DE19826666A1 - Vorrichtung zum Definieren einer bevorzugten Auslenkrichtung eines Tastorgans - Google Patents
Vorrichtung zum Definieren einer bevorzugten Auslenkrichtung eines TastorgansInfo
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Abstract
Ein Tastarmträger weist Kopplungselemente auf, um ihn mit einer Vorrichtung zu verbinden, die die Auslenkkräfte derart beeinflußt, daß sie in unterschiedlichen Richtungen unterschiedliche Größen annehmen. Die Vorrichtung ist motorisch verstellbar, um sie an die jeweilige Meßaufgabe anzupassen.
Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Koordinatenmeßtechnik.
Eine Koordinatenmeßeinrichtung umfaßt ein Gestell, auf dem ein zu vermessender Ge
genstand abgestützt ist. Ein Tastorgan ist relativ zu dem Gestell verlagerbar und kann
mit dem zu vermessenden Gegenstand in Berührung gebracht werden. Die Koordinaten
des Berührungspunktes werden erfaßt und aus ihnen lassen sich bestimmte interes
sierende Abmessungen des Gegenstandes ermitteln. Oft ist es ausreichend, nur wenige
Punkte zu erfassen; so genügt es beispielsweise, die Wandung einer Bohrung an drei
Stellen anzutasten, um aus den gewonnenen Daten den Durchmesser und die Lage der
Achse der Bohrung zu errechnen.
Das Tastorgan umfaßt gewöhnlich einen oder mehrere Tastarme, die an einem Tast
armträger angebracht sind. Der Tastarmträger ist in mindestens zwei Richtungen, die
eine Meßebene definieren gegen eine Kraft, z. B. eine Federvorspannung auslenkbar.
Die Größe der Auslenkung wird erfaßt und mit den am Gestell erfaßten Koordinatenda
ten verrechnet. Der Tastarmträger ist beispielsweise relativ zu einer Aufhängung in drei
zueinander senkrechten Richtungen geradegeführt gelagert. Eine der drei möglichen
Auslenkrichtungen wird zur Definition der Meßebene blockiert.
Wenn man Konturen vermessen will, so läßt man das Tastorgan in Kontakt mit dem zu
vermessenden Gegenstand und fährt in der Meßebene an ihm entlang. Diese Betriebs
weise bezeichnet man, aus dem Englischen übernommen, als "Scanning". Aufgrund
des unvermeidlichen ständigen Wechsels zwischen Gleit- und Haftreibung, dem sog.
"stick-slip" zwischen Tastorgan und Gegenstandsoberfläche entstehen bei freier Be
wegungsmöglichkeit die gefürchteten Querschwingungen, die die exakte Auswertung
der an sich genauen Meßwerte beeinträchtigen bzw. sogar unmöglich machen.
Bei einem älteren System hat man sich dadurch beholfen, daß nicht nur eine, sondern
auch noch eine zweite Auslenkrichtung blockiert wird, so daß die verbleibende Auslenk
richtung wohl definiert ist und stets Gleitreibung vorliegt. Dies hat allerdings den Nach
teil, daß nur innerhalb eines Quadranten gemessen werden kann und die Meßgenauig
keit zu den Enden des Quadranten hin deshalb abnimmt, da die starre Antastrichtung
nicht stets mit der Senkrechten auf die Oberfläche übereinstimmt, die innerhalb eines
Quadranten um 90° variieren kann.
Aus der WO 94/12850 ist eine Tasteranordnung bekannt, bei der das Tastorgan in ei
ner Meßebene in zwei zueinander senkrechten Richtungen geradegeführt ist. Das Tast
organ ist mit einem Pendelorgan über eine Kugelhülse gekoppelt, und das Pendelorgan
ist in der Meßebene allseits gegen Federvorspannung auslenkbar. Die Federkräfte ha
ben jedoch ungleiche Größe: in einer Vorzugsrichtung ist die Vorspannung gering,
während sie in zwei dazu senkrechten Richtungen deutlich größer ist und eine Auslen
kung erst nach Überwindung einer Fesselungskraft möglich ist. Das so gebildete Kräf
tetriplett ist in der Meßebene drehbar, derart daß sich die Vorzugsrichtung stets minde
stens annähernd senkrecht zu dem zuletzt durchlaufenen Sanning-Intervall stellt.
Diese bekannte Anordnung hat ihre Vorzüge in der Praxis unter Beweis gestellt, doch
weist sie eine Reihe von Nachteilen auf.
- - Durch die bauliche Vereinigung von Tastorgan und Pendelorgan ergibt sich ein sehr komplizierter Aufbau mit zahlreichen ineinander verschachtelten Bauelementen.
- - Die Beschränkung auf eine einzige Meßebene würde dazu zwingen, bei Wahl einer anderen Meßebene die gesamte Anordnung zu kippen.
- - Ein Nachrüsten vorhandener Tastorgane mit einem derartigen "Tastvektormanager" ist nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Definieren einer bevorzugten Aus
lenkrichtung eines Tastorgans zu schaffen, die von einfachem Aufbau ist, ein Vektor
managment in mehreren Ebenen ermöglicht und mit vorhandenen Koordinaten-Meß
tastern kombinierbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Patentanspruch 1,
während die von ihm abhängenden weiteren Ansprüche bevorzugte Ausgestaltungen
des in Anspruch 1 definierten Konzepts betreffen.
Die beigefügten Zeichnungen dienen der Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispie
le.
Fig. 1 zeigt perspektivisch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in Kombination mit
einer Tasteranordnung,
Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung in Draufsicht,
Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2,
Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 2,
Fig. 5 ist ein Schnitt analog zu Fig. 4, jedoch bei Auslenkung in Vorzugsrichtung,
Fig. 6 zeigt eine teilweise weggebrochene Draufsicht ohne Federanordnung, und
Fig. 7 zeigt im Radialschnitt die Lageranordnung des Pendelorgans.
Bei einer bekannten Bauart einer Koodinatenmeßeinrichtung ist ein stationärer Tisch
vorgesehen relativ zu dem eine Brücke in einer ersten Richtung verlagerbar ist; längs
der Brücke ist in einer zweiten, zur ersten senkrechten Richtung ein Pinolenträger verla
gerbar, und relativ zu dem Pinolenträger ist in einer dritten, zu der ersten und der zwei
ten Richtung senkrechten Richtung eine Pinole verlagerbar, die das Tastorgan, gewöhn
lich als Meßkopf bezeichnet, trägt. Die jeweiligen Verlagerungswege können sehr ge
nau, zum Beispiel mittels Glasmaßstäben, erfaßt werden, so daß der jeweilige Ort des
Tastorgans genau bekannt ist. In Fig. 1 sind von diesem Aufbau nur ein Fragment 10
der Pinole das Tastorgan 12 und die erfindungsgemäße Vorrichtung 14 darstellt.
Der Meßkopf ist hier nur symbolisch als Quader dargestellt und kann von bekannter
Bauart sein, wobei besonders der Tastarmträger 16 in drei zueinander senkrechten
Richtungen gegen Federvorspannung auslenkbar ist; diese Richtungen sind in Fig. 1
mit X, Y bzw. mit Z markiert. Jeder möglichen Auslenkrichtung ist ein Meßorgan zur Er
fassung der Auslenkgröße zugeordnet. Die Ausgangsgrößen dieser Meßorgane werden
mit den oben erwähnten Verlagerungen verrechnet, um die jeweiligen korrekten Koordi
natendaten zu erhalten. Die Auslenkungen sind beispielsweise auf 1000 oder 2000 µm
begrenzt. Von Bedeutung sind nur die algebraisch addierten Verlagerungs- und Aus
lenkwege, während die Größe der jeweiligen Federrückstellkräfte die Meßgenauigkeit
nicht beeinflußt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 14 sorgt dafür, daß der Tastarmträger 16 und mit
ihm der Tastarm 18 in der jeweils gewählten Ebene nur in einer einzigen Richtung als
Vorzugsrichtung bezeichnet auslenkbar ist, und zwar in jener, die im wesentlichen
senkrecht zu dem zuletzt durchlaufenen Scanning- Intervall steht. Eine der möglichen
Auslenkrichtungen wird ohnehin blockiert, um eine Vorzugsebene zu definieren. Es sei
beispielsweise angenommen, daß die Auslenkung in Z- Richtung gesperrt ist; dann soll
der Tastarmträger in der X-Y-Ebene zwar allseits auslenkbar sein, doch jeweils nur in
der Vorzugsrichtung. Erstreckte sich das zuletzt durchlaufene Scanningintervall bei
spielsweise unter 30° gegen die X-Richtung, so soll der Tastarm nur unter 60° zur
X-Richtung auslenkbar sein. Ändert sich der Verlauf der Scanningbahn, soll die Vorzugs
richtung der Änderung folgen.
Aufbau und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung sollen nun unter Bezug
nahme auf die Fig. 2 bis 7 im Detail erläutert werden.
In ein Gehäuse 20 ist ein Kugellager 22 eingefügt, das einen Kugelkäfig 24 relativ zu
dem Gehäuse 20 drehbar lagert, der aus Montagegründen zweiteilig ausgebildet und
durch Schrauben 26 zusammengehalten ist. Der Kugelkäfig 24 trägt an seinem in Fig. 3
unteren Ende ein Schneckenrad 28 (Fig. 3) oder, alternativ, ein Zahnrad 29 (Fig. 5). Ein
an das Gehäuse 20 angeflanschter Getriebemotor 30 weist eine Abtriebsschnecke 32
bzw. ein Abtriebsritzel 33 im Eingriff mit Schneckenrad 28 bzw. Zahnrad 29 auf. Der
Motor ist vorzugsweise ein reversierbarer Schrittmotor. In Fig. 6 ist eine Öffnung 34 an
gedeutet, über die eine Bezugsposition des Kugelkäfigs erfaßt werden kann. Durch
Auszählen der vom Motor durchlaufenen Schritte kann die jeweilige Winkellage des Kä
figs erfaßt und an die Auswerteschaltung gemeldet werden. Die Ausführungsform mit
Ritzel und Zahnrad ist wegen der einfacheren Herstellung bevorzugt. Es sei aber ange
merkt, daß die Koordinatenmeßeinrichtung auch dann wie gewünscht funktioniert, wenn
die Vorzugsrichtung nicht genau, sondern nur annähernd senkrecht zum letztdurchlau
fenen Intervall steht.
An seinem dem Schneckenrad bzw. Zahnrad abgekehrten axialen Ende weist der Ku
gelkäfig einen Führungskranz 36 auf, der in z. B. fünf achsparallelen Bohrungen je eine
Kugel 37, 38, 39, 40 und 41 aufnimmt. Die Zahl der Kugeln kann kleiner sein, - minde
stens drei -, oder aber auch größer. Der Erläuterung der Wirkungsweise kann der
Fachmann die angemessene Zahl entnehmen.
Auf ihrer dem Schnecken- bzw. Zahnrad zugewandten Seite laufen die Kugeln 37 bis 41
auf dem Innenring eines zweiten Kugellagers 42, dessen Außenring in das Gehäuse 20
eingefügt ist.
Auf den Kugeln stützt sich eine plane Scheibe 44 ab, die mit einer Lagerschale 46 ver
sehen ist; deren Aufbau wird später unter Bezugnahme auf Fig. 7 erläutert. Die Scheibe
ist jedoch nicht drehbar. Vielmehr definiert das Lager, von dem die Lagerschale ein Teil
ist, ein Kippgelenk, das in der Ebene der Berührung zwischen Scheibe 44 und Kugeln
37 bis 41 liegt. In die Lagerschale ragt eine Lagerspitze 48, getragen von einer als He
bel dienenden Blattfeder 50. Die Blattfeder ist bei 52 gekröpft und zur Bildung einer Bie
gelinie bei 54 geschwächt. Die Schwächung 54 liegt ebenfalls mindestens annähernd in
der Berührungsebene zwischen Scheibe 44 und Kugeln 37 bis 41. Das erneut abge
kröpfte Ende ist am Gehäuse 20 befestigt. Das andere freie Ende des Hebels ist von
einer Einstellschraube 56 durchsetzt, die es ermöglicht, die Kraft zu verstellen, mit der
die Spitze 48 auf die Lagerschale 46 drückt und damit die Scheibe 44 in Anlage an den
Kugeln 37 bis 41 hält.
Von der Scheibe 44 ragt zentral ein Pendelarm 60 nach unten, und ein zweiter Pen
delarm 62 sowie ein dritter Pendelarm 64 erstrecken sich unter 90° zueinander von der
Scheibe 44 weg. Jeder Pendelarm ist in noch zu beschreibender Weise mit dem Tast
armträger koppelbar.
Die Kugeln 37 bis 41 sind in Umfangsrichtung des Kugelkäfigs ungleichförmig verteilt
angeordnet. Wie insbesondere in Fig. 2 erkennbar, liegen die Kugeln 37 und 38 in einer
Ebene 65, die ziemlich nahe an der Symmetrieebene 66 der Scheibe 44 ist. Die Kugeln
39 und 40 liegen in einer weiter entfernten Ebene, und die Kugel 41 schließlich liegt in
einer Radialebene, die sich senkrecht zu der Ebene 65 erstreckt, in der sich die Kugeln
37 und 38 befinden.
Wirkt auf einen der Pendelarme eine Kraft mit der Tendenz, die Scheibe 44 um ihr Lager
zu kippen, so definieren die Kugeln 37 und 38 ein Kippgelenk, bei dem die Hebelver
hältnisse nur eine geringe Kraft nötig machen, um das aus Scheibe 44 und Pendelar
men gebildete Pendelorgan auszulenken. Dies ist in Fig. 5 verdeutlicht. Hingegen ist
eine Auslenkung in Richtung quer dazu, bei der die Kippachse von den Kugeln 37/39
bzw. 38/40 gebildet wird, erst nach Überwindung einer wesentlich größeren Kraft mög
lich. Dabei ist die Anordnung der Kugeln 39 und 40 willkürlich etwa zwischen den Ku
geln 37 und 41 bzw. 38 und 41 gewählt; die Kugeln 39 und 40 könnten beispielsweise
symmetrisch zu den Kugeln 37 bzw. 38 angeordnet werden, um zwei Kippachsen senk
recht zu der Vorzugs- Kippachse zu definieren, die von den Kugeln 37 und 38 definiert
wird.
Es ist anzumerken, daß die Scheibe 44 von der Federanordnung federzentriert in Anlage
an den Kugeln gehalten ist. Das bedeutet, daß eine Auslenkung in Vorzugsrichtung erst
nach Überwindung einer durch die Hebelverhältnisse gegebenen Kraft möglich ist, und
eine Auslenkung quer dazu erst nach Überwindung einer zweiten, deutlich höheren Kraft
erfolgen kann. Das Verhältnis beider Kräfte ist durch die Wahl der Hebelverhältnisse
vorgegeben. Die erforderliche Kraft in Vorzugsrichtung beträgt beispielsweise nur ein
Zehntel der Kraft, die in Querrichtung benötigt wird; dies ist in Fig. 6 angedeutet.
Wird also das Tastorgan an einem zu vermessenden Gegenstand herangeführt, erfolgt
eine Auslenkung in Vorzugsrichtung. Nach dem ersten Scanningintervall liegen die bei
den Koordinatenpaare für die erste Berührung und den zweiten Erfassungspunkt vor,
und der Rechner kann ermitteln, ob und um wieviel der Kugelkäfig 24 zu verdrehen ist.
Es ist anzumerken, daß eine Auslenkung nach der ersten Berührung erst nach Überwin
den der Kraft in Vorzugsrichtung möglich ist.
Die reibungsarme Ausbildung des "Vektormanagers" ermöglicht, daß bei einer Verstel
lung des Kugelkäfigs der Scanlauf nicht unterbrochen zu werden braucht, da Störungen
nicht zu befürchten sind. Es ist aber auch eine Betriebsart möglich, bei der das Scannen
bei jeder Änderung der Vorzugsrichtung unterbrochen wird. In diesem Falle könnte man
den Kugelkäfig mit seinen Kugeln einfach durch einen drehbaren Block aus einem mit
drei oder vier Kippkanten versehenen reibungsarmen Kunststoff ersetzen, und auch das
zweite Kugellager 42 würde überflüssig. Eine solche Betriebsart wäre aber natürlich
auch mit der hier vorgestellten reibungsarmen Ausführungsform möglich.
Man erkennt, daß bei der wiedergegebenen Ausführungsform bei der Auslenkung des
Pendelorgans eine geringe Kippbewegung bei gleichzeitiger radialer Führung zwischen
der Lagerspitze 48 und der Lagerschale 46 erfolgt. Aus diesem Grunde verwendet man
zweckmäßig eine Lageranordnung, wie sie aus der Uhrentechnik bekannt und in Fig. 7
in gegenüber Fig. 2 vergrößertem Maßstab wiedergegeben ist. Die Lagerschale 46 um
faßt ein etwa topfförmiges Aufnahmeteil 70, in dem z. B. drei Kugeln 72 liegen. Die Flan
ken des Aufnahmeteils 70 sind derart gerundet, daß die Kugeln sich darin abwalzen
können, wenn die Spitze 48 wie bei einem Gelenklager die geringe Kippbewegung
ausführt. Es versteht sich daß eine Vielzahl anderer Konstruktionen vorstellbar ist, die
den gleichen Zweck erfüllen.
Das freie Ende des Pendelarmes 60 ist in beiden zueinander senkrechten Richtungen X
und Y mit dem Tastarmträger 16 koppelbar, während die beiden Pendelarme 62 und 64
mit ihm in Z-Richtung koppelbar sind. Ist beispielsweise die Z-Auslenkung blockiert,
werden die Pendelarme 62 und 64 von dem Tastarmträger 16 entkoppelt, während der
Pendelarm 60 in X- und Y-Richtung mit ihm gekoppelt wird. Ist alternativ die Auslen
kung in Y-Richtung gesperrt, wird der Pendelarm 60 nur in Y-Richtung entkoppelt,
während der Pendelarm 62 mit dem Tastarmträger gekoppelt wird und der Pendelarm
64 entkoppelt ist. Entsprechendes gilt bei Sperrung der X-Richtung.
Die Kopplung erfolgt über Koppelglieder, die sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertra
gen können und gelenkig sowohl mit den jeweiligen Pendelarmen als auch mit dem
Tastarmträger 16 verbunden sind. Hierfür bedient man sich im Ausführungsbeispiel des
Prinzips des sogenannten Panhard-Stabes. Jedes Koppelglied besteht aus einem
Draht 80, der an dem jeweiligen Pendelarm fest eingespannt ist und an seinem anderen
Ende eine Kugel 82 trägt. Der mittlere, längste Teil des Drahtes ist von einer das Aus
knicken des Drahtes bei Druckbelastung verhindernden Hülse 84 umschlossen. Auf
dem Tastarmträger 16 sind Konusmuffen 86 angebracht, durch deren radiale Öffnung
88 sich das Drahtende mit der Kugel erstreckt. Um die Kopplung herbeizuführen, drückt
ein Stößel 90 die Kugel in die Spitze des Konus. Der Stöße kann z. B. als manuell betä
tigbare "Madenschraube" ausgebildet sein, wie in Fig. 5 dargestellt, oder als pneuma
tisch betätigter Kolben, wie in Fig. 4 angedeutet. Natürlich gibt es noch viele andere
Möglichkeiten zur Kopplung. Wesentlich ist, daß das dem jeweiligen Pendelarm abge
kehrte Ende des Koppelgliedes in der entkoppelten Position frei beweglich ist, wie in
Fig. 5 gezeigt.
Ein gleichartiges Koppelglied 80 kann auch als Drehsicherung zwischen dem Gehäuse
20 und der Scheibe 44 dienen, wie in Fig. 6 gezeigt; hier ist natürlich die Kopplung stets
vorhanden und nicht steuerbar. Statt einer derartigen Kopplung könnte die Drehsiche
rung auch in anderer Form ausgebildet werden.
Fährt während des automatischen Scanning- Laufes das Tastorgan an dem abzuta
stenden Gegenstand in eine sogenannte Innenecke, so hat die Steuerung an sich keine
Gelegenheit, durch Nachführung der Vorzugstastrichtung die annähernd senkrechte
Richtung auf die Oberfläche aufrecht zu erhalten. In diesem Falle kommt es zur seitli
chen Kollision zwischen Tastorgan und dem Gegenstand. Dennoch entsteht kein Scha
den, da der Pendelarm 60 die gegenüber der Vorzugskraft ca. 10-fach höhere Fessel
kraft überwindet und auslenkt. Diese Auslenkung wird vorzugsweise mittels einer hier
nicht dargestellten Einrichtung erkannt, der Scanning- Lauf kurz unterbrochen, bis durch
automatisches Nachführen die Vorzugstastrichtung mit der Senkrechten auf die Ober
fläche des Gegenstandes wieder in etwa übereinstimmt und der automatische Scan
ninglauf fortgesetzt wird.
Claims (11)
1. Vorrichtung zum Festlegen einer Vorzugs-Auslenkrichtung eines Tastorgans,
umfassend:
- - ein Gehäuse,
- - ein in dem Gehäuse drehbar gelagertes Abstützorgan, das eine Kippkante definiert,
- - ein Pendelorgan, das drehfest in dem Gehäuse angeordnet ist und sich mit einer Platte auf dem Abstützorgan abstützt,
- - mindestens einen mit der Platte verbundenen Pendelarm,
- - eine Vorspannanordnung, die das Pendelorgan in Richtung des Abstützorgans elastisch vorspannt,
- - mindestens ein Koppelglied, das jeden Pendelarm gelenkig mit einem Tastorganträger selektiv zu koppeln ermöglicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Abstützorgan als Kugelkäfig mit Ku
geln ausgebildet ist, gegen die die Platte von der Vorspannanordnung gedrückt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Antrieb, der das
Abstützorgan in Abhängigkeit von der aktuellen Auslenkung steuert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei der das Pendelorgan drei
Pendelarme aufweist, von denen jeder mit einem Anlenkpunkt für ein Koppelglied
versehen ist und die ein orthogonales Dreibein definieren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der jedes Koppelglied sowohl Zug- als auch
Druckkräfte übertragend ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der jedes Koppelglied nach Art eines Panhard-
Stabes ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die
Vorspannanordnung als Blattfeder ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die
Vorspannanordnung auf eine in der Platte vorgesehene Lageranordnung wirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, bei der eine Lagerspitze mit der
Federanordnung verbunden ist und die Lagerspitze in eine an der Platte
vorgesehene Lagerschale greift, die eine Kippbewegung bei beibehaltener
Radialführung zuläßt.
10. Tasteranordnung einer Koordinatenmeßeinrichtung, umfassend:
einen in zwei Richtungen in einer Ebene gegen Vorspannung auslenkbaren
Tastarmträger,
- - eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
- - an dem Tastarmträger angeordnete Kopplungselemente, die mit jeweils einem Kopplungsglied in Verbindung bringbar sind.
11. Anordnung nach Anspruch 10, bei der die Kopplungselemente derart
ausgebildet sind, daß bei gelöster Verbindung das freie Ende des betreffenden
Koppelgliedes allseits beweglich ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998126666 DE19826666A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Vorrichtung zum Definieren einer bevorzugten Auslenkrichtung eines Tastorgans |
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Publications (1)
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Family
ID=7870974
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DE1998126666 Withdrawn DE19826666A1 (de) | 1998-06-16 | 1998-06-16 | Vorrichtung zum Definieren einer bevorzugten Auslenkrichtung eines Tastorgans |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19826666A1 (de) |
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1998
- 1998-06-16 DE DE1998126666 patent/DE19826666A1/de not_active Withdrawn
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