DE19826306C2

DE19826306C2 - Schaftendoprothese

Info

Publication number: DE19826306C2
Application number: DE19826306A
Authority: DE
Inventors: Rolf K Miehlke; Thomas Hermle
Original assignee: Aesculap AG
Current assignee: Aesculap AG
Priority date: 1998-04-30
Filing date: 1998-04-30
Publication date: 2000-02-17
Anticipated expiration: 2018-05-01
Also published as: DE19826306A1; DE29810576U1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaftendoprothese für Röh renknochen mit einem zumindest in seinem unteren Teil im Querschnitt kreisbogenförmigen Schaft mit einem un teren Abschnitt und einem oberen Abschnitt, an dessen Oberseite sich ein gegenüber der Längsachse des oberen Abschnitts geneigter und mit der Längsachse des oberen Abschnitts des Schafts eine Ebene aufspannender, eine Gelenkkugel aufnehmender Hals anschließt, wobei die Längsrichtung des oberen Abschnitts des Schafts gegen über der Längsrichtung des unteren Abschnitts quer zur der Ebene abgewinkelt ist.

Eine solche Schaftendoprothese ist beispielsweise aus der DE 94 03 263 U1 bekannt. Eine solche Prothese ist geeignet, eine großflächige Kraftübertragung zu errei chen, so daß Spannungsspitzen im Knochen vermieden wer den können. Bei der Zementimplantation derartiger Endo prothesen soll der Schaft möglichst gleichmäßig in ei nen Zementköcher eingebettet sein. Ab einer bestimmten Länge des Schafts kann dies aufgrund der Krümmung des Röhrenknochens am distalen Ende des Schafts zu Proble men führen.

Es ist auch eine Schaftendoprothese bekannt, bei der der Schaft eine im wesentlichen ovale Formgebung aufweist und bei der die Seitenflächen im unteren Teil des Schaftes mittige Längsnuten tragen ("Die physiologische Formgebung der SP-Prothese", Pro dukt-Mitteilung der Firma interplanta G.m.b.H., W. Link, Ham burg, 1980, 608/5.80). Eine solche Ausgestaltung nützt den mög lichen Markraum, der im wesentlichen einen kreisförmigen Quer schnitt aufweist, nicht vollständig aus, so daß eine gleich mäßige Einbettung des Schaftes in einem Zementköcher nicht mög lich ist.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Schaftendoprothese so auszubilden, daß auch bei länge ren Schäften ein problemloses Einsetzen in gekrümmten Röhrenknochenbereichen möglich ist.

Diese Aufgabe wird bei einer Schaftendoprothese der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch ge löst, daß der Schaft am unteren Ende des unteren Ab schnitts auf seiner aus der Ebene hervorstehenden Aus senseite eine Abflachung aufweist.

Der Schaft ist also einseitig abgeflacht und zwar der art, daß beim Einführen des Schafts in den Röhrenkno chen der Krümmung des Röhrenknochens Rechnung getragen wird. Trotzdem ergibt sich über den Rest des Umfangs weiterhin ein Kreisquerschnitt, so daß in diesem Be reich eine erhöhte Stabilität des Schafts gewährleistet ist, außerdem ein sehr gleichmäßiges Einzementieren. Durch die Abflachung kann die Rotationsstabilität ver bessert werden, außerdem wird durch die beschriebene Formgebung die Möglichkeit einer Explantation des Schafts verbessert.

Grundsätzlich kann die Abflachung dadurch erfolgen, daß der kreisförmige Querschnitt des Schafts über einen Teil des Umfangs ersetzt wird durch eine weniger starke Krümmung, also beispielsweise durch einen ovalen oder elliptischen Querschnittsbereich, gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist jedoch vorgesehen, daß die Abflachung durch eine ebene Außenfläche des Schafts gebildet wird. Es wird also der kreisförmige Quer schnitt des Schafts einseitig, nämlich ventral, durch eine ebene Fläche ersetzt, das heißt der Querschnitts kreis wird einseitig durch eine Sekante abgeschlossen.

Günstig ist es, wenn sich die Abflachung vom unteren Ende des unteren Abschnitts des Schafts mindestens über ein Drittel der Höhe des unteren Abschnitts erstreckt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Abflachung gegenüber der Längsachse des unteren Abschnitts des Schafts derart geneigt ist, daß ihr Ab stand zur Längsachse zum unteren Ende des Schafts hin abnimmt. Dies entspricht im wesentlichen der Tatsache, daß das untere Ende des Schafts zunehmend weiter ven tral aus der Ebene absteht, die vom oberen Abschnitt des Schafts und dem Hals aufgespannt wird.

Vorzugsweise wird der Querschnitt des Schafts durch die Abflachung um zwanzig bis fünfzig Prozent reduziert, es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Reduktion zu mindest im unteren Teil des unteren Abschnitts größer ist, das heißt in diesem Bereich reicht dann die Ab flachung über die Mitte des Schafts hinweg.

Der Neigungswinkel der Abflachung gegenüber der Längs achse des unteren Abschnitts liegt vorzugsweise zwi schen 1° und 10°, insbesondere zwischen 2° und 4°.

Es ist weiterhin günstig, wenn sich der untere Ab schnitt des Schafts nach unten hin konisch verjüngt, beispielsweise mit einem Konuswinkel in der Größenord nung von 1°. Dies erleichtert nicht nur das Einführen des Schafts in den Röhrenknochen, sondern gegebenen falls auch die Explantation.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Schaftendo prothese, bei der an der Außenseite des unteren Schafts im Bereich von dessen unterem Ende über den Umfang ver teilt vier achsparallele Nuten zur Aufnahme eines Zen trierelements angeordnet sind, kann vorgesehen sein, daß die Nuten in längsrichtungsparallelen Ebenen lie gen, die gegenüber der Abflachung um 45° um die Längs achse gedreht sind. Dadurch wird es möglich, auch im Bereich der Abflachung die Nuten noch genügend tief in den Schaft einzuarbeiten, so daß auch im Bereich der Abflachung das Zentrierelement einen einwandfreien Sitz im unteren Ende des Schafts erfährt.

Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungs formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorderansicht einer Schaftendopro these;

Fig. 2 eine Seitenansicht der Schaftendoprothese der Fig. 1 mit abgezogenem Zentrierele ment;

Fig. 3 eine Schnittansicht längs Linie 3-3 in Fig. 2 und

Fig. 4 eine Schnittansicht längs Linie 4-4 in Fig. 2.

Die in der Zeichnung dargestellte Schaftendoprothese umfaßt einen Schaft 1 mit einem oberen Abschnitt 2 und einem sich daran anschließenden unteren Abschnitt 3. Der untere Abschnitt 3 weist einen kreisförmigen Quer schnitt auf und ist geradlinig ausgebildet, dabei ver jüngt sich der untere Abschnitt 3 zum unteren Ende 4 hin konisch mit einem Konizitätswinkel in der Größen ordnung von 1°.

Der obere Abschnitt 2 verbreitert sich von unten nach oben unter Ausbildung einer bogenförmigen Außenkontur 5 und geht an seinem oberen Ende in einen schräg zur Längsachse des oberen Abschnitts 2 verlaufenden Hals 6 über, der einen Klemmkonus 7 trägt. Auf diesem Klemmko nus kann in an sich bekannter und in der Zeichnung nicht dargestellter Weise eine Gelenkkugel mit einem Innenkonus aufgeschoben und im Klemmsitz festgelegt werden.

Die Längsachse des Halses 6 spannt zusammen mit der Längsachse des oberen Abschnitts 2 eine Ebene auf, ge genüber der die Längsachse des unteren Abschnitts 3 ge neigt ist, und zwar mit einem Winkel zwischen 1° und 10°, vorzugsweise mit einem Winkel in der Größenordnung zwischen 2° und 4°. Durch diese Neigung der Längsachse des unteren Abschnitts 3 gegenüber der durch die Längs achse des oberen Abschnitts 2 und die Längsachse des Halses 6 aufgespannten Ebene tritt der untere Abschnitt 3 in Richtung zu seinem unteren Ende 4 hin zunehmend aus dieser Ebene heraus. Die Abwinkelung zwischen unte rem Abschnitt 3 und oberem Abschnitt 2 erfolgt etwa in der Mitte des Schafts 1 und erfolgt bei eingesetzter Prothese in ventraler Richtung.

Der kreisförmige Querschnitt des unteren Abschnitts 3 des Schafts 1 wird im unteren Drittel des unteren Ab schnitts 3 dadurch modifiziert, daß der untere Ab schnitt 3 des Schafts 1 auf seiner außenliegenden Sei te, also ventral, eine Abflachung 8 aufweist, die im dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine ebene Flä che gebildet wird, die sich beginnend etwa in halber Höhe des unteren Abschnitts 3 zum unteren Ende 4 hin erstreckt. Diese Abflachung 8 ist gegenüber der Längs achse des unteren Abschnitts 3 geneigt. Sie beginnt an ihrem oberen Ende am Außenumfang des kreisförmigen Schafts und dringt nach unten hin immer tiefer in den kreisförmigen Umfang des Schafts ein, so daß sich die Abflachung von oben nach unten hin verbreitert (Fig. 2).

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel tritt die Ab flachung nur so tief in den Schaft ein, daß im unteren Bereich die Querschnittsfläche des Schafts um 30 bis 50% reduziert ist, grundsätzlich wäre es aber auch mög lich, daß sich die Abflachung 8 am unteren Ende 4 bis über die Mitte des Schafts hinweg erstreckt, so daß dort die Querschnittsfläche um mehr als 50% reduziert wird.

Am unten Ende 4 des Schafts 1 sind mehrere achsparallel verlaufende, umfangsmäßig um jeweils 90° gegeneinander versetzte Längsnuten 9 von außen her in den Schaft 1 eingearbeitet. Die Ebenen, in denen diese Längsnuten 9 verlaufen, sind gegenüber der Abflachung 8 um 45° ver dreht (Fig. 4), so daß trotz der Abflachung 8 alle vier Längsnuten 9 deutlich ausgebildet werden und somit eine Aufnahme bilden können für ein Zentrierelement 10, welches mit entsprechenden Längsrippen 11 von unten her in die Längsnuten 9 eingeschoben wird und somit das Zentrierelement 10 auf dem unteren Ende 4 des Schafts 1 hält.

Claims

1. Schaftendoprothese für Röhrenknochen mit einem zumindest in seinem unteren Teil im Querschnitt kreisbogenförmigen Schaft mit einem unteren Ab schnitt und einem oberen Abschnitt, an dessen Oberseite sich ein gegenüber der Längsachse des oberen Abschnitts geneigter und mit der Längsach se des oberen Abschnitts des Schafts eine Ebene aufspannender, eine Gelenkkugel aufnehmender Hals anschließt, wobei die Längsrichtung des oberen Abschnitts des Schafts gegenüber der Längsrich tung des unteren Abschnitts quer zu der Ebene ab gewinkelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (1) am unteren Ende (4) des unteren Ab schnitts (3) auf seiner aus der Ebene hervorste henden Außenseite eine Abflachung (8) aufweist.

2. Schaftendoprothese nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß die Abflachung (8) durch eine ebene Außenfläche des Schafts (1) gebildet wird.

3. Schaftendoprothese nach Anspruch 1 oder 2, da durch gekennzeichnet, daß sich die Abflachung (8) vom unteren Ende (4) des unteren Abschnitts (3) des Schafts (1) mindestens über ein Drittel der Höhe des unteren Abschnitts (3) erstreckt.

4. Schaftendoprothese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab flachung (8) gegenüber der Längsachse des unteren Abschnitts (3) des Schafts (1) derart geneigt ist, daß ihr Abstand zu Längsachse zum unteren Ende (4) des Schafts (1) hin abnimmt.

5. Schaftendoprothese nach Anspruch 4, dadurch ge kennzeichnet, daß die Abflachung (8) zumindest im unteren Teil des unteren Abschnitts (3) des Schafts (1) über die Mitte des Schafts (1) hinweg reicht.

6. Schaftendoprothese nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungs winkel der Abflachung (8) gegenüber der Längsach se des unteren Abschnitts (3) zwischen 1° und 10° liegt.

7. Schaftendoprothese nach Anspruch 6, dadurch ge kennzeichnet, daß der Neigungswinkel der Ab flachung (8) gegenüber der Längsachse des unteren Abschnitts (3) zwischen 2° und 4° liegt.

8. Schaftendoprothese nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (3) des Schafts (1) sich nach unten hin konisch verjüngt.

9. Schaftendoprothese nach Anspruch 8, dadurch ge kennzeichnet, daß der Konuswinkel der Verjüngung bei 1° liegt.

10. Schaftendoprothese nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei der an der Außenseite des unteren Abschnitts (3) im Bereich von dessen unteren Ende (4) über den Umfang verteilt vier achsparallele Nuten (9) zur Aufnahme eines Zentrierelements (10, 11) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (9) in längsrichtungsparallelen Ebenen liegen, die gegenüber der Abflachung (8) um 45° um die Längsachse gedreht sind.