DE19804828A1 - Sulfitierte Maleinsäurederivate - Google Patents
Sulfitierte MaleinsäurederivateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft sulfitierte Maleinsäurederivate, die man durch Veresterung von hydroxylgruppen
haltigen Glyceriden mit Maleinsäure und Umsetzung mit Hydrogensulfit erhält, Verfahren zu deren
Herstellung sowie die Verwendung der Stoffe als Fettungsmittel für Leder und Pelze.
Neben den Gerbstoffen sind Fettungsmittel die wichtigsten Hilfsmittel, um den Charakter von Leder zu
prägen. Die Wirkung der Fettungsmittel kommt durch eine faserisolierende Schmierung und durch eine
Hydrophobierung zustande. Durch Umhüllung der Lederfasern mit einem Fettfilm wird die gegenseitige
Reibung verringert und demzufolge die Geschmeidigkeit und Dehnbarkeit des Gewebes verbessert.
Das hat positive Auswirkungen auf die Reißfestigkeit des Leders, denn in einem dehnbaren Werkstoff
richten sich viele Fasern bei Zugbeanspruchung in der Zugrichtung aus und setzen dann dem
Zerreißen einen größeren Widerstand entgegen als dieselben Fasern innerhalb eines spröden
Werkstoffes. Durch die Hydrophobierung werden darüber hinaus gerbende Effekte erzielt, da sie mit
einer Verdrängung von Wasser aus der Haut verbunden ist.
Als Lederfettungsmittel werden im allgemeinen pflanzliche und tierische Öle, Fette und Wachse
eingesetzt, ferner die aus diesen Stoffen durch chemische Umwandlung gewonnenen Hydrolyse-,
Sulfierungs-, Oxidations- und Härtungsprodukte und schließlich mineralische Fettungsmittel; im einzel
nen:
- - Die verseifbaren Fette und Öle sowie die natürlichen Wachse und Harze gehören zu den Estern. Unter Ölen und Fetten werden dabei vom Lederfachmann Ester aus Glycerin und Fettsäuren bezeichnet, die bei Raumtemperatur fest bzw. flüssig sind. Zur Lederfettung werden dabei aus der Gruppe der tierischen Fette insbesondere Trane, Fischöl, Rindertalg und Rinderklauenöl, aus der Gruppe der pflanzlichen Fette Rizinusöl, Rüböl und Leinöl herangezogen. In Wachsen und Harzen sind die Fettsäuren statt mit Glycerin mit höhermolekularen Alkoholen verestert. Beispiele für Wachse sind Bienenwachs, chinesisches Wachs, Carnaubawachs, Montanwachs und Wollfett; zu den wichtigsten Harzen zählen Kolophonium, Juchtenöl und Schellack.
- - Durch chemische Umwandlung pflanzlicher und tierischer Fette erhält man Produkte, die wasserlöslich sind und die darüber hinaus in unterschiedlichem Maße emulgierend auf wasserunlösliche Fettstoffe wirken. Bekannt sind etwa die sulfierten wasserlöslichen Öle ver schiedenster Art, die durch Oxidation veränderten Trane, die als Dégras oder Moellon bezeichnet werden, ferner die Seifen, die bei der hydrolytischen Spaltung natürlicher Fette entstehen, gehärtete Fette sowie schließlich freie Fettsäuren wie Stearinsäure als Einbrennfette. Die meisten tierischen und pflanzlichen Fette weisen eine gewisse Affinität zur Ledersubstanz auf, die durch die Einführung oder Freilegung hydrophiler Gruppen noch beträchtlich gesteigert wird.
- - Wichtig für die Lederherstellung sind weiter die mineralischen Fettungsmittel. Diese Kohlenwasserstoffe sind den natürlichen Fetten und Ölen in manchen Eigenschaften ähnlich, lassen sich jedoch nicht verseifen. Es handelt sich um Fraktionen der Erdöldestillation, die in flüssiger Form Mineralöl, in pastöser Form Vaseline und in fester Form Paraffin genannt werden.
In vielen Fällen bilden sich jedoch auf der Oberfläche der gegerbten und gefetteten Leder im Laufe der
Zeit unerwünschte Flecken, die als "Fettausschläge" (fatty spew) bezeichnet werden. Fettausschläge
entstehen vornehmlich auf chromgegerbten Ledern nach kürzerer oder längerer Lagerung als weißer,
oft schleierartiger Belag, der nur einzelne Stellen oder auch die ganze Lederfläche bedeckt. Der Aus
schlag ist auf ein Austreten von festen Fettstoffen aus dem Leder zurückzuführen. Er kann durch das
an sich im Leder vorhandene Naturfett oder durch Fettstoffe verursacht sein, die erst im Zuge der Fet
tung der Leder einverleibt worden sind. Zum Fetten von Leder benutzte Fettgemische neigen insbeson
dere dann zur Bildung von Ausschlag, wenn sie viel freie Fettsäuren enthalten. Freie Fettsäuren weisen
im allgemeinen einen höheren Schmelzpunkt auf als ihre Glyceride. Die hydrolytische Spaltung von
Fettstoffen bei der Lagerung des Leders erhöht entsprechend die Gefahr des Auftretens von Fettaus
schlägen.
Seifen und Lickerfette werden in Chromleder, besonders in nicht genügend entsäuertem Chromleder,
unter Freisetzen von Fettsäuren gespalten. Sulfierte Öle und Fette weisen eine unterschiedlich starke
Neigung zur Bildung von Fettausschlägen auf, die Ausschlagsneigung geht mit längerer Lebensdauer
im allgemeinen zurück [vgl. J. Int. Soc. Leath. Trad. Chem. 47, 379 (1952)]. Fettausschläge treten um so
leichter auf, je mehr das Leder zur Ausschlagsbildung neigende Fettstoffe enthält. Für den Umfang und
die Zusammensetzung des Ausschlags sind Menge, Zusammensetzung und Lage des im Leder
vorhandenen Fettgemisches aus Naturfett und Lickerfett maßgebend. Locker strukturiertes Leder neigt
weniger zur Ausschlagsbildung als Leder mit dichtem Fasergefüge. Fettausschläge werden bei
niedrigen Temperaturen häufiger beobachtet als bei wärmeren Außentemperaturen. Die kristallinen
Fettausschläge entwickeln sich in den Haarlöchern und Drüsenkanälen, wobei zunächst kleine Kristalle
in der Tiefe gebildet werden, die allmählich als größere Fettkristalle das ganze Haarloch ausfüllen, über
die Lederoberfläche hinausquellen und zu einem dichten Kristallfilm verfilzen. Alle Fette, die Stearin- oder
Palmitinderivate enthalten, können kristalline Fettausschläge verursachen, mit zunehmender
Konzentration wird die Ausschlagsgefahr vergrößert [Ledertechn. Rundsch. 1(1949)]. Insbesondere
neigen die sogenannten Neutralfette, d. h. solche zur Lederfettung geeigneten Substanzen, die keine
ionischen Gruppen im Molekül enthalten, z. B. Fette, Wachse und Kohlenwasserstoffe, zur Bildung von
Fettausschlägen. Besonders kritisch sind dabei diejenigen Neutralfette, die Stearin- und/oder
Palmitinderivate darstellen, wie etwa entsprechende Triglyceride oder die freien Fettsäuren.
Da im Zuge der Lederverarbeitung, jedoch nach dem Gerben, ohnehin als nahezu obligatorischer
Arbeitsgang eine Fettung erforderlich ist, um die angestrebten Produkteigenschaften zu erreichen, ist
es in der Praxis üblich geworden, mit speziellen synthetischen Fettungsmitteln zu arbeiten, deren
Neigung zur Bildung von Fettausschlag gering ist. Eine in dieser Hinsicht üblicherweise eingesetzte
Klasse von Fettungsmitteln sind halogenierte Verbindungen wie Chlorkohlenwasserstoffe. Die
steigenden ökologischen und toxikologischen Anforderungen an Mittel, die in die Umwelt gelangen,
bzw. mit denen der Verbraucher in Berührung kommt, machen jedoch diese Substanzklasse
zunehmend unattraktiv. Üblicherweise werden zur Lederfettung anionische Tenside eingesetzt. So ist
beispielsweise aus der europäischen Patentschrift EP-B 0 247 509 (Stockhausen) Anlagerungsprodukte
von Schwefelsäure bzw. Oleum an ungesättigte, alkoxylierte sowie gegebenenfalls epoxidierte Fette
und Öle bekannt. Neben Umsetzungen mit Oleum, Schwefelsäure oder gasförmigem Schwefeltrioxid
kommt für die Hydrophilisierung von Fettstoffen insbesondere auch die Sulfitierung, d. h. die Anla
gerung von Hydrogensulfit an ungesättigte Verbindungen, in Betracht. So wird beispielsweise in diesem
Zusammenhang von A. Küntzel über die Sulfitierung von Dorschtran [Leder 8, 5 (1957)] sowie von
M. Mikula über die Sulfitierung von ungesättigten Fettsäurebutylestern [Leder, Schuh, Lederwaren 21,
282 (1986)] berichtet. Gegenstand der DE-A1 44 18 942 (Henkel) sind ferner Fettungsmittel mit einem
Gehalt an sulfonierten Ölsäureestern. Schließlich wird in der europäischen Patentschrift EP-B1 0 670 828
(Henkel) vorgeschlagen, geblasene Öle zu sulfitieren und nicht umgesetztes Bisulfit mit Ma
leinsäureestern unter Bildung von Sulfosuccinaten abzufangen.
Der Einsatz von anionischen Fettungsmitteln ist jedoch nicht frei von Problemen. Ein wesentlicher
Nachteil besteht darin, daß eine Vielzahl dieser Mittel in der Anwendung zur Bildung von Fett
ausschlägen neigen. Des weiteren ist ihre biologische Abbaubarkeit nicht immer zufriedenstellend.
Sulfierte Öle sind im Bereich hoher Aktivsubstanzgehalte zähflüssig und lassen sich daher häufig nur
mit Schwierigkeiten dosieren; schließlich ist ihre Farbqualität häufig unbefriedigend.
Die komplexe Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, neue Fettungsmittel für Leder und
Pelze auf Basis anionischer Tenside zu entwickeln, die sich durch verbesserte ökologische und an
wendungstechnische Eigenschaften wie z. B. angenehmeren Griff und geringere Tendenz zu Fettaus
trübungen auszeichnen. Die Einsatzstoffe sollten ferner gegenüber den bekannten sulfatierten bzw.
sulfitierten Fettstoffen die Chromgerbung erleichtern und eine bessere Farbqualität sowie Vorteile in der
Handhabung, insbesondere im Hinblick auf die Herstellung flüssiger, niedrigviskoser Produkte auf
weisen.
Gegenstand der Erfindung sind sulfitierte Maleinsäurederivate, die man erhält, indem man die freien
Hydroxylgruppen in Voll- oder Partialestern des Glycerins mit gesättigten oder vorzugsweise unge
sättigten Hydroxyfettsäuren partiell oder vollständig mit Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid ver
estert und an die im Ester enthaltenen Doppelbindungen Alkalihydrogensulfit anlagert.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen sulfitierten Maleinsäurederivate
nicht nur ausgezeichnete ökologische Eigenschaften besitzen, sondern im Vergleich mit anderen be
kannten anionischen Fettungsmitteln eine deutlich geringere Tendenz zur Bildung von Fettausschlägen
aufweisen. Darüber hinaus erleichtern sie die Fixierung des Chroms während der Gerbung und
verleihen Ledern auch eine verbesserte Schmalzig- bzw. Geschmeidigkeit, einen angenehmen Griff
sowie eine erhöhte Hydrophobierung. Die Sulfitierungsprodukte sind auch hoch konzentriert niedrig
viskos und lassen sich daher leicht in flüssige, wäßrige Formulierungen einarbeiten. Im Gegensatz zu
sulfatierten Esterölen zeichnen sie sich zusätzlich durch eine verbesserte Farbqualität aus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Maleinsäurederivaten,
bei dem man die freien Hydroxylgruppen in Voll- oder Partialestern des Glycerins mit gesättigten oder
vorzugsweise ungesättigten Hydroxyfettsäuren partiell oder vollständig mit Maleinsäure oder Malein
säureanhydrid verestert und an die im Ester enthaltenen Doppelbindungen Alkalihydrogensulfit
anlagert. Dabei ist es grundsätzlich möglich, die Glyceride zunächst zu verestern und dann zu
sulfitieren oder zunächst zu sulfitieren und dann zu verestern; vorzugsweise wird man dem ersten Weg
folgen. Als Ausgangsstoffe für die Herstellung der sulfitierten Maleinsäurederivate kommen beispiels
weise Triglyceride in Frage, deren Fettsäurekette sich von der Ricinolsäure oder deren Härtungs
produkt, der 12-Hydroxystearinsäure, ableitet und damit gegebenenfalls sowohl über Doppelbindungen
als auch Hydroxylgruppen verfügt. Ein typisches Beispiel wäre demnach Glycerintriricinoleat
bzw. Glycerintri-12-hydroxiystearat. Anstelle des synthetischen Triglycerids kann selbstverständlich auch das
in der Natur vorkommende Ricinusöl oder dessen Härtungsprodukt eingesetzt werden, das einen ganz
ähnlichen Aufbau hat, dessen Fettsäurespektrum jedoch nicht zu 100% aus Ricinolsäure bzw. 12-
Hydroxystearinsäure besteht. Demnach können als geeignete Ausgangsstoffe auch solche syntheti
schen oder natürlichen Triglyceride bzw. Öle eingesetzt werden, deren Fettsäurespektrum über
wiegend, d. h. zu mindestens 50 Mol-% aus Ricinolsäure bzw. 12-Hydroxystearinsäure besteht.
Gleichfalls ist es möglich, synthetische oder natürliche Triglyceride einzusetzen, bei denen die
Doppelbindungen und/oder die Hydroxylgruppen nicht in der gleichen Fettsäure enthalten sind. Ein
zutreffendes Beispiel hierfür würde ein Triglycerid darstellen, dessen Fettsäurekomponente eine
Mischung aus (a) 12-Hydroxystearinsäure und (b1) Ölsäure, Linolsäure und/oder Linolensäure bzw.
(b2) Laurinsäure, Palmitinsäure und Stearinsäure darstellt. Gleichfalls geeignet wären partiell hydrierte
Ricinus- oder Castoröle, vorzugsweise)m Iodzahlbereich von 50 bis 90. Schließlich kommen für diesen
Zweck auch geblasene Öle, insbesondere geblasene Fischöle in Frage. Anstelle oder im Gemisch mit
den Triglyceriden können auch die Partialglyceride, also die Mono- und Diglyceride eingesetzt werden.
Diese werden in der Veresterung freilich bevorzugt über die primären Hydroxylgruppen abreagieren.
Werden Partialglyceride eingesetzt, so ist als Ausgangsstoff Ricinolsäuremono/diglycerid bevorzugt.
Die Umsetzung der hydroxylgruppenhaltigen Glyceride mit Maleinsäure bzw. vorzugsweise Malein
säureanhydrid (MSA) kann in an sich bekannter Weise erfolgen, wie dies beispielsweise in Surfactants
in Consumer Products, Falbe (ed.), Springer-Verlag, 1987, S. 82/83 beschrieben wird. Hierzu setzt
man die Glyceride und die Maleinsäure bzw. das Maleinsäureanhydrid - bezogen auf die freien
Hydroxylgruppen - im molaren Verhältnis 1 : 0,5 bis 1 : 1,2, vorzugsweise 1 : 0,7 bis 1 : 1,0 ein. Da die
Abtrennung überschüssiger Maleinsäure ausgesprochen schwierig ist, wird man diese eher im
Unterschuß einsetzen, da nicht umgesetztes Ausgangsglycerid im Endprodukt eher zu tolerieren ist.
Die Veresterung wird in der Regel bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 120°C durchgeführt und
das entstehende Kondensationswasser kontinuierlich, gegebenenfalls als Azeotrop aus dem
Reaktionsgleichgewicht entfernt. Als Katalysatoren kommen organische Säuren, vorzugsweise p-
Toluolsulfonsäure oder Sulfobernsteinsäure in Frage, die nach Abschluß der Reaktion durch Zugabe
von Alkalicarbonat neutralisiert werden.
Die Sulfitierung kann ebenfalls in an sich bekannter Weise durchgeführt werden, wobei man
Hydrogensulfit, vorzugsweise Natriumhydrogensulfit, an die Doppelbindung der Ester an lagert. Da
Natriumhydrogensulfit nur in wäßriger Lösung beständig ist, wird als Sulfitierungsmittel in der Regel
Natriummetabisulfit (Na2SO3) verwendet. Werden als Ausgangsstoffe gesättigte Glyceride eingesetzt,
erfolgt eine Sulfosuccinatbildung an den Doppelbindungen der Maleinsäuregruppen. Werden
ungesättigte Glyceride verwendet, kann die Anlagerung von Bisulfit auch an diesen Doppelbindungen
erfolgen; dies ist bei der Berechnung der molaren Einsatzmengen zu berücksichtigen. Üblicherweise
werden die Glyceride und die Hydrogensulfite - bezogen auf Doppelbindungsäquivalente - im molaren
Verhältnis 1 : 0,5 bis 1 : 1,05, vorzugsweise 1 : 0,75 bis 1 : 1 eingesetzt werden. Als optimal hat es
sich erwiesen, die Sulfitierung über einen Zeitraum von 1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 4 h bei
Temperaturen von 50 bis 120, vorzugsweise 60 bis 90°C durchzuführen. Als Lösemittel kommen für die
Sulfitierung Wasser oder Wasser/Alkohol, insbesondere Wasser/Ethanol-Gemische in Frage.
Die erfindungsgemäßen sulfitierten Maleinsäurederivate können alleine, vorzugsweise jedoch in Ab
mischung mit anderen anionischen, nichtionischen, amphoteren bzw. zwitterionischen Tensiden und -
eingeschränkt - auch kationischen Tensiden eingesetzt werden. Typische Beispiele für anionische
Tenside sind Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinether
sulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerin
ethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Fettsäureethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäure
amid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyce
ride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride, Acyllactylate, Alkyloligoglucosidsulfate und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anioni
schen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch
eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind
Fettalkoholpolyglycolether, Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolygly
colether, Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Alk(en)yloligoglykoside, Fettsäure-N-alkyl
glucamide, Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester und Polysorbate. Sofern die nichtionischen
Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können sie eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine
eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische
Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine
und Sulfobetaine. Typische Beispiele für kationische Tenside, mit denen die anionischen Sulfie
rungsprodukte vertraglich sind und keine schwerlöslichen Salze bilden, sind Esterquats, insbesondere
solche, die über Ethylenoxideinheiten im Molekül verfügen. Bei den genannten Tensiden handelt es
sich ausschließlich um bekannte Verbindungen. Hinsichtlich Struktur und Herstellung dieser Stoffe sei
auf einschlägige Übersichtsarbeiten beispielsweise J. Falbe (ed.), "Surfactants in Consumer Pro
ducts", Springer Verlag, Berlin, 1987, S. 54-124 oder J. Falbe (ed.), "Katalysatoren, Tenside und
Mineralöladditive", Thieme Verlag, Stuttgart, 1978, 5.123-217 verwiesen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäßen sulfitierten
Maleinsäurederivate als Fettungsmittel für Leder und Pelze. Die Fettungsmittel können neben den
Maleinsäurederivaten und gegebenenfalls anderen Tensiden weitere gebräuchliche Hilfs- und Zusatz
stoffe enthalten. Üblicherweise beträgt der Anteil der sulfitierten Maleinsäurederivate an den erfin
dungsgemäßen Mitteln 15 bis 90 und vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-% bezogen auf die Mittel. In der
Regel werden die Mittel so dosiert, daß auf 1 kg Leder bzw. Pelz (berechnet als Falzgewicht) 20 bis
1000, vorzugsweise 30 bis 80 g des Mittels entfallen.
In einem 4-l-Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter und Destillationsaufsatz wurden 950 g
(1 Mol) Ricinusöl, 216 g (3 Mol) fein gepulvertes Maleinsäureanhydrid sowie 1,5 g (1,5 Gew.-%) p-
Toluolsulfonsäure vorgelegt und bis zum Rückfluß erhitzt, wobei das Kondensationswasser kontinuier
lich abdestilliert wurde. Nach etwa 2 Stunden waren 50 g Wasser, entsprechend einem Umsetzungs
grad von 96% abgeschieden. Anschließend wurde die Mischung auf 60°C abgekühlt und über den
Tropftrichter portionsweise eine Lösung von 350 g (3,5 Mol) Natriummetabisulfit in 600 ml entsalztem
Wasser zudosiert. Nach Beendigung der Zugabe wurde die Reaktionsmischung auf 85°C erhitzt und
bei dieser Temperatur weitere 2 h gerührt. Der sulfitierte Maleinsäureester wurde in Form eines gold
gelben, leicht beweglichen Öls erhalten.
Analog Beispiel 1 wurden 378 g (1 Mol) Ricinolsäuremonoglycerid zunächst mit 72 g (1
Mol) MSA verestert und dann mit 120 g (1,2 Mol) Natriummetabisulfit sulfitiert. Der Ester wurde als
hellfarbige Flüssigkeit erhalten.
Herstellung von Schafbekleidungsleder. Wet blue-Material wurde zunächst gewaschen
und im Anschluß nachgegerbt. Die Angaben zu Einsatzmengen und Zeitdauer der Verfahrensschritte
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Alle Prozentangaben verstehen sich bezogen auf das Falzgewicht.
Herstellung von Möbelleder. Wet blue-Material wurde gewaschen, nachgegerbt, neutra
lisiert, gefärbt und gefettet entsprechend den Angaben in Tabelle 2. Es wurden tuchweiche, mollige,
leicht schmalzige Möbelleder erhalten.
Crustleder wurde broschiert und gefärbt; die Ergebnisse sind
in Tabelle 3 zusammengefaßt. Es wurde eine seidige Velourlederfaser mit brillanter Färbung und schö
nem Schreibeffekt erhalten.
Claims (10)
1. Sulfitierte Maleinsäurederivate, dadurch erhältlich, daß man die freien Hydroxylgruppen in Voll- oder
Partialestern des Glycerins mit gesättigten oder ungesättigten Hydroxyfettsäuren partiell oder
vollständig mit Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid verestert und an die im Ester enthaltenen
Doppelbindungen Alkalihydrogensulfit an lagert.
2. Verfahren zur Herstellung von sulfitierten Maleinsäurederivaten, bei dem man die freien Hydroxyl
gruppen in Voll- oder Partialestern des Glycerins mit gesättigten oder ungesättigten Hydroxyfett
säuren partiell oder vollständig mit Maleinsäure oder Maleinsäureanhydrid verestert und an die im
Ester enthaltenen Doppelbindungen Alkalihydrogensulfit anlagert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glyceride zunächst verestert
und dann sulfitiert oder zunächst sulfitiert und dann verestert.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Glycerid
Ricinusöl oder Ricinolsäuremono/diglycerid einsetzt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glyceride und
die Maleinsäure bzw. das Maleinsäureanhydrid - bezogen auf die freien Hydroxylgruppen - im
molaren Verhältnis 1 : 0,5 bis 1 : 1,2 einsetzt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung bei
Temperaturen im Bereich von 50 bis 120°C durchführt und das entstehende Kondensations
wasser kontinuierlich aus dem Reaktionsgleichgewicht entfernt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Glyceride und
die Hydrogensulfite - bezogen auf Doppelbindungsäquivalente - im molaren Verhältnis 1 : 0,5 bis
1 : 1,05 einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sulfitierung bei
Temperaturen im Bereich von 50 bis 120°C durchführt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Sulfitierung in
Wasser oder wäßrig/alkoholischer Lösung durchführt.
10. Verwendung der sulfitierten Maleinsäurederivate nach Anspruch 1 als Mittel zur Fettung von Le
dern und Pelzen.
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