnungen für
die Ein- und/oder Ausfuhr von Bestandteilen verfügt, wobei
das Rohr so bemessen ist, daß es gegenüber den
Gleitdichtungen im Bereich zentraler Kompartimente des
Zentrifugenrotorsystems einen dichten Abschluß gewähr
leistet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder Kavitäten
über Verbindungsleitungen mit der Ein- und/oder Ausfuhr
vorrichtung in Verbindung stehen, sodaß während der Zen
trifugation eine Ausleitung der auftrennten Bestandteile aus
den Behältern oder Kavitäten über diese Leitungen statt
finden kann.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungsleitungen
eine Fördervorrichtung verankert ist, die die aufgetrennten
Bestandteile aus den peripher gelegenen Behälter oder
Kavitäten in die axial gelegene Ein- und/oder Ausfuhr
vorrichtung befördert, über die eine Ausleitung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung in gleichen Abständen radiär gerichtete
Lamellen, Kanäle oder Kapillaren bzw. Lamellen, Kanäle
oder Kapillaren mit radiären Richtungskomponenten bein
haltet, die mit porösem, faserartigem, netzartigem oder gel
artigem Material oder Filtermaterial gefüllt sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen, Kanäle oder
Kapillaren der Ablenkvorrichtung an der inneren Begren
zung der Ablenkvorrichtung konisch aufgeweitet sind und
hier unmittelbar aneinander angrenzen.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung in gleichen Abständen konisch zulau
fende Kanäle mit radiären Richtungskomponenten beinhal
tet, die sich von innen nach außen hin verjüngen, die an der
inneren Begrenzung der Ablenkvorrichtung unmittelbar
aneinander angrenzen und die mit porösem, faserartigem,
netzartigem oder gelartigem Material oder Filtermaterial
gefüllt sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1, 6 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse, faserartige, netz
artige oder gelartige Material oder das Filtermaterial in se
paraten Hülsen abgepackt ist, die von ihrer Paßform genau
in vorgesehene Bereiche der Ablenkvorrichtung oder der
Lamellen oder Kanäle der Ablenkvorrichtung eingesetzt
werden können, sodaß auf leichte Weise eine Adaptation des
Verfahrens an verschiedene Trennvorgänge durch Austausch
der materialbefüllten Hülsenerzielt werden kann.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der entstehende Zentrifugen
überstand während der Zentrifugation entweder in ein inter
nes Reservoir aufgenommen wird oder über eine Öffnung im
Zentrifugenrotorsystem in ein externes Reservoir abfließt,
wobei die Lage der Öffnung gleichzeitig den maximalen
Flüssigkeitsfüllstand und somit die Lage des Flüssigkeits
meniskus im rotierenden Zentrifugenrotorsystem festgelegt,
und zwar bedarfsweise zentripetal zur sich zirkulär
bewegenden Ablenkvorrichtung gelegen, sodaß diese
flüssigkeitsbedeckt ist, oder aber die Ablenkvorrichtung
überschneidend, sodaß die zentripetalen Anteile der
Ablenkvorrichtung nicht flüssigkeitsbedeckt sind.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausleitung des Zentri
fugenüberstandes aus dem Zentrifugenrotorsystem räumlich
abgegrenzt im Bereich der zentralen Rotationsachse statt
findet, und zwar mittels Gleitdichtungssysteme oder gleit
dichtungsfreier Omega-Zentrifugation, wobei der Zentri
fugenüberstand intern über eine radiär gerichtete Rohr
leitung abgeschöpft wird, deren zentrifugal gerichtetes Ende
die Lage des inneren Flüssigkeitsmeniskus im rotierenden
Zentrifugenrotorsystem festlegt, und zwar bedarfsweise
zentripetal zur sich zirkulär bewegenden Ablenkvorrichtung,
sodaß diese flüssigkeitsbedeckt ist, oder aber die Ablenkvor
richtung überschneidend, sodaß die zentripetalen Anteile der
Ablenkvorrichtung nicht flüssigkeitsbedeckt sind.
12. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Ablenkvorrichtung, Auffang
vorrichtung oder Behälter bzw. Kavitäten lichtdurchlässige
Fenster beinhalten, daß über die lichtdurchlässigen Fenster
der Ablenkvorrichtung, Auffangvorrichtung oder Behälter
bzw. Kavitäten eine Vorrichtung zur Trübungsmessung oder
kolorimetrischen Messung installiert ist, die das Sedi
mentationsverhalten der zu trennenden Bestandteile erfaßt
und somit eine Prozeßkontrolle ermöglicht.
13. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle der Ein- und/oder
Ausfuhrvorrichtung mit Schlauchsystemen verbunden sind,
die über Peristaltikpumpen und/oder Klemmventile geführt
werden, sodaß eine geschwindigkeitsgesteuerte Stoffeinfuhr
und Stoffausfuhr gewährleistet ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitdichtungen aus hitze
beständigen Materialien bestehen und für Ultrazentrifuga
tionsanwendungen zusätzlich durch ein Kühlsystem gekühlt
werden, um einer hitzebedingten Zerstörung entgegenzu
wirken.
15. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatzantrieb für die zir
kulär bewegende Ablenkvorrichtung entweder über Akku
mulatoren am oder im Zentrifugenrotorsystem, über axiale
Schleitkontakte, elektromagnetisch nach dem Dynamoprin
zip oder über im Zufuhrschlauch integrierte Kabel, die nach
dem Prinzip der Omega-Zentrifugation in die rotierende
Zentrifuge eingeleitet werden, mit Energie versorgt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auffangvorrichtung un
mittelbar an die äußere Begrenzung der Ablenkvorrichtung
angrenzt, daß die Auffangvorrichtung aus keil- oder trich
terförmig sich nach außen hin verjüngend zulaufenden
Elementen besteht, die an ihrer inneren der Ablenkvorrich
tung zugewandten Begrenzung aneinander angrenzen und
daß die keil- oder tricherförmigen Elemente entweder direkt
in Behälter oder Kavitäten einmünden oder über Rohrlei
tungen in diese einmünden.
17. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Komponenten oder
alle Komponenten eines verfahrensgemäßen Zentrifugen
rotorsystems als Einwegartikel oder als sterilisiertes ge
schlossenes Einwegsystem aus biokompatiblen Material
ausgelegt sind.
18. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder Kavitäten aus
sterilen Blutbeutel bestehen, die über gut zugängliche
Kunststoffröhren oder Schläuche an die Auffangvorrichtung
im Zentrifugenrotorsystem angeschlossen sind.
19. Verfahren nach Anspruch 1 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, das in das Schlauchsystem, daß an
der Ein-/Ausfuhrvorrichtung angeschlossen ist, eine Luft
falle, ein Luftdetektor und ein Transfusionsfilter integriert
sind.
20. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder Kavitäten
über Rohrleitungen und/oder Steck- bzw. Schraubverbin
dungen mit der Auffangvorrichtung des Zentrifugenrotor
systems in Kontakt stehen, wobei in den Steck- bzw.
Schraubverbindungen Ventile integriert sind, die bei Dis
konnektion sofort einen dichten Abschluß gewährleisten
oder wobei an den Steck- bzw. Schraubverbindungen
Absperrhähne angebracht sind, die einen Verschluß vor
Öffnung oder Diskonnektion der Behälter oder Kavitäten
ermöglichen oder wobei Rohrleitungen die Behälter oder
Kavitäten mit der Auffangvorrichtung verbinden und
Absperrhähne in den Rohrleitungen einen Abschluß des
Zentrifugenrotorsystems vor Öffnung der Behälter oder
Kavitäten ermöglichen.
21. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behälter oder Kavitäten an
Boden, Seite oder Decke über einen Verschlußmechanismus
verfügen, der eine unkomplizierte Entnahme der aufgetrenn
ten Bestandteile sicherstellt.
22. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Zentrifugengehäuse luft
dicht verschließbar ist und für Ultrazentrifugenanwendun
gen durch eine Vakuumpumpe evakuiert werden kann.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 mit einem in einem Zentrifugengehäuse (1)
befindlichen Zentrifugenantrieb (2), der einseitig über eine
Antriebsachse (3) ein Zentrifugenrotorsystem (4, 5, 6, 7, 8,
9, 10, 12, 13, 14) antreibt, welches eine Ein- und/oder Aus
fuhrvorrichtung (4) für die zu trennenden Bestandteile und
die aufgetrennten Bestandteile, eine konzentrisch ange
ordnete Separationskammer (5) mit zirkulär bewegender
Ablenkvorrichtung (6), einen Zusatzantrieb (7) für die zir
kulär bewegende Ablenkvorrichtung (6) und eine Auffang
vorrichtung (9), Behälter oder Kavitäten (10) für die aufge
trennten Bestandteile beinhaltet, wobei die Ein- und/oder
Ausfuhrvorrichtung (4) über eine Befestigung (11) am
Zentrifugengehäuse (1) fixiert ist, wobei die Kanäle der Ein-
und/oder Ausführvorrichtung (4) über Schläuche an
Pumpensysteme und Ventile angeschlossen sind, wobei die
Ein- und/oder Ausfuhrvorrichtung (4) mit ihren Kanälen
gegenseitig zur Antriebsachse (3) axial über mit Gleit
dichtungen (12) versehene Öffnungen in das Zentrifugen
rotorsystems eintritt, wobei der Einfuhrkanal in einen radiär
umgelenkten Einfuhrstutzen (13) einmündet, der im Bereich
der Separationskammer (5) unmittelbar an die innere
Begrenzung der konzentrisch angeordneten zirkulär bewe
genden Ablenkvorrichtung (6) angrenzt, wobei der Zusatz
antrieb (7) der Ablenkvorrichtung (6) über eine motor
betriebene coaxial zur Antriebsachse (3) des Zentrifugen
antriebs angeordnete Drehachse (8) verfügt, die über eine
Gleitdichtung (12) in das Zentrifugenrotorsystem eintritt und
dort in kraftschüssiger Verbindung zur Ablenkvorrichtung
(6) steht, wobei die konzentrisch angeordnete Ablenkvor
richtung (6) ihrerseits im Bereich der Rotorperipherie an eine
Auffangvorrichtung (9) angrenzt, die die aufgetrennten
Bestandteile aufnimmt und in Behälter oder Kavitäten (10)
einleitet,
dadurch gekennzeichnet, daß die sich zirkulär bewegende
Ablenkvorrichtung (6) ein poröses, faserartiges, netzartiges
oder gelartiges Material oder Filtermaterial (14) beinhaltet,
wodurch die Sedimentationsgeschwindigkeit der verschie
denen Bestandteile beeinflußt und deren Auftrennung
verstärkt wird und/oder wodurch laminare oder turbulente
Gas- oder Flüssigkeitsströme der Füll- oder Trägermedien
innerhalb der zirkulär bewegenden Ablenkvorrichtung (6)
gedrosselt oder vermieden werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19860952A DE19860952C2 (de) | 1998-12-31 | 1998-12-31 | Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation |
DE19917731A DE19917731A1 (de) | 1998-12-31 | 1999-04-20 | Verfahren zur Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19860952A DE19860952C2 (de) | 1998-12-31 | 1998-12-31 | Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19860952A1 true DE19860952A1 (de) | 2000-07-13 |
DE19860952C2 DE19860952C2 (de) | 2001-04-12 |
Family
ID=7893249
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19860952A Expired - Fee Related DE19860952C2 (de) | 1998-12-31 | 1998-12-31 | Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19860952C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010043605A1 (de) * | 2008-10-17 | 2010-04-22 | Qiagen Gmbh | Rotor für eine zentrifuge |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN108905274A (zh) * | 2018-07-12 | 2018-11-30 | 合肥七小俊生物科技有限公司 | 一种旋装式中药提取装置 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE94701C (de) * | ||||
WO1988005691A1 (en) * | 1987-01-30 | 1988-08-11 | Baxter Travenol Laboratories, Inc. | Centrifugation pheresis system |
EP0664159A1 (de) * | 1994-01-21 | 1995-07-26 | Haemonetics Corporation | Zentrifugenbecker für Blutbehandlung mit mehreren Sammelstellen |
WO1998008611A1 (de) * | 1996-08-26 | 1998-03-05 | Aribert Komanns | Sortierzentrifugationssystem |
-
1998
- 1998-12-31 DE DE19860952A patent/DE19860952C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE94701C (de) * | ||||
WO1988005691A1 (en) * | 1987-01-30 | 1988-08-11 | Baxter Travenol Laboratories, Inc. | Centrifugation pheresis system |
EP0664159A1 (de) * | 1994-01-21 | 1995-07-26 | Haemonetics Corporation | Zentrifugenbecker für Blutbehandlung mit mehreren Sammelstellen |
WO1998008611A1 (de) * | 1996-08-26 | 1998-03-05 | Aribert Komanns | Sortierzentrifugationssystem |
DE19634413C2 (de) * | 1996-08-26 | 1998-07-30 | Komanns Aribert | Verfahren zur Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010043605A1 (de) * | 2008-10-17 | 2010-04-22 | Qiagen Gmbh | Rotor für eine zentrifuge |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19860952C2 (de) | 2001-04-12 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
JP4425938B2 (ja) | 遠心分離装置 | |
DE69618453T2 (de) | Verfahren zur teilchentrennung | |
US5370802A (en) | Enhanced yield platelet collection systems and methods | |
US5656163A (en) | Chamber for use in a rotating field to separate blood components | |
DE3884871T2 (de) | Zentrifugales pheresis-system. | |
EP1454135B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur trennung von blutbestandteilen | |
EP0934031B1 (de) | Verfahren zum betreiben einer blut-zentrifugiereinheit, sowie zentrifugiereinheit zum durchführen eines solchen verfahrens | |
WO2008156906A1 (en) | Blood processing apparatus with flared cell capture chamber | |
DE19860952C2 (de) | Vorrichtung zur effizienz- und/oder selektivitätsgesteigerten Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation | |
DE19634413C2 (de) | Verfahren zur Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
EP2847317B1 (de) | Elutriationskammer für ein elutriatorsystem | |
EP0618832B1 (de) | Blutverarbeitungssysteme mit verbesserter ausbeute und methoden zur herstellung von vortexströmungsbedingungen | |
DE19917731A1 (de) | Verfahren zur Sortierzentrifugation oder Sortierdurchflußzentrifugation | |
CA2124805C (en) | Compact enhanced yield blood processing systems | |
EP0618830B1 (de) | Sammelsysteme mit verbesserter ausbeute und methoden zur erhaltung von konzentrierten plättchen aus plättchenreichem plasma | |
EP0623044A1 (de) | Verarbeitungssysteme für blut mit verbesserter datenübertragung zwischen stationären und rotierenden elementen | |
HU196919B (en) | Blood separator |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
AG | Has addition no. |
Ref country code: DE Ref document number: 19917731 Format of ref document f/p: P |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |