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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Osteosynthesearbeiten gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft weiter einen Fixationsstift
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 16.
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Aus
dem Handbuch „Manual
of INTERNAL FIXATION" (M.
Müller
et. al., Springer Verlag, 3rd Edition 1991,
corrected 3rd printing 1995) ist auf Seite 567
die Therapie einer Patellafraktur bekannt, welche zwei Kirschnerdrähte sowie
eine Drahtzuggurtung (tension band fixation) verwendet. Nachteilig
an dieser bekannten Therapie ist die Tatsache, dass sie für eine Fraktur,
welche zwei oder noch mehrere Bruchstellen aufweist beziehungsweise
aus mehreren Bruchstücken
besteht, nur bedingt geeignet ist Zudem weist die Drahtzuggurtung
den Nachteil auf, dass die Drähte
in den Knochen einschneiden können.
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Aus
der
US 5,350,380 ist
eine Vorrichtung bekannt, die verwendet wird, um Kreuzbänder von Kniegelenken
zu ersetzen. Für
die Versorgung von Knochenfrakturen ist diese Vorrichtung jedoch
nicht vorgesehen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen,
durch die mit einfachen Mitteln eine wirkungsvolle Versorgung von
Knochenfrakturen verschiedenster Art ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einer Vorrichtung aufweisend die Merkmale von Anspruch 1. Die Unteransprüche 2 bis
15 beziehen sich auf weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Vorrichtung.
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Die
Aufgabe wird weiter gelöst
mit einem Fixationsstift, welcher zur Verwendung mit der erfindungsgemässen Vorrichtung
entsprechend angepasst ausgestaltet ist. Diese Aufgabe wird gelöst mit einem
Fixationsstift aufweisend die Merkmale von Anspruch 16. Die Unteransprüche 17 bis
24 beziehen sich auf weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Fixationsstiftes.
Der erfindungsgemässe
Fixationsstift könnte
auch unabhängig
von der erfindungsgemässen
Vorrichtung verwendet werden. Der erfindungsgemässe Fixationsstift kann im chirurgischen
Sinne auch als ein Nagel, insbesondere als ein Verriegelungsnagel
oder ein Zuggurtungsnagel bezeichnet werden. Ein derartiger chirurgischer
Nagel weist längen-
sowie rotationsstabile Eigenschaften auf. Die erfindungsgemässe Vorrichtung für Osteosynthesearbeiten
umfasst insbesondere ein erstes Halteteil mit einer Lagerstelle
sowie zumindest einen Haltestift, sowie ein an der Lagerstelle in
einer Richtung verschiebbar gelagertes zweites Halteteil mit zumindest
einem Haltestift, wobei der Haltestift des ersten Halteteils sowie
der Haltestift des zweiten Halteteils derart gegenseitig ausgerichtet
angeordnet sind, dass ein zu haltender Knochen nach einem Zusammenschieben
von erstem Halteteil und zweitem Halteteil zumindest an zwei, im
wesentlichen gegenüberliegenden
Stellen von den Haltestiften haltbar und zusammenpressbar ist, und
dass das erste Halteteil oder das zweite Halteteil eine derart ausgerichtete
Bohrung für
eine Führungslehre
aufweist, dass ein in der Führungslehre
geführter
Bohrer eine definiert ausgerichtete Bohrung im zu haltenden Knochen
zu tätigen
erlaubt.
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Die
erfindungsgemässe
Vorrichtung weist den Vorteil auf dass ein Knochen von mehreren
Haltestiften gehalten wird, wobei zwei oder mehrere Haltestifte
vorgesehen sein können,
um auch eine Fraktur bestehend aus mehreren Bruchstücken fixiert
zu halten. Die Haltestifte erlauben zudem den Knochen beziehungsweise
die Bruchstücke
zusammenzupressen, so dass beim Durchbohren und bei den nachfolgenden
Osteosynthesearbeiten keine oder eine nur geringe Gefahr einer Knochenverschiebung besteht.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist die erfindungsgemässe Vorrichtung
ein erstes Halteteil mit einem ersten Schenkel sowie einem zweiten
Schenkel auf, wobei der erste Schenkel eine Bohrung aufweist, welche
eine Achsrichtung (F) definiert, und wobei der zweite Schenkel eine
Bohrung aufweist, welche eine Achsrichtung (G) definiert, wobei
die Bohrungen zum in Achsrichtung (F, G) ausgerichteten Führen eines
länglichen
Gegenstandes wie eines Bohrers, eines Adapterteils, eines Fixationsstiftes,
eines Drahtes oder einer Führungshülse ausgestaltet
sind, wobei die Achsrichtungen (F, G) derart ausgerichtet verlaufen,
dass sie sich in einem Punkt (H) schneiden. Diese erfindungsgemässe Vorrichtung
kann auch als eine Lehre bezeichnet werden, deren Bohrungen derart
verlaufen, dass mit den in den Bohrungen geleiteten Werkzeugen innerhalb
des zu versorgenden Knochens ein Kreuzungspunkt (H) erzeugbar ist.
Dadurch kann beispielsweise ein Fixationsstift vollständig in
den Knochen eingebracht werden, und im Kreuzungspunkt (H) ein quer
durch eine Bohrung des Fixationsstiftes verlaufender Kirschnerdraht
eingebracht werden.
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Der
erfindungsgemässe
Fixationsstift wird vorzugsweise quer zu einer Bruchstelle verlaufend
in den Knochen eingebracht, wobei der Fixationsstift Ausnehmungen
wie Bohrungen aufweist, durch welche vorzugsweise Quer zum Fixationsstift
verlaufende Mittel wie Kirschnerdrähte eingebracht werden. In einer
vorteilhaften Ausgestaltung des Fixationsstiftes kann dieser vollständig innerhalb des
Knochens angeordnet werden. Die Kirschnerdrähte verlaufen quer zum Fixationsstift
durch dessen Bohrungen hindurch. Es können auch zwei oder mehrere
Fixationsstifte nebeneinander angeordnet sein, wobei jeder Kirschnerdraht
vorzugsweise durch Bohrungen beider Fixationsstifte verläuft.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ermöglicht die
erfindungsgemässe
Vorrichtung ein oder zwei Fixationsstifte innerhalb eines Würfelknochens
wie der Patella anzuordnen, wobei die Fixationsstifte von einem
oder mehreren innerhalb der Patella durch Querbohrungen der Fixationsstifte
verlaufende Drähte
gehalten sind.
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Die
Vorteile des erfindungsgemässen
Fixationsstiftes seien am Beispiel einer Patellafraktur erläutert. Besonders
vorteilhaft ist die Tatsache, dass ein derartiges Implantat, bestehend
aus Fixationsstift und Haltemitteln, wie Kirschnerdrähten, auch
langfristig in der Patella verbleiben kann. Das Implantat ist beinahe
vollständig
innerhalb der Patella angeordnet. Bei bisherigen Operationsmethoden
war es erforderlich, die Implantate nach einer gewissen Zeit wieder
zu entfernen.
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Eine
stabile, anatomische Retension der Patella-Fraktur ist möglich. Woraus
sich zudem der Vorteil einer funktionellen, aktiveren Nachbehandlung ergibt.
Die Fixation der Fraktur ist in einer Ebene sowie insbesondere in
der Belastungsrichtung möglich. Die
Kirschnerdrähte
müssen
zudem nicht im Bereich der Fraktur angebracht werden, sondem können, weiter
entfernt von der Fraktur, im noch stabilen Knochen eingebracht werden.
Der Fixationsstift befindet sich innerhalb der Patella, und kann
in dessen Verlaufsrichtung die Zugkräfte aufnehmen, und quer zur Verlaufsrichtung
angreifenden Scherkräften entgegenwirken.
Der Fixationsnagel ist daher sehr gut geeignet zur Retention von
zugbelasteten Frakturen. Aus der Literatur bekannte Zuggurtungen
sind exzentrisch bezüglich
der Patella angeordnet, was zu unerwünschten Querkräften führt. Der
Fixationsnagel erlaubt eine Neutralisation der angreifenden Kräfte in einer
Ebene, weshalb Makrobewegungen der Knochenteile verhindert werden,
zur schnellen Heilung der Fraktur an den Bruchstellen die Zugkräfte aufgehoben
werden und ein Kompressionsdruck erzeugbar ist. Das Implantat kann
teilweise oder vollständig in
der Patella angeordnet sein und dabei auch lebenslänglich im
Körper
eines Menschen verbleiben.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemässen
Vorrichtung sowie der Fixationsstifte ist darin zu sehen, dass ein
Arzt je nach Patellafraktur einen oder zwei Fixationsstifte sowie
ein bis vier Kirschnerdrähte
in der Patella anbringen kann. Zudem ist die Verlaufsrichtung der
Fixationsstifte sowie der Kirschnerdrähte in der Patella wählbar, wobei
die Fixationsstifte vorteilhafterweise etwa senkrecht zu einer Bruchlinie 6a verlaufend
angebracht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Hauptverankerung
von Fixationsstift und Kirschnerdrähte im intakten Knochen zu
planieren, das heißt
vorteilhafterweise relativ weit entfernt von der Bruchstelle.
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Die
erfindungsgemässe
Vorrichtung ist zur Versorgung jeglicher Art von Knochen geeignet,
insbesondere von Röhrenknochen
oder Würfelknochen wie
der Patella. Die erfindungsgemässen
Fixationsstifte sind geeignet zur Versorgung von Nichtmarkraumknochen,
beispielsweise zur Versorgung von Würfelknochen wie der Patella,
dem 5. Mittelfussknochen, den Mittelhandknochen (Schwammknochen) oder
dem Ellenknochen (Olecranon).
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Die
erfindungsgemässe
Vorrichtung für
Osteosynthesearbeiten zum Einbringen des Fixationsstiftes in den
Knochen ist vorzugsweise aus Metall wie Aluminium, rostfreiem Stahl,
Titan, Kunststoff, Verbundkunststoffe wie Kohlefasern oder Glasfasern,
oder einer Metallegierung wie Kobalt-Chrom-Molybdän gefertigt.
Der erfindungsgemässe
Fixationsstift ist vorzugsweise aus Titan, rostfreiem Stahl oder
aus Kobalt-Chrom-Molybdän
gefertigt.
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Es
ist bekannt eine Fraktur derart zu versorgen, dass eine Verriegelungsschraube
in den Knochen eingeschraubt wird. Die erfindungsgemässe Vorrichtung
mit Fixationsstift weist den Vorteil auf, dass die Fragmente der
Fraktur fixiert werden und anschliessend eine Bohrung durchgeführt wird,
was die Gefahr einer Verdrehung der Fragmente, wie dies beim Schrauben
bekannt ist, wesentlich reduziert, so dass auch schwierigere Frakturen
zusammenfügbar sind.
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Die
Erfindung wird an Hand von mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben.
Als Anwendungsbeispiel wird ausschliesslich eine Patella dargestellt,
wobei es selbstverständlich
ist, dass die erfindungsgemässe – vorrichtung
sowie der erfindungsgemässe
Fixationsstift zur Versorgung jeglicher Knochenfrakturen geeignet
ist. Bei allen Ausführungbeispielen
sind die Haltestifte der Haltevorrichtung sowie die Führungslehren
in derselben Ebene verlaufend angeordnet. Selbstverständlich können die
Haltestifte als auch die Führungslehren
in unterschiedlichen Richtungen verlaufen. Ein Vorteil der Anordnung
sämtlicher
Halte- bzw. Klemmelemente in derselben Ebene ist darin zu sehen,
dass die erfindungsgemässe
Haltevorrichtung auch in einer um 90 oder 180 Grad gedrehten Lage
problemlos verwendbar ist, so dass die Haltevorrichtung je nach
Lage des Knochenbruches optimal angeordnet werden kann. Bei einer
Patella kann die Haltevorrichtung in jeder Richtung, insbesondere
auch medial oder lateral angesetzt werden.
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Die
Ausführungsbeispiele
zeigen:
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1a eine
Aufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung für
Osteosynthesearbeiten;
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1b eine
Aufsicht auf eine vereinfachte Ausführungsform der Vorrichtung
gemäss 1a;
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1c ein
Schnitt entlang der Linie A-A gemäss 1b;
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1d eine
Aufsicht auf eine weitere, vereinfachte Ausführungsform der Vorrichtung;
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1e eine
Detailansicht einer Führungshülse mit
Zielvorrichtung;
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2 eine
Aufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung für
Osteosynthesearbeiten;
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3.
eine Aufsicht auf ein Erster Schenkel der Vorrichtung;
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4 eine
Detailansicht eines Fixationsstiftes mit einem Halteelement;
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5 eine
Schraube für
einen Fixationsstift;
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6 einen
Schraubenzieher für
die Schraube gemäss 5;
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7 eine
Seitenansicht eines Fixationsstiftes mit gehaltenen Querdrähten;
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8 eine
Teilansicht eines Schnitt entlang der Linie A-A durch den Fixationsstift
gemäss 7;
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9 einen
weiteren Schnitt durch einen Fixationsstift;
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10,11 eine
Seitenansicht je eines weiteren Fixationsstiftes;
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12 eine
Aufsicht auf eine Patella mit implantiertem Fixationsstift;
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13-16 weitere
Ausführungsformen von
Fixationsstiften mit Halteelementen.
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1a zeigt
die erfindungsgemässe
Vorrichtung 1 für
Osteosynthesearbeiten angelegt an eine Patella 6, welche
eine Fraktur 6a aufweist. Die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 umfasst
ein L-förmig ausgestaltetes
erstes Halteteil 2; 2a, 2b, dessen längerer Abschnitt
durch den ersten Schenkel 2a ausgebildet ist. Dieser erste
Schenkel 2a weist geradlinig verlaufend eine Längsrichtung
L1 auf, und weist an dessen einem Endabschnitt eine Lagerstelle 2q mit Aussengewinde 2h auf,
an welcher ein zweites Halteteil 2c über eine Schraubmutter 2g in
Verschiebungsrichtung C verschiebbar gelagert ist. Der kürzere Abschnitt
des L-förmigen
Halteteils 2a, 2b ist durch einen zweiten Schenkel 2b gebildet,
welches über
eine Schraube 2f lösbar
mit dem ersten Schenkel 2a verbunden ist. Der zweite Schenkel 2b weist zwei
fest angeordnete, parallel verlaufende Haltestifte 2k auf.
Der zweite Schenkel 2b weist zudem eine Bohrung 2r für ein Führungsmittel 4; 9 auf,
wobei die Bohrung 2r eine Achsrichtung G definiert und
die Bohrung 2r zwischen den Haltestiften 2k angeordnet ist.
Das zweites Halteteil 2c weist zwei Fixationsteile 3 auf,
welche in ihrer Längsrichtung
verschieblich gelagert sind, in dem diese ein Aussengewinde 3b und das
zweites Halteteil 2c ein Innengewinde 3s aufweisen,
so dass die Lage der als Haltestifte 3a ausgebildeten Endabschnitte
der Fixationsteile 3 durch Drehen veränderbar ist.
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In
der einfachsten Ausführungsform
weist die Vorrichtung 1 eine Bohrung 2r sowie
je einen Haltestift 2k, 3a auf. Vorzugsweise weist
die Vorrichtung 1 jedoch, wie in 1a dargestellt,
sowohl am zweiten Schenkel 2b als auch am zweites Halteteil 2c eine
Mehrzahl von Haltestiften 2k, 3a auf.
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Zur
Bearbeitung der Patella wird die Vorrichtung 1 vorerst
derart vorbereitet, dass die Fixationsteile 3 in das zweites
Halteteil 2c eingeschraubt werden und dass daraufhin das
zweites Halteteil 2c über die
Lagerstelle 2q mit dem ersten Halteteil 2a, 2b verbunden
wird. Diese Anordnung wird daraufhin an die Patella 6 angelegt
und die Spitzen der Haltestifte 2k auf der Patella abgestützt, woraufhin
das zweites Halteteil 2c in Richtung C verschoben wird,
bis zumindest einer der Haltestifte 3a mit seiner Spitze ebenfalls
auf der Patella aufliegt. In einem ersten Verfahrensschritt gilt
es die einzelnen Bruchstücke
der Patellafraktur gegebenenfalls zu repositionieren, jedenfalls
zu fixieren. Dazu können
die Bruchstücke
mit einer Repositionszange gehalten werden und daraufhin das Fixationsteil 3 in
Längsrichtung
verschoben werden bis das Bruchstück sicher fixiert gehalten
ist. Es kann sich als vorteilhaft erweisen noch eine grössere Anzahl
von Fixationsteilen 3 vorzusehen, um die Bruchstücke sicher zu
fixieren. Nach dem Fixieren können
die Bruchstücke
durch ein weiteres Verschieben der Haltestifte 3a noch
weiter zusammengepresst werden, um die Bruckstücke insbesondere für den anschliessenden
Bohrvorgang sicher in ihrer gegenseitigen Lage zu halten. Daraufhin
wird, wie in 2 dargestellt, eine als Bohrhülse 9 ausgestaltete Führungshülse in die
Bohrung 2r eingeführt
und mit einem durch die Bohrhülse 9 geführten Bohrer 10 ein in
Achsrichtung G verlaufendes Loch in der Patella 6 gebohrt.
Der Bohrer 10 kann einen Anschlag 10a aufweisen,
oder an dessen Oberfläche 10b angebrachte Markierungen,
um die Bohrtiefe zu überwachen. Nach
dem Bohren wird der Bohrer 10 sowie die Bohrhülse 9 entfernt.
In diese Bohrung kann beispielsweise ein sehr einfach ausgestalteter
Fixationsstift, wie in 16 dargestellt, eingeführt werden.
Dieser Fixationsstift 5 weist beidenends einen Kopf 5f auf,
wobei der eine Kopf 5f fest mit dem Fixationsstift 5 verbunden
ist, und der andere Kopf 5f nach dem Einbringen des Fixationsstiftes 5 in
die Patella 6 fest mit dem Schaft verbunden wird. Daraufhin
werden die Haltestifte 2k, 3a von der Patella 6 entfernt,
in dem das zweites Halteteil 2c in Richtung C verschoben
und die Vorrichtung 1 entfernt wird.
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Wie
in 1a dargestellt erlaubt die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 noch
wesentlich anspruchsvollere Osteosynthesearbeiten, in dem im erster
Schenkel 2a eine senkrecht zur Bohrung 2r ausgerichtete
Bohrung 2t für
eine Führungshülse 7 angeordnet
ist, wobei die Bohrung 2t eine Achsrichtung F definiert.
Durch diese Führungshülse 7 kann beispielsweise
ein Draht 8, wie ein Kirschnerdraht, gestossen werden,
wobei die Führungshülse 7 derart angeordnet
ist, dass sie einenends annähernd
oder sogar vollständig
auf der Patella 6 aufliegt, und dadurch der Draht 8 sicher
bis zur Patella 8 geführt
ist. In der dargestellten Patella 6 wurde bereits eine
Bohrung getätigt
und in diese Bohrung ein Querbohrungen 5a, 5b aufweisender
Fixationsstift 5 eingeführt, welcher über ein
in der Bohrung 2r definiert gelagertes Adapterteil 4 derart
gehalten ist, dass die Querbohrung 5b zur Führungshülse 7 hin
fluchtend verläuft.
Der spitzige, bei gewissen Ausführungsbeispielen
zudem eine Schneide aufweisende Kirschnerdraht 8 wird ohne
vorgängig
eine Bohrung in der Patella 6 zu tätigen durch eine Rotationsbewegung
in diese hineingedreht, verläuft
dabei durch die Querbohrung 5b, und tritt auf der anderen
Seite wieder aus der Patella 6 aus. Der erste Schenkel 2a kann eine
weitere, derart in Längsrichtung
L1 beabstandete Bohrung 2t für die Führungshülse 7 aufweisen, dass
ein weiterer Kirschnerdraht 8 durch die Durchbrechung 5a einführbar ist.
Der erste Schenkel 2a kann, wie symbolisch dargestellt,
nebst der Bohrung 2t weitere Bohrungen 2l zum
Führen
der Führungslehre 7 aufweisen,
wobei diese Bohrungen 2l gegenüber der Bohrung 2t einen
geneigten Verlauf aufweisen und einem Draht 8 eine derartig
verlaufende Richtung vorgeben, dass der Draht 8 innerhalb
der Patella 6 immer durch die Querbohrung 5a, 5b verläuft. Ein
derartig ausgestalteter erster Schenkel 2a mit Bohrungen 2t, 2l kann
auch als ein Zielgerät
oder eine Lehre bezeichnet werden, um den Verlauf der Führungshülse 7 beziehungsweise
des Drahtes 8, beziehungsweise den Verlauf der Achsen F,
G genau festzulegen.
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Das
dargestellte Ausführungsbeispiel
gemäss 1a weist
einen in Längsrichtung
L1 des ersten Schenkels 2a über Führungen 2i geführten Schlitten 2d auf,
welcher einen in Richtung E beweglichen Rasterbolzen 2e umfasst,
der in gleichmässig beabstandete
Einraststellen P1, P2 lösbar
eingreift, um die Lage des Schlittens 2d bezüglich dem
ersten Schenkel 2a zu fixieren. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Bohrungen 2t, 2l im Schlitten 2d angeordnet
und die Abstände
der Einraststellen P1, P2 genau gleich beabstandet wie die Querbohrungen 5a, 5b,
so dass in der dargestellten Stellung des Schlittens 2d vorerst
der Kirschnerdraht 8 wie dargestellt in die Patella 6 eingeführt wird,
danach die Führungshülse 7 zurückgezogen
wird und der Kirschnerdraht 8 ausserhalb der Patella 6 durchtrennt
wird. Daraufhin wird der Rasterbolzen 2e angehoben und
der Schlitten 2d in Richtung der Lagerstelle 2q verschoben
bis der Rasterbolzen 2e in die Einraststelle P2 eingreift.
Daraufhin wird die Führungshülse 7 abgesenkt
bis sie auf der Patella 6 aufliegt und danach der Kirschnerdraht 8 durch
die Führungshülse 7 in
die Patella 6 eingeführt,
wobei der Draht 8 durch die Querbohrung 5a verläuft und
auf der anderen Seite der Patella 6 wieder austritt. Daraufhin
wird die Führungshülse 7 angehoben
und der Draht 8 durchtrennt. Daraufhin können die
aus der Patella vorstehenden Drahtenden, wie in 12 dargestellt,
mit einem Draht 13 oder einem ähnlich wirkenden Haltemittel 13 verbunden
werden, vorzugsweise derart, dass der Draht 13 einen Zug
aufweist und die Bruchlinie 6a durch die auf die Kirschnerdrähte 8 bewirkten
Kräfte
einen Druck erfährt.
An Stelle eines zusätzlichen
Drahtes 13 ist es auch möglich, die vorstehenden Enden
der Kirschnerdrähte 8 umzubiegen
und direkt mit einem Draht oder einem Seil, z.B. durch Umschlingung,
miteinander zu verbinden nach dem sogenannten Zuggurtungsprinzip bzw.
mit einer Drahtzuggurtung. Um die Patella 6 gemäss 12 könnten noch
weitere Drähte
gewickelt sein, welche zudem mit den Kirschnerdrähten 8 in Wirkverbindung
sind.
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1b zeigt
eine gegenüber
dem Ausführungsbeispiel
gemäss 1a vereinfacht
ausgestaltete Vorrichtung, dessen Halteteil 2 einem Stück besteht.
Die beiden Fixationsteile 3 mit Haltestiften 3a weisen
ein Aussengewinde 3b auf, welches in das Innengewinde 2s des
zweiten Halteteils 2c schraubbar ist, so dass die Fixationsteile 3 in
Verschiebungsrichtung C verschiebbar im zweiten Halteteil 2c gelagert sind.
Die Vorrichtung 1 wird vorerst mit den Haltestiften 2k an
die Patella angelegt und daraufhin die Lage des Halteteils 2a mit
zweiten Halteteil 2c entsprechend der Lage der Patella 6 derart
ausgerichtet, dass die daraufhin in das zweite Halteteil 2c eingeschraubten
Fixationsteile 3 derart zu liegen kommen, dass die Patella 6 an
im wesentlichen entgegengesetzten Stellen von den Haltestiften 2k, 3a gehalten und
leicht zusammengepresst ist. Im Halteteil 2a sind eine
senkrecht zur Bohrung 2r verlaufende Bohrung 2t sowie
vier bezüglich
der Bohrung 2t geneigt verlaufende Bohrungen 2l vorgesehen.
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1c zeigt
einen Schnitt durch das Halteteil 2a gemäss 1b entlang
der Linie A-A mit darin verschiebbar gelagertem Adapterteil 4.
Die Bohrung 2r im Halteteil 2 sowie das Adapterteil 4 sind
wie dargestellt nicht kreisförmig
ausgestaltet, so dass das Adapterteil 4 gegen Verdrehung
gesichert im Halteteil 2 gelagert ist. Dadurch wird der
Fixationsstift 5, insbesondere bezüglich dem Verlauf der Bohrung 2t, in
einer definierten Lage gehalten. Im Ausführungsbeispiel gemäss 1a ist
die Bohrung 2r sowie die sich in der Bohrung 2r befindliche
Adapterhülse 4b kreisförmig ausgestaltet,
so dass ein Verdrehen des Adapterteils 4 bezüglich dem
zweiten Schenkel 2b möglich
ist. Ein Verdrehen des Adapterteils 4 mit an dessen Spitze
befestigtem Fixationsstift 5 ist beispielsweise dann erforderlich,
wenn der Fixationsstift 5, wie in 7 dargestellt,
selbstschneidend ausgestaltet ist, so dass der Fixationsstift 5 ohne
eine vorgängige
Bohrung direkt in die Patella 6 hineingedreht wird. Um
die Lage des Fixationsstiftes 5 innerhalb der Patella 6 zu
kontrollieren ist am Rändel 4a des
Adapterteils 4 eine Markierung 4f vorgesehen.
Zudem ist auf dem Halteteil 2b eine nicht dargestellte
Markierung angebracht, wobei der Fixationsstift 5 derart
an der Spitze des Adapterteils 4 befestigt ist, dass sich der
Fixationsstift 5 beim Übereinstimmen
der beiden genannten Markierungen in der dargestellten Lage befindet,
so dass der Kirschnerdraht 8 problemlos in die Durchbrechung 5a einführbar ist.
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1d zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemässen
Vorrichtung 1, welche ein erstes Halteteil 2; 2a, 2b umfasst,
mit einem ersten Schenkel 2a sowie einem zweiten Schenkel 2b.
Der erste Schenkel 2a weist eine Bohrung 2t auf, welche
eine Achsrichtung F definiert, und der zweite Schenkel 2b weist
eine Bohrung 2r auf, welche eine Achsrichtung G definiert,
wobei die Bohrungen 2r, 2t zum in Achsrichtung
F, G ausgerichteten Führen
eines länglichen
Gegenstandes wie eines Bohrers, eines Adapterteils 4, eines
Fixationsstiftes 5, eines Drahtes 8 oder einer
Führungshülse 7 ausgestaltet sind,
wobei die Achsrichtungen F, G derart ausgerichtet verlaufen, dass
sie sich in einem Punkt H schneiden. Durch diesen Punkt H ist sichergestellt,
dass ein Kirschnerdraht 8 innerhalb der Patella 6 durch
die Bohrung 5b des Fixationsstiftes 5 einführbar ist.
Die beiden Schenkel 2a, 2b sind lösbar verbunden,
beispielsweise wie angedeutet durch eine Steckverbindung.
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Die
Vorrichtung gemäss 1d weist
weitere, im ersten Schenkel 2a angeordnete Durchbrechungen 2l zum
axialen Führen
eines länglichen
Gegenstandes auf, wobei die Durchbrechungen 2l eine bezüglich der
Achsrichtung F geneigte Achsrichtung F1, F2, F3, F4 definieren,
und wobei diese Achsrichtungen F1, F2, F3, F4 derart ausgerichtet
verlaufen, dass sie sich im Punkt H schneiden. Die einzelnen Achsrichtungen
Fl,F2,F3,F4 sind gegenseitig beispielsweise um 7,5 Grad oder 15
Grad geneigt.
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1e zeigt
ein weitere Ausführungsform
einer Führungshülse 7,
welche einen Fortsatz 7a und eine Zielmarkierung 7b aufweist.
Der durch die Führungshülse 7 geführte Kirschnerdraht 8 wird
beim Einführungen
zur Zielmarkierung 7b gelangen. Daher kann die Zielmarkierung 7b an
die Patella 6 angelegt werden, um den Austrittspunkt des
Kirschnerdrahtes 8 aus der Patella 6 zu bestimmen,
um danach den Kirschnerdraht 8 in die Führungshülse 7 einzuführen und
an der Stelle der Zielmarkierung 7b aus der Patella 6 austreten
zu lassen.
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2 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung 1 für
Osteosynthesearbeiten, deren erster Schenkel 2a vier in
Längsrichtung
L1 gleichmässig
beabstandete Einraststellen P1, P2, P3, P4 aufweist. Zudem weist
der zweite Schenkel 2b zwei Bohrungen 2r für Führungsmittel 4; 9 auf,
wobei zwischen den Bohrungen 2r zwei Haltestifte 2k angeordnet
sind. Der zweite Schenkel 2b kann zwischen den Haltestiften 2k eine
Bohrung aufweisen, durch welche ein weiterer Fixierstift 11 führbar ist.
Dieser Fixierstift 11 dient, falls erforderlich, zur zusätzlichen Stabilisierung
der Patella 6, in dem der Fixierstift 11 durch
die Patella 6 gestossen wird und in die Bohrung 2m des
zweiten Halteteils 2c zu liegen kommt. Nach dem Bohren
und Einführen
der Stifte 5 kann der Fixierstift 11 wieder zurückgezogen
und entfernt werden. Innerhalb der Patella 6 können zwei
parallel verlaufende Stifte 5 eingebracht werden, wobei
jeder Stift 5 vier Querbohren aufweist, und wobei durch jede
Querbohrung 5a, 5b, 5c, 5d ein
senkrecht zur Verlaufsrichtung des Stiftes 5 verlaufender
Kirschnerdraht 8 eingebracht werden, kann, so dass die
Patella 6 auch bei einer schwierigen Fraktur mit mehreren
Bruchstellen sicher zusammengehalten ist. Der Stift 5 ist
mit dem Adapterteil 4 lösbar
fest verbunden, wobei das Adapterteil 4 bezüglich dem
zweiten Schenkel 2b einen Anschlag aufweist, so dass die Querbohrungen 5a, 5b, 5c, 5d bezüglich der
Führungshülse 7 in
einer jeweils genau fluchtenden Lage gehalten sind, so dass der
Draht 8 innerhalb der Patella durch die jeweiligen Querbohrungen 5a, 5b, 5c, 5d verläuft. Die
beiden Ausführungsbeispiele
gemäss 1a und 2 zeigen
jeweils eine senkrecht zum Stift 5 verlaufende Führungshülse 7 mit Draht 8.
Die Führungshülse 7 könnte auch
in den Bohrungen 2l gehalten sein, so dass der Draht die Querbohrung 5a, 5b, 5c, 5d unter
eine spitzen beziehungsweise stumpfen Winkel durchquert.
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3 zeigt
eine Aufsicht des ersten Schenkels 2a gemäss dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel.
Das Schlittenteil 2d weist Bohrungen 2t, 2l auf.
Der erste Schenkel 2a weist eine Ausnehmung 2o auf,
deren Wände
als Schlittenführung 2n dienen.
Der erste Schenkel 2a weist zudem halbkreisförmig ausgestaltete
Ausnehmungen auf, welche die in Längsrichtung L1 beabstandeten
Einraststellen P1, P2, P3, P4 bilden, in welche der Rasterbolzen 2e eingreift,
um die Lage des Schlittenteil 2d bezüglich dem ersten Schenkel 2a zu
fixieren.
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4 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Stift 5, welcher an ein Adapterteil 4 angekoppelt
ist, wie dies in den 1 und 2 dargestellt
ist. Der Stift 5 weist eine Querbohrung 5b und
an dessen einem Ende ein in Längsrichtung
des Stiftes 5 verlaufendes Innengewinde 5e auf.
Das Adapterteil 4 weist eine Adapterhülse 4b auf, in deren
Innerem ein Schaft 4c angeordnet ist, der in ein Gewindeteil 4d ausläuft. Der
Stift 5 ist durch das Adapterteil 4 mit Schaft 4c und
Gewindeteil 4d lösbar
gehalten. Nachdem der Stift 5 in die Patella 6 eingeführt und
der Kirschnerdraht 8 eingezogen ist, wird der Schaft 4c mit
Gewindeteil 4d aus dem Innengewinde 5e gedreht
und nach rückwärts gezogen,
wobei die Adapterhülse 4b in
unveränderter
Lage zurückbleibt.
Danach kann eine in 5 dargestellte Schraube 12 mit
einem in 6 dargestellten Schraubenzieher durch
die Adapterhülse 4b eingeführt und
im Innengewinde 5e verschraubt werden. Der Schraubenzieher
weist eine Kopf 4e, einen Schaft 4c sowie einen Griff 4a auf.
Nach dem fixieren der Schraube 12 wird der Schraubenzieher
am Griff 4a gehalten zurückgezogen und anschliessend
auch die Adapterhülse 4b zurückgezogen.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Fixationsstiftes 5, auch als Stift oder Nagel bezeichnet,
welcher einen zylinderförmigen,
glattwandigen, sich in einer Längsrichtung
L erstreckenden Schaft mit zwei als Querbohrung 5a, 5b ausgestaltete
Ausnehmungen 5a, 5b aufweist. Durch die Querbohrungen
des Stiftes 5 sind zwei Kirschnerdrähte 8 eingezogen.
Der Fixationsstift 5 kann, wie im Ausführungsbeispiel gemäss 7 dargestellt,
selbstschneidend ausgestaltet sein, in dem der Fixationsstift 5 an
dessen Spitze eine Schneide 5h aufweist, welche sich beispielsweise über den
vollen Querschnitt erstreckt. Ein Vorteil eines selbstschneidenden
Fixationsstiftes 5 ist darin zu sehen, dass auf eine vorgängige Bohrung
der Patella 6 mit einem Bohrer 10 verzichtet werden
kann, indem der Fixationsstift 5 unter Ausführung einer
Rotationsbewegung direkt in die Patella eingeführt wird.
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Die
Oberfläche
der Fixationsstifte 5 könnte nebst
der in 7 offenbarten, glatten Beschaffenheit beispielsweise
auch aufgerauht, gewellt, porös, sandgestrahlt
oder sonstwie im Zusammenwirken mit dem Knochen vorteilhaft ausgestaltet
sein. Der Querschnitt des Fixationsstiftes 5 könnte nebst
der in 7 offenbarten, kreisförmigen Ausgestaltung auch oval
sternförmig,
rechteckig, quadratisch, polygonförmig oder sonstwie im
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Zusammenwirken
mit dem Knochen vorteilhaft ausgestaltet sein.
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8 zeigt
schematisch eine Teilansicht eines Schnittes entlang der Linie A-A
des Stiftes 5 gemäss 7,
wobei das obere Ende länger
ausgestaltet ist als in 7 dargestellt. Der Stift 5 weist
eine in Längsrichtung
L verlaufende Längsbohrung 5g mit einem
sich über
eine Teillänge
der Längsbohrung 5g erstreckenden
Innengewinde 5e auf. Gegenüber der Darstellung gemäss 9 ist
im Innengewinde 5e gemäss 8 eine
Schraube 12 angeordnet, welche fest angezogen ist und dabei
den Draht 8 gegen den Knochen bis zu der unteren Innenfläche der
Querbohrung 5b presst. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
weist der Stift 5, wie in 10 dargestellt,
eine Langloch 5b beziehungsweise eine Ovalbohrung 5b auf,
dessen grösserer
Durchmesser sich in Längsrichtung
L erstreckt. Eine derart ausgestalteter Stift 5 lässt sich
in einer vorteilhaften Anwendung dazu verwenden, Bruckstücke zusammenzupressen.
Wäre die
obere Querbohrung 5b gemäss 12 als
Langloch ausgestaltet, so würde
die Schraube 12 den Draht 8 nach unten drücken und
das obere Fragment der Patella 6 gegen das untere Fragment
drücken,
so dass die Bruchlinie 6a eine Kompression erfährt. Wie in 10 dargestellt
liegt die Schraube 12 oben auf dem Draht 8, wogegen
der Draht unten nicht auf Innenfläche der Querbohrung 5b aufliegt
und daher die durch die Schraube 12 bewirkten Kräfte über den Draht 8 auf
die Patella 6 übertragen
werden. Ein Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, dass die Fragmente
der Patella 6 auch ohne die Drähte 13 zusammenpressbar
sind, so dass auf aus der Patella 6 vorstehende Teile verzichtet
werden kann. Es ist daher möglich
das Implantat vollständig
innerhalb der Patella 6 anzuordnen. Ein derartiges Implantat
stört nicht
und kann langfristig im Körper
verbleiben.
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11 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Stiftes, dessen Ausnehmungen 5a, 5b oben
hakenförmig
und unten u-förmig
ausgestaltet sind.
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Die 13 bis 16 zeigen
Ausführungsformen
erfindungsgemässer
Stifte 5 mit unterschiedlichen Halteelementen. In 13 sind
an Stelle der beiden Kirschnerdrähte 8 Schrauben 14 verwendet, welche
ebenfalls mit der erfindungsgemässen
Vorrichtung 1 einbringbar sind. 14 und 15 zeigen
einen Stift 5, der einenends einen Kopf 5f aufweist,
dessen Durchmesser denjenigen des Schaftes übersteigt. Dieser Stift 5 wird
derart in die Patella 6 eingeführt, dass der Kopf 5f an
der Patellaoberfläche aufliegt,
und über
zumindest eine innerhalb der Patella 6 verlaufende Schraube 14 (14)
oder einen Draht 8 (15) befestigt
wird.
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17 zeigt
schematisch die Anatomie eines Knies mit Unterschenkel 15,
Oberschenkel 16 und Patella 6 sowie die in gebeugter
Stellung an der Patella 6 angreifenden Kräfte Fp,
Fq, Fcq, Fcp. Die Patella 6 weist eine Fraktur 6a auf
und innerhalb der Patella 6 ist ein Fixationsstift 5 mit
Kirschnerdrähten 8 angeordnet.
Ein Vorteil des erfindungsgemässen Fixationsstiftes 5 ist
darin zu sehen, dass er mit einem relativ grossen Durchmesser ausgestaltet
sein kann und daher die recht grosse Querkraft Fcp problemlos aufnehmen
kann. Zudem ist der Fixationsstift 5 innerhalb der Patella 6 verlaufend
angeordnet. Der Fixationsstift 5 stabilisiert dabei die
Patella 6. Die Zugkräfte
Fcq können
ebenfalls durch den Fixationsstift 5 aufgeommen werden,
insbesondere wenn ein Stift 5 mit einer Ovalbohrung 5b gemäss 10 verwendet
wird. Die Zugkräfte
Fcq können
auch oder zusätzlich
durch die ausserhalb der Patella 6 angeordneten Drähte 13 aufgenommen
werden. Somit ist eine vollständige Zuggurtungsfunktion
möglich,
wobei der Fixationsstift 5 und auch die Drähte 13 medial und
lateral in einer Ebene verlaufen. Somit ist eine echte Verspannung
der Fraktur 6a möglich.
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Der
Fixationsstift 5 kann mit unterschiedlichen Verfahren in
die Patella 6 oder einen sonstigen Knochen eingebracht
werden. Nebst den bereits beschriebenen Verfahren ist auch das folgende,
beispielhaften Verfahren möglich:
Unter
Verwendung einer Vorrichtung 1 gemäss 1d ist
der zweite Schenkel 2b ein loses Teil, an welchem vorerst
nur die Stifte 2k befestigt sind. Ein Fixationsstift 5 mit
selbst schneidender Spitze 5h wird auf das Adapterteil 4 aufgeschraubt.
Danach wird das Adapterteil 4 in die Bohrung 2r des
zweiten Schenkels 2b eingeführt und der zweite Schenkel 2b mit
den Stiften 2k derart auf der Patella abgestützt, dass
die Achsrichtung G beziehungsweise der Fixationsstift 5 vorzugsweise
etwa senkrecht zur Patellafraktur 6a verläuft. Daraufhin
wird am Rändel 4a gedreht
und der Fixationsstift 5 in die Patella 6 hineingebohrt,
bis der Rändel 4a mit
dem zweiten Schenkel 2b in den Anschlag kommt. Daraufhin
wird der erste Schenkel 2a über eine Steckverbindung mit
dem zweiten Schenkel 2b verbunden und die Führungslehre 7 in
eine der Bohrungen 2t, 2l eingeführt und abgesenkt,
bis die Spitze der Führungslehre 7 auf
der Patella 6 aufliegt. Danach wird der Kirschnerdraht 8 in
die Führungslehre 7 eingeführt, dringt
in die Patella 6 ein, verläuft am Kreuzungspunkt H durch
die Ausnehmung 5b im Fixationsstift 5 und dringt
danach wieder aus der Patella 6. Die Führungshülse 7 wird teilweise
zurückgezogen
und der Kirschnerdraht 8 zwischen Patella 6 und
Führungshülse 7 durchtrennt. Daraufhin
wird der erste Schenkel 2a ausgewechselt durch einen weiteren
ersten Schenkel 2a, dessen Bohrung 2t, 2l bezüglich der
Lage des Bohrung 5a des Fixationsstiftes 5 abgestimmt
ist. Die Führungshülse wird
wiederum in eine der Bohrungen 2t, 2l eingeführt, in
Berührung
mit der Patella 6 gebracht und daraufhin ein zweiter Kirschnerdraht 8 eingeführt, welcher
in die Patella 6 eindringt, durch die Bohrung 5a verläuft, und
auf der gegenüberliegenden
Seite wieder aus der Patella 6 austritt. Der Kirschnerdraht 8 wird
wiederum durchtrennt. Die vorstehenden Enden des Kirschnerdrahtes 8 können gegenseitig
verbunden werden, oder ein Draht 13 angelegt werden. Die
Kirschnerdrähte 8 können auch
derart durchtrennt werden, dass sie nicht aus der Patella 6 vorstehen.
Daraufhin wird das Adapterteil 4 herausgeschraubt, und
gegebenenfalls mit einem Schraubenzieher 4c noch eine Madenschraube 12 im
Fixationsstift 5 befestigt, um den Kirschnerdraht 8 in
der Bohrung 5b zu sichern oder eine zur Bohrung 5a hin
gerichtet wirkende Kraft auf den Kirschnerdraht 8 zu bewirken,
so dass die beiden Kirschnerdrähte 8 gegenseitig
verspannt sind. Daraufhin wird der anliegende zweite Schenkel 2b entfernt
und die Patella 6 ist stabilisiert.
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Die
Vorrichtung 1 gemäss 1d könnte auch
derart verwendet werden, dass vorerst ein Fixationsstift 5 mit
selbst schneidender Spitze 5h auf das Adapterteil 4 aufgeschraubt
wird, und daraufhin der Fixationsstift 5 am Adapterteil 4 gehalten
in die Patella 6 hineingebohrt wird. Danach wird der Fixationsstift 5 am
Adapterteil 4 gehalten aus der Patella 6 entfernt,
das Adapterteil 4 in die Bohrung 2r des zweiten Schenkels 2b eingeführt, der
zweite Schenkel 2b mit dem ersten Schenkel 2a verbunden,
und der zweite Schenkel 2b über die Stifte 2k an
der Patella 6 angelegt und der Fixationsstift 5 in
das vorgebohrte Loch in die Patella 6 eingeführt. Daraufhin
werden, wie bereits beschrieben, die Kirschnerdrähte 8 eingeführt.
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Der
erste Schenkel 2a kann auch mehrere, in Verlaufsrichtung
L1 beabstandete Bohrungen 2t aufweisen, durch welche die
Hülse 7 gestossen
werden kann, um den Kirschnerdraht 8 in die Bohrung 5a, 5b des
Fixationsstiftes 5 einzuführen, so dass nicht, wie vorhin
beschrieben, der Schenkel 2a ausgewechselt werden muss.